Auch wenn hauptsächlich Erdöl bzw. die „nicht mehr zeitgemäße Nutzung von Erdöl“ für den Treibhauseffekt und die Erderwärmung verantwortlich ist, so bleibt es dennoch eine wichtige Ressource.
- Selbst für die Herstellung von Produkten für die erneuerbare Energie wird Erdöl als Rohstoff benötigt.
- Fast alle unsere gesamten Alltagsprodukte basieren auf Erdöl.
- Erdöl ist nicht nur ein Energieträger, sondern auch ein wichtiger Rohstoff zum Kunststoff.
- Plastik ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Kunststoffe aller Art.
- Auch Synthesekautschuk, gewonnen aus Erdöl, macht 60 % des Gesamtbedarfs an Kautschuk aus. Bis zu 70 % des gesamten Kautschuks geht in die Produktion von Autoreifen.
Die weltweit produzierte Kunststoffmenge ist in den letzten knapp 70 Jahren sehr stark gestiegen – von 1,5 Millionen Tonnen (1950) auf etwa 370 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Treiber dieses Anstiegs sind in den vergangenen 20 Jahren insbesondere asiatische Länder – vor allem China.
1950 wurden noch 0,35 Millionen Tonnen Kunststoff in Europa produziert. Knapp 70 Jahre später sind es aber schon ca. 60 Millionen Tonnen!
Allein die Zahl sollte vor Augen führen, dass das so auf Dauer nicht gut gehen kann und Alternativen gefragt sind.
Solange keine soliden Alternativen gefunden sind und erneuerbare Energien wie Industrie nicht in der Lage sind, ausgleichende und ausreichende Mengen an Energie und Industrierohstoffen zu produzieren, wird Erdöl weiterhin eine wesentliche Rolle als Energieträger und Rohstoff spielen.
Die hier gesammelten Daten sollen einmal mehr die Vielfältigkeit von Erdöl verdeutlichen und das Verständnis für alternative Wege sensibilisieren.
Hier geht es auch nicht darum, ob es die Erderwärmung gibt oder nicht. Ob Elektromotoren die richtige Alternative zu Verbrennungsmotoren sind. Ob erneuerbare Energien die fossilen Energieträger nachhaltig ersetzen können.
Wir müssen immer wieder unser Handeln, Wertvorstellungen und auch Ideologien infrage stellen können, ob unser Handlungs- wie Sichtweisen noch zeitgemäß sind und wir hierfür für uns und uns persönlich Modifizierungen oder gar komplett neue Wege finden müssen (vgl. KAIZEN / vgl. Agile Development – Kaizen).
Nun, CO2-Steuer und autonome Stromversorgung werden uns zum Umdenken zwingen
Bisher galt das nur für Firmen aus Energiewirtschaft, Industriekonzerne und Fluglinien mit ihren Treibhaus-Emissionen, die sie über sogenannte Emissionszertifikate abwickeln konnten: Mit der Einführung der CO2-Bepreisung zum 1. Januar 2021 gilt das nun auch für Unternehmen, die Erdölprodukte, Erdgas oder Kohle in den Verkehr bringen.
Kurzum: Werden diese zusätzlichen Kosten auf die Käufer umgelegt, werden Waren und Dienstleistungen, die davon betroffen sind, teurer werden.
Mehr dazu hier:
Schon lange hat Xpert.Digital auf diesen Umstand hingewiesen und dass Unternehmen wie Amazon Logistics nicht nur aus reinem Umweltschutzgedanken die autonome Stromversorgung vorantreiben: „Es geht um die in Zukunft einhergehenden höheren Kosten für Umweltschutzauflagen, Stromspitzen (Infrastruktur und Netzstabilität) und CO2-Bilanz.“
Vor allem geht es um Marktanteile und Wettbewerbsvorteile. Unternehmen, die hier noch keine konkreten Maßnahmen eingeleitet haben, müssen sich nun sputen, um gegenüber dem Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Die Verteuerung der eigenen Produkte und Dienstleistung durch fehlende Investitionen in Sachen autonome Stromversorgung durch Photovoltaik wird in den nächsten Jahren eine weitere große Herausforderung für die Zukunft.
Passend dazu:
Fossile Energie: Erdöl in Deutschland
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Anteile der Verwendung von Kunststoff nach Einsatzgebieten in Deutschland
Kunststoffe sind omnipräsent. Der größte Anteil der in Deutschland eingesetzten Menge an Kunststoff wird innerhalb von Verpackungen verwendet – etwa ein Drittel des Gesamtvolumens im Jahr 2019. Der Bau und die Automobilindustrie greifen kumuliert ebenfalls auf rund ein Drittel des gesamten Kunststoffvolumens zurück. Insbesondere im Bau werden heutzutage allerdings nicht ausschließlich neu produzierte Kunststoffe eingesetzt, sondern mehr und mehr recycelte Kunststoffe verwertet.
Verwertung und Recycling von Kunststoffen
Kunststoffe werden in Deutschland nahezu komplett verwertet. Das absolute Volumen an beseitigten Kunststoffabfällen ist verhältnismäßig gering. Zur Verwertung wird neben dem Recycling – d.h. neben werkstofflicher und rohstofflicher Verwertung von Kunststoffen – auch die energetische Verwertung innerhalb von Müllheizkraftwerken und die Verwertung von Kunststoffen als Ersatzbrennstoff gezählt.
Kreislaufwirtschaft
Dasjenige System, das Recycling ausschließlich umsetzt ist die sogenannte Kreislaufwirtschaft. Bezogen auf Kunststoffe wird in Deutschland knapp die Hälfte des verwendeten Kunststoffvolumens recycelt – die Recyclingquote belief sich im Jahr 2019 auf 46,6 Prozent.
Anteile der Verwendung von Kunststoff nach Einsatzgebieten in Deutschland im Jahr 2019
- Verpackung – 34 %
- Bau – 22 %
- Fahrzeuge – 12 %
- Elektro/Elektronik – 7 %
- Haushaltswaren/Sport – 4 %
- Landwirtschaft – 3 %
- Sonstiges – 18 %
Produktionsmenge der deutschen Kunststoffindustrie bis 2020
Die Statistik zeigt die Produktionsmenge der Kunststoffindustrie in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2020. In den Produktionszahlen sind auch Polymere für Leime, Harze, Lacke, Beschichtungen, Fasern und Ähnliches enthalten. Im Jahr 2020 lag die deutschlandweite Kunststoffproduktion bei rund 18 Millionen Tonnen.
Ältere Werte wurden teilweise entsprechenden Vorjahrespublikationen entnommen. Laut Quelle sind die ausgewiesenen Mengen für 2014 und 2015 nicht mit den Vorjahren vergleichbar. Grund dafür sind Modifikationen der innerbetrieblichen Erfassung der produzierten Mengen und technische Umstellungen in der Meldepraxis wie die Nutzung einer überarbeiteten Software.
Produktionsmenge der Kunststoffindustrie in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2020 (in Millionen Tonnen)
- 2006 – 20,20 Millionen Tonnen
- 2007 – 20,50 Millionen Tonnen
- 2008 – 20 Millionen Tonnen
- 2009 – 17,40 Millionen Tonnen
- 2010 – 20,40 Millionen Tonnen
- 2011 – 20,20 Millionen Tonnen
- 2012 – 19,50 Millionen Tonnen
- 2013 – 19,90 Millionen Tonnen
- 2014 – 18,20 Millionen Tonnen
- 2015 – 18,40 Millionen Tonnen
- 2016 – 19,20 Millionen Tonnen
- 2017 – 19,90 Millionen Tonnen
- 2018 – 18,90 Millionen Tonnen
- 2019 – 18,20 Millionen Tonnen
- 2020 – 17,90 Millionen Tonnen
Kunststoffproduktion weltweit und in Europa bis 2019
Die weltweit produzierte Kunststoffmenge ist in den letzten knapp 70 Jahren sehr stark gestiegen – auf etwa 370 Millionen Tonnen im Jahr 2019. Treiber dieses Anstiegs sind in den vergangenen 20 Jahren insbesondere asiatische Länder – vor allem China. In Europa ist die Entwicklung weniger rasant. In den letzten zehn Jahren stagniert die Menge der pro Jahr hergestellten Kunststoffe in der europäischen Kunststoffindustrie.
Was ist Kunststoff?
Kunststoffe umfassen Thermoplaste, Polyurethane, Duroplaste, Elastomere, Klebstoffe, Beschichtungen und Dichtungsmassen. Die am häufigsten verwendete Kunststoffsorte in Europa ist PP (Polypropylen). Das wichtigste Einsatzgebiet von Kunststoff in Europa sind Verpackungen. Auch auf dem Bau oder bei der Fahrzeugherstellung wird viel Kunststoff verwendet.
Deutsche Kunststoffindustrie im europäischen Vergleich
Die Kunststoffindustrie in Deutschland ist die größte europäische Kunststoffindustrie. Die Produktionsmenge der deutschen Kunststoffindustrie ist in den letzten Jahren rückläufig. Dennoch macht sie allein etwa ein Drittel des produzierten Kunststoffs in Europa aus. Daher ist das Recycling von Kunststoffen und der Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft – aufgrund der Auswirkungen von Plastikmüll auf die Umwelt – von großer Bedeutung.
Weltweite Kunststoffproduktion in den Jahren von 1950 bis 2019 (in Millionen Tonnen)
- 1950 – 1,5 Millionen Tonnen
- 1976 – 50 Millionen Tonnen
- 1989 – 100 Millionen Tonnen
- 2002 – 200 Millionen Tonnen
- 2005 – 230 Millionen Tonnen
- 2007 – 257 Millionen Tonnen
- 2008 – 245 Millionen Tonnen
- 2009 – 250 Millionen Tonnen
- 2010 – 270 Millionen Tonnen
- 2011 – 280 Millionen Tonnen
- 2012 – 288 Millionen Tonnen
- 2013 – 299 Millionen Tonnen
- 2014 – 311 Millionen Tonnen
- 2015 – 322 Millionen Tonnen
- 2016 – 335 Millionen Tonnen
- 2017 – 348 Millionen Tonnen
- 2018 – 359 Millionen Tonnen
- 2019 – 368 Millionen Tonnen
Europäische Kunststoffproduktion in den Jahren von 1950 bis 2019 (in Millionen Tonnen)
- 1950 – 0,35 Millionen Tonnen
- 1976 – 19,8 Millionen Tonnen
- 1989 – 27,4 Millionen Tonnen
- 2002 – 56,1 Millionen Tonnen
- 2005 – 61 Millionen Tonnen
- 2007 – 65 Millionen Tonnen
- 2008 – 60 Millionen Tonnen
- 2009 – 55 Millionen Tonnen
- 2010 – 57 Millionen Tonnen
- 2011 – 59 Millionen Tonnen
- 2012 – 59 Millionen Tonnen
- 2013 – 57 Millionen Tonnen
- 2014 – 59 Millionen Tonnen
- 2015 – 58 Millionen Tonnen
- 2016 – 60 Millionen Tonnen
- 2017 – 64,4 Millionen Tonnen
- 2018 – 61,8 Millionen Tonnen
- 2019 – 57,9 Millionen Tonnen
Kunststoffindustrie - PDF Download
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Plastikmüll
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Anteile der Kunststoffsorten in Europa
Die Statistik zeigt die Anteile der Kunststoffsorten an der europäischen Kunststoffnachfrage in den Jahren von 2017 bis 2019. Das Gesamtvolumen des in Europa (EU-28, Norwegen, Schweiz) nachgefragten Kunststoffs belief sich im Jahr 2019 auf rund 51 Millionen Tonnen. Im genannten Jahr entfielen rund zehn Prozent der europäischen Kunststoffnachfrage auf PVC. Rund zehn Prozent des europäischen Kunststoffverbrauchs entfielen auf die Automobil- und Fahrzeugindustrie .
Die europaweite Kunststoffproduktion belief sich im selben Jahr auf rund 58 Millionen Tonnen.
Anteile der Kunststoffsorten an der europäischen Kunststoffnachfrage 2017
- PP – 19,3 %
- PE-LD, PE-LLD – 17,5 %
- PE-HD, PE-MD – 12,3 %
- PVC – 10,2 %
- PUR – 7,7 %
- PET – 7,4 %
- PS, EPS – 6,6 %
-
Sonstige – 19 %
Anteile der Kunststoffsorten an der europäischen Kunststoffnachfrage 2018
- PP – 19,3 %
- PE-LD, PE-LLD – 17,5 %
- PE-HD, PE-MD – 12,2 %
- PVC – 10 %
- PUR – 7,9 %
- PET – 7,7 %
- PS, EPS – 6,4 %
- Sonstige – 19 %
Anteile der Kunststoffsorten an der europäischen Kunststoffnachfrage 2019
- PP – 19,4 %
- PE-LD, PE-LLD – 17,4 %
- PE-HD, PE-MD – 12,4 %
- PVC – 10 %
- PUR – 7,9 %
- PET – 7,9 %
- PS, EPS – 6,2 %
- Sonstige – 18,8 %
Anwendungsgebiete - PP = Polypropylen
- Es wird im Maschinen- und Fahrzeugbau für Innenausstattungen für PKW, Armaturenbretter und Batteriegehäuse ebenso eingesetzt wie für Crashabsorber-Elemente im Fahrzeugbau, in Kindersitzen und in Fahrradhelmen.
- In der Elektrotechnik wird es für Trafogehäuse, Draht- und Kabelummantelung und Isolierfolien verwendet. Eine besonders herausragende Bedeutung hat BOPP als Dielektrikum von Kunststoff-Folienkondensatoren und Leistungskondensatoren erlangt.
- Im Bauwesen wird es für Armaturen, Fittings und Rohrleitungen verwendet; in der Lüftungs- und Klimatechnik in korrosiver Umgebung und bei Förderung korrosiver Gase, meist in Form von PP-S (S = schwerentflammbar).
- Stahl- und Spannbeton können Polypropylenfasern zugesetzt werden, um die Brandschutzeigenschaften zu verbessern. Die bei Erhitzung schmelzende und verbrennende Fasern hinterlassen Poren, welche die Ausdehnung und das Entweichen des Wasserdampfes ermöglichen.
- In der Textilindustrie wird Kammgarn aus Polypropylen im Polycolon verwendet. PP-Fasern werden u. a. zu Heimtextilien, Teppichen, Sporttextilien, Verpackungsmaterialien, Hygieneprodukten, medizinischen Produkten, schwimmfähigen Seilen, Geotextilien weiter verarbeitet.
- In Lebensmittelindustrie, Verpackungstechnik und im Haushalt wird Polypropylen vielseitig verwendet: Becher (für Milchprodukte), Flaschenverschlüsse, Innenteile für Geschirrspülmaschinen, für kochfeste Folien, wiederverwendbare Behälter, Thermotransportboxen bzw. Warmhaltebehälter (EPP), Verpackungsteile, Trinkhalme, Klebefolie, …
- Besonders bei Erwärmung solcher Produkte – etwa bei Babyflaschen mit erwärmter Flüssigkeit – werden dem Körper große Mengen Mikroplastik zugeführt.
- In feuchten Regionen wird PP als Material für Kunststoffgeldscheine wie den Australischen Dollar und den Neuseeland-Dollar verwendet.
- Im Flugmodellbau wird EPP zur Herstellung von widerstandsfähigen, anfängerfreundlichen Modellflugzeugen verwendet, die einen Absturz deutlich besser verkraften als klassische Balsaholz-Modellflugzeuge.
- In der allgemeinmedizinischen Chirurgie werden besonders bei älteren Patienten, komplizierteren Brüchen und Rezidiven (Wiederauftreten), Netze aus Polypropylen für den Verschluss von Hernien, z. B. bei Leistenbrüchen, verwendet, um die Bauchdecke zu stärken und ein Rezidiv des Leistenbruchs zu verhindern.
- Bei der Ladungssicherung in Frachtcontainern werden luftgefüllte Staupolstersäcke (GrizzlyBag®) verwendet, deren Außenhüllen aus PP bestehen.
- In der Werbung werden Hohlkammerplatten aus PP (Noppenplatten und Stegplatten) in bedruckter und beklebter (kaschierter) Form für Plakate und Displays verwendet.
Anwendungsgebiete - PE = Polyethylen und PE-Typen
Man unterscheidet folgende Arten:
- PE-HD (HDPE) /PE-MD (MDPE)
- PE-LD (LDPE)
- PE-LLD (LLDPE)
- PE-HMW
- PE-UHMW
- PE-X
Polyethylen ist mit einem Anteil von ca. 38 Prozent der weltweit am meisten verbrauchte Kunststoff. Im Jahr 2011 wurden 190 Millionen Tonnen Kunststoffe (Polypropylen, Polystyrol, ABS, PVC, PET, Polycarbonat, Polyethylen) verbraucht. PE-LD hatte daran einen Anteil von 10 Prozent, PE-LLD von 11 Prozent und PE-HD von 17 Prozent.
PE-HD (HDPE)
Wichtigstes Anwendungsgebiet sind im Blasformverfahren hergestellte Hohlkörper, beispielsweise Flaschen für Reinigungsmittel im Haushalt, aber auch großvolumige Behälter mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1000 l (sogenannte IBC). Über 8 Millionen Tonnen, also fast ein Drittel der weltweit produzierten Menge, wurden im Jahr 2007 für dieses Anwendungsgebiet verwendet. Vor allem China, wo erst 2005 Getränkeflaschen aus HDPE eingeführt wurden, ist wegen seines steigenden Lebensstandards ein wachsender Absatzmarkt für starre HDPE-Verpackungen. Durch Extrusion hergestellte HDPE-Platten und HDPE-Folien werden zudem tiefgezogen und in der Verpackungsindustrie verwendet. Außerdem wird PE-HD zu Spritzgussteilen, z. B. Verpackungen und Haushaltswaren, sowie auch zu technischen Artikeln verarbeitet. Fasern, Folien und Rohre aus Polyethylen werden im Extrusionsverfahren und Vakuumverfahren hergestellt. Aus PE-HD werden auch Folien für Wasserbau und Deponiebau hergestellt sowie Geogitter und Geovliese für den Deponiebau oder den Straßen- und Böschungsbau. Ein weiteres Einsatzgebiet, das besonders in den Schwellenländern stark wächst, sind Kabelleitungen und Rohre, etwa für die Gas- und Trinkwasserversorgung. Hier werden oft Polyethylenrohre aus den Werkstoffen PE 80 oder PE 100 eingesetzt, die Rohre aus Beton oder PVC ersetzen können. PE-HD ist gut schweißbar, bei Verlegung im Erdreich muss die Leitung aber in Sand eingebettet werden. Alternativ stehen mittlerweile auch PE-Rohre zur Verfügung, die mit speziellen Schutzmanteln versehen sind und so die grabenlose (d. h. auch ohne Sandbett) Rohrverlegung ermöglichen.
PE-MD (MDPE)
PE-MD (MDPE) ist weniger kratzempfindlich als PE-HD.
PE-LD (LDPE) und PE-LLD (LLDPE)
Dieses Material wird vor allem in der Folienproduktion eingesetzt. Typische Produkte für PE-LD sind Frischhaltefolien, Tragetaschen, landwirtschaftliche Folien, Milchkartonbeschichtungen, Müllsäcke und Schrumpffolien. Ein wichtiges Einsatzgebiet ist die Verwendung als Siegelmedium in Verbundfolien. In geringem Umfang wird PE-LD und PE-LLD auch zur Herstellung von Kabelummantelungen, als Dielektrikum in Koaxialkabeln und für Rohre und Hohlkörper verwendet. PE-LLD wird hauptsächlich bei Stretchfolie, Folien für Industrieverpackungen, Dünnwandbehältern und für hochleistungsfähige Beutelfolien eingesetzt. Im Jahr 2009 wurde weltweit PE-LD für rund 15,9 Milliarden Euro (22,2 Milliarden US-Dollar) verkauft. Der Weltmarkt für PE-LLD erreichte knapp unter 17 Milliarden Euro (24 Milliarden US-Dollar).
PE-UHMW
Ultra-High-Molecular-Weight PE wird aufgrund seiner hohen Verschleißfestigkeit für Pumpenteile, Zahnräder, Gleitbuchsen, Implantate und Oberflächen von Endoprothesen verwendet, bei denen es auf besonders leichten Lauf bei geringstmöglichem Abrieb ankommt. In der chemischen Industrie kommt es für Dichtungen und Membranen zum Einsatz. Fasern aus PE-UHMW gehören zu den stärksten bekannten künstlichen Fasern (auf das Gewicht bezogen) und werden zu Bandschlingen und Reepschnüren verarbeitet.
PE-X
PE-X wird als Isolationsmaterial als elektrischer Isolator von Mittel- und Hochspannungskabeln, als Rohr für Gas- und Wasserinstallationen und für Formteile in der Elektrotechnik, dem Apparatebau und dem Automobilbau verwendet. Im Gegensatz zu anderen PE-Werkstoffen eignet es sich auch als Warmwasserrohr und durch seine hohe Kratzfestigkeit (Kratztiefe max. 20 % der Wanddicke) besonders für grabenlose Verlegeverfahren, wie das Spülbohrverfahren oder
Anwendungsgebiete - PVC = Polyvinylchlorid
Die PVC-Kunststoffe werden in Hart- und Weich-PVC unterteilt. Hart-PVC wird beispielsweise zur Herstellung von Fensterprofilen, Rohren und Schallplatten verwendet. Weich-PVC enthält Weichmacher, die zu einem elastischen Verhalten des Materials führen. Es wird beispielsweise für Kabelummantelungen und Bodenbeläge verwendet.
Anwendungsgebiete - PUR = Polyurethane
Aus Polyurethan werden Wundauflagen, Matratzen, Schuhsohlen, Dichtungen, Schläuche, Fußböden, Dämmstoffe, Lacke, Klebstoffe, Dichtstoffe, Skier, Autositze, Laufbahnen in Stadien, Armaturenbretter, Vergussmassen, latexfreie Kondome (Präservative), Gussboden und vieles mehr hergestellt.
Aus Polyurethan lassen sich auch sehr einfach Schaumstoffe herstellen. Das Besondere an PUR-Schaumstoffen ist, dass verarbeitende Betriebe Halbzeug (Schaumstoff in zugeschnittener Form) nehmen oder Schaumstoffe aus flüssigen Komponenten an Ort und Stelle herstellen (Ortschaum, „Formed in-place foam“) können. Die Komponenten können auch in oder auf Industrieteile gebracht werden; dort entsteht dann der Schaum.
Weiche PUR-Schaumstoffe werden für sehr viele Zwecke verwendet, vor allem als Polstermaterial (z. B. für Möbel bzw. Autositze) als Matratzenschaum, als Teppichrückenmaterial, zur Textilkaschierung, als Reinigungsschwamm oder als Filtermaterial. PUR-Weichschäume sind zumeist offenzellig und sind in einem breiten Härte- und Dichtebereich verfügbar.
PUR-Hartschäume werden vor allem zur Wärmedämmung z. B. in Gebäuden, Kühlgeräten, Wärme- und Kältespeichern sowie einigen Rohrsystemen (Kunststoffmantelverbundrohr, flexible Verbundrohre) eingesetzt.
Weitere, relativ neue Anwendungsgebiete für PUR-Schäume gibt es im Fahrzeugbau (Lenkrad, Armauflage, Softbeschichtung von Handgriffen, Innenraumverkleidung, Armaturenbrett, Schalldämmung, Klapperschutz, Abdichtungen, Transparentbeschichtung von Holzdekoren). Mit der dämpfenden Wirkung des Polyurethans wird auch häufig ein Verschleißschutz erzielt, was insbesondere die Herstellung sicherheitsrelevanter Bauteile mit einer langen Lebensdauer ermöglicht.
Eine der wichtigsten Anwendungen von Polyurethanen ist der Einsatz in Lacken und Beschichtungen. Hier werden Polyurethane wegen ihrer guten Haftungseigenschaften als Grundierungen und wegen ihrer hohen Beständigkeit gegen Lösemittel, Chemikalien und Witterungseinflüsse als Deck- und Klarlacke in vielen Anwendungsbereichen verwendet. Hierzu gehören z. B. auch Bandbeschichtungs-Lacke und Beschichtungen für Fußböden. Des Weiteren zu nennen sind Textilbeschichtungen und -Ausrüstungen sowie Lederzurichtungen. Flächige Anwendungen zur Verklebung von unterschiedlichen, vorzugsweise flexiblen Materialien (im Bereich Schuhe, Holz/Möbel, Automobilinnenraum) sind ebenfalls ein wichtiges Anwendungsgebiet von Polyurethansystemen. In der Medizin werden Polyurethane als Liner in der Prothetik der unteren Extremitäten verwendet.
Anwendungsgebiete - PET = Polyethylenterephthalat
PET hat vielfältige Einsatzbereiche und wird unter anderem zur Herstellung von Kunststoffflaschen (PET-Flaschen), Folien und Textilfasern verwendet. Im Jahr 2008 lag die Produktion bei 40 Millionen Tonnen. Trotz verstärkten Recyclings in jüngerer Zeit erhöhte sich die Produktionsmenge bis 2016 auf 56 Millionen Tonnen.
Anwendungsgebiete - PS = Polystyrol
Polystyrol gehört zu den Standardkunststoffen und nimmt bei der Produktionsmenge nach Polyethylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid den vierten Platz ein. In Deutschland wurden im Jahr 2015 etwa 12,06 Millionen Tonnen Kunststoffe (ohne Klebstoffe, Lacke, Harze, Fasern) verarbeitet, davon waren 655.000 Tonnen (5,4 Prozent) Polystyrol und expandiertes Polystyrol PS/PS-E.
Polystyrol ermöglicht die Herstellung von verhältnismäßig passgenauen Bauteilen. So werden z. B. Tonbandkassetten und CD-Hüllen aus transparentem Polystyrol gefertigt.
Als Lebensmittelverpackung, zum Beispiel als Joghurtbecher oder Schaumstoffschale, ist Polystyrol zugelassen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Spritzgegossene Teile aus ungeschäumtem Polystyrol kommen im Plastikmodellbau zum Einsatz.
In der Elektrotechnik wird Polystyrol wegen der guten Isolationseigenschaft verwendet. Es wird zur Herstellung von Schaltern, Spulenkörpern und Gehäusen (High Impact Polystyrene, HIPS) für Elektrogeräte verwendet. Polystyrol wird für Massenartikel (z. B. klassische CD-Verpackung, Videokassette), in der Feinwerktechnik und für Schaugläser verwendet.
Polystyrol ist Hauptbestandteil von Napalm-B, welches in Brandbomben Verwendung findet.
Anwendungsgebiete - EPS = Expandiertes Polystyrol (Styropor)
Styropor ist allgemein bekannt als leichtes, weißes Verpackungs- und Dämmmaterial. Dabei handelt es sich um einen eher grobporigen EPS-Hartschaum (Expandierter Polystyrol). Zur Herstellung wird ein Granulat in eine Form gefüllt und in heißem Wasserdampf aufgeschäumt. Die Partikel des Granulats verkleben, aber verschmelzen meist nicht völlig miteinander. Die kugelförmigen, geschäumten Granulatkörner sind im Endprodukt häufig erkennbar und manchmal einzeln abtrennbar. Je nach Herstellungsverfahren ist expandierter Polystyrol-Hartschaum mehr oder weniger durchlässig für Luft und Wasserdampf.
EPS-Hartschaumplatten können in nahezu beliebiger Stärke aus einem Block geschnitten werden.
In Form geschäumtes Polystyrol wird vielfach als Verpackungsmaterial und für Schutzhelme, Feststoffrettungswesten und Surfboards verwendet.
Styropor ist ursprünglich ein Markenname von BASF. Seit den 1990er-Jahren nimmt der IVH (Industrieverband Hartschaum e. V.) die Rechte am Namen Styropor wahr. Nur die Hersteller von EPS, die sich den besonderen Qualitätsanforderungen des IVH unterwerfen, dürfen ihr Material Styropor nennen.
Weitere bekannte Handelsnamen für EPS sind Austrotherm, Steinopor, Sagex, Swisspor, Hungarocell (Ungarn), Telgopor (spanischsprachige Länder) und Frigolit (Schweden).
Im Jahr 2014 wurde unter der Regie des europäischen Verbands der EPS-Verarbeiter (European Manufacturers of Expanded Polystyrene, EUMEPS) der gemeinsame Markenname airpop eingeführt, mit dem Ziel die große Namensvielfalt für EPS in Europa zu minimieren. In Deutschland ist die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. für die Umsetzung der europäischen Strategie im Bereich EPS-Verpackungen verantwortlich.
Anwendungsgebiete - Synthesekautschuk
Als Synthesekautschuk bezeichnet man elastische Polymere, aus denen Gummi hergestellt wird und die auf der Basis petrochemischer Rohstoffe hergestellt werden.
Neben Synthesekautschuk existieren Naturkautschuktypen, vor allem auf der Basis des Milchsafts (Latex) des Kautschukbaumes (Hevea brasiliensis).
Gegenwärtig beträgt der Anteil des synthetischen Kautschuks am Gesamtbedarf von Kautschuk etwa 60 %. 1998 lag nach Angaben des International Institute for Synthetic Rubber Producers (IISRP) der Umsatz bei 10,4 Millionen Tonnen, wovon 70 % in die Automobilindustrie gingen.
Zwischen 65 % und 70 % des gesamten Kautschuks geht in die Produktion von Autoreifen. Weitere Hauptanwendungsgebiete sind Bindemittel für die Papierstreicherei, die Teppichrückenbeschichtung sowie getauchte Artikel wie z. B. dünne Handschuhe.
In aufgeschäumter Form wird Kautschuk für Matratzen und Schwämme verwendet.
Durch Tauchen glänzender Metall- oder Keramikformen in eine Emulsion werden Kondome, Handschuhe oder Luftballons – Waren mit besonders geringer Filmdicke hergestellt. Dickere Filme werden für die Herstellung von Abgussformen, Fahrzeugreifen, Motorlagern, sowie diversen Gummi/Metall-Verbindungen benötigt.
Ein weiterer wichtiger Anwendungsfall sind Dichtungsprofile aus Kautschuk, etwa für Türen, Fenster.
Innovationsaufwendungen der Gummi- und Kunststoffverarbeitung
Die Statistik bildet die Innovationsaufwendungen der Branche Gummi- und Kunststoffverarbeitung in den Jahren von 2008 bis 2021 ab. Zu den Innovationsaufwendungen dieser Branche gehören Forschung und Entwicklung sowie innovationsbezogene Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter, Weiterbildung, Marketing, Konzeption, Konstruktion, Design sowie Produktions- und Vertriebsvorbereitung. Die Innovationsaufwendungen der Branche Gummi- und Kunststoffverarbeitung im Jahr 2021 betragen nach Erhebung des ZEW rund 2,4 Milliarden Euro.
Laut Quelle wird die deutsche Innovationserhebung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW, Mannheim) seit 1993 in Zusammenarbeit mit infas (Institut für angewandte Sozialwissenschaft) sowie dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) durchgeführt. Die Erhebung zielt auf alle Unternehmen in Deutschland mit mindestens 5 Beschäftigten und einem wirtschaftlichen Schwerpunkt in der angeführten Branchengruppen ab. Die Definitionen und
Messkonzepte entsprechen den internationalen Standards von OECD und Eurostat. Die Innovationserhebung ist alle zwei Jahre Teil der von Eurostat koordinierten Europaweiten Innovationserhebung (Community Innovation Survey – CIS). Alle Werte sind hochgerechnet auf die Grundgesamtheit der Unternehmen ab 5 Beschäftigte in Deutschland. An der Innovationserhebung 2020 haben sich etwa 18.500 Unternehmen beteiligt (= 55 % des Stichprobenumfangs), darunter 458 aus der Gummi- und Kunststoffverarbeitung.
Gummi- und Kunststoffverarbeitung: Herstellung und Runderneuerung von Reifen, Herstellung von Gummiwaren, von Platten, Folien, Schläuchen und Profilen aus Kunststoffen, von Verpackungsmitteln und Baubedarfsartikeln aus Kunststoffen sowie von sonstigen Kunststoffwaren.
Innovationsaufwendungen der deutschen Gummi- und Kunststoffverarbeitung in den Jahren 2008 bis 2021 (in Milliarden Euro)
- 2008 – 1,92 Milliarden Euro
- 2009 – 1,63 Milliarden Euro
- 2010 – 1,77 Milliarden Euro
- 2011 – 2,12 Milliarden Euro
- 2012 – 2,08 Milliarden Euro
- 2013 – 1,97 Milliarden Euro
- 2014 – 2,26 Milliarden Euro
- 2015 – 2,29 Milliarden Euro
- 2016 – 2,48 Milliarden Euro
- 2017 – 2,86 Milliarden Euro
- 2018 – 2,25 Milliarden Euro
- 2019 – 2,52 Milliarden Euro
- 2020 – 2,35 Milliarden Euro
- 2021 – 2,36 Milliarden Euro
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