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Deutschland durchlebt eine der schwierigsten Haushaltskrisen: Zwischen Schuldenbremse, Sicherheit und Infrastruktur

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Veröffentlicht am: 7. September 2025 / Update vom: 7. September 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Deutschland durchlebt eine der schwierigsten Haushaltskrisen: Zwischen Schuldenbremse, Sicherheit und Infrastruktur

Deutschland durchlebt eine der schwierigsten Haushaltskrisen: Zwischen Schuldenbremse, Sicherheit und Infrastruktur

Deutschlands Zukunftsplan kostet Milliarden: Ist das die Rettung für marode Straßen und die Bundeswehr – oder ein Desaster?

Die anhaltende Haushaltsturbulenzen der Bundesregierung

Deutschland durchlebt eine der schwierigsten Haushaltsperioden seiner jüngeren Geschichte. Nach dem Zerfall der Ampelkoalition im November 2024 steht das Land erneut vor fundamentalen Problemen bei der Finanzierung staatlicher Aufgaben. Die aktuelle Situation erinnert stark an die Verwerfungen, die bereits zum Niedergang der vorherigen Regierung beitrugen, und stellt die strukturellen Schwächen der deutschen Finanzpolitik in ein neues Licht.

Seit dem ersten Januar 2025 befindet sich Deutschland in einer vorläufigen Haushaltsführung, nachdem der Bundestag keinen ordentlichen Haushalt für das laufende Jahr verabschieden konnte. Diese außergewöhnliche Situation ist das direkte Ergebnis der politischen Krise, die im November 2024 zur Entlassung des FDP-Finanzministers Christian Lindner und zum Bruch der Ampelkoalition führte.

Der neue Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 sieht Ausgaben von 503 Milliarden Euro vor, was einer Steigerung von 26,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gleichzeitig plant die Regierung eine Nettokreditaufnahme von 81,8 Milliarden Euro, die sich dramatisch von den 39 Milliarden Euro des Vorjahres unterscheidet. Diese massive Erhöhung der Neuverschuldung wird durch grundlegende Änderungen der Schuldenbremse ermöglicht, die im März 2025 mit einer Zweidrittelmehrheit von Union, SPD und Grünen beschlossen wurden.

Verfassungsgerichturteil als Wendepunkt

Die Wurzeln der aktuellen Haushaltsturbulenzen reichen zurück bis zum November 2023, als das Bundesverfassungsgericht ein wegweisendes Urteil zur Haushaltspolitik der Ampelregierung sprach. Die Richter erklärten die Umwidmung von 60 Milliarden Euro aus dem Corona-Sondervermögen für Klimaschutzmaßnahmen als verfassungswidrig. Dieses Urteil entzog der damaligen Regierung die finanzielle Geschäftsgrundlage für zahlreiche geplante Projekte und verstärkte die bereits bestehenden Spannungen zwischen den Koalitionspartnern erheblich.

Das Gericht argumentierte, dass der Zusammenhang zwischen der Corona-Pandemie als außergewöhnlicher Notsituation und der späteren Verwendung der Mittel für Klimaschutzprojekte nicht ausreichend dargelegt worden sei. Zudem verstoße eine Verschuldung auf Vorrat gegen das Prinzip der Jährigkeit der Haushaltsführung. Die Entscheidung markierte das erste Mal, dass sich das höchste deutsche Gericht zur Schuldenbremse äußerte und setzte damit neue Maßstäbe für die Finanzpolitik.

Die Folgen dieses Urteils waren weitreichend. Bundesfinanzminister Lindner verhängte umgehend eine Ausgabensperre für den Klima- und Transformationsfonds und kündigte das Ende des Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds zum Jahresende an. Die staatlichen Strom- und Gaspreisbremsen liefen daraufhin aus, und zahlreiche Klimaschutzprojekte mussten auf den Prüfstand gestellt werden.

Das Urteil verschärfte die bereits schwelenden Konflikte innerhalb der Ampelkoalition. Während SPD und Grüne auf neue Schulden für Investitionen drängten, beharrte die FDP auf der strikten Einhaltung der Schuldenbremse. Diese unvereinbaren Positionen führten letztendlich zu einer Blockade, die fast ein Jahr andauerte, bevor die Koalition endgültig zerbrach.

Reform der Schuldenbremse unter neuer Regierung

Nach den vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar 2025 einigten sich CDU/CSU und SPD in ihren Sondierungsgesprächen auf eine umfassende Reform der Schuldenbremse. Noch vor der Konstituierung des neuen Bundestages beschloss der 20. Deutsche Bundestag am 18. März 2025 mit den Stimmen von Union, SPD und Grünen eine Grundgesetzänderung, die drei wesentliche Lockerungen vorsieht.

Die wichtigste Neuerung betrifft die Einrichtung eines auf zwölf Jahre angelegten Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaschutz in Höhe von 500 Milliarden Euro außerhalb der Schuldenbremse. Dieses massive Investitionspaket soll Deutschlands marode Infrastruktur modernisieren und die Klimaziele erreichen helfen. Von den 500 Milliarden Euro fließen 100 Milliarden direkt an die Länder und Kommunen, weitere 100 Milliarden stehen für Investitionen des Klima- und Transformationsfonds bereit, während der Bund für zusätzliche Investitionen auf 300 Milliarden Euro zurückgreifen kann.

Die zweite wichtige Änderung schafft eine Bereichsausnahme für Verteidigungsausgaben. Ausgaben für Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Cybersicherheit, die ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts übersteigen, werden von der Schuldenbremse ausgenommen. Diese Regelung ermöglicht es der Bundesregierung, deutlich mehr Geld für die Sicherheit auszugeben, ohne gegen verfassungsrechtliche Verschuldungsgrenzen zu verstoßen.

Drittens erhalten die Länder eine zusätzliche Verschuldungsmöglichkeit in Höhe von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was ihnen deutlich mehr Haushaltsspielraum verschafft. Diese Änderung soll insbesondere den Kommunen zugutekommen, die oft unter chronischer Unterfinanzierung leiden.

Massive Steigerung der Verteidigungsausgaben

Der aktuelle Haushaltsentwurf sieht eine dramatische Aufstockung der Verteidigungsausgaben vor. Mit einem Gesamtvolumen von rund 86,5 Milliarden Euro sollen Deutschlands Militärausgaben 2025 auf einen neuen Rekordwert steigen. Dies entspricht einer Steigerung von 14,7 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr und erreicht erstmals seit Jahrzehnten wieder die NATO-Zielvorgabe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Von den 86,5 Milliarden Euro entfallen 62,4 Milliarden auf den regulären Wehretat und weitere 24,1 Milliarden Euro sollen aus dem Sondervermögen Bundeswehr fließen. Der größte Aufwuchs betrifft militärische Beschaffungen, die um 5,5 Milliarden Euro auf 8,2 Milliarden Euro im Einzelplan steigen. Zusätzlich werden 24,1 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für Beschaffungen bereitgestellt, was insgesamt 9,8 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr bedeutet.

Die langfristige Finanzplanung sieht noch drastischere Steigerungen vor. Die Eckwerte für die kommenden Jahre zeigen, dass der Einzelplan Verteidigung 2026 auf 82,7 Milliarden Euro, 2027 auf 93,4 Milliarden Euro, 2028 auf 136,5 Milliarden Euro und 2029 auf 152,8 Milliarden Euro anwachsen soll. Dies würde bedeuten, dass die Verteidigungsausgaben bis 2029 um den Faktor 2,45 steigen und ihren Anteil am Bundeshaushalt von derzeit 12,4 Prozent auf 26,6 Prozent mehr als verdoppeln.

Das ursprüngliche Sondervermögen Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro, das nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 geschaffen wurde, ist mittlerweile praktisch vollständig verplant. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind von den 100 Milliarden Euro exakt 99,999 Milliarden Euro bereits gebunden. Dies zeigt, wie schnell die zunächst als großzügig empfundene Finanzspritze für die Bundeswehr aufgebraucht wurde.

Infrastrukturinvestitionen als zentrale Herausforderung

Neben der Verteidigung stellt die marode Infrastruktur eine der größten finanziellen Herausforderungen für Deutschland dar. Experten schätzen den Investitionsbedarf allein für Autobahnen, Eisenbahn und Energieinfrastruktur in den nächsten zehn Jahren auf rund 400 Milliarden Euro. Der Gesamtbedarf dürfte jedoch noch erheblich höher liegen, da bislang keine übergreifende Erfassung aller Infrastrukturaufwendungen existiert.

Für die Straßeninfrastruktur des Bundes wird der Investitionsbedarf für die Jahre 2025 bis 2028 auf über 57 Milliarden Euro geschätzt. Die Bahn benötigt im gleichen Zeitraum laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr 63 Milliarden Euro. Besonders dramatisch ist der Finanzbedarf für die Energieinfrastruktur, wo aufgrund der Energiewende bei On- und Offshore-Anlagen bis 2037 ein Investitionsbedarf von bis zu 270 Milliarden Euro besteht.

Das neue Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität soll diese gewaltigen Finanzlücken schließen helfen. Bereits 2025 werden mehr als neun Milliarden Euro für Investitionen in eine zuverlässige Bahn-Infrastruktur bereitgestellt. Für die Verbesserung der Kindertagesbetreuung und digitale Bildungsangebote sind 6,5 Milliarden Euro vorgesehen, während für die Digitalisierung jährlich mindestens vier Milliarden Euro aus dem Sondervermögen investiert werden sollen.

Das Investitionspaket umfasst auch Maßnahmen für Forschung und Entwicklung, den Breitbandausbau und den Transformationsfonds für Krankenhäuser. Geld soll auch in Schulen und Kindergärten fließen, um die seit Jahren vernachlässigte Bildungsinfrastruktur zu modernisieren. Die gesamten Verkehrsinvestitionen belaufen sich bis 2029 auf etwa 166 Milliarden Euro.

Kritik von Experten an der Haushaltsführung

Die massive Ausweitung der Staatsverschuldung stößt bei Finanzexperten auf geteilte Resonanz. Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesfinanzministerium hat in einem aktuellen Gutachten zur Reform der Schuldenbremse Stellung genommen und warnt vor den Risiken der neuen Regelungen. Die Experten betonen, dass eine wachstumsorientierte Nutzung der neuen Kreditspielräume zwar theoretisch möglich sei, verbindlich verlangt werde ein solcher Einsatz der Finanzmittel aber nicht.

Kritiker bemängeln, dass das Grundgesetz wegen seiner herausgehobenen Position im Normgefüge zu weit gefasst wurde und deshalb unpräzise Verwendungsmöglichkeiten zulasse. Mit der neuen Schuldenbremse sollte die Diskussion über weitere Reformen keineswegs beendet sein, da eher mehr statt weniger Reformbedarf bestehe. Die Gefahr bestehe darin, dass die neuen Verschuldungsmöglichkeiten nicht gezielt für produktive Investitionen, sondern für konsumtive Ausgaben verwendet werden könnten.

Volkswirte wie Peter Bofinger von der Universität Würzburg bezeichnen die alte Schuldenbremse als zukunftsfeindlich, da sie notwendige Investitionen in Bahnmodernisierung, Gebäudesanierung und Halbleiterfabriken behindert habe. Jens Südekum von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf argumentiert, dass Deutschland im internationalen Vergleich nie exzessiv verschuldet gewesen sei und die Schuldenquote sehr niedrig liege.

Andere Experten warnen vor den langfristigen Folgen einer zu lockeren Schuldenpolitik. Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung betont, dass eine komplette Abschaffung der Schuldenbremse fatal wäre und nachfolgenden Generationen auch fiskalisch einen Scherbenhaufen hinterlassen würde. Die Herausforderung bestehe darin, die richtige Balance zwischen notwendigen Investitionen und fiskalischer Verantwortung zu finden.

 

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Generationengerechtigkeit in Gefahr: Wer zahlt für Infrastruktur und Verteidigung?

Rechtliche Unsicherheiten und Verfassungsfragen

Die neue Auslegung der Schuldenbremse wirft erhebliche rechtliche Fragen auf. Juristische Experten bezweifeln, ob die Bereichsausnahme für Verteidigungsausgaben verfassungsrechtlich auf Dauer Bestand haben wird. Die Regelung, nach der Ausgaben oberhalb eines Prozents des Bruttoinlandsprodukts von der Schuldenbremse ausgenommen werden, schafft Anreize für eine unbegrenzte Ausweitung der Militärausgaben.

Besonders problematisch ist die Definition der Ausgaben, die unter die Bereichsausnahme fallen. Neben reinen Verteidigungsausgaben werden auch Zivil- und Bevölkerungsschutz, Nachrichtendienste, Cybersicherheit und Hilfen für völkerrechtswidrig angegriffene Staaten erfasst. Diese weite Definition könnte dazu führen, dass immer mehr Ausgaben unter das Label Sicherheit subsumiert werden, um die Schuldenbremse zu umgehen.

Der Staatsrechtler Hanno Kube äußerte Kritik an Vorschlägen, die Tilgung der Notlagenkredite über sehr lange Zeiträume zu strecken. Die Tilgung müsse binnen eines angemessenen Zeitraums erfolgen, und die Belastung einer ganzen künftigen Generation erscheine bereits recht lang. Ein schlichtes Hinausschieben der Rückführung ohne tragfähige eigenständige Begründung sei nicht akzeptabel.

Die rechtlichen Unsicherheiten werden durch die Komplexität der neuen Regelungen verstärkt. Das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität ist auf zwölf Jahre angelegt, aber es bleibt unklar, was nach Ablauf dieser Frist geschieht. Die Gefahr besteht, dass sich die Politik an die höheren Ausgabenniveaus gewöhnt und weitere Ausnahmen von der Schuldenbremse fordert.

Auswirkungen der vorläufigen Haushaltsführung

Die vorläufige Haushaltsführung, die seit dem ersten Januar 2025 gilt, zeigt die Grenzen der politischen Handlungsfähigkeit in Deutschland auf. Nach Artikel 111 des Grundgesetzes dürfen Ausgaben nur insoweit geleistet werden, als sie nötig sind, um gesetzlich bestehende Einrichtungen zu erhalten, rechtlich begründete Verpflichtungen zu erfüllen oder bereits bewilligte Projekte fortzusetzen.

Diese Beschränkungen haben konkrete Auswirkungen auf die Regierungstätigkeit. Neue Projekte können nur eingeleitet werden, wenn sie sachlich und zeitlich unabweisbar sind. Dies erschwert es der Regierung, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren oder neue politische Initiativen zu starten. Bereits bewilligte Förderprogramme oder Baumaßnahmen werden zwar fortgesetzt, aber der Start neuer Vorhaben erfordert höhere Begründungen.

Das Bundesfinanzministerium hat für die vorläufige Haushaltsführung 2025 festgelegt, dass Sachausgaben bis zu 45 Prozent der im ursprünglichen Etatentwurf der Ampelkoalition veranschlagten Höhe getätigt werden dürfen. Diese Quote wurde später auf 70 Prozent erhöht, um der aktuellen Zeitplanung für das Haushaltsaufstellungsverfahren Rechnung zu tragen.

Die vorläufige Haushaltsführung soll nach aktueller Planung im Oktober 2025 enden, wenn der neue Haushalt endgültig verabschiedet und verkündet wird. Dies wäre eine der längsten Perioden vorläufiger Haushaltsführung in der Geschichte der Bundesrepublik, was die Schwere der aktuellen politischen und finanziellen Krise unterstreicht.

Internationale Perspektive und NATO-Verpflichtungen

Die deutschen Haushaltsturbulenzen werden auch im internationalen Kontext kritisch beobachtet. Die NATO-Verpflichtung, mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, konnte Deutschland erst in diesem Jahr wieder erfüllen, nachdem diese Marke jahrelang verfehlt wurde. Die drastische Aufstockung der Militärausgaben ist auch eine Reaktion auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine und die veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa.

US-Präsident Donald Trump hat von den NATO-Partnern sogar Wehrausgaben in Höhe von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts gefordert. Orientiert man sich an diesen Forderungen, müsste der deutsche Verteidigungsetat bei heutigen Dimensionen 150 bis 200 Milliarden Euro jährlich betragen und wäre damit der mit Abstand größte Einzelposten im Bundeshaushalt. Diese Dimension zeigt, welche enormen finanziellen Herausforderungen auf Deutschland zukommen könnten.

Der Trend zur Aufrüstung ist weltweit zu beobachten. Die Vereinigten Staaten geben derzeit rund 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aus, Polen mehr als vier Prozent. Deutschland bewegt sich mit den geplanten Ausgaben in eine ähnliche Richtung, was die Prioritäten der Haushaltsplanung fundamental verändert.

Die internationale Dimension wird auch bei den Infrastrukturinvestitionen deutlich. Deutschland muss nicht nur seine eigene marode Infrastruktur modernisieren, sondern auch seinen Beitrag zur europäischen Integration und Wettbewerbsfähigkeit leisten. Die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2045 erfordert massive Investitionen, die ohne zusätzliche Verschuldung nicht zu stemmen sind.

Langfristige Auswirkungen auf künftige Generationen

Die massiven Schuldenaufnahmen für Infrastruktur und Verteidigung werfen grundsätzliche Fragen der Generationengerechtigkeit auf. Befürworter argumentieren, dass die Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz künftigen Generationen zugutekommen und deren Lebensbedingungen verbessern. Eine intakte und modernisierte Infrastruktur sei die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand.

Kritiker wenden ein, dass hohe Schulden künftige Generationen belasten und deren finanzpolitischen Spielraum einschränken. Die Schuldendienstkosten werden einen immer größeren Anteil des Bundeshaushalts beanspruchen und Mittel binden, die dann für andere Aufgaben nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei steigenden Zinsen könnte sich dieses Problem noch verschärfen.

Die Diskussion über die richtige Balance zwischen Investitionen und Verschuldung wird durch die demografische Entwicklung verschärft. Die alternde Gesellschaft führt zu steigenden Kosten im Gesundheitswesen und bei den Renten, während die Zahl der Beitragszahler sinkt. Diese Entwicklung verstärkt den Druck auf die öffentlichen Haushalte und macht eine nachhaltige Finanzpolitik noch wichtiger.

Die neue Schuldenbremse versucht, diese Herausforderungen durch eine differenziertere Betrachtung von Investitionen und Konsum zu bewältigen. Ob dies gelingt, hängt davon ab, ob die zusätzlichen Mittel tatsächlich für produktive Investitionen verwendet werden oder ob sie in den allgemeinen Staatskonsum fließen.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Wachstumsschwäche

Deutschland befindet sich in einer langanhaltenden Phase wirtschaftlicher Schwäche, die die Haushaltsplanung zusätzlich erschwert. Die Wachstumsprognosen sind bescheiden, und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland steht in Frage. Die massive Investitionsoffensive soll auch dazu dienen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Standortbedingungen zu verbessern.

Die Regierung setzt auf einen Modernisierungsschub für das ganze Land, der über das Sondervermögen finanziert wird. Investitionen in Digitalisierung, Forschung und Innovation sollen Deutschland für die Zukunft rüsten und neue Wachstumsimpulse schaffen. Die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität wird dabei als Chance für technologische Führerschaft und neue Geschäftsmodelle gesehen.

Gleichzeitig plant die Regierung strukturelle Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Bürger sowie Unternehmen zu entlasten. Schnellere Verfahren und weniger Bürokratie sollen die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessern. Ein strikter Finanzierungsvorbehalt und die Überprüfung aller staatlichen Aufgaben auf ihre Notwendigkeit sollen gleichzeitig für Haushaltsdisziplin sorgen.

Die Herausforderung besteht darin, die richtige Mischung aus Investitionen und Konsolidierung zu finden. Zu wenig Investitionen gefährden die Zukunftsfähigkeit des Landes, zu viel Verschuldung belastet künftige Generationen. Die neue Schuldenbremse soll diesen Spagat ermöglichen, aber ihre Wirksamkeit muss sich erst in der Praxis beweisen.

Politische Stabilität und demokratische Legitimation

Die wiederholten Haushaltskrisen werfen auch Fragen zur politischen Stabilität Deutschlands auf. Der Zerfall der Ampelkoalition über Finanzfragen zeigt, wie schwierig es geworden ist, tragfähige Kompromisse zu finden. Die ideologischen Unterschiede zwischen den Parteien bei der Bewertung von Schulden und Investitionen haben sich als unüberwindbar erwiesen.

Die neue Koalition aus CDU/CSU und SPD verfügt zwar über eine klare parlamentarische Mehrheit für ihre Haushaltspolitik, aber auch hier sind Spannungen programmiert. Die SPD drängt auf mehr Investitionen und soziale Gerechtigkeit, während die Union traditionell für Haushaltsdisziplin und Schuldenbegrenzung steht. Die Reform der Schuldenbremse war ein Kompromiss, aber ob er dauerhaft tragfähig ist, bleibt abzuwarten.

Die demokratische Legitimation der massiven Schuldenaufnahmen ist ebenfalls umstritten. Die Grundgesetzänderung wurde noch vom alten Bundestag beschlossen, obwohl bereits feststand, dass neue Wahlen stattfinden würden. Kritiker sehen darin einen Versuch der scheidenden Abgeordneten, künftige Regierungen auf eine bestimmte Politik festzulegen.

Die Komplexität der neuen Haushaltsregeln macht es für Bürger schwierig, die Tragweite der Entscheidungen zu verstehen. Sondervermögen und Bereichsausnahmen schaffen eine Intransparenz, die der demokratischen Kontrolle abträglich ist. Die Gefahr besteht, dass immer mehr Ausgaben aus dem regulären Haushalt ausgelagert werden, um politische Konflikte zu vermeiden.

Die aktuelle Haushaltsplanung Deutschlands steht paradigmatisch für die Herausforderungen moderner Demokratien im 21. Jahrhundert. Die Spannungen zwischen kurzfristigen politischen Zyklen und langfristigen Investitionsbedarfen, zwischen fiskalischer Verantwortung und gesellschaftlichen Anforderungen sowie zwischen nationalen Prioritäten und internationalen Verpflichtungen prägen die Debatte. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die neue Architektur der Schuldenbremse diesen komplexen Anforderungen gerecht wird oder ob weitere Reformen notwendig sind.

 

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