Website-Icon Xpert.Digital

USA stoppt Pakete aus China und Hongkong – Shein, AliExpress (Alibaba) und Temu sind davon betroffen

USA stoppt Pakete aus China und Hongkong - Shein, AliExpress (Alibaba) und Temu sind davon betroffen

USA stoppt Pakete aus China und Hongkong – Shein, AliExpress (Alibaba) und Temu sind davon betroffen – Bild: Xpert.Digital

Plötzlicher Stopp - Handelspolitik eskaliert: USPS stellt Paketannahme aus China ein

USPS setzt Paketannahme aus China und Hongkong aus

Die US-Post (USPS) hat am 4. Februar 2025 eine weitreichende Entscheidung getroffen: Die Annahme von Paketen aus China und Hongkong wird bis auf Weiteres ausgesetzt. Diese Maßnahme, die ausschließlich Paketsendungen betrifft, während Briefe und Großbriefe weiterhin ihren Weg zu den Empfängern finden, ist eine direkte Folge der verschärften Handelspolitik, die unter der Ägide der Trump-Regierung neu entfacht wurde.

Hintergründe der Entscheidung

Die Hintergründe dieser einschneidenden Entscheidung sind komplex und vielschichtig. Im Kern steht die eskalierende Auseinandersetzung im Handelsstreit zwischen den USA und China, die durch die Wiedereinführung und Verschärfung von Zöllen eine neue Dimension erreicht hat.

Ein zentraler Punkt ist die Einführung von 10-prozentigen Zöllen auf alle chinesischen Importe ab dem genannten Datum. Diese Maßnahme allein hätte bereits spürbare Auswirkungen gehabt, doch die tatsächliche Sprengkraft entfaltet sich erst in Verbindung mit der faktischen Abschaffung der sogenannten „de minimis“-Regelung. Diese Regelung ermöglichte es bis dato, dass Pakete mit einem Warenwert von unter 800 US-Dollar zollfrei in die USA eingeführt werden konnten. Diese großzügige Grenze hatte sich zu einem Schlupfloch entwickelt, das insbesondere von E-Commerce-Plattformen wie Shein und Temu intensiv genutzt wurde, um Waren kostengünstig und ohne zusätzliche Belastungen in die USA zu versenden.

Operative Herausforderungen für die USPS

Die Kombination aus neuen Zöllen und dem Wegfall der „de minimis“-Regelung hat die USPS vor massive operative Herausforderungen gestellt. Die plötzliche Flut an Zollabfertigungen, die nun für jedes einzelne Paket erforderlich sind, übersteigt die Kapazitäten der US-Post bei Weitem. Jedes Paket muss detailliert auf seinen Inhalt geprüft, bewertet und mit den entsprechenden Zollgebühren belegt werden. Dieser Prozess ist zeitaufwendig, personalintensiv und erfordert eine ausgefeilte Logistik, über die die USPS in der Kürze der Zeit nicht verfügen kann.

Auswirkungen auf Unternehmen und Konsumenten

Die direkten Auswirkungen dieser Handelsmaßnahmen sind vielfältig und betreffen sowohl Unternehmen als auch Konsumenten. E-Commerce-Giganten wie Shein, Temu, AliExpress und unzählige andere chinesische Händler sehen sich mit erheblichen Problemen konfrontiert. Ihre Sendungen werden entweder blockiert, verzögern sich massiv oder werden im schlimmsten Fall sogar an den Absender zurückgeschickt. Dies führt zu Frustration bei den Kunden, Umsatzeinbußen bei den Händlern und einer generellen Verunsicherung im Online-Handel. Bereits auf dem Weg befindliche Pakete schweben in einem Zustand der Ungewissheit und könnten ebenfalls von den neuen Bestimmungen betroffen sein.

Reaktionen an den Finanzmärkten

Auch an den Börsen zeigten sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Maßnahme deutliche Reaktionen. Chinesische Tech-Aktien, allen voran Alibaba und JD.com, verzeichneten spürbare Kursverluste. Die Anleger reagierten nervös auf die drohenden Umsatzeinbußen und die zunehmende Unsicherheit im Handelsumfeld. Die Kurse gaben um 2 bzw. 5 Prozent nach, was die Sorge vor einer Abkühlung der chinesischen Wirtschaft widerspiegelt.

Vergeltungsmaßnahmen Chinas

Die chinesische Regierung reagierte ihrerseits prompt auf die US-amerikanischen Maßnahmen und kündigte eigene Zölle auf US-amerikanische Waren an. Betroffen sind unter anderem Kohle, Flüssiggas und Rohöl, auf die nun Zölle von 15 bzw. 10 Prozent erhoben werden. Dieser Schritt verdeutlicht, dass China nicht gewillt ist, die US-amerikanischen Handelspolitik kampflos hinzunehmen und bereit ist, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.

Die Entscheidung der USPS ist vorerst auf unbestimmte Zeit gültig. Ein konkretes Enddatum wurde nicht genannt, was die Unsicherheit weiter erhöht. Die Maßnahme gilt ausschließlich für Pakete, während Briefe, Magazine und Großbriefe weiterhin ohne Einschränkungen befördert werden.

Die Entscheidung der USPS und die zugrundeliegende Handelspolitik sind höchst umstritten und polarisieren die Gemüter. Befürworter argumentieren, dass die Maßnahmen notwendig seien, um US-amerikanische Industrien zu schützen, den unfairen Handelspraktiken Chinas entgegenzutreten und den Schmuggel von gefährlichen Substanzen wie Fentanyl einzudämmen. Kritiker hingegen warnen vor schwerwiegenden negativen Auswirkungen auf die globalen Lieferketten, steigenden Verbraucherpreisen und einer Eskalation des Handelskonflikts, der letztlich allen Beteiligten schaden würde. Sie weisen darauf hin, dass die neuen Zölle und Handelsbeschränkungen die Konsumenten in den USA direkt belasten, da importierte Waren teurer werden. Zudem befürchten sie, dass die Maßnahme die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China weiter belasten und zu einer dauerhaften Entfremdung führen könnte.

Ein weiterer Aspekt, der in der öffentlichen Debatte immer wieder zur Sprache kommt, ist die Frage der Wettbewerbsfairness. Die „de minimis“-Regelung wurde von vielen als ungerecht empfunden, da sie ausländischen Händlern einen unfairen Vorteil gegenüber US-amerikanischen Unternehmen verschaffte, die von den Zollbestimmungen stärker betroffen waren. Die Abschaffung dieser Regelung soll daher zu einem faireren Wettbewerb beitragen und US-amerikanischen Unternehmen helfen, sich auf dem Markt besser zu positionieren.

Die Auswirkungen dieser Entscheidung werden sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Es bleibt abzuwarten, ob die USPS in der Lage sein wird, ihre Kapazitäten zu erhöhen und die Zollabfertigung effizienter zu gestalten. Ebenso ungewiss ist, wie die chinesische Regierung auf die US-amerikanischen Maßnahmen reagieren wird und ob weitere Vergeltungsmaßnahmen zu erwarten sind. Eines ist jedoch sicher: Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat eine neue Eskalationsstufe erreicht, die weitreichende Konsequenzen für die Weltwirtschaft haben wird.

Kurz & knapp

Der Paketstopp der US-Post betrifft neben Temu und Alibaba (bzw. dessen Tochter AliExpress) alle chinesischen E-Commerce-Plattformen und Händler, die Waren aus China in die USA versenden. Konkret sind folgende Akteure betroffen:

Direkt betroffene Unternehmen

  • Shein: Der Modehändler nutzte intensiv die „de minimis“-Regelung für zollfreie Lieferungen.
  • AliExpress (Teil der Alibaba Group): Sendungen werden ebenfalls blockiert.
  • Andere chinesische Händler: Unabhängige Verkäufer auf Amazon, eBay und anderen Plattformen, die Waren direkt aus China verschicken.

Indirekte Auswirkungen

– US-amerikanische Plattformen: Amazon und eBay müssen Angebotslücken hinnehmen, da viele ihrer Drittanbieter chinesische Waren liefern.
– Logistikunternehmen: Die USPS sieht sich außerstande, die Zollabfertigung für Millionen plötzlich zollpflichtiger Pakete zu bewältigen.

Hintergrund

Die Maßnahme trifft insbesondere Unternehmen, die bisher die „de minimis“-Lücke (zollfreier Import unter 800 USD) ausnutzten. Fast die Hälfte aller solcher Sendungen stammte aus China. Der Stopp gilt für alle Paketsendungen, unabhängig vom Warenwert, während Briefe weiterhin bearbeitet werden.

Passend dazu:

 

Wir sind für Sie da - Beratung - Planung - Umsetzung - Projektmanagement

☑️ Unsere Geschäftssprache ist Englisch oder Deutsch

☑️ NEU: Schriftverkehr in Ihrer Landessprache!

 

Konrad Wolfenstein

Gerne stehe ich Ihnen und mein Team als persönlicher Berater zur Verfügung.

Sie können mit mir Kontakt aufnehmen, indem Sie hier das Kontaktformular ausfüllen oder rufen Sie mich einfach unter +49 89 89 674 804 (München) an. Meine E-Mail Adresse lautet: wolfensteinxpert.digital

Ich freue mich auf unser gemeinsames Projekt.

 

 

☑️ KMU Support in der Strategie, Beratung, Planung und Umsetzung

☑️ Erstellung oder Neuausrichtung der Digitalstrategie und Digitalisierung

☑️ Ausbau und Optimierung der internationalen Vertriebsprozesse

☑️ Globale & Digitale B2B-Handelsplattformen

☑️ Pioneer Business Development / Marketing / PR / Messen

Die mobile Version verlassen