Klimaschutz: Theorie und Praxis
Veröffentlicht am: 1. Oktober 2020 / Update vom: 1. Oktober 2020 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Kein erkennbarer Trend beim Klimaschutz
2,4 Milliarden Euro haben die Unternehmen des produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland 2018 für Klimaschutz ausgegeben – das entspricht laut Statistischem Bundesamt etwa einem Viertel der Umweltschutz-Investitionen. Davon wurden „1,1 Milliarden Euro für Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien aufgewendet. Hierzu zählen beispielsweise Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen. Weitere 1,0 Milliarden Euro wurden in Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung und Energieeinsparung investiert.“ Gegenüber dem Vorjahr sind die Klimaschutz-Investitionen etwas gestiegen. Der Blick auf die letzten zehn Jahre zeigt indes, dass es beim Klimaschutz keinen erkennbaren Trend gibt.
Klimaschutz: Die Welt unternimmt nicht genug
Die Organisation Germanwatch hat ihren Klimaschutz-Index (KSI) 2020 vorgestellt. Darin werden Länder weltweit nach ihren Anstrengungen zum Klimaschutz bewertet, nach den Indikatoren „Treibhausgase“, „Erneuerbare Energien“, „Energieverbrauch“ und „Klimapolitik“. Mit folgendem Ergebnis: Kein Land unternimmt dem KSI 2020 zufolge genug, um die Erderwärmung aufzuhalten. Besonders schlecht schneiden die USA ab, sie stehen auf dem letzten Platz. Auch Russland und Australien erzielen sehr schlechte Indexwerte beim Klimaschutz.
Deutschland steht in dem Ranking auf Platz 23, mit einem Indexwert von 55,78 von 100 möglichen Punkten. Damit steht die Bundesrepublik bei den Bemühungen zum Klimaschutz noch hinter Ländern wie Indien und Brasilien, wie die Grafik zeigt. Das beste Ergebnis 2020 erreicht Schweden. Kein Land erreicht Platz eins bis drei, da laut Germanwatch kein Staat genug unternimmt, um den Klimawandel aufzuhalten.
Für den KSI 2020 bewertete Germanwatch insgesamt 56 Länder weltweit. Ziel des Rankings ist es, Druck auf die Staaten in Sachen Klimaschutz aufzubauen.