Energieziele in Gefahr: Deutscher Ausbau von Windkraft und Elektromobilität hinter den Erwartungen zurück
Veröffentlicht am: 18. Juli 2023 / Update vom: 18. Juli 2023 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
DIW-Studie zeigt Defizite: Warum Deutschland bei Windkraft und Elektromobilität noch Nachholbedarf hat
Handlungsbedarf bei erneuerbaren Energien: Warum die Bundesregierung ihre Ziele bis 2030 noch nicht erreicht
Die Energieziele der Bundesregierung sind derzeit noch in weiter Ferne, wie eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) zeigt. Obwohl der Ausbau der Windkraft an Land bereits einen Fortschritt von rund 51 Prozent des Ziels für 2030 darstellt, ist der Ausbau der Windkraft auf See mit lediglich 28 Prozent des Ziels deutlich zurückgeblieben. Bei der Elektromobilität sieht es noch düsterer aus: Von den angestrebten 15 Millionen Elektroautos sind erst etwa 1,2 Millionen zugelassen, was einer Quote von nur 7,8 Prozent entspricht. Ähnlich unbefriedigend ist auch die Anzahl der Ladepunkte für Elektroautos.
Die Experten des DIW haben zudem berechnet, dass das derzeitige Ausbautempo bei fast allen Indikatoren zu niedrig ist, um die Ziele für 2030 noch erreichen zu können. Dabei haben sie den Ausbautrend der letzten zwölf Monate mit dem Tempo verglichen, das erforderlich wäre, um die 2030-Ziele zu erreichen. Dabei zeigt sich, dass sowohl der Ausbau der Windkraft an Land als auch insbesondere der Ausbau der Windkraft auf See hinter der Photovoltaik zurückbleiben. Dies deutet auf einen dringenden Handlungsbedarf bei der Windkraft hin. Auch der Ausbau der Elektromobilität erfolgt noch immer deutlich zu langsam.
Um die Energieziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, sind daher erhebliche Anstrengungen und Maßnahmen erforderlich. Es müssen verstärkt Investitionen in den Ausbau der Windkraft sowohl an Land als auch auf See getätigt werden, um die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu steigern. Zudem müssen die Hemmnisse und bürokratischen Hürden für den Bau von Windkraftanlagen abgebaut werden, um einen schnelleren Fortschritt zu ermöglichen.
Im Bereich der Elektromobilität sollten ebenfalls gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um den Ausbau zu beschleunigen. Dazu gehören finanzielle Anreize wie staatliche Förderungen und Steuervorteile für den Kauf von Elektrofahrzeugen. Es ist auch wichtig, ein flächendeckendes Netz an Ladepunkten für Elektroautos bereitzustellen, um die Reichweitenangst zu reduzieren und den Umstieg auf Elektromobilität attraktiver zu machen.
Des Weiteren sollte in die Forschung und Entwicklung von leistungsfähigeren Batterien investiert werden, um die Reichweite von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und deren Ladezeiten zu verkürzen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Forschungseinrichtungen ist hierbei unerlässlich, um innovative Technologien voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Es ist auch wichtig, die Öffentlichkeit über die Vorteile der erneuerbaren Energien und Elektromobilität aufzuklären, um Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung zu gewinnen. Bildungs- und Informationskampagnen können dazu beitragen, das Bewusstsein für nachhaltige Energiequellen und umweltfreundliche Mobilität zu schärfen.
Die Umsetzung der Energieziele erfordert somit ein ganzheitliches Vorgehen, das politische Maßnahmen, wirtschaftliche Anreize, technologische Innovationen und eine breite gesellschaftliche Beteiligung umfasst. Nur durch einen konsequenten und beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und Elektromobilität kann Deutschland seine Klimaziele erreichen und einen Beitrag zur globalen Energiewende leisten.
Aufholbedarf bei Photovoltaik, Windkraft und Elektromobilität: Energiewende in Deutschland im Schneckentempo
Die aktuellen Schlagzeilen:
„Tempoverlust bei der Energiewende: Deutschland droht das Ziel für 2030 zu verfehlen“
„Hinter den Erwartungen zurück: Warum die Energiewende in Deutschland ins Stocken gerät“
„Energiewende in Gefahr: Deutschland droht den Anschluss zu verlieren“
„Der Wettlauf gegen die Zeit: Warum Deutschland jetzt handeln muss, um die Energiewende zu beschleunigen“
Die Geschwindigkeit, mit der die Energiewende in Deutschland voranschreitet, bereitet zunehmend Sorgen, da sie deutlich zu niedrig ist, um die energiepolitischen Ziele für das Jahr 2030 zu erreichen. Dies wird besonders deutlich anhand der Ausbauzahlen verschiedener Bereiche der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität.
Ein besorgniserregendes Beispiel ist die Photovoltaik, die eine zentrale Rolle in der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien spielt. Aktuellen Daten zufolge liegt das Ausbautempo der Photovoltaik lediglich bei 49 Prozent des durchschnittlichen Tempos, das erforderlich wäre, um die Ziele für das Jahr 2030 zu erreichen. Dies bedeutet, dass der Ausbau der Solarenergie viel zu langsam voranschreitet, um den Bedarf an klimafreundlicher Stromerzeugung zu decken.
Auch der Ausbau der Windkraft, sowohl an Land als auch auf See, hinkt den Erwartungen weit hinterher. Bei der Windkraft an Land liegt das aktuelle Ausbautempo bei lediglich 33 Prozent des erforderlichen Durchschnittstempos. Dies zeigt, dass die Errichtung neuer Windparks an Land nicht schnell genug vorangeht, um die geplanten Mengen erneuerbarer Energie zu erzeugen. Noch alarmierender ist jedoch die Situation bei der Windkraft auf See, bei der das Ausbautempo gerade einmal bei 22 Prozent des Ziels für 2030 liegt. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Potenziale der Offshore-Windenergie voll auszuschöpfen.
Ein weiterer Bereich, in dem Deutschland hinterherhinkt, ist die Elektromobilität. Statt die angestrebten 100 Prozent zu erreichen, liegt das Ausbautempo von batterie-elektrisch betriebenen Pkw derzeit lediglich bei 24 Prozent. Dies bedeutet, dass der Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge viel zu langsam erfolgt, um die Verkehrsemissionen signifikant zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Ähnlich mangelhaft ist die Entwicklung der öffentlichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge, bei denen das Ausbautempo bei lediglich 27 Prozent liegt. Dies stellt ein Hindernis für die Akzeptanz und Verbreitung von Elektromobilität dar, da eine ausreichende Ladeinfrastruktur für eine breite Nutzung von Elektrofahrzeugen unerlässlich ist.
Angesichts dieser alarmierenden Ausbauzahlen ist es dringend erforderlich, dass die Bundesregierung und andere Akteure ihre Anstrengungen verstärken, um die Energiewende voranzutreiben. Es bedarf einer beschleunigten Installation von Photovoltaikanlagen, um den Anteil der Solarenergie in der Stromerzeugung signifikant zu erhöhen. Zudem müssen die bürokratischen Hürden und Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkraftanlagen überarbeitet und beschleunigt werden, um den Ausbau sowohl an Land als auch auf See voranzutreiben.
Im Bereich der Elektromobilität sind finanzielle Anreize wie staatliche Förderungen und Steuervorteile für den Kauf von Elektrofahrzeugen unerlässlich, um die Nachfrage anzukurbeln. Eine flächendeckende und zuverlässige Ladeinfrastruktur ist ebenfalls von großer Bedeutung, um die Reichweitenangst zu reduzieren und den Umstieg auf Elektromobilität attraktiver zu machen.
Darüber hinaus sollten verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt werden, um leistungsfähigere Batterien zu entwickeln, die die Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöhen und die Ladezeiten verkürzen. Die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Forschungseinrichtungen spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um Innovationen voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Die Herausforderungen der Energiewende erfordern ein umfassendes und koordiniertes Vorgehen, das politische Maßnahmen, wirtschaftliche Anreize, technologische Innovationen und eine breite gesellschaftliche Beteiligung umfasst. Nur durch eine beschleunigte und entschlossene Umsetzung kann Deutschland seine Energieziele für 2030 erreichen und seinen Beitrag zur globalen Energiewende leisten.
Welchen Einfluss hat die CO2-Steuer auf Unternehmen in den nächsten Jahren, wenn sie die CO2-Emissionen nicht verringern?
Umsatzeinbruch und Verunsicherung: Wärmepumpenhersteller leiden nach Streit um Heizungsgesetz bzw. Gebäudeenergiegesetz (GEG)