Deutschlandweit stammt rund jede zehnte Terawattstunde Strom aus Erneuerbaren Energien aus Nordrhein-Westfalen, so das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV).
- Mit über 288.000 Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien und einer Stromenge von 23,3 Terawattstunden konnten im Jahr 2019 über 16 Prozent des Stromverbrauchs in Nordrhein-Westfalen durch Erneuerbare Energien bereitgestellt werden. Allein mit dieser Menge könnten Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern komplett mit Strom versorgt werden.
- Auf den rund elf Millionen Dächern in Nordrhein-Westfalen wurde 68 Terawattstunden Sonnenstrom errechnet. Bisher realisiert wurden rund 4 Terawattstunden und damit nur etwa drei Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs in NRW.
- Besonders große Sonnenstrom-Potenziale bieten die dicht besiedelten Regionen wie Köln, Düsseldorf oder das Ruhrgebiet. Bei der Umsetzung aller Potenziale könnte eine Einsparung von rund 30 Millionen Tonnen CO2 erzielt werden. Das entspricht in etwa zehn Prozent des heutigen Treibhausgasinventars von NordrheinWestfalen.
- Der größte Zubau mit etwa 470 Megawatt installierter Leistung konnte im vergangenen Jahr im Bereich der Photovoltaik verzeichnet werden. Die Photovoltaik übertrifft damit bereits im vierten Jahr in Folge den Zubau des Vorjahres.
„Photovoltaik hat einen großen Vorteil: ich kann den Strom genau dort erzeugen, wo er auch verbraucht wird“, erläuterte LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen. „Vor allem Anlagen auf Dachflächen belegen und versiegeln keine zusätzliche Fläche. Gerade in Nordrhein-Westfalen ist das von großer Bedeutung, da wir uns hier, im am dichtesten besiedelten Bundesland Deutschlands, mit den Konflikten um freie Flächen auseinandersetzen müssen. Und genau auf diesen vielen Dachflächen schlummert noch ein riesiges ungenutztes Potenzial, mit dem viele weitere Terawattstunden Sonnenstrom produziert werden könnten.“
„Mit dem Solarkataster NRW ist es möglich, für jedes Dach in NRW belastbare Informationen über die zu erwartenden energetischen und finanziellen Erträge einer Solaranlage zu bekommen“, erklärte LANUV-Präsident Delschen. „Auch die Einbindung von Speichern und Elektroautos ist für die Berechnung einer Photovoltaik-Anlage möglich.“ Weiterhin mit Abstand den größten Anteil an Erneuerbarem Strom wird durch die rund 3.700 Windenergieanlagen in NRW erzeugt. Im vergangenen Jahr waren dies insgesamt 11,6 Terawattstunden. Das entspricht acht Prozent am gesamten Stromverbrauch in NRW und somit etwa der Hälfte des erneuerbar erzeugten Stroms. In 2019 wurden 37 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von 125 MW installiert. Damit spiegelt sich auch in NRW der rückläufige Bundestrend wider.
Die Fakten aus NRW:
- Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien ist von 2018 auf 2019 um rund 660 Gigawattstunden (GWh) gestiegen
- Dieser Zuwachs stammt mit 425 GWh größtenteils aus Photovoltaik, gefolgt von Bioenergie und Wind
- Die Photovoltaik übertrifft damit schon das vierte Jahr in Folge den Zubau des Vorjahrs
- 281.959 PV-Dachanlagen und 355 PV-Freiflächenanlagen produzierten 2019 eine Strommenge von 4,8 TWh
- Damit trug die PV mit 3,3 % zum Stromverbrauch bei
- 3.708 Windenergieanlagen produzierten 2019 11,6 TWh Strom
- Damit trug die Windenergie mit 8,1 % zum Stromverbrauch bei, sie ist derzeit die größte Quelle der Erneuerbaren Energien
- 1.686 Biomasse, Klärgas und Deponiegas Anlagen produzierten 2019 5,9 TWh Strom
- Damit trug die Bioenergie mit 4,2 % zum Stromverbrauch bei
- Die Stromerzeugung aus Wasserkraft trug mit 0,4 % zum Stromverbrauch bei
- Die Stromerzeugung aus Grubengasanlagen trug mit 0,3 % zum Stromverbrauch bei
Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in NRW:
- Münster 44 %
- Detmold 34,4 %
- Arnsberg 21,6 %
- Köln 11 %
- Düsseldorf 8,6%
- RVR 8 %
Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch in NRW:
- Münster 9,1 %
- Detmold 6,1 %
- Arnsberg 4,3 %
- Düsseldorf 2,4 %
- Köln 2,2 %
- RVR 1,6 %
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