30-50% ungenutzte digitale Arbeitswerkzeuge in Marketing und Sales – Auch KI-Tools sind neben CRM und ERP davon betroffen
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Veröffentlicht am: 15. April 2025 / Update vom: 15. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

30-50% ungenutzte digitale Arbeitswerkzeuge in Marketing und Sales – Auch KI-Tools sind neben CRM und ERP davon betroffen – Bild: Xpert.Digital
Von 50 auf 100 Prozent: Strategien zur besseren Nutzung digitaler Ressourcen (Lesezeit: 31 min / Keine Werbung / Keine Paywall)
Das ungenutzte Potenzial digitaler Werkzeuge: Potenziale für Automatisierung und Prozesssicherheit in deutschen Unternehmen
Die digitale Transformation schreitet in deutschen Unternehmen voran, doch ein Paradoxon bleibt bestehen: Während die Adoptionsraten für digitale Arbeitswerkzeuge hoch sind, bleibt ein erheblicher Teil ihres Potenzials, insbesondere im Hinblick auf Automatisierungs- und Sicherheitsfunktionen, ungenutzt. Die in der Nutzeranfrage genannte Schätzung einer Auslastung von nur 30-50% spiegelt wahrscheinlich die Nutzung fortgeschrittener Funktionen wider, nicht die grundlegende Verwendung der Tools. Diese Diskrepanz zwischen Besitz und tatsächlicher Wertschöpfung stellt eine signifikante, oft übersehene Chance dar. Bestehende Werkzeuge wie CRM-, ERP-Systeme, Kollaborationsplattformen und zunehmend auch KI-basierte Lösungen bergen ein erhebliches Potenzial zur Steigerung der Prozesseffizienz durch Automatisierung und zur Verbesserung der organisatorischen Resilienz durch erhöhte Prozesssicherheit.
📊 Viele Unternehmen nutzen nur 30-50 % ihrer digitalen Tools voll aus. Paradoxerweise bleiben besonders KI-Tools oft ungenutzt
Die Analyse identifiziert zentrale Barrieren, die einer vollständigen Ausschöpfung dieses Potenzials im Wege stehen. Dazu gehören vor allem Qualifikationslücken und unzureichende Schulungsmaßnahmen, Widerstände gegen Veränderungen in der Belegschaft, die Komplexität der Technologien selbst, Herausforderungen bei der Integration in bestehende IT-Landschaften sowie ein Mangel an strategischem Fokus und konsequenter Unterstützung durch das Management.
Um diese Lücke zu schließen und den vollen Wert digitaler Investitionen zu realisieren, müssen Unternehmen eine mehrdimensionale Strategie verfolgen. Kernpfeiler sind ein menschenzentriertes Change Management, die Etablierung einer Kultur des kontinuierlichen Lernens, die Implementierung robuster Data-Governance-Strukturen – insbesondere für KI-Anwendungen –, die Sicherstellung einer nahtlosen Tool-Integration über APIs und ein unmissverständliches Bekenntnis der Führungsebene zur digitalen Weiterentwicklung. Die folgenden Empfehlungen bieten Unternehmen einen strategischen Rahmen, um die Nutzungsintensität ihrer digitalen Werkzeuge zu erhöhen und dadurch signifikante Fortschritte in Automatisierung und Prozesssicherheit zu erzielen.
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Der Status Quo: Nutzung digitaler und KI-Werkzeuge in Unternehmen
Die digitale Durchdringung der deutschen Unternehmenslandschaft ist weit fortgeschritten, doch die reine Verfügbarkeit von Werkzeugen sagt wenig über deren tatsächliche Nutzungstiefe und den daraus resultierenden Mehrwert aus. Ein genauer Blick auf Adoptionsraten versus tatsächliche Nutzung offenbart eine signifikante Lücke.
Adoption vs. Tatsächliche Nutzung: Eine Bestandsaufnahme
Die Basisadoption etablierter digitaler Büro- und Geschäftsanwendungen in Deutschland ist beeindruckend hoch. Laut dem Bitkom Digital Office Index 2024 setzen nahezu alle Unternehmen (98%) ERP-Anwendungen (Enterprise Resource Planning) ein. Auch CRM-Systeme (Customer Relationship Management) sind mit 91% weit verbreitet, ein deutlicher Anstieg gegenüber 77% im Jahr 2022. Enterprise Content Management (ECM)-Lösungen finden sich in 84% der Unternehmen (2022: 76%). Jedes befragte Unternehmen nutzt mindestens eine Digital-Office-Lösung. Diese Zahlen belegen, dass der Zugang zu Standard-Digitalwerkzeugen in deutschen Unternehmen flächendeckend gegeben ist und nicht das primäre Hindernis darstellt.
Im Gegensatz dazu steht die Adoption von Künstlicher Intelligenz (KI). Obwohl das Interesse und die Investitionsbereitschaft hoch sind – 40% der Unternehmen planen, KI im nächsten Jahr verstärkt zu nutzen, und 46% planen Investitionen in den nächsten fünf Jahren – ist die tatsächliche Implementierung noch deutlich geringer und heterogener. 2024 nutzten etwa 17% der deutschen Unternehmen KI. Hier zeigt sich eine deutliche Kluft zwischen Sektoren und Unternehmensgrößen: Die Industrie ist mit 31% KI-Einsatz Vorreiter, während der Dienstleistungssektor hinterherhinkt. Besonders markant ist der Unterschied zwischen Großunternehmen (75% nutzen KI) und KMU (nur 16%). Internationale Vergleiche zeigen ähnliche Trends: US-Studien verorten die KI-Adoption auf Firmenebene je nach Methodik zwischen 5% und 40% , weisen aber auf ein rasantes Wachstum hin. Global geben 40% der Unternehmen an, KI zu nutzen, weitere 42% evaluieren den Einsatz. Über drei Viertel der Unternehmen setzen KI laut einer McKinsey-Umfrage in mindestens einer Geschäftsfunktion ein. Dies deutet darauf hin, dass KI-Adoption zwar an Fahrt gewinnt, aber noch weniger etabliert und deutlich variabler ist als bei traditionellen digitalen Werkzeugen.
Die in der Nutzeranfrage aufgeworfene Behauptung einer Nutzungsrate von nur 30-50% muss im Kontext dieser Adoptionsdaten betrachtet werden. Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Zahl auf die grundlegende Nutzung der weit verbreiteten ERP- oder CRM-Systeme bezieht. Vielmehr deutet die Evidenz darauf hin, dass diese Schätzung die Auslastung fortgeschrittener Funktionen oder das Ausschöpfen des vollen Potenzials der Software meint. Gartner weist darauf hin, dass unzureichende Nutzererfahrungen mit Anwendungen den Einsatz von Digital Adoption Solutions (DAS) notwendig machen. Studien und Berichte konstatieren, dass Potenziale digitaler Medien oft nicht ausgeschöpft werden, insbesondere in KMU. Eine Muuuh-Group-Studie ergab, dass 73% der CRM-Anwender keine Befürworter ihrer eigenen Software sind, was auf Unzufriedenheit hindeutet, die oft mit mangelnder Benutzerfreundlichkeit oder Nichterreichung des erwarteten Nutzens zusammenhängt. Die anfängliche Prämisse der geringen Auslastung ist also valide, bezieht sich aber höchstwahrscheinlich auf die Tiefe der Nutzung und die Aktivierung wertvoller, aber komplexerer Features.
Die Wahrnehmung der Digitalisierung im Unternehmen klafft ebenfalls auseinander. Während fast 40% der Erwerbstätigen in Deutschland ihr Unternehmen als äußerst oder sehr digital einstufen , sieht ein Drittel Nachholbedarf bei der digitalen Arbeitsorganisation , und 64% der Unternehmen sehen sich selbst als Nachzügler. Dies unterstreicht die Diskrepanz zwischen der reinen Verfügbarkeit von Tools und deren effektiver, transformativer Nutzung. Ein erheblicher Teil der Arbeitnehmer fühlt sich zudem nicht ausreichend für die benötigten digitalen Fähigkeiten gerüstet.
Bei der KI-Nutzung zeigen sich spezifische Muster. Mitarbeiter nutzen Werkzeuge wie ChatGPT häufiger privat (54,3%) oder gemischt (27,8%) als ausschließlich für die Arbeit (17,9%). Die häufigsten Anwendungsfälle in Unternehmen sind Kundenservice (56%), Cybersicherheit (51%), digitale Assistenten (47%), CRM (46%) und Bestandsmanagement (40%). Obwohl 75% der Arbeitnehmer glauben, dass generative KI ihre Produktivität steigern kann und die Nutzung schnell wächst , bezeichnen nur 1% der Führungskräfte den KI-Einsatz in ihrem Unternehmen als “reif”, d.h. vollständig in Arbeitsabläufe integriert und signifikante Geschäftsergebnisse liefernd.
Der Wertverlust: Quantifizierung der verpassten Chancen
Die Unterauslastung digitaler Werkzeuge führt zu einem erheblichen Wertverlust und suboptimalen Return on Investment (ROI) für die massiven Ausgaben im Bereich der digitalen Transformation. Wenn Automatisierungsfunktionen ungenutzt bleiben, persistieren manuelle, ineffiziente Prozesse. Werden integrierte Sicherheitsfunktionen nicht aktiviert oder konfiguriert, erhöht sich das Risiko für Sicherheitsvorfälle und Compliance-Verstöße.
Das ungenutzte Produktivitätspotenzial ist beträchtlich. Studien deuten auf messbare Produktivitätssteigerungen durch KI-Einsatz hin, selbst bei aktuellem, noch niedrigem Nutzungsgrad (z.B. 0,1-0,9% Wachstum der Arbeitsproduktivität). Langfristig wird das Potenzial auf 1,5 Prozentpunkte über zehn Jahre geschätzt , und bei spezifischen Aufgaben wurden Steigerungen von 43% gemessen. Anbieter von Digital Adoption Solutions wie Whatfix berichten von Produktivitätssteigerungen um 35% und einer Reduktion der Schulungszeit um 60% durch ihre Plattformen. Diese Zahlen verdeutlichen den konkreten Wert, der durch effektivere Tool-Nutzung gehoben werden kann.
Darüber hinaus stellt die Unterauslastung ein strategisches Wettbewerbsrisiko dar. Unternehmen, die ihre digitalen Werkzeuge und KI-Systeme voll ausschöpfen, erreichen höhere Effizienz, Agilität und Innovationskraft. Sie können schneller auf Marktveränderungen reagieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln (“composable businesses” sind 80% schneller bei der Implementierung neuer Features). Unternehmen, die bei der Basisnutzung verharren, riskieren, den Anschluss zu verlieren und ihre Marktposition zu gefährden.
Die Analyse des Status Quo offenbart somit eine “Adoptionsillusion”: Hohe Implementierungsraten von Kernsystemen wie ERP und CRM suggerieren eine digitale Reife, die jedoch eine tiefgreifende Unterauslastung fortgeschrittener Funktionen für Automatisierung und Sicherheit verschleiert. Diese Kluft zwischen Präsenz und tatsächlicher Kompetenz ist das Kernproblem. Bei KI-Technologien wird dieses Muster noch verstärkt. Die KI-Adoption wächst zwar rasant und birgt enormes Potenzial , doch die Nutzungslücke ist aufgrund höherer Komplexität, Datenabhängigkeit, ethischer Bedenken und größerer Qualifikationsdefizite wahrscheinlich noch ausgeprägter als bei traditionellen Werkzeugen. Die Diskrepanz zwischen KMU und Großunternehmen ist hier besonders deutlich. Schließlich besteht oft eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Mitarbeiter bezüglich der Digitalisierung ihres Unternehmens und ihrer eigenen Fähigkeit oder dem tatsächlichen Einsatz fortgeschrittener Tool-Funktionen. Diese Fehleinschätzung kann Bemühungen zur Nutzungssteigerung behindern, da der Bedarf möglicherweise nicht erkannt wird.
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Automatisierungspotenziale durch tiefere Tool-Nutzung erschließen
Viele Unternehmen haben bereits in leistungsstarke digitale Werkzeuge investiert, nutzen aber oft nur einen Bruchteil ihrer Automatisierungsfähigkeiten. Das brachliegende Potenzial in CRM-, ERP-Systemen, Kollaborationsplattformen und KI-Tools ist erheblich und kann durch gezielte Aktivierung bestehender Funktionen gehoben werden.
Jenseits der Grundlagen: Übersehene Workflow-Automatisierungsfunktionen (CRM, ERP, Kollaborationsplattformen)
CRM-Automatisierung
Moderne CRM-Systeme bieten weit mehr als nur Kontaktdatenverwaltung. Häufig ungenutzte Funktionen umfassen die Automatisierung von Aufgabenmanagement (z.B. Erinnerungen für Follow-ups), die Definition von Workflow-Regeln für die automatische Zuweisung von Leads oder die Eskalation von Servicefällen sowie die automatisierte Erstellung von Berichten zur Vertriebsleistung oder Kundenzufriedenheit. Multi-Channel-Kommunikationsautomatisierung ermöglicht es, Kunden über verschiedene Kanäle (E-Mail, Social Media) konsistent anzusprechen. Die Integration mit anderen Systemen, wie z.B. ERP oder Marketing-Automatisierungstools, ist oft vorhanden, wird aber nicht voll ausgeschöpft, um einen nahtlosen Kundenservice und Vertriebsprozess zu gewährleisten. Die Gründe für die geringe Nutzung liegen oft in mangelhafter Implementierung, fehlender Anpassung an spezifische Prozesse oder unzureichender Akzeptanz bei den Anwendern.
ERP-Automatisierung
Auch ERP-Systeme werden oft primär für Kernfunktionen wie Finanzbuchhaltung und Ressourcenplanung genutzt, während weiterführende Automatisierungsmöglichkeiten brachliegen. Beispiele hierfür sind die Einrichtung von Workflow-Automatisierungen für Genehmigungsprozesse, etwa bei Bestellungen (Purchase Order Approvals) , die automatisierte Verarbeitung von Eingangsrechnungen mittels OCR und regelbasierter Zuordnung , oder die Optimierung der Lagerbestandsverwaltung durch automatisierte Bestellvorschläge oder Warnmeldungen bei niedrigen Beständen. Die Integration des ERP-Systems mit anderen operativen Systemen (CRM, Supply Chain Management) ist entscheidend für eine durchgängige Prozessautomatisierung und Transparenz, wird aber oft vernachlässigt. Ein häufiger Grund für das Scheitern von ERP-Automatisierungsprojekten ist die unzureichende Analyse und Abbildung der zugrundeliegenden Geschäftsprozesse vor der Implementierung.
Automatisierung in Kollaborationsplattformen (M365/Workspace)
Führende Kollaborationssuiten wie Microsoft 365 und Google Workspace enthalten leistungsstarke, aber oft übersehene Werkzeuge zur Workflow-Automatisierung:
- Google Workspace: AppSheet ermöglicht die Erstellung benutzerdefinierter Anwendungen und die Automatisierung von Workflows ohne Programmierkenntnisse. Google Forms kann in Verbindung mit Google Sheets und Apps Script für Genehmigungsprozesse und einfache Workflows genutzt werden. Erweiterte Filter und Regeln in Gmail können die E-Mail-Verwaltung automatisieren , und KI-gestützte Funktionen in Smart Canvas (Docs, Sheets, Slides) bieten intelligente Vorschläge und Bausteine zur Effizienzsteigerung.
- Microsoft 365: Power Automate (ehemals Flow) ist ein mächtiges Werkzeug zur Erstellung von automatisierten Workflows über verschiedene Microsoft- und Drittanbieter-Anwendungen hinweg. SharePoint bietet ebenfalls integrierte Workflow-Funktionen, und die Integration von Power Automate in Teams ermöglicht die Automatisierung von Benachrichtigungen, Genehmigungen und Aufgaben direkt im Kollaborations-Hub. Die nahtlose Integration innerhalb des Microsoft-Ökosystems ist ein wesentlicher Vorteil.
No-Code/Low-Code Plattformen
Der Aufstieg von No-Code/Low-Code-Plattformen, die oft in die großen Suiten integriert sind oder als eigenständige Lösungen angeboten werden (z.B. FlowForma, Creatio, Kissflow, Jotform Workflows, AppSheet, Power Automate), demokratisiert die Automatisierung. Sie ermöglichen es Fachanwendern ohne tiefgehende Programmierkenntnisse, eigene Automatisierungslösungen zu erstellen. Dies kann die Automatisierungsbemühungen beschleunigen, erfordert jedoch klare Richtlinien, Schulungen und eine Governance-Struktur, um Wildwuchs und Risiken zu vermeiden.
KI zur intelligenten Automatisierung nutzen (Datenanalyse, Aufgabenunterstützung, Prozessoptimierung)
Künstliche Intelligenz hebt die traditionelle Workflow-Automatisierung auf eine neue Stufe, indem sie kognitive Fähigkeiten einbringt.
KI in der Workflow-Automatisierung
- Intelligente Dokumentenverarbeitung (IDP): KI-Modelle können relevante Informationen aus unstrukturierten Dokumenten wie Rechnungen, Belegen, Verträgen oder E-Mails extrahieren und klassifizieren, was die manuelle Dateneingabe drastisch reduziert.
- Prädiktive Fähigkeiten: KI kann Muster in historischen Daten erkennen, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen. Beispiele sind die vorausschauende Wartung von Maschinen (Predictive Maintenance) , die Prognose von Nachfrage und Lagerbeständen oder die Identifizierung von vielversprechenden Vertriebschancen basierend auf Kundenverhalten.
- Intelligente Weiterleitung und Entscheidungsfindung: KI kann den Inhalt und die Stimmung (Sentiment) von Kundenanfragen analysieren, um diese automatisch an die richtige Abteilung oder den richtigen Mitarbeiter weiterzuleiten. Sie kann auch komplexere Entscheidungen innerhalb eines automatisierten Prozesses treffen, die über einfache Wenn-Dann-Regeln hinausgehen.
KI-Assistenten & Agenten
Integrierte KI-Assistenten (wie Microsoft Copilot, Google Gemini oder in ChatGPT eingebettete Funktionen) können eine Vielzahl von Aufgaben automatisieren oder unterstützen: Sie generieren Entwürfe für E-Mails, Berichte oder Marketingtexte , fassen lange Dokumente oder Besprechungen zusammen , beantworten Mitarbeiterfragen zu internen Richtlinien (HR, IT) , helfen bei der Terminplanung oder unterstützen bei der Dateneingabe und -analyse. Sogenannte “Agentic AI” geht noch einen Schritt weiter und kann autonom komplexere, mehrstufige Aufgaben ausführen, indem sie verschiedene Tools und Informationsquellen nutzt.
Robotic Process Automation (RPA) & Intelligente Automatisierung
RPA bezeichnet Software-Roboter (“Bots”), die regelbasierte, repetitive Aufgaben durch die Nachahmung menschlicher Interaktionen mit Benutzeroberflächen automatisieren (z.B. Daten von einer Anwendung in eine andere kopieren). Während klassisches RPA auf strukturierte Daten und klare Regeln angewiesen ist, erweitert die Kombination mit KI (oft als Intelligente Automatisierung oder Hyperautomatisierung bezeichnet) die Möglichkeiten erheblich. KI ermöglicht es RPA-Bots, unstrukturierte Daten zu verarbeiten (z.B. aus E-Mails oder PDFs), kontextbezogene Entscheidungen zu treffen und aus Erfahrungen zu lernen. Anwendungsbeispiele finden sich in nahezu allen Unternehmensbereichen:
- Finanzwesen: Automatisierte Berichterstellung, Abgleich von Konten, Betrugserkennung, Rechnungsverarbeitung.
- Personalwesen: Mitarbeiter-Onboarding/-Offboarding, Gehaltsabrechnung, Verwaltung von Urlaubsanträgen.
- Kundenservice: Automatisierte Beantwortung von Standardanfragen via Chatbots, Weiterleitung komplexer Fälle, Aktualisierung von Kundendaten.
- Lieferkette & Logistik: Bestandsmanagement, Auftragsabwicklung, Optimierung von Lieferrouten.
- Gesundheitswesen: Bearbeitung von Versicherungsansprüchen, Terminplanung, Verwaltung von Patientendaten.
- Produktion: Auftragsbearbeitung, Qualitätskontrolle, Lieferantenmanagement.
Potenzial-Tabelle
Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft, wie oft ungenutzte Automatisierungsfunktionen spezifischen Geschäftsprozessen zugeordnet und welche Vorteile dadurch erzielt werden können.
Zuordnung ungenutzter Automatisierungsfunktionen zu Geschäftsprozessen
In der heutigen digitalen Geschäftswelt existieren zahlreiche ungenutzte Automatisierungsfunktionen, die strategisch zu verschiedenen Geschäftsprozessen zugeordnet werden können, um erhebliche Effizienzsteigerungen zu erzielen. Workflow-Regeln wie CRM-Genehmigungsregeln für Rabatte können den Verkaufszyklus beschleunigen und für Konsistenz in der Preisgestaltung sorgen, wobei Plattformen wie Salesforce, Microsoft Dynamics 365 oder SAP CRM zum Einsatz kommen. No-Code/Low-Code Plattformen, beispielsweise Power Automate oder AppSheet für Reisekostenabrechnungen, reduzieren den administrativen Aufwand und ermöglichen schnellere Rückerstattungen durch Integration mit Microsoft 365, Google Workspace, FlowForma oder Creatio. Die KI-gestützte Datenextraktion (IDP) revolutioniert die automatisierte Rechnungs- und Belegverarbeitung, was zu schnelleren Zahlungen und weniger Eingabefehlern führt – implementierbar in ERP-Systemen wie SAP und Oracle oder spezialisierten IDP-Tools mit RPA+AI-Komponenten. Im Bereich der prädiktiven Analyse bieten KI-Lösungen Predictive Maintenance Warnungen für Produktionsanlagen, wodurch ungeplante Ausfallzeiten minimiert und Wartungskosten gesenkt werden können, unterstützt durch ERP/MES-Systeme, IoT-Plattformen und spezialisierte KI-Lösungen. Schließlich verbessern KI-Assistenten, Agentic AI und RPA-Technologien wie ChatGPT/Copilot für E-Mail-Entwürfe oder RPA für die Stammdatenpflege die Kommunikationseffizienz und reduzieren Dateneingabefehler, umsetzbar mit M365 Copilot, Google Gemini, UiPath, Automation Anywhere oder Blue Prism.
Die Analyse der Automatisierungspotenziale verdeutlicht, dass ein erheblicher Teil der Möglichkeiten bereits in den Werkzeugen liegt, für die Unternehmen schon bezahlt haben (CRM, ERP, M365/Workspace). Die primäre Herausforderung ist oft nicht die Anschaffung neuer Tools, sondern die Aktivierung und Nutzung der vorhandenen, oft leistungsstarken, aber übersehenen Funktionen. Gleichzeitig birgt die Demokratisierung der Automatisierung durch No-Code/Low-Code-Tools ein Paradoxon: Sie kann die Adaption beschleunigen, indem sie Fachanwender befähigt, birgt aber ohne angemessene Governance, Sicherheitsprotokolle und Prozessstandards erhebliche Risiken [siehe Abschnitte III und VI]. Schließlich fungiert KI als eine Erweiterungsschicht: Sie automatisiert nicht nur bestehende Aufgaben effizienter, sondern ermöglicht durch die Verarbeitung unstrukturierter Daten, Vorhersagen und intelligente Assistenz völlig neue Formen der Automatisierung und Prozessoptimierung, was einen qualitativen Sprung im Automatisierungspotenzial darstellt.
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Mehr dazu hier:
Prozesssicherheit durch KI und digitale Werkzeuge maximieren
Stärkung der Prozesssicherheit durch erweiterte Tool-Funktionen
Neben der Automatisierung bieten digitale Werkzeuge und KI-Systeme oft ungenutzte Funktionen zur Erhöhung der Prozesssicherheit. Die Aktivierung dieser Fähigkeiten ist entscheidend, um Risiken zu minimieren, Compliance zu gewährleisten und die Resilienz von Geschäftsprozessen zu stärken.
Nutzung erweiterter Zugriffssteuerungs- und Identitätsfunktionen
Moderne Geschäftsanwendungen und Plattformen gehen weit über einfache Passwort-Logins hinaus und bieten granulare Kontrollmechanismen, die jedoch oft nicht vollständig konfiguriert oder genutzt werden. Dies gilt für Kernsysteme wie ERP und CRM ebenso wie für Kollaborationssuiten (M365, Google Workspace) und spezialisierte Zutrittskontrollsysteme (Access Control Systems, ACS).
Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC)
Ein fundamentales Prinzip ist die strikte Definition und Durchsetzung von RBAC-Richtlinien. Es muss sichergestellt werden, dass Benutzer nur auf die Daten und Funktionen zugreifen können, die für ihre spezifische Rolle unerlässlich sind. Viele Systeme bieten Werkzeuge zur Verwaltung dieser Rollen, doch die initiale Konfiguration und laufende Pflege erfordern Sorgfalt und strategische Planung. Tools wie BetterCloud können die Verwaltung von Berechtigungen in Cloud-Umgebungen wie Office 365 unterstützen.
Identitätslebenszyklus-Management
Ein kritischer, oft vernachlässigter Aspekt der Sicherheit ist die Automatisierung der Benutzerverwaltung, insbesondere des Deprovisionings. Wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder ihre Rolle wechseln, müssen ihre Zugriffsrechte umgehend und vollständig entzogen werden. Integrierte Tools oder Identitätsmanagement-Plattformen können diesen Prozess automatisieren und das Risiko von unberechtigtem Zugriff durch veraltete Konten minimieren. Dies ist ein Bereich, in dem manuelle Prozesse fehleranfällig sind und erhebliche Sicherheitslücken hinterlassen können.
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) & Kontextbezogener Zugriff
Während MFA zunehmend zum Standard wird, bieten viele Plattformen erweiterte, kontextbezogene Zugriffsrichtlinien an. Diese können den Zugriff basierend auf Faktoren wie dem Standort des Benutzers, dem Zustand des verwendeten Geräts (Device Health) oder der Tageszeit einschränken und so eine zusätzliche Sicherheitsebene schaffen. Biometrische Verifikationsmethoden (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) können ebenfalls integriert werden, um die Identitätsprüfung zu stärken.
Spezialisierte Zutrittskontrollsysteme (ACS)
Für die Sicherung physischer Standorte und kritischer IT-Infrastruktur kommen oft dedizierte ACS zum Einsatz. Diese Systeme bieten Hardware (z.B. Kartenleser, Controller) und Software zur Verwaltung des physischen und logischen Zugriffs. Wichtige, aber manchmal übersehene Aspekte sind die Skalierbarkeit der Lösung, um mit dem Unternehmenswachstum Schritt zu halten, und die Integrationsfähigkeit mit anderen Sicherheitssystemen (z.B. Videoüberwachung, Alarmsysteme) für ein einheitliches Sicherheitsmanagement.
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Nutzung integrierter Compliance- und Überwachungswerkzeuge
Viele Plattformen enthalten Werkzeuge, die zur Einhaltung von Vorschriften und zur Überwachung von Aktivitäten beitragen können, aber aktiv genutzt und konfiguriert werden müssen.
Lizenzmanagement für Sicherheit
Die Überwachung der Lizenznutzung dient nicht nur der Kostenkontrolle, sondern ist auch ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Inaktive Benutzerkonten oder nicht genutzte Lizenzen stellen potenzielle Angriffsvektoren dar. Durch Identifizierung und Deaktivierung dieser Konten kann die Angriffsfläche reduziert werden. Spezialisierte Tools können bei der Verwaltung und Optimierung von Lizenzen helfen.
Data Loss Prevention (DLP)
Plattformen wie Microsoft 365 und Google Workspace verfügen über DLP-Funktionen, die das unbeabsichtigte oder böswillige Teilen sensibler Daten (z.B. Kundendaten, Finanzinformationen, geistiges Eigentum) über E-Mail oder Cloud-Speicher erkennen und blockieren können. Diese Regeln müssen jedoch spezifisch für die Bedürfnisse und Risiken des Unternehmens konfiguriert werden, um effektiv zu sein.
Audit-Protokolle und Berichterstattung
Die Nutzung integrierter Audit-Protokolle ist essenziell, um Benutzeraktivitäten, Systemänderungen und Zugriffsmuster nachzuvollziehen. Viele Systeme protokollieren diese Ereignisse detailliert, aber die Protokolle müssen regelmäßig überprüft oder, besser noch, an zentrale Sicherheitsinformations- und Ereignismanagement-Systeme (SIEM) zur automatisierten Analyse weitergeleitet werden. Die Fähigkeit zur Nachverfolgung ist für Compliance und forensische Untersuchungen unerlässlich.
Compliance-Funktionen
Werkzeuge können spezifische Compliance-Zertifizierungen aufweisen. Governance-Plattformen wie CoreView oder AvePoint Cloud Governance helfen dabei, Compliance-Richtlinien innerhalb von Umgebungen wie Office 365 durchzusetzen und zu überwachen.
KI-gestützte Sicherheitsverbesserungen
Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten zur proaktiven Erkennung und Abwehr von Sicherheitsbedrohungen.
Anomalieerkennung
KI-Systeme können lernen, was “normales” Verhalten in einem System oder Netzwerk ist, und Abweichungen (Anomalien) erkennen, die auf Sicherheitsvorfälle hindeuten könnten. Spezifische Anwendungsfälle umfassen:
- Betrugserkennung: Identifizierung ungewöhnlicher Transaktionsmuster (z.B. hohe Beträge, ungewöhnliche Orte, schnelle Frequenz).
- Intrusion Detection: Erkennung von auffälligem Netzwerkverkehr (z.B. Datenexfiltration, DDoS-Angriffe), verdächtigen Anmeldeversuchen oder ungewöhnlichem Benutzerverhalten.
- Endpunktsicherheit: Aufspüren von Malware oder nicht autorisierten Aktivitäten auf Computern oder mobilen Geräten.
- IAM-Verbesserung: Alarmierung bei verdächtigen Zugriffsanfragen, ungewöhnlichen Berechtigungserweiterungen oder kompromittierten Konten.
Threat Intelligence & Prediction
KI kann riesige Mengen an Bedrohungsdaten (Threat Feeds) analysieren, um relevante Risiken zu priorisieren, Angriffsmuster (TTPs – Tactics, Techniques, and Procedures) zu erkennen und sogar zukünftige Angriffe vorherzusagen oder Schwachstellen proaktiv zu identifizieren. KI kann auch zur Überwachung des Dark Web auf gestohlene Zugangsdaten oder geplante Angriffe eingesetzt werden.
Automatisierte Reaktion auf Vorfälle
KI kann erste Schritte zur Eindämmung eines Sicherheitsvorfalls automatisieren, z.B. durch das Isolieren betroffener Systeme, das Blockieren bösartiger IP-Adressen oder das Deaktivieren kompromittierter Konten, wodurch die Reaktionszeit verkürzt wird.
Potenzial-Tabelle
Die folgende Tabelle verknüpft oft ungenutzte Sicherheitsfunktionen mit spezifischen Risiken, die sie adressieren können.
Zuordnung ungenutzter Sicherheitsfunktionen zur Risikominderung
Die Zuordnung ungenutzter Sicherheitsfunktionen zur Risikominderung umfasst verschiedene Funktionskategorien, deren spezifische Beispiele und Einsatzbereiche bei relevanten Plattformen und Werkzeugen berücksichtigt werden können. Im Bereich der Zugriffskontrolle bietet eine granulare RBAC-Konfiguration Unterstützung bei der Verhinderung unberechtigten Zugriffs oder von Datenschutzverletzungen, was beispielsweise mit M365/Azure AD, Google Workspace Admin oder ERP/CRM-Sicherheitseinstellungen erreicht werden kann. Neben dieser Maßnahme trägt auch ein automatisiertes Deprovisioning entscheidend dazu bei, fortbestehende Berechtigungen und das damit verbundene Insider-Risiko zu minimieren, wobei häufig IAM-Systeme, HR-Systemintegrationen sowie M365- oder Google-Workspace-Lösungen zum Einsatz kommen.
In der Kategorie Compliance und Überwachung sorgen konfigurierte DLP-Regeln für den Schutz vor dem Abfluss sensibler Daten, was durch Anwendungen wie M365 Security & Compliance oder das Google Workspace Security Center unterstützt wird. Ebenso spielt die aktive Audit-Log-Analyse eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Compliance-Verstößen oder einer mangelnden Nachvollziehbarkeit von Vorgängen. SIEM-Systeme wie Splunk oder QRadar sowie die Log-Daten von M365 und Google Workspace sind hier wertvolle Werkzeuge.
Im Bereich der KI-Sicherheit wird die KI-basierte Anomalieerkennung bei Logins als Maßnahme gegen Kontokompromittierung und unbefugtes Eindringen eingesetzt. Dies gelingt mithilfe spezialisierter KI-Sicherheitsplattformen oder spezifischer Funktionen wie Azure AD Identity Protection.
Die Analyse der Sicherheitsfunktionen macht deutlich, dass effektive Prozesssicherheit maßgeblich von der korrekten Konfiguration und Nutzung der in Standard-Business-Anwendungen (M365, Workspace, ERP, CRM) eingebetteten Features abhängt. Eine Unterauslastung dieser Funktionen führt direkt zu Sicherheitslücken, unabhängig von Investitionen in dedizierte Security-Tools. Gleichzeitig wirkt sich Automatisierung in beide Richtungen auf die Sicherheit aus: Sie kann die Sicherheit erhöhen (z.B. durch automatisiertes Deprovisioning oder Patching ), aber schlecht gesicherte Automatisierungswerkzeuge (z.B. RPA-Bots mit zu hohen Rechten, ungeregelte Low-Code-Apps) können selbst zu Schwachstellen werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Sicherheitsaspekte direkt in die Automatisierungsstrategie zu integrieren. Schließlich ist die Effektivität KI-gestützter Sicherheitstools (Anomalieerkennung, Bedrohungsprognose ) fundamental von der Qualität, Vollständigkeit und Governance der zugrundeliegenden Daten abhängig. Schlechte Datenqualität führt unweigerlich zu unzuverlässigen KI-Sicherheitsergebnissen (Fehlalarme oder übersehene Bedrohungen) , was die kritische Rolle der Data Governance (siehe Abschnitt VI) unterstreicht.
Diagnose der Nutzungslücke: Hauptbarrieren und Herausforderungen
Um die Kluft zwischen dem Potenzial digitaler Werkzeuge und ihrer tatsächlichen Nutzung zu überbrücken, ist es entscheidend, die zugrundeliegenden Hindernisse zu verstehen. Diese lassen sich grob in menschliche, technologische und organisatorische Faktoren unterteilen.
Der menschliche Faktor: Qualifikationsdefizite, mangelnde Schulung und Widerstand
Qualifikationslücken & Schulung
Ein Mangel an digitalen Kompetenzen und unzureichende Schulungsangebote stellen eine der größten Hürden dar. Mitarbeitern fehlt oft das Wissen über verfügbare Funktionen oder die Fähigkeit, diese effektiv anzuwenden. Fast drei Viertel der Arbeitnehmer fühlen sich nicht ausreichend für die am Arbeitsplatz benötigten digitalen Fähigkeiten gerüstet. KI-Technologien verschärfen dieses Problem durch eine steilere Lernkurve und den Bedarf an spezialisiertem Know-how. Bestehende Schulungen sind häufig unzureichend, zu kurzfristig angelegt und bieten keine kontinuierliche Unterstützung im Arbeitsalltag.
Widerstand gegen Veränderungen
Die Angst vor dem Unbekannten, Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit (insbesondere im Kontext von KI und Automatisierung ), die Abneigung, etablierte Routinen aufzugeben , und ein fehlender Glaube an den Nutzen neuer Werkzeuge oder Prozesse treiben den Widerstand an. Dies wird als eine der Top-Barrieren genannt. Mangelhafte Kommunikation seitens des Managements verstärkt diese Widerstände oft noch.
Mangelnde Benutzereinbindung
Werden neue Werkzeuge eingeführt, ohne die zukünftigen Anwender in den Auswahl- oder Implementierungsprozess einzubeziehen, führt dies häufig zu einer schlechten Passung der Lösung und geringer Akzeptanz. Den Nutzern muss der Sinn und Zweck (“Warum?”) der Veränderung klar vermittelt werden. Auch User Acceptance Testing (UAT)-Phasen scheitern oft daran, die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender zu erfassen, wenn sie nicht sorgfältig geplant und durchgeführt werden.
Kognitive Überlastung & Komplexität
Mitarbeiter sehen sich mit einer wachsenden Anzahl von Anwendungen konfrontiert, was zu Reibungsverlusten und geringerer Nutzung führen kann. Ständig neue oder geänderte Tools und Funktionen erschweren die Anpassung. Die Software selbst kann inhärent komplex, wenig intuitiv oder schlecht gestaltet sein, was die Akzeptanz hemmt.
Technologische Hürden: Komplexität, Integrationsprobleme und Altsysteme
Tool-Komplexität
Die Software selbst kann durch übermäßige Komplexität, eine unlogische Benutzeroberfläche oder schlechtes Design die Nutzung erschweren. KI-Tools bringen zusätzliche technische Komplexität mit sich.
Integrationsherausforderungen
Fehlende nahtlose Integration zwischen verschiedenen Werkzeugen führt zu Datensilos, unterbrochenen Arbeitsabläufen und Frustration bei den Anwendern. Die Integration von KI in bestehende Systemlandschaften stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Abhängigkeit von Drittanbieter-Integrationen kann zusätzliche Risiken bergen. APIs sind zwar entscheidend für die Integration, erfordern aber spezifisches Know-how, und es mangelt oft an einheitlichen Standards.
Altsysteme (Legacy Systems)
Veraltete IT-Infrastruktur und Altanwendungen behindern die Einführung moderner Werkzeuge und bremsen digitale Transformationsinitiativen. Die Migration von Altsystemen ist oft komplex und kostspielig.
Datenprobleme
Mangelnde Datenqualität, schlechte Datenverfügbarkeit und unzureichende Data Governance sind massive Hindernisse, insbesondere für KI-Projekte. Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit stellen ebenfalls erhebliche Barrieren für die KI-Adoption dar.
Auswahl ungeeigneter Werkzeuge
Die Entscheidung für Werkzeuge, die nicht zu den tatsächlichen Geschäftsanforderungen oder Prozessen passen , oder die Wahl eines ungeeigneten Anbieters führt oft zum Scheitern der Initiative.
Organisatorische Faktoren: Fehlende Strategie, mangelnde Führungsunterstützung und Ressourcenknappheit
Fehlende klare Vision & Strategie
Das Fehlen einer klaren Strategie für die digitale Transformation, unklare Zielsetzungen oder eine mangelnde Ausrichtung an den übergeordneten Geschäftszielen führen häufig zum Scheitern von Digitalisierungsinitiativen. Viele Unternehmen verfügen zwar über eine Digitalstrategie auf dem Papier, scheitern aber an der Umsetzung. Insbesondere eine spezifische KI-Strategie fehlt oft.
Unzureichende Führungsunterstützung
Mangelndes Engagement, fehlende sichtbare Unterstützung (Sponsorship) und unzureichende Rückendeckung durch die Führungsebene untergraben Transformationsbemühungen. Führungskräfte leben die gewünschten Verhaltensweisen möglicherweise nicht vor oder haben selbst ein unzureichendes Verständnis der Anforderungen.
Ressourcenbeschränkungen
Ein Mangel an Budget, Zeit und Personal – insbesondere an qualifizierten IT- und KI-Fachkräften – stellt eine signifikante Barriere dar.
Organisatorische Silos
Schlechte Kommunikation und mangelnde Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen oder Teams behindern die integrierte Nutzung von Werkzeugen und erschweren übergreifende Transformationsprozesse.
Fehlende Erfolgsmessung
Schwierigkeiten bei der Definition und Verfolgung von Kennzahlen (KPIs) zur Messung der Tool-Adoption, der Effizienzsteigerung oder des ROI erschweren die Rechtfertigung von Investitionen und die Steuerung von Verbesserungsmaßnahmen.
Kulturelle Aspekte
Widerstand gegen Veränderungen ist oft tief in der Unternehmenskultur verwurzelt. Eine fehlende Innovationskultur oder eine unzureichende datengetriebene Denkweise kann die Einführung von KI behindern.
Potenzial-Tabelle
Die folgende Tabelle fasst die häufigsten Barrieren zusammen, die einer optimalen Nutzung digitaler und KI-Werkzeuge entgegenstehen.
Häufige Barrieren für die Nutzung digitaler & KI-Werkzeuge
Häufige Barrieren für die Nutzung digitaler und KI-Werkzeuge ergeben sich aus drei Hauptkategorien: dem menschlichen Faktor, technologischen Hürden und organisatorischen Faktoren. Beim menschlichen Faktor spielen Qualifikationsdefizite und mangelnde Schulungen eine zentrale Rolle, was zu geringer Kompetenz, Adoption und Fehlern führen kann. Zudem hemmen Widerstand und die Angst vor Arbeitsplatzverlust die Akzeptanz und verzögern Fortschritte. Technologische Hürden umfassen die Komplexität und Benutzerunfreundlichkeit von Tools, die Frustration und Ineffizienz hervorrufen und somit die Nutzung beeinträchtigen, sowie die mangelnde Integration in bestehende Altsysteme, die Datensilos und Prozessunterbrechungen verursachen und die Effizienz behindern. Auf organisatorischer Ebene fehlen oft klare Strategien, wodurch Bemühungen fehlgeleitet und Ressourcen verschwendet werden. Ebenso mangelt es an Führungsunterstützung, was Projekte gefährden kann, da Ressourcen und Unterstützung fehlen. Schließlich führen Ressourcenbeschränkungen wie Zeit-, Geld- oder Personalmangel häufig zu Projektverzögerungen, Überlastungen oder sogar zum Abbruch von Vorhaben.
Die Analyse der Barrieren zeigt, dass diese selten isoliert auftreten, sondern ein komplexes, ineinandergreifendes System bilden. Mangelnde Führungsunterstützung führt beispielsweise oft zu einer unklaren Strategie und einer Unterfinanzierung von Schulungsmaßnahmen. Unzureichende Schulungen wiederum verschärfen Qualifikationslücken und erhöhen Ängste und Widerstände. Komplexe Werkzeuge ohne adäquate Schulung oder Change Management führen unweigerlich zu geringer Akzeptanz. Technologische Probleme wie mangelnde Integration sind häufig Symptome schlechter Planung und unzureichender abteilungsübergreifender Zusammenarbeit. Ein ganzheitlicher Ansatz ist daher unerlässlich.
Ein fundamentaler Grund für die geringe Nutzung liegt oft im “Warum”-Defizit: Es gelingt nicht, den Endanwendern, deren Verhalten sich ändern soll, den konkreten Nutzen und Mehrwert der neuen Werkzeuge oder Prozesse klar zu kommunizieren und zu demonstrieren. Wenn Nutzer nicht erkennen, wie ein neues Tool ihre Arbeit erleichtert oder verbessert , fehlt der Anreiz, die Mühe des Lernens auf sich zu nehmen, besonders wenn die alten Routinen “gut genug” funktionieren.
Darüber hinaus verschärft die Einführung von KI die bereits bestehenden Bruchstellen bei der Adaption traditioneller digitaler Werkzeuge. Herausforderungen in den Bereichen Qualifikation, Widerstand, Integration und Strategie werden durch die zusätzlichen Komplexitätsebenen von KI (Datenanforderungen, Ethik, Kosten, spezielle Talente) noch verstärkt. Unternehmen, die bereits mit der grundlegenden digitalen Adoption kämpfen, werden die KI-Implementierung als noch schwieriger empfinden.
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Kompetenzaufbau | Change Management: Der Schlüssel zur erfolgreichen digitalen Transformation
Strategien zur Maximierung des Tool-Werts: Förderung von Akzeptanz und Kompetenz
Um die Barrieren zu überwinden und das volle Potenzial digitaler Werkzeuge auszuschöpfen, bedarf es gezielter Strategien, die sowohl die Fähigkeiten der Mitarbeiter entwickeln als auch den organisatorischen Wandel aktiv gestalten und unterstützen.
Kompetenzaufbau: Moderne Schulung, Umschulung und kontinuierliches Lernen
Über einmalige Schulungen hinausgehen
Erfolgreiche Tool-Nutzung erfordert mehr als nur initiale Einführungsveranstaltungen. Notwendig sind kontinuierliche, rollenspezifische und kontextbezogene Lernangebote, die mit der Software und den Bedürfnissen der Nutzer mitwachsen.
User Acceptance Testing (UAT) als Lernchance
Die UAT-Phase sollte nicht nur als technischer Test, sondern als frühe Gelegenheit für Anwenderschulung, Feedbackeinholung und zur Förderung der Akzeptanz betrachtet werden. Echte Endanwender sollten frühzeitig eingebunden und angemessen auf ihre Testaufgaben vorbereitet werden.
Effektive Schulungsmethoden
Ein Mix aus verschiedenen Methoden ist oft am wirksamsten: strukturierte Kurse, Selbstlernmodule, Train-the-Trainer-Ansätze , Mentoring, gut gepflegte Wissensdatenbanken und FAQs sowie kontextsensitive Hilfen direkt in der Anwendung (siehe DAPs). Bei KI-Schulungen ist es besonders wichtig, nicht nur die Bedienung (“Wie?”) zu vermitteln, sondern auch grundlegendes Verständnis (“Was ist/kann KI? Was nicht?”), ethische Aspekte und Grenzen der Technologie zu thematisieren.
Fokus auf Nutzen und Workflow
Schulungen sollten sich darauf konzentrieren, wie die Werkzeuge konkrete Probleme der Anwender lösen und sich sinnvoll in deren tägliche Arbeitsabläufe integrieren lassen, anstatt nur Funktionen aufzuzählen.
Strategie zur Kompetenzentwicklung
Unternehmen müssen die allgemeine digitale Qualifikationslücke durch gezielte Upskilling- und Reskilling-Programme adressieren.
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Die menschliche Seite managen: Effektives Change Management und Kommunikation
Change Management frühzeitig integrieren
Veränderungsmanagement sollte von Beginn eines Projekts an parallel zum Projektmanagement geplant und durchgeführt werden. Daten von Prosci zeigen, dass exzellentes Change Management die Erfolgswahrscheinlichkeit von Projekten drastisch erhöht.
Strukturierter Ansatz (z.B. Prosci ADKAR)
Etablierte Modelle wie ADKAR (Awareness, Desire, Knowledge, Ability, Reinforcement) bieten einen Rahmen, um Individuen systematisch durch den Veränderungsprozess zu begleiten.
Klare Kommunikationsstrategie
Ein umfassender Kommunikationsplan ist essenziell. Er sollte regelmäßige, offene, transparente Informationen über verschiedene Kanäle bereitstellen. Vision, Ziele, Begründung, Zeitplan und Auswirkungen auf die Mitarbeiter müssen klar kommuniziert werden. Bedenken sollten proaktiv angesprochen werden. Die Kommunikation sollte idealerweise von vertrauenswürdigen Absendern (z.B. Führungskräften) kommen.
Störungen minimieren
Negative Auswirkungen auf Mitarbeiter sollten eingeplant und abgefedert werden. Dazu gehören die Bereitstellung von Ressourcen und Unterstützung sowie Klarheit über eventuelle Rollenveränderungen.
Widerstand konstruktiv begegnen
Die Ursachen für Widerstand müssen verstanden werden. Ziel ist es, diesen durch offene Kommunikation, Einbindung der Betroffenen und das Aufzeigen von Vorteilen in Unterstützung umzuwandeln.
Akzeptanz sichern: Führungsunterstützung und Mitarbeiterbefähigung
Aktives & sichtbares Sponsoring
Die entscheidende Rolle der obersten Führungsebene (C-Suite) kann nicht genug betont werden. Sie muss die Veränderung aktiv vorantreiben, die Vision kommunizieren, Ressourcen bereitstellen und das gewünschte Verhalten vorleben. Aktives Sponsoring ist der wichtigste Erfolgsfaktor für Veränderungsinitiativen.
Champions befähigen
Sogenannte Change Champions oder Super-User innerhalb der Teams sollten identifiziert und befähigt werden, Kollegen zu unterstützen, informelles Training anzubieten und als Multiplikatoren zu fungieren.
Benutzereinbindung & Feedback
Stakeholder, insbesondere die Endanwender, müssen frühzeitig und kontinuierlich eingebunden werden. Feedback sollte aktiv eingeholt und zur Verbesserung genutzt werden.
Nutzerzentrierung
Design und Implementierung neuer Werkzeuge und Prozesse müssen sich konsequent an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer orientieren und darauf abzielen, deren Arbeitsalltag zu verbessern.
Technologische Unterstützung: Die Rolle von Digital Adoption Platforms (DAPs)
Funktionsweise von DAPs
DAPs sind Softwarelösungen (z.B. Whatfix, Usetiful, Pendo, WalkMe), die als zusätzliche Schicht über bestehende Anwendungen gelegt werden. Sie bieten kontextsensitive Anleitungen, interaktive Walkthroughs, Hilfestellungen und Onboarding-Unterstützung direkt innerhalb der jeweiligen Software.
Vorteile
DAPs können das Onboarding beschleunigen, Schulungszeiten und -kosten reduzieren, die Anzahl der Supportanfragen senken, die Anwendungskompetenz erhöhen und Nutzungsanalysen liefern. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 70% der Organisationen DAPs einsetzen werden.
Rolle im Change Management
DAPs können als taktisches Werkzeug im Change Management dienen, indem sie den Erwerb von Wissen und Fähigkeiten (Knowledge, Ability im ADKAR-Modell) erleichtern und durch kontinuierliche Unterstützung die Verankerung (Reinforcement) fördern.
Potenzial-Tabelle
Die folgende Tabelle fasst bewährte Praktiken zur Förderung der Tool-Akzeptanz und -Kompetenz zusammen.
Best Practices zur Förderung von Tool-Akzeptanz & Kompetenz
Best Practices zur Förderung von Tool-Akzeptanz und Kompetenz umfassen mehrere strategische Ansätze. Im Bereich des Kompetenzaufbaus ist ein kontinuierliches, rollenspezifisches Training essenziell, um Fähigkeiten zu steigern und Vertrauen zu fördern. Beim Change Management wird ein frühes und integriertes Change Management empfohlen, um Widerstand und Unsicherheiten zu minimieren. Führung und Befähigung spielen eine zentrale Rolle, wobei aktives Executive Sponsorship sicherstellen soll, dass sowohl die notwendige Unterstützung als auch Ressourcen gewährleistet werden. Gleichzeitig ist die Einbindung der Benutzer durch Feedbackschleifen entscheidend, um Relevanz und Eigenverantwortung zu fördern. Auf technologischer Ebene unterstützt die Implementierung von Digital Adoption Platforms (DAP) oder In-App-Hilfen die Bereitstellung von On-Demand-Support sowie die Messung der Nutzungseffizienz.
Die Analyse der Erfolgsstrategien zeigt, dass die Förderung der Tool-Nutzung ein kontinuierlicher Prozess ist, kein einmaliges Ereignis. Es erfordert fortlaufende Anstrengungen in Schulung, Unterstützung, Kommunikation und Verstärkung, weit über die initiale Implementierung hinaus. Dabei kristallisiert sich die Führung als Dreh- und Angelpunkt heraus: Aktives, sichtbares Sponsoring durch die Unternehmensleitung ist der durchgängig am stärksten betonte Erfolgsfaktor, um Widerstände zu überwinden und Veränderungsinitiativen zum Erfolg zu führen. Ohne dieses Engagement verpuffen andere Bemühungen leicht. Schließlich können Technologien wie DAPs die Adoption unterstützen, aber keine Strategie ersetzen. Sie sind wertvolle taktische Hilfsmittel, um Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, funktionieren aber am besten eingebettet in eine umfassende, gut geplante Change-Management- und Schulungsstrategie.
Das Fundament legen: Kritische Erfolgsfaktoren
Um die fortgeschrittene Nutzung digitaler Werkzeuge nachhaltig zu verankern und deren volles Potenzial für Automatisierung und Sicherheit zu heben, müssen Unternehmen ein solides Fundament aus technologischer Integration, Datenqualität und organisatorischer Veränderungsfähigkeit schaffen.
Integrationsarchitektur: Die Bedeutung von APIs und nahtloser Konnektivität
Silos aufbrechen
Eine der größten Hürden für effiziente, automatisierte Prozesse sind organisatorische und technologische Silos. Fehlende Integration zwischen Systemen führt zu manuellen Datenübertragungen, Redundanzen und Ineffizienzen. Eine durchdachte Integrationsstrategie ist daher unerlässlich, um einen nahtlosen Datenfluss zu ermöglichen und End-to-End-Prozessautomatisierung zu realisieren.
Die Rolle von APIs
Application Programming Interfaces (APIs) sind die technologischen Brücken, die es unterschiedlichen Softwaresystemen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren und Daten automatisch auszutauschen. Gut dokumentierte, sichere, zuverlässige und standardisierte APIs sind entscheidend für eine erfolgreiche Integration.
Vorteile der Integration
Eine erfolgreiche Integration bietet zahlreiche Vorteile: Daten werden in Echtzeit über Systemgrenzen hinweg synchronisiert , was die Datenqualität und -konsistenz verbessert. Sie erweitert die Möglichkeiten der Workflow-Automatisierung, indem sie beispielsweise CRM-, ERP- und Marketing-Automatisierungssysteme miteinander verknüpft. Letztlich ermöglicht eine einheitliche Datengrundlage fundiertere Geschäftsentscheidungen.
Integrationsstrategie
Unternehmen benötigen einen strategischen Ansatz für die Integration. Dies beinhaltet die sorgfältige Auswahl der richtigen APIs , die Berücksichtigung von Faktoren wie Kosten, Skalierbarkeit, Sicherheit und Anbieter-Support sowie potenziell den Einsatz von Integrationsplattformen (iPaaS) oder spezifischen Werkzeugen wie der SAP Integration Suite oder ApiX-Drive , um die Verwaltung der Schnittstellen zu vereinfachen. Der Erfolg von Integrationsbemühungen lässt sich oft direkt an Verbesserungen bei Automatisierungs-Kennzahlen wie Zykluszeitreduktion und Fehlerminimierung messen.
Daten als Treibstoff: Sicherstellung von Datenqualität und Governance für KI & Automatisierung
Daten sind fundamental
Daten sind das “Lebenselixier” der KI und die Grundlage für jede effektive Automatisierung. Schlechte Datenqualität führt unweigerlich zu schlechten Ergebnissen – das Prinzip “Garbage In, Garbage Out” gilt hier in besonderem Maße.
Definition von Data Governance
Data Governance bezeichnet den übergeordneten Rahmen – bestehend aus Richtlinien, Standards, Prozessen und Rollen – zur Verwaltung von Datenbeständen. Ziel ist es, die Verfügbarkeit, Nutzbarkeit, Integrität und Sicherheit der Daten im gesamten Unternehmen zu gewährleisten.
Bedeutung für KI/Automatisierung
Hochwertige, gut verwaltete Daten sind essenziell für:
- Zuverlässige KI-Modelle: Reduzierung von Verzerrungen (Bias), Verbesserung der Genauigkeit und Aufbau von Vertrauen in die Ergebnisse.
- Effektive Automatisierung: Sicherstellung, dass automatisierte Prozesse auf korrekten Daten basieren und wie vorgesehen funktionieren.
- Compliance: Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z.B. DSGVO/GDPR, CCPA).
- Sicherheit: Schutz sensibler Daten, die für das Training von KI-Modellen oder in automatisierten Workflows verwendet werden.
Wichtige Governance-Praktiken
Zu den zentralen Praktiken gehören die Definition von Datenqualitätsstandards, deren kontinuierliche Überwachung und die Etablierung von Prozessen zur Datenbereinigung. Ebenso wichtig sind das Management von Metadaten (oft unterstützt durch Datenkataloge ), klare Zugriffssteuerungsregeln, das Management des Datenlebenszyklus , die Festlegung eindeutiger Verantwortlichkeiten (Data Ownership/Stewardship ), die Nachverfolgung der Datenherkunft und -verwendung (Data Lineage/Provenance ), ein zentrales Management von Richtlinien sowie die Sicherstellung einer ethischen Datennutzung.
KI für Data Governance
Interessanterweise kann KI selbst zur Verbesserung der Datenqualität und Governance eingesetzt werden, beispielsweise durch die Automatisierung von Datenbereinigung, Validierung, Überwachung und Compliance-Prüfungen.
Nachhaltigkeit sichern: Change Management in der Organisation verankern
Veränderung als Dauerzustand
Digitale Transformation und die Einführung neuer Werkzeuge sind keine abgeschlossenen Projekte, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Daher benötigen Unternehmen eine dauerhaft etablierte Fähigkeit zum Veränderungsmanagement.
Interne Reife entwickeln
Organisationen sollten ihre eigene Reife im Bereich Change Management bewerten und gezielt weiterentwickeln. Dies umfasst den Aufbau von Kompetenzen, die Etablierung standardisierter Prozesse und die Förderung einer Kultur, die Veränderungen positiv gegenübersteht.
Change Management integrieren
Prinzipien des Veränderungsmanagements sollten fest in die täglichen Abläufe, in Projektmanagement-Methodiken und in die Führungspraktiken integriert werden.
Feedbackschleifen & Anpassung
Es ist entscheidend, kontinuierliche Feedbackschleifen zu etablieren, um die Akzeptanz zu überwachen, neue Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und die Strategien im Laufe der Zeit anzupassen. Der Erfolg sollte anhand definierter Metriken gemessen und nachverfolgt werden.
Die Analyse der Erfolgsfaktoren offenbart ein fundamentales Dreieck: Die erfolgreiche, fortgeschrittene Nutzung digitaler und KI-Werkzeuge basiert auf den drei voneinander abhängigen Säulen Integration, Data Governance und Change Management. Schwächen in einem Bereich untergraben die Stabilität der anderen. Fortschrittliche Automatisierung (Abschnitt II) erfordert oft einen systemübergreifenden Datenfluss, was eine robuste Integration voraussetzt. Die Effektivität von KI (Abschnitte II, III) hängt kritisch von zuverlässigen, gut verwalteten Daten ab. Die Implementierung dieser technischen Lösungen und deren erfolgreiche Adaption durch die Nutzer erfordert wiederum starkes Change Management.
Insbesondere für den zunehmenden Einsatz von KI ist Data Governance nicht verhandelbar, um Vertrauen aufzubauen. Die “Black-Box”-Natur vieler KI-Systeme und ihre Abhängigkeit von riesigen Datenmengen schaffen erhebliche Risiken (Bias, Datenschutzverletzungen, Fehler), wenn die Daten nicht sorgfältig gemanagt werden. Robuste Data Governance ist daher unerlässlich, um diese Risiken zu mindern und das Vertrauen von Nutzern und Stakeholdern zu gewinnen, das für die Akzeptanz und Nutzung von KI-gestützten Prozessen und Erkenntnissen notwendig ist.
Schließlich entwickelt sich die Fähigkeit zur Veränderung zu einem Wettbewerbsvorteil. Organisationen, die eine reife, fest verankerte Change-Management-Kompetenz aufbauen, sind besser gerüstet, sich kontinuierlich an technologische Fortschritte anzupassen und nachhaltigen Wert aus ihren digitalen Investitionen zu ziehen. Sie können neue Werkzeuge, Funktionen und Prozesse schneller und effektiver adaptieren als Wettbewerber, die an den in Abschnitt IV beschriebenen Adoptionsbarrieren scheitern.
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- KI-Integration einer unabhängigen und Datenquellen-übergreifenden KI-Plattform für alle Unternehmensbelange
Potenziale digitaler Tools: Wie Unternehmen Automatisierung und Sicherheit maximieren können
Die Analyse hat gezeigt, dass trotz hoher Adoptionsraten digitaler Werkzeuge in deutschen Unternehmen ein erhebliches Potenzial für Automatisierung und Prozesssicherheit ungenutzt bleibt. Die oft zitierte geringe Auslastung von 30-50% bezieht sich wahrscheinlich auf fortgeschrittene Funktionen, deren Aktivierung jedoch signifikante Effizienzgewinne und Risikominderungen verspricht. Die Barrieren hierfür sind vielfältig und umfassen menschliche Faktoren wie Qualifikationsdefizite und Veränderungswiderstand, technologische Hürden wie Komplexität und Integrationsprobleme sowie organisatorische Mängel wie fehlende Strategien und mangelnde Führungsunterstützung.
Um diese Lücke zu schließen und den vollen Wert digitaler Investitionen, einschließlich KI, zu realisieren, ist ein strategischer, ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Dieser muss den Kompetenzaufbau der Mitarbeiter, ein professionelles Change Management und starkes Leadership mit der Schaffung technischer und datenbezogener Grundlagen (Integration, Data Governance) verbinden.
Handlungsempfehlungen für Führungskräfte
- Mandat für eine Nutzungsanalyse: Beauftragen Sie eine formale Bewertung, wie zentrale digitale und KI-Werkzeuge tatsächlich im Vergleich zu ihrem Potenzial genutzt werden. Der Fokus sollte auf Automatisierungs- und Sicherheitsfunktionen liegen. Nutzen Sie Analysetools oder DAPs zur Datenerhebung, wo möglich.
- Priorisierung der Funktionsaktivierung vor Neuanschaffung: Konzentrieren Sie sich zunächst darauf, den Wert bestehender Plattformen durch gezielte Schulungen, Prozessanpassungen und die Konfiguration ungenutzter Funktionen zu maximieren, bevor weitere Investitionen in neue Tools getätigt werden.
- Change Management als strategische Priorität etablieren: Investieren Sie in den Aufbau interner Change-Management-Kompetenzen und integrieren Sie diese von Beginn an in alle digitalen Initiativen. Stellen Sie aktives, sichtbares Sponsoring durch die Führungsebene für wesentliche Veränderungen sicher.
- Kontinuierliche Lern- und Unterstützungsprogramme auflegen: Gehen Sie über einmalige Schulungen hinaus und etablieren Sie rollenspezifische, kontinuierliche Lernpfade. Unterstützen Sie diese gegebenenfalls durch DAPs und fokussieren Sie auf die Anwendung im Arbeitsablauf und den konkreten Nutzen.
- Robuste Data Governance etablieren (insbesondere für KI): Implementieren Sie einen klaren Data-Governance-Rahmen mit definierten Rollen, Richtlinien und Qualitätsstandards als Grundvoraussetzung für die zuverlässige und ethische Skalierung von KI-Initiativen.
- Strategische Integrations-Roadmap entwickeln: Investieren Sie in eine klare API-Strategie und potenziell in Integrationsplattformen, um Datensilos aufzubrechen und den für die Automatisierung kritischen, nahtlosen Datenfluss zu ermöglichen.
- Kultur des Nutzerfeedbacks und der Befähigung fördern: Schaffen Sie Mechanismen für kontinuierliches Feedback von Anwendern und beziehen Sie diese frühzeitig in die Bedarfsdefinition und das Testen von Lösungen ein (Best Practices für UAT anwenden).
- Messen, was zählt: Definieren Sie klare Key Performance Indicators (KPIs) für die Tool-Nutzung, Effizienzgewinne in Prozessen , Verbesserungen der Sicherheit sowie für die Kompetenz und Zufriedenheit der Nutzer, um Fortschritte zu verfolgen und den ROI nachzuweisen.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Empfehlungen können Unternehmen die Kluft zwischen dem Potenzial ihrer digitalen Werkzeuge und deren tatsächlicher Nutzung schließen und so signifikante Fortschritte bei der Automatisierung von Prozessen und der Stärkung ihrer Sicherheit erzielen.
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