Was das für Deutschland und für Europa bedeutet
Im 20. Jahrhundert war die demografische Entwicklung Japans von der Urbanisierung bestimmt. In den 1980er Jahren förderte die Regierungspolitik die Entwicklung neuer urbaner Strukturen abseits der großen Städte und unterstützte regionale Zentren darin, junge Leute anzuziehen, damit diese dort leben und arbeiten. Diese Städte boten den aus der Umgebung kommenden ein gewohntes Umfeld, geringere Lebenshaltungskosten, kürzere Arbeitswege und allgemein einen entspannteren Lebensstil als in den Großstädten.
Nach internationalen Maßstäben haben die Japaner einen hohen Lebensstandard und nahezu 90 % der Bevölkerung rechnen sich selbst dem Mittelstand zu.
Japan ist heute eine urbane Gesellschaft, in der nur 5 % der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig sind. Viele Landwirte ergänzen ihr Einkommen mit Teilzeitjobs in nahegelegenen Städten.
Aufgrund der hohen Bodenpreise in den Ballungszentren können sich etliche Familien keine Wohnung in den größeren Städten leisten. Deshalb müssen viele Japaner täglich weite Strecken pendeln. Im Tokioer Gebiet sind tägliche Fahrten von bis zu 2 Stunden in eine Richtung nicht ungewöhnlich. Die anderen haben aber im Durchschnitt wie die Deutschen die kürzesten Wege zu Arbeit. Laut dem Marktforschungsunternehmen Dalia ist der Pendelverkehr in Japan unglaublich effizient und pünktlich. Aber nicht unbedingt komfortabel, wenn man an die Bilder zwangsweise zugestopfter Züge denkt, was sich sicherlich auch in der vergleichsweise hohen Arbeitsunzufriedenheit widerspiegelt.
Lebten im Jahr 2000 noch 78,7% der Bevölkerung Japans in den Städten, so sind es im Jahr 2019 rund 91,7% der Gesamtbevölkerung. Jedoch altert und schrumpft die japanische Bevölkerung im Rekordtempo. Ursache ist die steigende Lebenserwartung und die niedrige Geburtenrate. Die Folgen bekommt vor allem die Wirtschaft zu spüren. Dennoch hat Japan nicht die Absicht eine sogenannte Immigrationspolitik einzuführen und versucht die gesellschaftliche Herausforderung auf andere Wege zu lösen.
Von der Bevölkerungsverteilung sind Deutschland und Japan völlig verschieden. Während über 90% der japanischen Bevölkerung im urbanen Raum leben, sind das in Deutschland weniger als 50%. Deutschland arbeitet an den Herausforderungen für eine lückenlose Versorgung der ländlichen Region, während Japan akut mit dem Arbeitskräftemangel und einer immer älter werdenden Gesellschaft zu kämpfen hat. Das ist im Grunde genommen eine ähnliche Situation wie in den ländlichen Regionen in Deutschland. Für die Deutschen also eine Chance, aus den urbanen Erfahrungen und Entwicklungen der Japaner zu lernen und abzuschauen.
Automatisierung
Japan setzt voll auf Automatisierung. Bis 2050 sollen z.B. sämtliche Emissionen und Abfallprodukte recycelt werden. Bis 2040 ist geplant, die Fischerei, Land- wie Forstwirtschaft voll zu automatisieren, sodass menschliche Hilfe nicht mehr notwendig ist.
Ein weiterer Schritt der Regierung ist es, alle 50.000 Gemischtwarenläden (FamilyMart, Lawson, 7-Eleven, New Days, Ministop) im Lande bis 2025 zu automatisieren. Hierfür soll die RFID Technologie zum Einsatz kommen. Dies ist unabdingbar für eine vollumfängliche Automatisierung. An einer Selbstbedienungskasse kann die Ware automatisch abgerechnet werden, ohne dass hierfür Personal notwendig wäre. Die Minimarkt-Kette Lawson hat als eine der Ersten hierfür den Kassenroboter (Rejirobo) erfolgreich in einer Testphase in Betrieb genommen. Es muss also nicht immer Amazon sein. Laut Medienberichten plant Amazon im Vergleich in den USA 3000 Läden „ohne Kassen“ bis 2021.
Auch automatische Lieferroboter werden in Japan bereits von Yamato Transport und Rakuten getestet. Das Projekt ähnelt dem Lieferroboter von Amazon Scout. Und auch die Lieferung durch Drohnen, was in Japan von Rakuten getestet wird, klingt sehr vertraut. Bereits 2016 gab es hierfür schon erste Ansätze für eine alternative Zustellung auf der letzten Meile.
heise online, eines der meistbesuchten deutschsprachigen IT-Nachrichtenseiten, berichtete in seiner Online Ausgabe vom Februar 2019, dass der Modekonzern Fast Retailing an einer Vollautomatisierung seiner Lager arbeitet. Die Zentrallager in Tokio sind nun alle bereits mit Robotern und intelligenten Systemen (KI) ausgestattet.
Hier arbeitet Fast Retailing mit dem Intralogistik Weltmarktführer DAIFUKU zusammen, mit dem Ziel der Vollautomatisierung aller 78 Lagerhäuser in Japan und Übersee. Dafür sind Investitionen von 917 Millionen US-Dollar eingeplant.
Fast Retailing ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit einem Gruppen-Umsatz von 7,7 Milliarden Euro und über 34.000 Mitarbeitern.
Mit Know-how aus Japan die Versorgungslücken in Deutschland lösen
Als Weltmarktführer mit über 80 Jahren Erfahrung im Multi Material Handling hat DAIFUKU die Experten weltweit für die vielfältigsten Herausforderungen. Food- sowie Dienstleistungs- und Logistikunternehmen vertrauen seit vielen Jahren dem Know-how von DAIFUKU. Zu dessen Schwerpunktbereichen zählen neben automatisierten Anwendungen für das produzierende Gewerbe Logistiklösungen jeder Art. Systeme für die gesicherte Lagerung und Bereitstellung sensibler Artikel unter Reinraum Bedingungen sind nur ein Beispiel dafür. Darüber hinaus gehören modernste Lösungen für Handel und E-Commerce zu DAIFUKUs Kernkompetenzen.
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