Plattformökonomie im Wandel: Entwicklungen von September 2018 bis September 2025
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Veröffentlicht am: 8. September 2025 / Update vom: 8. September 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Plattformökonomie im Wandel: Entwicklungen von September 2018 bis September 2025 – Bild: Xpert.Digital
Europa und Afrika spielen in der Plattform-Welt weiterhin keine bedeutende Rolle
### Deutschlands digitales Paradox: Vom “Neuland” zum Nachzügler – mit einer überraschenden Prognose ### Die stille Revolution: Wie KI die Plattform-Giganten seit 2018 komplett umgekrempelt hat ### Mehr als nur Amazon: Warum neue Player wie Temu und B2B die Spielregeln jetzt völlig ändern ### 40-Billionen-Dollar-Markt: Wer sind die Gewinner und Verlierer der neuen Plattform-Ära?
Vergessen Sie 2018: Darum ist heute in der Plattform-Welt von KI bis Regulierung alles anders
Was in sieben Jahren passieren kann? In der Welt der digitalen Plattformen gleicht es einer Revolution. Ein Markt, der 2018 mit einem bereits beachtlichen Wert von 7 Billionen Dollar bewertet wurde, hat sich bis 2025 zu einem 40-Billionen-Dollar-Koloss entwickelt – eine schier unvorstellbare Explosion des digitalen Kapitals. Damals, im Jahr 2018, analysierten wir die aufstrebende Plattformökonomie als ein Modell, bei dem digitale Marktplätze wie Amazon, Uber oder App Stores die Wirtschaft neu organisierten. Die Prognose lautete: Sie werden die Märkte von Grund auf umkrempeln. Heute wissen wir: Diese Vorhersage war eine Untertreibung.
Ein aktueller Blick auf die Landschaft offenbart jedoch mehr als nur exponentielles Wachstum. Die Spielregeln haben sich fundamental geändert und die Kräfteverhältnisse dramatisch verschoben. Während US-amerikanische und asiatische Tech-Giganten Bewertungsrekorde brechen, drohen Europa und Afrika zu digitalen Kolonien zu verkommen, deren Anteil an diesem Zukunftsmarkt marginal bleibt. Gleichzeitig hat eine Technologie, die 2018 in der Analyse kaum eine Rolle spielte, alles verändert: Künstliche Intelligenz ist zum neuen Motor der Plattform-Welt geworden, der Effizienz, Personalisierung und ganze Geschäftsmodelle neu definiert. Dieser Wandel wird flankiert von einer wachsenden Konzentration der Marktmacht, dem Aufstieg neuer, aggressiver Player wie Temu und dem Versuch der Politik, mit Regulierungen wie dem DMA und DSA die digitale Wildwest-Phase zu beenden. Die folgende Analyse taucht tief in diese Entwicklungen ein und zeigt, wer die Gewinner und Verlierer dieser neuen Ära sind und warum Deutschland trotz Fortschritten Gefahr läuft, den Anschluss endgültig zu verlieren.
Passend dazu:
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Im September 2018 analysierten wir den sich entwickelten Neu-Bereich der Plattformökonomie. Plattformökonomie bezeichnet ein Wirtschaftsmodell, bei dem digitale Plattformen als Vermittler zwischen Anbietern und Nachfragern auftreten. Statt selbst Produkte oder Dienstleistungen herzustellen, schaffen Plattformen einen digitalen Marktplatz, auf dem unterschiedliche Akteure miteinander interagieren können.
Beispiele:
- Amazon, eBay → verbinden Händler und Käufer.
- Uber, Airbnb → verbinden Dienstleister (Fahrer, Vermieter) und Kunden.
- App Stores → verbinden Entwickler und Nutzer.
Kennzeichen:
- Netzwerkeffekte: Je mehr Teilnehmer, desto attraktiver wird die Plattform.
- Daten als zentrales Gut: Plattformen gewinnen Vorteile durch Nutzerdaten.
- Geringe Transaktionskosten: Vermittlung erfolgt digital und effizient.
Kurz: Die Plattformökonomie schafft Märkte, ohne selbst unbedingt Produzent oder Anbieter zu sein, sondern durch die Organisation und Steuerung von Interaktionen.
Ein Vergleich mit der heutigen Situation offenbart dramatische Veränderungen in nahezu allen analysierten Bereichen.
Marktwachstum und Bewertungen
2018
2918 wurden etwa 500 existierende digitale Plattformen mit jährlichen Wachstumsraten von über 20 Prozent dokumentiert. Der Wert der 60 wertvollsten Plattformen lag bei 7 Billionen Dollar, alle Plattformunternehmen gemeinsam erreichten 8,5 Milliarden Dollar.
2025
Die Entwicklung hat sich exponentiell beschleunigt. Die 100 weltweit wertvollsten Unternehmen erreichten zum Stichtag 31. März 2025 erstmals die 40-Billionen-Dollar-Marke mit 42,6 Billionen US-Dollar. Allein die Tech-Giganten zeigen beeindruckende Wachstumsraten: Apple führt mit einer Marktkapitalisierung von 3,3 Billionen US-Dollar, gefolgt von Microsoft (2,8 Billionen), Nvidia (2,6 Billionen) und Amazon (über 2 Billionen Dollar).
Europas Position in der Plattformökonomie
2018
Europa hinkte bereits dramatisch hinterher mit lediglich 3 Prozent Anteil am globalen Plattformwert, während die USA 67 Prozent und Asien 30 Prozent kontrollierten.
2025
Die Situation hat sich kaum verbessert. Europa und Afrika spielen in der Plattform-Welt weiterhin keine bedeutende Rolle – Europas Anteil liegt unverändert bei nur 2 Prozent. Trotz des Digital Markets Act (DMA) und Digital Services Act (DSA) bleibt Europa gefährlich zurückgefallen. Der Anteil der Digitalwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt liegt in den USA bei fast 10 Prozent, während er in Europa nur etwa 6 Prozent beträgt.
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Deutschland: Vom Neuland zur digitalen Rückständigkeit
2018
Die Website zitierte eine erschreckende Bitkom-Untersuchung: 54 Prozent der befragten deutschen Unternehmen hatten noch nie von dem Begriff “digitale Plattform” gehört.
2025
Deutschland hat sich zwar verbessert, liegt aber im EU-weiten Digitalisierungsvergleich nur auf Rang 14. Im Segment digitale Wirtschaft erreicht Deutschland EU-weit Rang 8, bei Netzqualität Rang 9 und bei digitalen Kompetenzen nur Rang 15. Gleichzeitig wird Deutschland laut Forrester als “digital fortschrittlichster Markt in Europa” bis 2029 prognostiziert, mit einem E-Commerce-Wachstum um 50 Prozent auf 146 Milliarden Euro.
B2B-Plattformen: Vom Nischensegment zum Mainstream
2018
B2B-Plattformen waren noch ein unterrepräsentiertes Segment, obwohl China bereits als Innovationstreiber in diesem Bereich galt.
2025
B2B-Marktplätze in Deutschland verzeichnen ein jährliches Wachstum von 17,5 Prozent – deutlich mehr als der E-Commerce-Gesamtmarkt mit 11 Prozent. 2018 setzten 30 Prozent der Industriebetriebe Transaktions-Plattformen ein, bis 2025 wollen weitere 15 Prozent der Betriebe solche Systeme nutzen. Der B2B-E-Commerce wächst trotz gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen kontinuierlich um 8,1 Prozent.
Künstliche Intelligenz als Gamechanger
2018
KI spielte in der ursprünglichen Analyse keine explizite Rolle in Plattformgeschäftsmodellen.
2025
KI hat die Plattformökonomie revolutioniert. Digitale Plattformen integrieren vermehrt künstliche Intelligenz, um Vermittlungsprozesse zu verbessern und eine deutliche Steigerung der Vermittlungseffizienz sowie -qualität zu erreichen. 92 Prozent der Marken nutzen KI für personalisierte Produktvorschläge und Chatbots. KI-Integrationsplattformen sind 2025 unverzichtbare Werkzeuge in der modernen IT geworden.
Mobilität und Logistik: Neue Dimensionen
2018
Uber wurde als Beispiel mit einem Börsenwert von über 70 Milliarden US-Dollar genannt, während Europcar unter 3 Milliarden lag.
2025
Uber notiert aktuell bei etwa 79 US-Dollar je Aktie. Die Logistik-Plattformen haben sich weiterentwickelt – Amazon AWS verzeichnet Wachstumsraten von 19 Prozent und könnte 2025 allein mit AWS auf etwa 130 Milliarden US-Dollar Umsatz klettern.
Marktplätze und E-Commerce: Konzentration nimmt zu
2018
Amazon und andere Marktplätze dominierten bereits, aber die Konzentration war weniger ausgeprägt.
2025
Marktplätze haben einen Umsatzanteil von 55 Prozent am deutschen E-Commerce erreicht. Amazon und eBay dominieren weiterhin, während neue Player wie Temu mit 60-100 Prozent jährlichem Wachstum in der EU disruptiv wirken. Online-Marktplätze bleiben der Wachstumstreiber mit voraussichtlich 4,7 Prozent Wachstum auf rund 44 Milliarden Euro.
Passend dazu:
Regulierung und Governance
2018
Regulatorische Aspekte spielten in der ursprünglichen Analyse eine untergeordnete Rolle.
2025
Die Implementierung des Digital Markets Act (DMA) und Digital Services Act (DSA) in Europa hat weltweit Wellen geschlagen und führt zu signifikanten Anpassungen in Geschäftsmodellen und technischen Architekturen. Die regulatorische Komplexität wird nicht nur zur Herausforderung, sondern auch zur Innovationsquelle.
Beschleunigter Wandel mit persistenten Problemen
Während sich die quantitativen Dimensionen der Plattformökonomie seit 2018 vervielfacht haben – von 7 Billionen auf über 40 Billionen Dollar Gesamtbewertung – bleiben strukturelle Probleme bestehen. Europas marginale Position hat sich trotz regulatorischer Anstrengungen kaum verbessert. Deutschland hat zwar Fortschritte gemacht, bleibt aber im internationalen Vergleich zurück.
Die Integration von KI, die Expansion in B2B-Märkte und die zunehmende Regulierung prägen die neue Phase der Plattformökonomie. Gleichzeitig verstärkt sich die Marktkonzentration, während neue asiatische Player wie Temu die etablierte Ordnung herausfordern. Die Prognose von 2018, dass Plattformen die Wirtschaft “von Grund auf umkrempeln” würden, hat sich als zutreffend erwiesen – mit allen Chancen und Risiken, die dieser Wandel mit sich bringt.
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