Deutsche Wirtschaft: Robotik und Automation halbiert Wachstumsprognose – China nimmt Europa ins Visier – Deutschland braucht Tempo
Veröffentlicht am: 9. Juli 2024 / Update vom: 9. Juli 2024 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
🌟 Die deutsche Wirtschaft: Herausforderungen und Chancen in der Robotik und Automation
🌍🚀 Ein stagnierender Inlandsmarkt und Hoffnungen auf das Ausland
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Herausforderung: Die Robotik und Automation, eine der Schlüsselbranchen für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, zeigt Anzeichen einer Stagnation im Inland. Trotz eines Rekordjahres 2023, in dem die Umsätze um 13 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro gestiegen sind, prognostiziert die Branche für 2024 nur noch ein moderates Wachstum von 2 Prozent. Der Gesamtumsatz soll somit 16,5 Milliarden Euro erreichen. Diese vorsichtige Prognose spiegelt die Unsicherheit der Kunden und ihre Zurückhaltung bei Investitionen wider, was eng mit der verhaltenen Inlandskonjunktur verbunden ist.
Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation, betont die Notwendigkeit besserer Rahmenbedingungen, um die deutsche Wirtschaft auf einen soliden Wachstumspfad zurückzuführen. „Verunsicherte Kunden sind mit Investitionen zurückhaltend“, erklärt Konrad und fügt hinzu, dass Impulse im nächsten Jahr vor allem aus dem Ausland erwartet werden. Tatsächlich stiegen die Auftragseingänge aus dem Ausland in den ersten vier Monaten von 2024 um beeindruckende 21 Prozent, was die entscheidende Bedeutung des internationalen Geschäfts unterstreicht.
🏭🔍 China als wachsender Konkurrent auf dem europäischen Markt
Ein zentraler Faktor, der die zukünftige Entwicklung der deutschen Robotik- und Automationsbranche prägen wird, ist der zunehmende Wettbewerb durch China. China zählt zu den weltweit führenden Nationen in der industriellen Automation und hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Laut Daten des International Federation of Robotics (IFR) stieg die Roboterdichte im verarbeitenden Gewerbe auf 392 Einheiten pro 10.000 Arbeitnehmer. Damit liegt China fast auf Augenhöhe mit Japan (397 Einheiten) und Deutschland (415 Einheiten).
Die chinesische Regierung unterstützt diese Entwicklung aktiv durch gezielte Maßnahmen im Rahmen ihrer Fünf-Jahres-Pläne, die auf die Förderung einer qualitativ hochwertigen einheimischen Robotik-Industrie abzielen. Die Handelskonflikte mit den USA haben zudem dazu geführt, dass chinesische Unternehmen verstärkt lokale Service- und Vertriebsstrukturen in Deutschland und der EU aufbauen. Diese Entwicklung stellt die deutsche Branche vor die Herausforderung, sich gegen einen hochkompetitiven und staatlich unterstützten Wettbewerber zu behaupten.
🏛️📈 Notwendige politische Maßnahmen und strategische Weichenstellungen
„Die Politik hat Robotik und Automation als Schlüsseltechnologie für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erkannt“, konstatiert Frank Konrad. „Jetzt braucht es aber Tempo in der Umsetzung: Der Standort Deutschland benötigt einen verlässlichen Rahmen für Investitionen und neue Impulse, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“
Das 2028-Strategiepapier des VDMA für Robotik und Automation bietet hierzu wichtige Leitlinien. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen industriepolitische Maßnahmen zur Unterstützung der Branche, die Förderung beschleunigter Innovationen, die Ausbildung und Förderung von Talenten sowie eine praxisnahe Regulatorik. Diese Aspekte sind entscheidend, um die technologische Führungsposition Deutschlands zu sichern und die Innovationskraft der Branche weiterhin zu stärken.
Ein besonders wichtiger Punkt ist die Förderung von Talenten. Der Fachkräftemangel, insbesondere im Bereich der Hochtechnologien, stellt ein erhebliches Risiko für die weitere Entwicklung dar. Daher ist es notwendig, bereits in der Ausbildung anzusetzen und junge Menschen für technische Berufe zu begeistern. Dies könnte unter anderem durch verstärkte Kooperationen zwischen Industrie und Bildungseinrichtungen, praxisnahe Ausbildungskonzepte und gezielte Förderprogramme geschehen.
🧠⚙️ Technologische Innovationen als Treiber des Wachstums
Technologische Innovationen spielen eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Robotik- und Automationsindustrie. Der rasche Fortschritt in Bereichen wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und der Vernetzung von Produktionssystemen (Industrie 4.0) bietet enorme Potenziale. Beispielsweise ermöglicht die Integration von KI Technologien, die Effizienz und Flexibilität von Produktionsprozessen erheblich zu steigern. Durch vorausschauende Wartung und intelligente Steuerungssysteme können Ausfallzeiten minimiert und die Produktqualität verbessert werden.
Auch die Entwicklung von kollaborativen Robotern (Cobots), die sicher und effizient mit menschlichen Arbeitskräften zusammenarbeiten, eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten und Marktpotenziale. Diese Technologien könnten insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) dabei helfen, Automatisierungsprozesse kosteneffizient umzusetzen und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Hier ist es entscheidend, dass die Politik und Industrie gemeinsam daran arbeiten, den Technologietransfer zu unterstützen und Innovationen schnell in die Praxis zu überführen.
🌐📊 Internationalisierung als Wachstumsstrategie
Angesichts der Herausforderungen auf dem Heimatmarkt ist die Internationalisierung der deutschen Robotik- und Automationsunternehmen eine vielversprechende Wachstumsstrategie. Märkte außerhalb Europas, insbesondere in Asien und Nordamerika, bieten enorme Wachstumschancen. Die hohe Nachfrage nach Automatisierungslösungen in diesen Regionen kann durch gezielte Expansionsstrategien und den Aufbau lokaler Partnerschaften genutzt werden.
Dabei ist es allerdings wichtig, kulturelle und regulatorische Besonderheiten der Zielmärkte zu berücksichtigen. Unternehmen, die erfolgreich in internationalen Märkten agieren möchten, müssen sich an die spezifischen Bedingungen und Anforderungen anpassen und in lokales Know-how investieren. Dies kann durch den Aufbau regionaler Büros, die Einstellung lokaler Expert:innen und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern erfolgen. Solche Internationalisierungsstrategien stärken nicht nur die Marktposition der deutschen Unternehmen, sondern tragen auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur wirtschaftlichen Stabilität bei.
📌📝 Robotik- und Automationsindustrie
Die deutsche Robotik- und Automationsindustrie steht vor einer herausfordernden, aber auch chancenreichen Zukunft. Während der Inlandsmarkt von Unsicherheit und Investitionszurückhaltung geprägt ist, eröffnet der internationale Markt bedeutende Wachstumschancen. Die zunehmende Konkurrenz aus China stellt die Branche vor neue Herausforderungen, betont aber gleichzeitig die Notwendigkeit für Innovation und strategischen Wandel.
Durch gezielte politische Maßnahmen, die Förderung technologischer Innovationen, den Ausbau praxisnaher Ausbildung und eine starke Internationalisierungsstrategie kann die deutsche Robotik- und Automationsbranche ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sichern. Mit einem koordinierten Ansatz und der Unterstützung aller beteiligten Akteure hat Deutschland beste Voraussetzungen, auch in Zukunft eine führende Rolle in dieser Schlüsseltechnologie zu spielen und seine wirtschaftliche Stärke weiter auszubauen.
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🤖 Politische Maßnahmen: Schlüssel zur Stärkung der deutschen Robotik
🚀 Die Robotik-Branche in Deutschland gehört zu den zukunftsträchtigsten Technologien und spielt eine entscheidende Rolle in der Modernisierung von Industrie und Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, dass die Politik gezielte Maßnahmen ergreift, um die Entwicklung und Anwendung von Robotiklösungen im Land zu fördern. Durch strategische Förderung kann Deutschland seine Position als führende Nation im Bereich der Robotik weiter ausbauen und sich einen Wettbewerbsvorteil sichern.
💸 Bereitstellung von Fördermitteln für Forschung und Entwicklung
Eine der wichtigsten politischen Maßnahmen zur Unterstützung der Robotik in Deutschland ist die Bereitstellung von Fördermitteln für Forschung und Entwicklung (F&E). Diese Mittel ermöglichen es Unternehmen und Forschungseinrichtungen, innovative Projekte zu realisieren und neue Technologien zu entwickeln. Es ist entscheidend, dass die Bundesregierung ein langfristiges Engagement für die Finanzierung von F&E in der Robotik zeigt, um kontinuierliche Fortschritte und eine stabile Innovationslandschaft zu gewährleisten. Die Fokussierung auf Bereiche wie Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und autonome Systeme kann besonders wertvoll sein, da diese Technologien die Grundlage für viele moderne Robotiklösungen darstellen.
📚 Verbesserung der Bildungsinfrastruktur
Ein weiteres zentrales Element zur Stärkung der deutschen Robotik ist die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften im Bereich der Robotik und Automatisierung stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Es bedarf umfassender Bildungs- und Weiterbildungsprogramme, um junge Talente anzuziehen und bestehende Arbeitskräfte für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten. Dies beinhaltet die Förderung von MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie die Integration spezialisierter Robotik-Kurse und -Programme in Schulen, Universitäten und Berufsbildungszentren.
🏢 Stärkung der Kooperation zwischen Industrie und Wissenschaft
Auch die Kooperation zwischen Industrie und Wissenschaft muss gestärkt werden. Die Schaffung von Innovationszentren und Clustern, in denen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam an Projekten arbeiten können, ist hierbei von großer Bedeutung. Solche Netzwerke ermöglichen den Austausch von Wissen und Technologien und fördern somit die Entstehung neuer Lösungen und Anwendungen. Durch die Unterstützung dieser Zusammenarbeit kann die Politik einen fruchtbaren Boden für bahnbrechende Innovationen schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Robotikindustrie erhöhen.
⚖️ Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen an die Anforderungen der modernen Robotik. Der rasante Fortschritt in diesem Bereich stellt die Gesetzgebung vor neue Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Haftung, Sicherheit und Datenschutz. Klare und flexible Regelungen sind notwendig, um Innovationen zu fördern und gleichzeitig den Schutz der Bürger zu gewährleisten. Hierbei sollte die Politik eng mit Experten und Stakeholdern aus der Industrie zusammenarbeiten, um praxisnahe und zukunftsorientierte Gesetze zu formulieren.
🌍 Internationale Kooperationen und Forschung
Deutschland kann außerdem von internationalen Kooperationen profitieren. Der technologische Fortschritt macht nicht an nationalen Grenzen halt, und der Austausch mit führenden Robotik-Nationen wie Japan, Südkorea und den USA kann wertvolle Impulse liefern. Internationale Partnerschaften und Forschungskooperationen können Zugang zu neuen Technologien und Märkten bieten, wodurch deutsche Unternehmen ihre globale Präsenz stärken können.
♻️ Förderung nachhaltiger und ethisch vertretbarer Robotiklösungen
Die Bedeutung von nachhaltigen und ethisch vertretbaren Robotiklösungen darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Die Politik sollte sicherstellen, dass Entwicklungen in der Robotik stets im Einklang mit ökologischen und sozialen Standards stehen. Dies kann durch gezielte Förderung von Projekten erreicht werden, die beispielsweise auf Energieeffizienz, Recyclingmöglichkeiten und humane Arbeitsbedingungen abzielen. Damit kann Deutschland nicht nur technologisch, sondern auch moralisch führend in der Robotik sein.
📢 Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz
Um die gesellschaftliche Akzeptanz von Robotik zu fördern, ist zudem eine transparente und offene Kommunikation notwendig. Es ist wichtig, die Bevölkerung über die Vorteile und möglichen Auswirkungen von Robotik aufzuklären und so eventuell vorhandene Ängste und Vorurteile abzubauen. Dies kann durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen, Informationsveranstaltungen und den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern geschehen. Eine informierte und aufgeklärte Gesellschaft ist eher bereit, technologische Fortschritte zu unterstützen und aktiv zu nutzen.
🏭 Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU)
Neben der Förderung von Großunternehmen sollte die Politik auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Blick behalten. Diese Unternehmen spielen eine zentrale Rolle in der deutschen Wirtschaft und besitzen oft das Potenzial für innovative und spezialisierte Robotiklösungen. Durch gezielte Förderprogramme und Beratung können KMU dabei unterstützt werden, neue Technologien zu implementieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
🌟 Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
Nicht zuletzt muss die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Robotik gefördert werden. Durch Exportförderung und die Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte kann die Politik dazu beitragen, dass deutsche Robotik-Unternehmen auch außerhalb Europas erfolgreich sind. Dies stärkt nicht nur die Wirtschaft, sondern trägt auch dazu bei, dass deutsches Know-how weltweit Anerkennung findet.
🚀 Robotik in Deutschland
Die Stärkung der deutschen Robotik erfordert eine Vielzahl von politischen Maßnahmen. Von der Bereitstellung von Fördermitteln für F&E über die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur bis hin zur Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen und internationalen Kooperationen – all diese Schritte sind notwendig, um Deutschland als führende Nation im Bereich der Robotik zu positionieren. Eine durchdachte und umfassende Politik kann dazu beitragen, dass die Robotik in Deutschland nicht nur technologische Fortschritte ermöglicht, sondern auch einen positiven Beitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft leistet.
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