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REPowerEU / EU REPower-Plan – Solarpflicht für Gebäude: Zusätzlicher Schub für leistungsfähige PV-Anlagen – auch mit Solarcarport-Solarüberdachungen

Solarpflicht für Gebäude

Solarpflicht für Gebäude – Bild: Xpert.Digital / Slavun|Shutterstock.com

Photovoltaik-Pflicht für Gebäude ein wichtiger Baustein für Unabhängigkeit und Klimaneutralität

Die von der Bundesregierung ausgerufene Energiewende und die durch den Krieg in der Ukraine angestoßene Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas haben dazu geführt, dass erneuerbare Energien noch stärker in den Mittelpunkt gerückt sind. Neben der Windkraft ist es dabei vor allem die Photovoltaik, die den Energiebedarf künftig decken soll. Um dies sicherzustellen, plant neben der Regierung in Berlin auch die EU-Kommission Maßnahmen wie die Einführung einer Solarpflicht für Gebäude. Sie soll helfen, das von 40 auf 45 % angehobene EU-Ziel für den Beitrag der erneuerbaren Energien zu erreichen. Hersteller und Anbieter von PV-Anlagen können deshalb mit einem kräftigen Anstieg der Nachfrage rechnen.

Nach Willen von EU-Präsidentin Ursula von der Leyen soll die Photovoltaik-Pflicht für Gebäude ein wichtiger Baustein sein, um den ambitionierten Weg zur Klimaneutralität zu schaffen. So ist geplant, sowohl Unternehmen und öffentliche Hand als auch private Hausbesitzer zu verpflichten, auf ihren Dächern künftig Strom aus Sonnenenergie zu erzeugen.

Während nach aktuellen Planungen die Photovoltaik-Pflicht für Wohngebäude bis zum Jahr 2029 umgesetzt werden soll, gelten für öffentliche und gewerbliche Gebäude strengere Regeln: Bei ihnen soll die Pflicht zur Installation von PV-Anlagen schon bis 2025 umgesetzt sein.

Das Ziel: Umstellung bis Ende des Jahrzehnts

Gelingen soll das Projekt mithilfe des EU-Plans “REPower“, den von der Leyen vor Kurzem öffentlich vorstellte. Darin gab sie das Ziel aus, „so schnell wie möglich von russischen fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden“. Die Verpflichtung zur Installation von PV-Anlagen auf Dächern bis 2025, bzw. 2029 sei ehrgeizig, aber durchaus realistisch, so die EU-Präsidentin. Unterstützt werden soll das Vorhaben durch verbesserte administrative Prozesse. So sollen Genehmigungen künftig schneller erfolgen, indem die EU-Mitglieder entsprechende zentrale Anlaufstellen in ihren Behörden schaffen.

Die optimierten Entscheidungswege sollen dazu führen, dass Genehmigungsdauern von unter einem Jahr möglich sind, anstatt dass Antragsteller, wie bisher oft, durchschnittlich sechs bis neun Jahre auf die behördliche Zustimmung warten müssen. Doch die EU-Kommission will noch mehr. So sollen Entscheidungen über den Bau von PV-Dachanlagen in bestimmten Gebieten innerhalb von wenigen Monaten gefällt werden können. Gleichzeitig soll ein solch kurzer Zeitraum generell für kleinere PV-Anlagen mit einer Leistung von unter 150 Kilowatt gelten.

Sollte die Strategie erfolgreich umgesetzt werden, verspricht sich die EU-Kommission einen massiven Anstieg der Energiegewinnung mit Solartechnik. So soll bis zum Ende des Jahrzehnts mithilfe der Photovoltaik im EU-Raum eine DC-Leistung von 640 Gigawatt erreicht werden. Etwas vorsichtiger schätzen die europäischen PV-Hersteller die Lage ein. Aber auch sie prognostizieren, dass bis zum Jahr 2030 eine DC-Leistung von immerhin 672 Gigawatt möglich ist. Dies zeigt, welch immenses Potenzial in der PV-Technik steckt, das bisher noch nicht angerührt wurde.

Solarpflicht auf Parkplätzen?

Eine mögliche Solarpflicht erstreckt sich nicht nur auf neue oder sanierte Hausdächer. Darüber hinaus wollen die deutschen Behörden ein bisher größtenteils brachliegendes Potenzial heben: öffentliche Parkplätze. Sie besetzen in Deutschland eine Fläche von Tausenden Hektar, die bisher kaum zur Energiegewinnung genutzt wird.

Doch das ist gleichbedeutend mit einer enormen Verschwendung von Potenzial, denn die mögliche Gesamtleistung der auf Parkplätzen gewonnenen Solarenergie erscheint gigantisch. Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge könnte die PV-Ausstattung von nur 50 % der rund 16.600 öffentlichen Parkplätze mit mindestens 40 Stellplätzen die riesige Menge von 2,4 Gigawatt Energie erzeugen. Somit ließe sich durch die Überdachung der Hälfte der Parkplätze vor Supermärkten, Einkaufscentern, Stadien oder öffentlichen Einrichtungen eine Nennleistung erreichen, für die ansonsten weit über 1.000 leistungsstarke Windkraftanlagen installiert werden müssten.

Kommt die PV-Pflicht für Stellplätze (Solarcarports), könnten Millionen von Haushalten und E-Autos mit Energie versorgt werden. Die Regelung würde dazu beitragen, die von der Regierung forcierte Energiewende erfolgreich voranzutreiben. Voraussetzung dafür sind moderne Solardächer, die sich auf den Parkplätzen ohne zu großen Platzverbrauch realisieren lassen. Denn dieser ist schließlich äußert wertvoll, da Autos immer breiter werden und die aktuelle Stellplatzbreite zwischen 2,0 und 2,5 Metern ohnehin knapp bemessen ist.

Ob Privathaushalt mit Carport oder Supermarktbetreiber mit 100 Stellplätzen vor dem Geschäft: PV-Stellplätze kosten erst einmal Geld. Doch die PV-Anlagen bieten im Gegenzug die Möglichkeit, mithilfe der Sonne nicht nur für den eigenen Verbrauch Energie zu produzieren. Über Einspeisungsentgelte ins Stromnetz kann auf diese Weise sogar eine neue Einnahmequelle geschaffen werden.

Solarpflicht bzw. Solarcarportpflicht in Deutschland - Der aktuelle Stand

Mehrere Bundesländer haben bereits eine Pflicht für Solar-Anlagen beschlossen, und zwar für:

  • Wohngebäude und Nichtwohngebäude
  • Private und gewerbliche Neubauten
  • Bei Dachsanierungen
  • Offene Parkplätze (Solarcarport/Solar-Tankstellen)

Jedoch ist es in den einzelnen Bundesländern verschieden. Nicht jedes Bundesland unterstützt eine Solarcarport-Pflicht oder eine Solarpflicht für private Neubauten.

Was die Solarpflicht betritt, sind derzeit die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Bremen und Berlin am weitesten fortgeschritten. In diesen Ländern gibt es bereits feste gesetzliche Regelungen.

Niedersachsen und Schleswig-Holstein stehen kurz davor.

In Bayern kommt eine Solarpflicht erst einmal nicht. Ministerpräsident Söder bevorzugt eine bundesweit geregelte Solarpflicht. Die bereits vor einem Jahr von Söder versprochene Verpflichtung zur Installation von Solaranlagen bei Neubauten wird es vorerst nicht geben.

Momentan ist nicht klar, ob und wann in den Bundesländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Saarland, Rheinland-Pfalz ähnliche Regelungen folgen.

Einführung einer Solarpflicht / Photovoltaikpflicht für Neubauten:

Einführung einer Solarcarport-Pflicht / Pflicht einer solaren Parkplatzüberdachung für neue offene Parkplätze ab einer bestimmten Größe:

REPowerEU - Der REPower-Plan

REPowerEU ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission zur Beendigung der Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen vor 2030 als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine im Jahr 2022

Die Europäische Kommission hat den REPowerEU-Plan vorgelegt – Bild: MDart10|Shutterstock.com

Die Europäische Kommission hat den REPowerEU-Plan vorgelegt, mit dem sie auf die Belastungen und Störungen auf dem globalen Energiemarkt reagiert, die durch Russlands Invasion in die Ukraine verursacht wurden. Die Transformation des Energiesystems Europas ist in doppelter Hinsicht dringend: Sie dient dazu, die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden, die als wirtschaftliche und politische Waffe genutzt werden und den europäischen Steuerzahlern jährlich Kosten in Höhe von knapp 100 Mrd. EUR verursachen, und sie trägt zur Bewältigung der Klimakrise bei. Wenn Europa als Union agiert, kann es seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland schneller beenden. 85 % der Europäerinnen und Europäer sind der Ansicht, dass die EU ihre Abhängigkeit von russischem Gas und Erdöl so bald wie möglich verringern sollte, um die Ukraine zu unterstützen. Mit den Maßnahmen des REPowerEU-Plans kann dieser Zielvorgabe durch Energieeinsparungen, die Diversifizierung der Energieversorgung und den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien als Ersatz für fossile Brennstoffe in Privathaushalten, in der Industrie und in der Stromerzeugung entsprochen werden.

Der grüne Wandel wird in Europa für mehr Wirtschaftswachstum und Sicherheit sorgen und die Klimaschutzmaßnahmen stärken. Die Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) steht im Zentrum des REPowerEU-Plans und unterstützt eine koordinierte Planung und Finanzierung grenzüberschreitender und nationaler Infrastrukturen sowie von Energieprojekten und -reformen. Die Kommission schlägt gezielte Änderungen der Verordnung über die Aufbau- und Resilienzfazilität vor, um neben den zahlreichen relevanten Reformen und Investitionen, die bereits in den Aufbau- und Resilienzplänen enthalten sind, spezielle REPowerEU-Kapitel in die bestehenden Aufbau- und Resilienzpläne der Mitgliedstaaten aufzunehmen. Die länderspezifischen Empfehlungen im Zyklus des Europäischen Semesters 2022 werden in diesen Prozess einfließen.

Passend dazu:

Die Xpert.Solar Beratung: Solarpflicht & Solarcarportpflicht in Deutschland für Neubauten und neue offene Parkplätze ab einer bestimmten Größe

Konrad Wolfenstein

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