Die Zukunft der Logistikzentren
Veröffentlicht am: 16. September 2020 / Update vom: 1. Oktober 2020 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Europa im Umbruch: Die Zukunft der Logistikzentren
Logistikzentren sind keine Schlüsselindustrie, sehr wohl aber gehören sie zu unserer wichtigsten Schlüssel-Infrastruktur unseres expandieren Wirtschaftsstandortes, trotz Corona Pandemie.
Trotz einiger Schwierigkeiten in den Anfängen der Corona-Pandemie hat die Logistik die Krise bisher bestens bewältigt. Was sie nicht alles meistern musste: Rasch steigendes Transportaufkommen über den E-Commerce Handel, als wäre es schon kurz vor Weihnachten. Abfangen der Verzögerungen in der Just-in-Time-Produktion, also der bedarfssynchronen Produktion, sowie den Supply Chain Einbruch auffangen und bestmöglich koordinieren.
Es ist also nicht nur das produzierende Gewerbe, das die Zukunft der Logistikzentren bestimmt, sondern auch der E-Commerce, der mit seinem Split-Case-Picking-System die Logistiker vor neue Herausforderung stellt. Nämlich die verschiedenen Kommissionierungsanforderungen von der automatisierten Einzelstück-Kommissionierung bis hin zur Vollpalette zu meistern.
Passend dazu:
- Die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf die Schlüsselindustrien: Was Sie jetzt tun müssen
Weitere Herausforderung sind die Urbanisierung und gleichzeitig die Grundversorgung in den ländlichen Regionen sicherzustellen. Die Japaner sind uns ein Stück weit voraus, indem sie u.a. auf ein lokales dezentrales Hub System setzen (vgl. auch Hub and Spoke, lokal wie dezentral). Weg von statischen Prozessen, über die flexible und intelligenten Automatisierung hin zur KI gesteuerten Vollautomatisierung.
Passend dazu:
- Urbanes Wachstum – Wie Japan die Weichen für die Zukunft stellt
- Japan arbeitet bereits an der Zukunft von morgen
Und dann ist da noch der Green Deal, der Plan der EU, 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu sein.
Logistiker zu sein, ist momentan nicht leicht. Es gleicht einer Mammutaufgabe, all diese Herausforderungen zu meistern. Es sollte jedem klar sein, dass das nicht mal so kurz geplant und gelöst werden kann. Hier sind vor allem die Intralogistik Experten gefragt, die ein vollumfängliches Konzept abliefern können und nicht nur ein Teil der Intralogistik darstellen. Logistik-Software (WMS), Kommissionierarten und Lagersysteme, die alle Voraussetzungen für eine digitale Transformation hin zu Industrie 4.0 abdecken, müssen von den Intralogistik Experten bewältigt werden, die das Know-how und das Portfolio haben. Die, die in Netzwerken zusammenarbeiten und die verschiedentlichen Herausforderungen individuell und vor allem global lösen können.
Wie es Amazon macht
Schaut man sich einmal genauer um, dann sticht vor allem einer heraus: Amazon. Amazon hat es geschafft, die intelligente Automatisierung voranzutreiben und die verschiedenen Kommissionieranforderungen umzusetzen. Amazon hat mehr als 175 Logistikzentren auf der ganzen Welt. Dadurch wird ein schneller Versand an seine Kunden ermöglicht. 40 Logistikzentren allein sind in Europa, davon derzeit 12 in Deutschland. Amazon beschäftigt weltweit über 250.000 Mitarbeiter, davon sind rund 13.000 in Festanstellung in Deutschland.
Schon lange vor dem Green Deal setzte Amazon auf die autonome Stromversorgung. Amazon ist nicht nur Spitzenreiter in den Forschungsausgaben, es investiert auch in den Ausbau seiner Robotik. Und trotzdem, obwohl die Einnahmen von Amazon seit 2009 ebenfalls um mehr als das Zehnfache gestiegen sind, reichte das nicht aus, um den Anstieg der Logistikkosten auszugleichen. Im Jahr 2009 beliefen sich die Versand- und Fulfillmentkosten auf 15,6 Prozent des Nettoumsatzes. Bis 2019 war dieser Anteil auf 27,9 Prozent gestiegen. Ohne die von Amazon eingeleiteten Maßnahmen wären die Kosten um einiges höher!
Mehr dazu hier:
Fassen wir zusammen, die die Zukunft von Logistikzentren sicherstellen:
- Einzelstück- und Vollpaletten-Kommissionierung müssen sich ergänzen, um B2B und E-Commerce gleichzeitig gerecht zu werden.
- Ausbau der Automatisierung, um der Same Day Delivery Kundenanforderungen näherzukommen.
- Die autonome Stromversorgung fördert nicht nur nachhaltig die Energiebilanz, es senkt auch erheblich die Kosten.
Einzelmaßnahmen nicht zielführend
Bei der Optimierung und Gestaltung von Logistikgebäuden und -anlagen reicht es nicht, nur einzelne Komponenten zu verbessen. Auch wenn Logistikhallen nach aktuellen Maßstäben der Energieeffizienz errichtet werden, muss deren Innenleben in die Energieplanung mit einbezogen werden. Die Gewichtung erfolgt jedoch auf unterschiedliche Art und Weise: Der Schlussbericht des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik und des Lehrstuhls für Bauklimatik und Haustechnik der Technischen Universität München kommt zu dem Schluss, dass drei Arten unterschieden werden müssen, bei denen die Gewichtung von Einsparpotenzialen divergieren.
- Die manuell betriebene Logistikhalle kann ihren Gesamtenergiebedarf am ehesten über Maßnahmen am Gebäude verringern.
- Bei einem teilautonomen Lager steigt der Einfluss der Intralogistik bereits auf 70 %,
- infolgedessen ein vollautomatisiertes Logistikzentrum zu 85 % von einer energieeffizienten Intralogistik abhängig ist.
Die Wichtigkeit einer skalierbaren, leistungseffizienten und energiesparsamen Intralogistik ist demnach ein ausschlaggebender Punkt bei der Planung eines autonomen Logistiklagers.
Energieeffiziente Komponenten in der Intralogistik
Der Trend in den nächsten Jahren ist klar. DAIFUKU ist weit voraus, was grüne wie effiziente Logistik angeht. Seit Jahrzehnten ist DAIFUKU auf energieeffiziente Intralogistikanlagen fokussiert. Dies ist zum einen auf die steigenden Kosten für Energie und zum anderen auf die politischen Einflüsse zurückzuführen.
Bei der Investition in eine neue Intralogistik geben nicht mehr ausschließlich die Leistungskriterien wie Durchsatz oder Dynamik den Ausschlag, auch der Energieverbrauch der Systeme wird im Rahmen von Ausschreibungen immer wichtiger. Der Verbrauch hängt dabei wesentlich von den zu bewegenden Massen ab. In den vergangenen Jahren hat DAIFUKU deshalb das Eigengewicht von Regalbediengeräten drastisch reduziert. Dadurch konnte bei gleichen oder besseren dynamischen Werten die Antriebsleistung der eingesetzten Motoren und damit der Energieverbrauch minimiert werden.
Ein konkretes Beispiel liefern die Paletten-Regalbediengeräte der H-Klasse, die bis zu einer Gerätehöhe von 40 Metern gebaut werden – hier wurden 25 % der Masse eingespart. Erreicht wurde dies unter anderem durch ein vollkommen überarbeitetes Mastdesign. Diese Lösung besteht aus einer Kombination von Gittermast und Stahlrohrprofilen. Ergänzt werden diese konstruktiven Maßnahmen durch ausgeklügelte Steuerungskonzepte, die zum Beispiel den Mastschwingungen beim Beschleunigen und Verzögern aktiv entgegenwirken.
In Kombination mit einem automatisierten Lagersystem bildet außerdem das STV (Sorting Transportation Vehicle) von DAIFUKU ein integriertes Transportsystem mit hoher Leistungsfähigkeit. Eine Rahmenstruktur mit weniger Schaltkästen führt zu einem um 9 % geringeren Gewicht, der Einsatz von hocheffizienten Motoren zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs um 10 %, und auch die CO2-Emissionen sowie der Energieverbrauch fallen um 10 % im Vergleich zu früheren Modellen.
Zusätzlich entwickelte DAIFUKU das Shuttle Rack M. Neben der gesteigerten Durchsatzleitung gegenüber einem konventionellen automatischen Kleinteilelager (AKL) senkt dieses System den Stromverbrauch, da das Verhältnis Shuttlegewicht zu Nutzlast besonders vorteilhaft ist.
Smarte Intralogistik
Optimierung im Material Handling fördert nachhaltige Energiebilanz und ist ein leistungseffizienter wie grüner Fußabdruck durch eine intelligente Intralogistik.
Eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Intralogistik erfordert hocheffiziente und gut durchdachte Material-Handling-Systeme. Nicht nur der Energieverbrauch von Anlagen ist damit gemeint, sondern auch die Effizienz einzelner Komponenten eines Logistikzentrums.
Erneuerbare Energie ist autonome Stromversorgung
Für Planungssicherheit und Kostensenkung:
- Seit 2010 gibt die Gesetzgebung vor, dass Logistikgebäude einen CO2-armen Betrieb gewährleisten müssen. Das heißt, ein hoher Teil des Energieverbrauchs muss größtenteils aus erneuerbaren Quellen genutzt werden.
- Bis zum Jahr 2020 hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 % zu senken.
- Bis in das Jahr 2050 soll Deutschland nahezu treibhausgasneutral werden.
Nicht nur die Politik, sondern auch steigende Energiekosten und Kundenanforderungen üben Druck für eine bessere Energiebilanz aus. Eine von PwC durchgeführte Studie zur Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche kommt zu dem Ergebnis, dass Kundenanforderungen sogar der stärkste ausschlaggebende Punkt für Nachhaltigkeitsregelungen sind.
Immer mehr Unternehmen verschreiben sich daher einer umweltfreundlichen Lieferkette – nicht nur aus Gründen der Reputation.
DAIFUKU verfolgt bereits seit 2011 die Environmental Vision 2020, mit dem es für eine nachhaltige Umwelt stehen. Jede Geschäftstätigkeit erfolgt vor dem Hintergrund eines umweltbewussten Handelns. Dazu zählt insbesondere die Entwicklung und Bereitstellung von Materialflusssystemen mit geringer Umweltbelastung.
► Kontaktieren Sie mich oder diskutieren Sie mit mir auf LinkedIn
Für die Zukunft wird entscheidend sein, wie wir die Infrastruktur unserer Schlüsselindustrien sichern!
Hierbei bekommen drei Bereiche einer besonderen Bedeutung zu:
- Digital Intelligence (Digitale Transformation, Internet Access, Industrie 4.0 und Internet of Things)
- Autonome Stromversorgung (CO2 Neutralität, Planungssicherheit, Sicherheit für die Umwelt)
- Intralogistik/Logistik (Voll-Automatisierung, Mobilität von Gütern und Menschen)
Xpert.Digital liefert Ihnen hier aus der Smart AUDA Reihe
- Autonomisierung der Energieversorgung
- Urbanisierung
- Digitale Transformation
- Automatisierung der Prozesse
immer wieder neue Informationen, die regelmäßig aktualisiert werden.