Deutsche Messen top in Europa
Veröffentlicht am: 24. November 2018 / Update vom: 26. November 2018 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
+++ Deutsche Messen top in Europa +++ Wer stellt auf Messen aus? +++ Messeland Deutschland im internationalen Vergleich +++ Die IFA im Vergleich +++ Der Autosalon Genf im Vergleich +++ CeBIT: Weit entfernt von alter Größe +++ Computermesse: Die CeBIT im Vergleich +++ Asien dominiert die CeBIT 2017 +++ Seit 2013: Gamescom lockt mittlerweile mehr Besucher als die CeBIT +++ 2013: CeBIT kämpft mit schwindendem Interesse +++
Das Umsatzvolumen der Messeveranstalter lag in Deutschland im Jahr 2017 bei rund 3,7 Milliarden Euro. Die umsatzstärksten Messeveranstalter weltweit sind Reed Exhibitions (GB), die UBM plc (GB) und die Messe Frankfurt. Rund 9,73 Millionen Besucher überregionaler Messen zählte der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) im Jahr 2017 . Davon kamen 2,9 Millionen Besucher aus dem Ausland. Insgesamt wurden laut der Jahresbilanz 2017 des Messeverbandes 157 überregionale Messen in Deutschland gezählt. Die Anzahl der Aussteller auf überregionalen Messen in Deutschland betrug 2017 mehr als 176.000 und sank damit im Vergleich zum Vorjahr (192.094). In Hannover, Frankfurt, Köln, Düsseldorf und München befinden sich die Messen mit den größten Hallen-Ausstellungskapazitäten in Deutschland.
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Die Hannover Messe lockt als weltweit größte Industriemesse tausende Aussteller an. Auch im Ranking aller europäischen Messen mit unterschiedlichen Angebotsschwerpunkten kommt sie unter die stärksten drei, wie unsere Infografik auf Basis der UFI Euro Fair Statistics zeigt. Nur die Tourismusmesse ITB und die Nahrungsmittelschau Anuga können europaweit noch mehr Aussteller vorweisen. Als einzige Stadt neben Düsseldorf richtet Hannover außerdem zwei Top 10-Messen aus.
Die deutsche Messewirtschaft stellt die fünf größten Ausstellungen dieser Liste und wächst seit einigen Jahren besonders dank immer mehr internationaler Aussteller.
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Wer stellt auf Messen aus?
Obwohl sich die meisten Geschäfte mittlerweile online abwickeln lassen und Unternehmer ihre Waren und Dienstleistungen auf dem virtuellen Marktplatz zur Schau stellen können, sind echte Messen weiterhin für viele Branchen ein wichtiges Marketinginstrument.
In Deutschland ist es laut einer Umfrage des Messeverbands AUMA vor allem das verarbeitende Gewerbe (inklusive Landwirtschaft und Bergbau), das auf Fachmessen ausstellt. Wie unsere Infografik zeigt, liegen die Dienstleister relativ weit abgeschlagen an zweiter Stelle. Das Handwerk ist eher selten auf Messen vertreten.
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Messeland Deutschland im internationalen Vergleich
US-Präsident Barack Obama hat 2016 zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Hannover Messe eröffnet. Die USA waren damals Partnerland der Ausstellung zum Thema „Integrated Industry“ (vernetzte Industrie). Tatsächlich ist die niedersächsische Landeshauptstadt der größte Messestandort weltweit, zumindest was die Brutto-Hallenkapazität angeht. Auf Platz zwei steht Frankfurt am Main. Wie die Grafik zeigt, hat Deutschland laut Branchenverband AUMA insgesamt vier Standorte in den Top Ten der größten Messplätze.
Diese Grafik wurde auf FAZ.NET veröffentlicht
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Die IFA im Vergleich
Dieses Jahr öffnete am 31. August die Internationale Funkausstellung in Berlin, kurz IFA, ihre Tore. Sechs Tage lang konnte sich das Publikum mit den Technik-Trends von morgen vertraut machen. Zur letzten Ausgabe der Technikmesse kamen rund 253.000 Besucher. Damit kann die IFA als größte Veranstaltung ihrer Art gelten. Erst mit einigem Abstand folgt die Consumer Electronics Show.
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Der Autosalon Genf im Vergleich
2015: Es war ein Ausdruck der neuen alten Stärke: Eine Million Besucher erwarteten die Organisatoren der North American International Auto Show in Detroit. Der US-Autoindustrie ging es wieder gut – entsprechend stieg auch das Interesse an Nordamerikas wichtigster Automesse. Wie die Grafik für das manager magazin zeigte, mussten dazu im Vergleich zu 2014 knapp 200.000 zusätzliche Besucher ins Cobo Center am Detroit River strömen.
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CEBIT: Weit entfernt von alter Größe
120.000 Menschen hatten die erste Sommer-CEBIT besucht. Die Veranstalter zeigten sich trotzdem zufrieden: „Mit ihrem neuen Konzept hat die neue CEBIT bei ihrer Premiere Aussteller und Besucher überzeugt“. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lockte die alte CeBIT (Schreibweise bis 2017) immerhin 200.000 Besucher auf das Messegelände in Hannover. Bei einem fünfstelligen Publikums-Rückgang von einem Auftakterfolg für „Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung“ zu sprechen, überzeugte indes längst nicht alle, wie etwa ein Bericht von IT Business belegt. So oder so, die goldenen Zeiten sind mittlerweile weit entfernte Vergangenheit – damals zur Jahrtausendwende, als die CeBIT noch bis zu 800.000 Besucher anzog.
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Computermesse: Die CeBIT im Vergleich
Es ist gar nicht so lange her, da war die CeBIT ein Publikumsmagnet. Zur Jahrtausendwende strömten bis zu 800.000 Besucher nach Hannover, um einen Blick auf die neuesten Technik-Innovationen zu werfen. Für die 2018 laufende Ausgabe der Computermesse rechnen die Veranstalter dagegen mit „nur“ noch 200.000 Besuchern. Am Ende waren es dann doch „nur“ 120.000 Menschen.
Ein weiterer Hinweis auf die schrumpfende Bedeutung der CeBIT ist, dass Microsoft auf einen eigenen Stand verzichtete. Stattdessen baut der Software-Riesen lieber das Engagement auf der Hannover Messe aus. Auch bei der IFA wird das Unternehmen mit einem eigenen Stand vor Ort sein. Für Microsoft ist die CeBIT nur noch „eine unter mehreren Messen“, so ein Unternehmens-Sprecher. Die einst größte Computermesse der Welt degradiert zur 0815-Veranstaltung.
Schuld am Abstieg könnte auch die Neuausrichtung auf Fachbesucher sein. Zwar scheint der Abwärtstrend mittlerweile gestoppt zu sein, aber die Strahlkraft früherer Zeiten wird die Messe so nicht zurückgewinnen können. Im Gegenteil, es droht dauerhaft das Mittelmaß der reinen Schlipsmesse. Die großen Bühnen stehen jedenfalls längst woanders, zum Beispiel auf dem Mobile World Congress in Barcelona oder in Las Vegas bei der Consumer Electronics Show, die ihre Besucherzahlen in den letzten zehn Jahren beide deutlich steigern konnten. Das Microsoft – wie 1995 geschehen – eine neue Windows-Version auf der CeBIT vorstellt; derzeit ist das unvorstellbar.
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Asien dominierte 2017 die CeBIT
Japan war das Partnerland der CeBIT 2017, die meisten ausländischen Firmen auf der Technikmesse kamen indes aus China, wie eine Auswertung des Ausstellerverzeichnisses zeigt. Demnach hatten sich aus dem Reich der Mitte 489 Firmen auf den Weg nach Hannover gemacht. Zusammengenommen stellte Asien über 50 Prozent der Aussteller mit Firmensitz außerhalb Deutschlands. Die USA lagen mit 76 Vertretern auf Rang drei. Aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft waren Schweizer und Italiener besonders stark auf der CeBIT vertreten. Die hiesige Technologie-Branche war mit insgesamt 1.602 Ausstellern vor Ort.
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Seit 2013: Gamescom lockt mittlerweile mehr Besucher als die CeBIT
In Köln ist die europäische Leitmesse für digitale Spielekultur ansässig, auch unter Computerspielmesse Gamescom bekannt. Über 800 Aussteller aus mehr als 45 Ländern vermeldeten die Veranstalter 2015, was einen neuen Rekord darstellte. Der konnte, nach leichtem Rückgang im Vorjahr, auch bei der Besucherzahl erreicht werden. Bereits damals kamen mehr Besucher auf die Messe als auf die CeBIT. Diese hatte zuletzt 2012 mehr Gäste als die Gamescom.
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2013: CeBIT kämpft mit schwindendem Interesse
Die größte Computermesse der Welt fand seit 1986 jedes Frühjahr statt. In den letzten Jahren hat die CeBIT zunehmend mit nachlassendem Interesse des Publikums zu kämpfen. So besuchten 2012 „nur“ noch 312.000 Menschen die Messe. Zum Vergleich: 2004 und 2008 waren es noch fast 500.000.
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