Gegenüber dem Jahr 2009 hat sich die wirtschaftliche Bedeutung des Umweltschutzes deutlich erhöht. Allerdings stagnieren die Ausgaben seit drei Jahren ungefähr auf dem Niveau von 2019. Mit einer Solarpflicht könnte sich das aber wieder ändern.
Auch die Solarpflicht in einigen Bundesländern Deutschlands soll den Ausbau der offenen Parkplätze mit Solarcarports oder Photovoltaik Solaranlagen auf Dächern für Nicht-Wohngebäuden forcieren und das wird somit auch weitere und neue Jobs im Bereich Klimaschutz mit sich bringen.
Die Betriebe des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors haben im Jahr 2019 in Deutschland 73,6 Milliarden Euro Umsatz mit Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz erwirtschaftet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erzielte die Umweltschutzbranche damit 3,1 % mehr Umsatz als 2018. Die Zahl der Beschäftigten, die bei der Produktion dieser Umweltschutzgüter und -dienstleistungen eingesetzt waren, lag bei 305 000 (gemessen in Vollzeitäquivalenten). Die Zahl der „Green Jobs“ stieg damit im Vorjahresvergleich um 5,4 %. Der Umweltschutz ist damit auch ein wichtiger Faktor für den Arbeitsmarkt.
Der wirtschaftlich bedeutendste Umweltbereich war der Klimaschutz mit einem Umsatz von 44,1 Milliarden Euro. Gefolgt vom Gewässerschutz (10 Milliarden Euro) und Luftreinhaltung (8 Milliarden Euro). Mit Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Einsparung von Energie wurden hier 25,1 Milliarden Euro Umsatz erzielt, mit Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien wurden 17,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Der Großteil der Umweltschutz-bezogenen Umsätze wurde mit 56,5 Milliarden Euro (76,7 %) im verarbeitenden Gewerbe erzielt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige waren dabei der Maschinenbau (22,1 Milliarden Euro), die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (6,5 Milliarden Euro) sowie die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (5,8 Milliarden Euro). Im Wirtschaftsbereich Baugewerbe wurden Umweltschutz-bezogene Umsätze in Höhe von 8,0 Milliarden Euro erwirtschaftet, im Dienstleistungssektor 8,8 Milliarden Euro und in den übrigen Wirtschaftsbereichen 0,4 Milliarden Euro.
Nach Wirtschaftsbereichen aufgeschlüsselt waren mit 212 800 die meisten Beschäftigten (69,8 %) für den Umweltschutz im verarbeitenden Gewerbe tätig. Im Baugewerbe waren 50 500 Beschäftigte mit der Produktion von Umweltschutzgütern und -dienstleistungen betraut, im Dienstleistungssektor 40 700 und in den übrigen Wirtschaftsbereichen 1 000.
Anzahl der Beschäftigten für den Umweltschutz (Vollzeitäquivalente)
- Insgesamt: 305.003
- Verarbeitendes Gewerbe: 212.808
- Baugewerbe: 50.489
- Dienstleistungssektor: 40.704
- Übrige Wirtschaftsbereiche (Bergbau, Ver- und Entsorgungssektor): 1.002
Anzahl der Beschäftigten – Veränderung zum Vorjahr
- Insgesamt: +5,4 %
- Verarbeitendes Gewerbe: +2,6 %
- Baugewerbe: +7,6 %
- Dienstleistungssektor: +19,2 %
- Übrige Wirtschaftsbereiche (Bergbau, Ver- und Entsorgungssektor): +38,8 %
Umsätze für den Umweltschutz (in Milliarden Euro)
- 73,6 – Insgesamt
- 44,1 – Klimaschutz
Darunter:
- 17,1 – Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energie
- 25,1 – Energieeffizienzsteigernde Maßnahmen und Energiesparmaßnahmen
Davon:
- 56,5 – Verarbeitendes Gewerbe
Darunter:
- 22,1 – Maschinenbau
- 6,5 – Herstellung von elektrischen Ausrüstungen
- 5,8 – Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteile
- 8 – Baugewerbe
- 8,8 – Dienstleistungssektor
- 0,4 – Übrige Wirtschaftsbereiche (Bergbau, Ver- und Entsorgungssektor)
Veränderung zum Vorjahr
- Insgesamt: +3,1 %
- Klimaschutz: -3,4 %
Darunter:
- Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energie: -13,3 %
- Energieeffizienzsteigernde Maßnahmen und Energiesparmaßnahmen: +2,6 %
Davon:
- Verarbeitendes Gewerbe: +3,3 %
Darunter:
- Maschinenbau: +2,5 %
- Herstellung von elektrischen Ausrüstungen: -0,5 %
- Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteile: +31,1 %
- Baugewerbe: +14,6 %
- Dienstleistungssektor: -8,6 %
- Übrige Wirtschaftsbereiche (Bergbau, Ver- und Entsorgungssektor): +162,2 %
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