Transparenz in der Klimapolitik: Was der Klimaschutz-Index zeigt – 9 Jahre Pariser Klimaabkommen von 2015
Veröffentlicht am: 9. Dezember 2024 / Update vom: 9. Dezember 2024 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
🌎⚡ Globale Klimastrategie: Wie das Pariser Abkommen die Wirtschaft transformieren soll
🌍🌿 Das am 12. Dezember 2015 auf der Weltklimakonferenz in Paris beschlossene „Übereinkommen von Paris“ bildet einen bedeutenden Meilenstein im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Es steht im Einklang mit der kurz zuvor verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und verpflichtet insgesamt 195 Staaten dazu, den Klimawandel aktiv einzudämmen sowie die internationale Wirtschaft schrittweise klimafreundlich umzugestalten.
Das Pariser Klimaabkommen wurde von 194 Staaten und der Europäischen Union ratifiziert, was insgesamt 195 Parteien entspricht. Dies umfasst fast alle Mitglieder der Vereinten Nationen sowie die EU als eigenständige Partei. Drei Länder (Iran, Libyen und Jemen) haben das Abkommen zwar unterzeichnet, aber bisher nicht ratifiziert.
Drei zentrale Zielsetzungen des Abkommens sind in Artikel 2 festgeschrieben:
- Die Erderwärmung soll deutlich begrenzt und idealerweise auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau reduziert werden, auf jeden Fall aber unter zwei Grad Celsius bleiben.
- Die Treibhausgasemissionen sollen gesenkt und die Gesellschaft an die Folgen des Klimawandels angepasst werden.
- Finanzströme sollen konsequent in Einklang mit den vereinbarten Klimaschutzzielen gelenkt werden.
Damit soll eine Transformation hin zu einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Weltwirtschaft angestoßen werden, um das Fortschreiten des Klimawandels möglichst einzudämmen und die Lebensgrundlagen kommender Generationen zu sichern.
Hierfür ist der Klimaschutz-Index (KSI) ein bedeutendes Instrument, das dazu beiträgt, die internationale Klimapolitik transparenter und nachvollziehbarer zu machen. Entwickelt von der deutschen Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch e.V., dient der KSI als Maßstab zur Beurteilung der Klimaschutzleistungen von Ländern weltweit. Dabei werden 63 Staaten sowie die Europäische Union untersucht, die gemeinsam für über 90 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 2005 wird der Index jährlich aktualisiert und auf den UN-Klimakonferenzen vorgestellt.
Die Erstellung des KSI erfolgt in Zusammenarbeit mit dem NewClimate Institute und dem Climate Action Network International, unterstützt durch die finanzielle Förderung der Barthel Stiftung. Durch einheitliche Kriterien bietet der Index eine vergleichbare Bewertung, die es ermöglicht, Fortschritte und Defizite im Klimaschutz aufzuzeigen.
Passend dazu:
🌐📊 Der Aufbau des Klimaschutz-Index
Der KSI basiert auf vier Hauptkategorien, die jeweils unterschiedlich gewichtet werden:
1. Treibhausgasemissionen (40 %)
Hier wird bewertet, wie effektiv ein Land seine Emissionen reduziert hat und ob es sich auf einem Pfad befindet, der mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens vereinbar ist.
2. Erneuerbare Energien (20 %)
Diese Kategorie untersucht den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix eines Landes sowie dessen Fortschritte beim Ausbau nachhaltiger Energiequellen.
3. Energieverbrauch (20 %)
Der Fokus liegt hier auf der Energieeffizienz und dem absoluten Energieverbrauch pro Kopf.
4. Klimapolitik (20 %)
In dieser Kategorie wird analysiert, welche Maßnahmen Regierungen auf nationaler und internationaler Ebene ergreifen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Die Ergebnisse dieser Kategorien werden kombiniert, um eine Gesamtbewertung zu erstellen, die Länder in eine Rangliste einordnet. Dabei wird bewusst darauf verzichtet, die ersten drei Plätze zu vergeben, um zu betonen, dass kein Land derzeit ausreichend ambitioniert handelt, um die Klimakrise vollständig zu bewältigen.
🏆💡 Die Spitzenreiter im KSI 2024
Im aktuellen Klimaschutz-Index 2024 zeigen vor allem skandinavische Länder wie Dänemark und Schweden starke Leistungen im Kampf gegen den Klimawandel. Diese Länder zeichnen sich durch ambitionierte nationale Klimaziele, einen hohen Anteil erneuerbarer Energien und eine konsequente Umsetzung von Klimapolitiken aus. Auch Marokko gehört seit Jahren zu den Vorreitern im KSI – ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie auch Länder des globalen Südens durch gezielte Investitionen in Solar- und Windenergie eine führende Rolle übernehmen können.
Deutschland liegt im Mittelfeld des Rankings. Zwar hat das Land Fortschritte bei der Energiewende gemacht und setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, doch bleiben Herausforderungen wie hohe Emissionen im Verkehrssektor oder Verzögerungen beim Kohleausstieg bestehen.
🚨❌ Länder mit Nachholbedarf
Am unteren Ende des Rankings befinden sich häufig große Emittenten wie China, Russland oder Saudi-Arabien sowie einige Schwellenländer. Diese Staaten haben entweder keine ausreichenden Maßnahmen zur Reduzierung ihrer Emissionen ergriffen oder setzen weiterhin stark auf fossile Energieträger wie Kohle und Öl. Besonders kritisch wird bewertet, wenn nationale Klimaziele nicht mit den Vorgaben des Pariser Abkommens übereinstimmen oder wenn es an einer klaren Strategie zur Dekarbonisierung fehlt.
💡📣 Warum ist der KSI wichtig?
Der Klimaschutz-Index erfüllt mehrere zentrale Funktionen:
Bewusstseinsbildung
Indem er Fortschritte und Defizite sichtbar macht, sensibilisiert er Politik und Öffentlichkeit für die Dringlichkeit ambitionierter Klimaschutzmaßnahmen.
Vergleichbarkeit
Durch einheitliche Kriterien ermöglicht der KSI einen objektiven Vergleich zwischen Ländern und zeigt auf, welche Maßnahmen besonders effektiv sind.
Ansporn
Staaten können durch gute Platzierungen im Index ihre internationale Reputation stärken und gleichzeitig Druck auf andere Länder ausüben, ihre Anstrengungen zu erhöhen.
Ein Beispiel für die Wirkung des KSI ist die zunehmende Bereitschaft vieler Länder, ihre Klimaziele nach oben anzupassen – oft auch als Reaktion auf schlechte Bewertungen im Index.
🌱⚡ Herausforderungen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen
Trotz positiver Entwicklungen gibt es zahlreiche Hindernisse bei der Umsetzung effektiver Klimapolitik:
1. Wirtschaftliche Interessen
In vielen Ländern stehen wirtschaftliche Prioritäten wie der Erhalt von Arbeitsplätzen in fossilen Industrien oder das Wirtschaftswachstum im Konflikt mit klimapolitischen Zielen.
2. Politische Instabilität
Besonders in Entwicklungsländern behindern politische Unsicherheiten oder mangelnde institutionelle Kapazitäten die Umsetzung langfristiger Maßnahmen.
3. Internationale Kooperation
Der globale Charakter des Klimawandels erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Staaten – ein Ziel, das oft durch geopolitische Spannungen erschwert wird.
4. Finanzierung
Die Kosten für den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft sind hoch, insbesondere für ärmere Länder, die oft auf Unterstützung durch Industrieländer angewiesen sind.
🚀🌎 Perspektiven für die Zukunft
Um den globalen Kampf gegen die Klimakrise voranzutreiben, müssen alle Akteure – von Regierungen über Unternehmen bis hin zur Zivilgesellschaft – ihre Anstrengungen verstärken:
Ambitioniertere Ziele
Es ist entscheidend, dass Länder ihre national festgelegten Beiträge (NDCs) stärker an den wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten und ehrgeizigere Reduktionsziele setzen.
Technologische Innovationen
Der Ausbau von Technologien zur CO₂-Abscheidung und -Speicherung sowie Fortschritte bei erneuerbaren Energien können entscheidende Hebel sein.
Stärkung internationaler Abkommen
Initiativen wie das Pariser Abkommen müssen weiterentwickelt werden, um verbindlichere Verpflichtungen und Mechanismen zur Überprüfung ihrer Einhaltung zu schaffen.
Förderung globaler Gerechtigkeit
Besonders vulnerable Länder benötigen finanzielle Unterstützung und Zugang zu Technologien, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und gleichzeitig nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Der Klimaschutz-Index zeigt eindrücklich auf, wo Fortschritte erzielt werden und wo Nachholbedarf besteht – sowohl in Industrieländern als auch im globalen Süden. Während einige Staaten bereits als Vorbilder agieren und ambitionierte Maßnahmen ergreifen, bleibt weltweit noch viel zu tun, um das Ziel einer klimaneutralen Welt bis Mitte des Jahrhunderts zu erreichen. Der KSI erinnert uns daran, dass Transparenz und Vergleichbarkeit essenziell sind, um politischen Druck aufzubauen und echte Veränderungen herbeizuführen – denn nur durch gemeinsames Handeln kann die globale Klimakrise bewältigt werden.
Welche Länder haben das Klimaabkommen nicht ratifiziert?
Drei Länder haben das Pariser Klimaabkommen von 2015 bislang nicht ratifiziert: Iran, Libyen und Jemen.
Iran ist der größte Emittent unter diesen Ländern und macht etwa 2 % der globalen Treibhausgasemissionen aus. Die Nicht-Ratifizierung wird vor allem mit den internationalen Sanktionen gegen das Land begründet, die Investitionen in erneuerbare Energien und andere Klimaschutzmaßnahmen erschweren. Iran hat signalisiert, dass es das Abkommen ratifizieren würde, wenn die Sanktionen aufgehoben werden.
Libyen (0,16 % der globalen Emissionen) und Jemen (0,03 %) haben ebenfalls nicht ratifiziert. Beide Länder sind von politischen Instabilitäten und Konflikten geprägt, was die Umsetzung internationaler Abkommen erschwert.
Diese drei Länder zusammen tragen etwa 2,19 % zu den weltweiten Emissionen bei, während 194 Staaten und die Europäische Union das Abkommen bereits ratifiziert haben.
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✍️ Warum Iran, Libyen und Jemen das Pariser Abkommen nicht ratifiziert haben
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