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Was zeichnet guten Brandschutz im Lager aus?

Brandschutz - Alarmmelder am Lagersystem

In Zeiten wachsenden Wettbewerbs und fortschreitender Globalisierung liegt in vielen Unternehmen der Fokus auf der Steigerung der Produktivität. Oft werden dabei jedoch wichtige andere Bereiche vernachlässigt. Dazu gehört beispielsweise ein zuverlässiger Brandschutz. Teilweise hat dies fatale Folgen, denn im Falle eines Feuers erwachsen Unternehmen schnell existenzbedrohende Verluste. Ein umfangreicher, sämtliche Bereiche abdeckender Brandschutz ist von daher unerlässlich, denn in Gewerbe und Industrie besteht die Feuergefahr nicht nur in der Produktion. Über ein Drittel aller größeren Brandschäden entstehen in Lagerhallen und Logistikbereichen. Kein Wunder, finden sich in einem typischen Lager doch vielfältigste Brandgefahren:

All diese Faktoren stellen bedrohliche Brandbeschleuniger dar, die ein Feuer schnell außer Kontrolle geraten lassen können. Die Ursachen für einen solchen Lagerbrand sind ebenso vielfältig:

Durch den Einsatz geschlossener und hochverdichtet lagernder Systeme mit Zugriffskontrolle und Luftschleusen lassen sich bereits eine Vielzahl dieser Gefahren bannen. Sind die Anlagen zudem mit einem automatischen Brandschutz ausgestattet, wird die Gefahr für Immobilie, Lagergerät und -güter weiter reduziert.

Branderkennung

moderner Brandmelder (Quelle: Wikipedia)

Doch die beste Löschanlage bringt nicht viel, wenn der Brand nicht rechtzeitig entdeckt wird. Denn ein Feuer hat viele Gesichter: Flammen, Rauch, Hitze und Gasentwicklung. Für eine frühzeitige Branderkennung sind die richtigen Detektoren und Brandmelder entscheidend. Je nach Branche können dabei unterschiedlichste Industriebrandmelder zum Einsatz kommen. Ob im klinisch sauberen Reinraum oder schmutzigen, heißen Produktionsprozess – die robusten Geräte verfügen über ein breites Einsatzspektrum und können unter schwersten Bedingungen im Innen- und Außenbereich genutzt werden. Auch Rauchansaugsysteme werden gerne verwendet. Mittels ihrer hoch präzisen Luftauswertung melden sie selbst kleinste Verunreinigungen in der Luft und schlagen im Brandfall sofort Alarm.

Ist dies geschehen, können unterschiedliche Löschmethoden zum Einsatz kommen. Die Wahl der Mittel hängt dabei vom genutzten Lagersystem und den eingelagerten Waren ab. So werden Hochregallager häufig durch Sprinkleranlagen gesichert, da sie aufgrund ihrer Größe nur schwer schnell genug mit ausreichend Gas geflutet werden können. Demgegenüber ist bei sensiblen Teilen und Stoffen eine Beschädigung durch Löschwasser besonders schwerwiegend, was den Einsatz von Gas sinnvoll macht. Für Logistikanlagen gibt es von daher keinen Brandschutz von der Stange, da zusätzlich auch die baulichen Gegebenheiten berücksichtigt werden müssen.

Gas – Löschen ohne Rückstände

Lagersysteme mit Gaslöschanlage bekämpfen Brände ohne schädliche Nebenwirkungen, wie beispielsweise Löschwasserrückstände. Sie greifen das Feuer zudem an Stellen an, die herkömmliche Sprinkleranlagen nicht erreichen. Zum Einsatz kommen dabei natürliche wie auch synthetisch hergestellte, umweltverträgliche Gase. Die Löschung erfolgt durch Sauerstoffverdrängung mit einem Inertgas (beispielsweise Stickstoff) oder Kohlendioxid. Die Löschwirkung beruht dabei auf einer schnellen Verdrängung des Sauerstoffs vom Brandherd. Aufgrund ihrer besonderen Löschmitteleigenschaften lassen sich mit modernen Gaslöschanlagen ganze Räume schützen.

In diesem Bereich hat der Intralogistikhersteller Kardex Remstar gemeinsam mit den Brandschutzexperten der WAGNER Group eine Lösung für seine vertikalen Shuttle- und Paternostersysteme entwickelt, die auf dem Einsatz von Gas zum Löschen beruht. (Recherche zu Security Messe 2016 Wagner Group mit Kardex)

Rückstandsfrei und reaktionsarm

Die hochverdichtete Lagerhaltung in in sich geschlossenen Shuttle-Systemen erfordert eine frühestmögliche Branderkennung, denn nur so kann ein Feuer bereits in seiner Entstehungsphase entdeckt und gelöscht werden. Bei dem von Kardex Remstar eingesetzten Früherkennungssystem erfolgt eine permanente Kontrolle, indem die angesaugte Luft auf Rauchpartikel untersucht wird. Überschreitet die Partikelkonzentration den vorgegebenen Grenzwert, wird von der Anlage akustisch und optisch Alarm ausgelöst. Der Brand wird umgehend gelöscht, wobei Lagergerät und Waren geschützt bleiben. Dies geschieht durch die Verwendung von Stickstoff. Im Brandfall wird dieses mit geringem Druck durch Diffusorrohre in das Lagergerät geleitet. Auf diese Weise sinkt der Sauerstoffgehalt im Gerät schnell und gleichmäßig, was zum Erlöschen des Brandes führt.

Dabei erfolgt die automatische Auslösung der Flutung zeitversetzt, damit Personen den Gefahrenbereich verlassen können. Durch eine zusätzliche Halteflutung wird ein mögliches Wiederaufflammen vermieden. Dabei wird die Sauerstoffkonzentration über mindestens zehn Minuten so gering gehalten, dass eine Rückzündung nachhaltig verhindert wird.

Gas-Löschanlage mit Stickstoff

Neben dem Inertgas Stickstoff kommt häufig Kohlendioxid zum Einsatz. Darauf basierende Anlagen zeichnen sich durch ein breites Einsatzgebiet aus. Kohlendioxid ist als natürlicher Bestandteil der Umgebungsluft ein günstiges und leicht verfügbares Löschmittel, das elektrisch nicht leitend wirkt. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften lassen sich mit ihnen nicht nur Räume, sondern auch offene Bereiche schützen. Für die Bevorratung benötigen Kohlendioxid-Löschanlagen nur wenig Platz, was sie für die Installation auch in kleinen Logistikbereichen prädestiniert.

Ins Regal integrierte Wasser-Löschanlagen

Natürlich sind auch auf Wasser basierende Anlagen weit verbreitet. Neben der bereits erwähnten Anwendung in Hochregallagern können sie ebenfalls in herkömmlichen Regallagern eingesetzt werden. So ermöglicht die Verwendung besonders flacher Sprinkler eine Integration von Wasser-Löschanlagen auch in engen Regalen. Die verwendeten Sprinkler verfügen dabei über eine Flachschirm-Sprühcharakteristik, welche für geringere Abstände zwischen Sprinkler und Lagergut sorgt und damit einzulagernden Teilen maximalen Platz im Regal lässt.

Auch in Tiefkühllagern kann Wasser unter bestimmten Umständen als Löschmittel in Frage kommen. Hier eignen sich besonders ESFR (Early Suppression Fast Response) Trockensprinkler, denn diese arbeiten in einem Gefrierbereich von bis zu -40 Grad Celsius. Um die Vereisung der Sprinklerrohre zu vermeiden, füllen diese sich erst bei Auslösung des Löschvorgangs mit Wasser.

Dies sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, wie vielfältig effektive Brandschutzmaßnahmen in intralogistischen Anlagen aussehen können. Es scheint von daher in jedem Fall ratsam, einen Experten zur Wahl der individuell geeignetsten Maßnahme heranzuziehen. Im Idealfall wird ein Feuer dann gar nicht erst entstehen, oder aber schnell und schadensfrei gelöscht werden können.

Brandschutzmaßnahmen im Unternehmen

Für alle Unternehmen gilt: Ein wirksames Schutzmanagement ist die Voraussetzung für den erfolgreichen Brandschutz. Dazu gehören unter anderem eine veröffentlichte, allgemein zugängliche Brandschutzordnung, Flucht- und Rettungspläne sowie Maßnahmen zur Brandlöschung. Zudem ist eine Klärung folgender Punkte ratsam:

 

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