2Eine Studie, im Auftrag des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne), kommt zu dem Ergebnis, dass Solarparks einen positiven Effekt auf die Biodiversität haben.
Ziel der Studie war es zu zeigen, ob und in welchem Umfang Solarparks zur floristischen und faunistischen Biodiversität beitragen können.
Zu diesem Zweck wurden Unterlagen zur Vegetation und Fauna von 75 Solarparks in Deutschland ausgewertet. Die für die Parks vorliegenden Studien und Untersuchungen, die sich auf 9 Bundesländer verteilen, wurden jedoch zumeist während der Genehmigungsphasen der Parks erstellt und sind sehr heterogen. Dennoch konnten Unterlagen von knapp 40% der für die Bewertung infrage kommenden Solarparks herangezogen werden. Für einige Parks liegen auch intensive Studien vor, zum Teil als Vergleich der Bundesländer davor und danach, sodass aussagekräftige Schlussfolgerungen gezogen werden können. Daraus lässt sich ableiten, dass Solarparks grundsätzlich einen positiven Effekt auf die Biodiversität haben und welche Strukturen zur Erhöhung der Biodiversität beitragen können, insbesondere im Hinblick auf den Abstand zwischen den Modulreihen und den Erhalt der Abstände zwischen den Reihen.
Neben einer Auswertung der entsprechenden Dokumentation hinsichtlich der Eigenschaften der Vegetation und der Besiedlung der Parks mit verschiedenen Tiergruppen werden in dieser Studie einige Parks exemplarisch näher beschrieben. Schließlich wird über Inhalt, Struktur und Umfang zukünftiger Monitoring-Studien informiert. Ein Ziel eines solchen Monitorings könnte es sein, mittelfristig einheitliche Mindeststandards für den Bau von Solarparks zu entwickeln.
Die wichtigsten Ergebnisse der Auswertung der verfügbaren Dokumente sind:
- Die Flächennutzung für Solarparks ist grundsätzlich positiv zu bewerten, da sie neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz durch die Produktion erneuerbarer Energien auch zu einer Wertsteigerung der Flächen im Sinne der Erhaltung der biologischen Vielfalt führen kann.
- Die Nutzung von Flächen für Solaranlagen kann einen deutlich positiven Effekt auf die Biodiversität haben, wenn sie naturverträglich gestaltet werden.
- Einer der Hauptgründe für die artenreiche Besiedlung von Solarparks mit genügend Individuen aus verschiedenen Tiergruppen ist die dauerhafte extensive Nutzung oder Pflege von Grünland in den Zwischenreihen. Dadurch unterscheiden sich diese Standorte deutlich von intensiv landwirtschaftlich genutzten Standorten oder Standorten zur Energiegewinnung aus Biomasse.
- Solarparks können die Biodiversität im Vergleich zur umgebenden Landschaft fördern. Dies wird in den verfügbaren Dokumenten für Schmetterlinge, Heuschrecken und Brutvögel belegt.
- Es gibt manchmal einen deutlichen Unterschied zwischen Solarparks mit weiten und engen Reihenabständen. Breitere Sonnenstreifen zwischen den Modulreihen erhöhen die Dichte der Arten und Individuen. Dies wird in der Besiedlung durch Insekten, Reptilien und Brutvögel dokumentiert. Besonders deutlich wurde dies bei der Zauneidechse nachgewiesen.
- Die Auswertung der Dokumente zeigt auch einen möglichen Trend in der unterschiedlichen Bedeutung von kleinen Anlagen im Vergleich zu großen Anlagen: Während kleinere Anlagen als Trittsteinbiotope fungieren und so Lebensraumkorridore erhalten oder wiederherstellen können, können große Anlagen – bei entsprechender Pflege – ausreichend große Lebensräume schaffen, die die Erhaltung oder Etablierung von Populationen z.B. von Zauneidechsen oder Brutvögeln ermöglichen.
- Solarparks auf Konversionsflächen können dazu beitragen, die Sukzession der Vegetation zu stoppen, die zum Verlust offener, sonniger Lebensräume führt.
- Weitere Untersuchungen sind erforderlich. Insbesondere wird die Besiedlung der Solarparks nach dem Bau der Anlagen oft nicht überwacht. Sie kann jedoch die Bedeutung von Solarparks für die Dichte der Arten und Individuen verschiedener Tiergruppen klären.
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