REPowerEU / EU REPower-Plan – Solarpflicht fĂŒr GebĂ€ude: ZusĂ€tzlicher Schub fĂŒr leistungsfĂ€hige PV-Anlagen – auch mit Solarcarport-SolarĂŒberdachungen
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Veröffentlicht am: 3. Juli 2022 / Update vom: 25. April 2023 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Photovoltaik-Pflicht fĂŒr GebĂ€ude ein wichtiger Baustein fĂŒr UnabhĂ€ngigkeit und KlimaneutralitĂ€t
Die von der Bundesregierung ausgerufene Energiewende und die durch den Krieg in der Ukraine angestoĂene Verringerung der AbhĂ€ngigkeit von russischem Gas haben dazu gefĂŒhrt, dass erneuerbare Energien noch stĂ€rker in den Mittelpunkt gerĂŒckt sind. Neben der Windkraft ist es dabei vor allem die Photovoltaik, die den Energiebedarf kĂŒnftig decken soll. Um dies sicherzustellen, plant neben der Regierung in Berlin auch die EU-Kommission MaĂnahmen wie die EinfĂŒhrung einer Solarpflicht fĂŒr GebĂ€ude. Sie soll helfen, das von 40 auf 45 % angehobene EU-Ziel fĂŒr den Beitrag der erneuerbaren Energien zu erreichen. Hersteller und Anbieter von PV-Anlagen können deshalb mit einem krĂ€ftigen Anstieg der Nachfrage rechnen.
Nach Willen von EU-PrĂ€sidentin Ursula von der Leyen soll die Photovoltaik-Pflicht fĂŒr GebĂ€ude ein wichtiger Baustein sein, um den ambitionierten Weg zur KlimaneutralitĂ€t zu schaffen. So ist geplant, sowohl Unternehmen und öffentliche Hand als auch private Hausbesitzer zu verpflichten, auf ihren DĂ€chern kĂŒnftig Strom aus Sonnenenergie zu erzeugen.
WĂ€hrend nach aktuellen Planungen die Photovoltaik-Pflicht fĂŒr WohngebĂ€ude bis zum Jahr 2029 umgesetzt werden soll, gelten fĂŒr öffentliche und gewerbliche GebĂ€ude strengere Regeln: Bei ihnen soll die Pflicht zur Installation von PV-Anlagen schon bis 2025 umgesetzt sein.
Das Ziel: Umstellung bis Ende des Jahrzehnts
Gelingen soll das Projekt mithilfe des EU-Plans âREPowerâ, den von der Leyen vor Kurzem öffentlich vorstellte. Darin gab sie das Ziel aus, âso schnell wie möglich von russischen fossilen Brennstoffen unabhĂ€ngig zu werdenâ. Die Verpflichtung zur Installation von PV-Anlagen auf DĂ€chern bis 2025, bzw. 2029 sei ehrgeizig, aber durchaus realistisch, so die EU-PrĂ€sidentin. UnterstĂŒtzt werden soll das Vorhaben durch verbesserte administrative Prozesse. So sollen Genehmigungen kĂŒnftig schneller erfolgen, indem die EU-Mitglieder entsprechende zentrale Anlaufstellen in ihren Behörden schaffen.
Die optimierten Entscheidungswege sollen dazu fĂŒhren, dass Genehmigungsdauern von unter einem Jahr möglich sind, anstatt dass Antragsteller, wie bisher oft, durchschnittlich sechs bis neun Jahre auf die behördliche Zustimmung warten mĂŒssen. Doch die EU-Kommission will noch mehr. So sollen Entscheidungen ĂŒber den Bau von PV-Dachanlagen in bestimmten Gebieten innerhalb von wenigen Monaten gefĂ€llt werden können. Gleichzeitig soll ein solch kurzer Zeitraum generell fĂŒr kleinere PV-Anlagen mit einer Leistung von unter 150 Kilowatt gelten.
Sollte die Strategie erfolgreich umgesetzt werden, verspricht sich die EU-Kommission einen massiven Anstieg der Energiegewinnung mit Solartechnik. So soll bis zum Ende des Jahrzehnts mithilfe der Photovoltaik im EU-Raum eine DC-Leistung von 640 Gigawatt erreicht werden. Etwas vorsichtiger schĂ€tzen die europĂ€ischen PV-Hersteller die Lage ein. Aber auch sie prognostizieren, dass bis zum Jahr 2030 eine DC-Leistung von immerhin 672 Gigawatt möglich ist. Dies zeigt, welch immenses Potenzial in der PV-Technik steckt, das bisher noch nicht angerĂŒhrt wurde.
Solarpflicht auf ParkplÀtzen?
Eine mögliche Solarpflicht erstreckt sich nicht nur auf neue oder sanierte HausdĂ€cher. DarĂŒber hinaus wollen die deutschen Behörden ein bisher gröĂtenteils brachliegendes Potenzial heben: öffentliche ParkplĂ€tze. Sie besetzen in Deutschland eine FlĂ€che von Tausenden Hektar, die bisher kaum zur Energiegewinnung genutzt wird.
Doch das ist gleichbedeutend mit einer enormen Verschwendung von Potenzial, denn die mögliche Gesamtleistung der auf ParkplĂ€tzen gewonnenen Solarenergie erscheint gigantisch. Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge könnte die PV-Ausstattung von nur 50 % der rund 16.600 öffentlichen ParkplĂ€tze mit mindestens 40 StellplĂ€tzen die riesige Menge von 2,4 Gigawatt Energie erzeugen. Somit lieĂe sich durch die Ăberdachung der HĂ€lfte der ParkplĂ€tze vor SupermĂ€rkten, Einkaufscentern, Stadien oder öffentlichen Einrichtungen eine Nennleistung erreichen, fĂŒr die ansonsten weit ĂŒber 1.000 leistungsstarke Windkraftanlagen installiert werden mĂŒssten.
Kommt die PV-Pflicht fĂŒr StellplĂ€tze (Solarcarports), könnten Millionen von Haushalten und E-Autos mit Energie versorgt werden. Die Regelung wĂŒrde dazu beitragen, die von der Regierung forcierte Energiewende erfolgreich voranzutreiben. Voraussetzung dafĂŒr sind moderne SolardĂ€cher, die sich auf den ParkplĂ€tzen ohne zu groĂen Platzverbrauch realisieren lassen. Denn dieser ist schlieĂlich Ă€uĂert wertvoll, da Autos immer breiter werden und die aktuelle Stellplatzbreite zwischen 2,0 und 2,5 Metern ohnehin knapp bemessen ist.
Ob Privathaushalt mit Carport oder Supermarktbetreiber mit 100 StellplĂ€tzen vor dem GeschĂ€ft: PV-StellplĂ€tze kosten erst einmal Geld. Doch die PV-Anlagen bieten im Gegenzug die Möglichkeit, mithilfe der Sonne nicht nur fĂŒr den eigenen Verbrauch Energie zu produzieren. Ăber Einspeisungsentgelte ins Stromnetz kann auf diese Weise sogar eine neue Einnahmequelle geschaffen werden.
Solarpflicht bzw. Solarcarportpflicht in Deutschland - Der aktuelle Stand
Mehrere BundeslĂ€nder haben bereits eine Pflicht fĂŒr Solar-Anlagen beschlossen, und zwar fĂŒr:
- WohngebÀude und NichtwohngebÀude
- Private und gewerbliche Neubauten
- Bei Dachsanierungen
- Offene ParkplÀtze (Solarcarport/Solar-Tankstellen)
Jedoch ist es in den einzelnen BundeslĂ€ndern verschieden. Nicht jedes Bundesland unterstĂŒtzt eine Solarcarport-Pflicht oder eine Solarpflicht fĂŒr private Neubauten.
Was die Solarpflicht betritt, sind derzeit die BundeslĂ€nder Baden-WĂŒrttemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen und Berlin am weitesten fortgeschritten. In diesen LĂ€ndern gibt es bereits feste gesetzliche Regelungen.
Niedersachsen und Schleswig-Holstein stehen kurz davor.
In Bayern kommt eine Solarpflicht erst einmal nicht. MinisterprÀsident Söder bevorzugt eine bundesweit geregelte Solarpflicht. Die bereits vor einem Jahr von Söder versprochene Verpflichtung zur Installation von Solaranlagen bei Neubauten wird es vorerst nicht geben.
Momentan ist nicht klar, ob und wann in den BundeslĂ€ndern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, ThĂŒringen, Brandenburg, Saarland, Rheinland-Pfalz Ă€hnliche Regelungen folgen.
EinfĂŒhrung einer Solarpflicht / Photovoltaikpflicht fĂŒr Neubauten:
- Baden-WĂŒrttemberg (Solarpflicht Beginn: 2022)
- Berlin (Solarpflicht Beginn: 2023)
- Hamburg (Solarpflicht Beginn: 2023)
- Rheinland-Pfalz (Solarpflicht Beginn: 2023)
- Bremen (Solarpflicht Beginn noch nicht bekannt)
- Niedersachsen (Solarpflicht Gesetzentwurf)
- Schleswig-Holstein (Solarpflicht Gesetzentwurf)
EinfĂŒhrung einer Solarcarport-Pflicht / Pflicht einer solaren ParkplatzĂŒberdachung fĂŒr neue offene ParkplĂ€tze ab einer bestimmten GröĂe:
REPowerEU - Der REPower-Plan
REPowerEU ist ein Vorschlag der EuropÀischen Kommission zur Beendigung der AbhÀngigkeit von russischen fossilen Brennstoffen vor 2030 als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine im Jahr 2022
Die EuropĂ€ische Kommission hat den REPowerEU-Plan vorgelegt, mit dem sie auf die Belastungen und Störungen auf dem globalen Energiemarkt reagiert, die durch Russlands Invasion in die Ukraine verursacht wurden. Die Transformation des Energiesystems Europas ist in doppelter Hinsicht dringend: Sie dient dazu, die AbhĂ€ngigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden, die als wirtschaftliche und politische Waffe genutzt werden und den europĂ€ischen Steuerzahlern jĂ€hrlich Kosten in Höhe von knapp 100 Mrd. EUR verursachen, und sie trĂ€gt zur BewĂ€ltigung der Klimakrise bei. Wenn Europa als Union agiert, kann es seine AbhĂ€ngigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland schneller beenden. 85 % der EuropĂ€erinnen und EuropĂ€er sind der Ansicht, dass die EU ihre AbhĂ€ngigkeit von russischem Gas und Erdöl so bald wie möglich verringern sollte, um die Ukraine zu unterstĂŒtzen. Mit den MaĂnahmen des REPowerEU-Plans kann dieser Zielvorgabe durch Energieeinsparungen, die Diversifizierung der Energieversorgung und den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien als Ersatz fĂŒr fossile Brennstoffe in Privathaushalten, in der Industrie und in der Stromerzeugung entsprochen werden.
Der grĂŒne Wandel wird in Europa fĂŒr mehr Wirtschaftswachstum und Sicherheit sorgen und die KlimaschutzmaĂnahmen stĂ€rken. Die Aufbau- und ResilienzfazilitĂ€t (ARF) steht im Zentrum des REPowerEU-Plans und unterstĂŒtzt eine koordinierte Planung und Finanzierung grenzĂŒberschreitender und nationaler Infrastrukturen sowie von Energieprojekten und -reformen. Die Kommission schlĂ€gt gezielte Ănderungen der Verordnung ĂŒber die Aufbau- und ResilienzfazilitĂ€t vor, um neben den zahlreichen relevanten Reformen und Investitionen, die bereits in den Aufbau- und ResilienzplĂ€nen enthalten sind, spezielle REPowerEU-Kapitel in die bestehenden Aufbau- und ResilienzplĂ€ne der Mitgliedstaaten aufzunehmen. Die lĂ€nderspezifischen Empfehlungen im Zyklus des EuropĂ€ischen Semesters 2022 werden in diesen Prozess einflieĂen.
Passend dazu:
Die Xpert.Solar Beratung: Solarpflicht & Solarcarportpflicht in Deutschland fĂŒr Neubauten und neue offene ParkplĂ€tze ab einer bestimmten GröĂe
Gerne stehe ich Ihnen als persönlicher Berater zur VerfĂŒgung.
Sie können mit mir Kontakt aufnehmen, indem Sie unten das Kontaktformular ausfĂŒllen oder rufen Sie mich einfach unter +49 89 89 674 804 an.
Ich freue mich auf unser gemeinsames Projekt.
Xpert.Digital – Konrad Wolfenstein
Xpert.Digital ist ein Hub fĂŒr die Industrie mit den Schwerpunkten, Digitalisierung, Maschinenbau, Logistik/Intralogistik und Photovoltaik.
Mit unserer 360° Business Development Lösung unterstĂŒtzen wir namhafte Unternehmen vom New Business bis After Sales.
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