Website-Icon Xpert.Digital

Trotz Erfolg insolvent? KMU Strukturkrise oder Comeback? Deutschland am Scheideweg der Wirtschaft

Trotz Erfolg insolvent? KMU Strukturkrise oder Comeback? Deutschland am Scheideweg der Wirtschaft

Trotz Erfolg insolvent? KMU Strukturkrise oder Comeback? Deutschland am Scheideweg der Wirtschaft – Bild: Xpert.Digital

Systemwechsel im Eilzugstempo: Deutschlands Rettungsplan für die Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaftskrise 2025: Zwischen Pleitewelle und Investitionshoffnung

Die deutsche Wirtschaft durchlebt aktuell eine der schwierigsten Phasen seit der Nachkriegszeit. Was als konjunkturelle Schwäche begann, hat sich mittlerweile zu einer tiefgreifenden Strukturkrise entwickelt, die das wirtschaftliche Fundament des Landes erschüttert. Trotz des Investitionsgipfels im Kanzleramt und der Ankündigung von Milliarden-Investitionen durch die Initiative “Made for Germany” sprechen die nackten Zahlen eine deutliche Sprache: Deutschland steckt in einer beispiellosen Stagnation.

Bürokratie, Energiekosten und Zölle killen Firmen genauso wie schlechtes Management. Doch manche Pleiten haben ganz eigene Geschichten

Passend dazu:

Die dramatischen Zahlen der Insolvenzwelle

Die Dimension der aktuellen Unternehmenskrise wird durch die Insolvenzstatistiken schonungslos offengelegt. 22.400 Unternehmen meldeten 2024 Insolvenz an – der höchste Stand seit 2015. Dies entspricht einem dramatischen Anstieg von 24,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders alarmierend ist die Verdopplung der Forderungen der Gläubiger von 32,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 64,9 Milliarden Euro.

Für 2025 prognostizieren Experten eine weitere Verschärfung der Lage. Das Institut der deutschen Wirtschaft erwartet etwa 25.800 Insolvenzfälle – ein erneuter Anstieg um 15 Prozent. Damit könnte Deutschland bald wieder Insolvenzzahlen nahe den Höchstwerten der Finanzkrise 2009/2010 erreichen, als über 32.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen.

Die Entwicklung betrifft nicht nur einzelne Branchen, sondern zieht sich quer durch alle Wirtschaftszweige. Besonders hart getroffen sind der Verkehr und die Lagerei mit 11,3 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt vom Baugewerbe und Gastgewerbe mit jeweils 9,8 Fällen. Auch bei den Verbraucherinsolvenzen ist ein Aufwärtstrend zu beobachten: 2024 wurden 72.100 neue Verfahren registriert – ein Plus von 8,5 Prozent.

Passend dazu:

Das stille Sterben des Mittelstands

Während die Insolvenzstatistiken bereits ein alarmierendes Bild zeichnen, verbirgt sich dahinter eine noch bedrohlichere Entwicklung: das stille Sterben des deutschen Mittelstands. Rund 196.000 Unternehmen haben 2024 dauerhaft geschlossen – ein Anstieg um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neun von zehn Unternehmensaufgaben geschehen dabei nicht wegen Überschuldung, sondern aus Perspektivlosigkeit.

Die Zahlen des KfW-Mittelstandspanels offenbaren das ganze Ausmaß der Krise: 231.000 Unternehmer planen bereits für 2025 die Stilllegung ihrer Betriebe – das sind 67.500 mehr als im Vorjahr. Mittelfristig, binnen drei bis fünf Jahren, ziehen weitere 310.000 Unternehmer die Schließung in Betracht. Der Hauptgrund ist oft das Alter der Inhaber: Das Durchschnittsalter liegt bei 54 Jahren, 39 Prozent der Unternehmerschaft ist sogar 60 Jahre oder älter.

Diese demografische Zeitbombe trifft auf einen dramatischen Nachfolgermangel. Derzeit gibt es weniger als halb so viele Übernahmegründungen wie nachfolgebereite Unternehmen. Die Folge: Jahrzehntelang aufgebautes Know-how und wirtschaftliche Substanz gehen unwiederbringlich verloren.

Die vielschichtigen Ursachen der Krise

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind nicht die viel diskutierten Energiekosten der Haupttreiber der Krise. Eine umfassende Studie von DSW und Advyce & Company zeigt: Energiekosten machen lediglich vier Prozent des Transformationsdrucks aus. Die wahren Probleme liegen tiefer:

Lohn- und Strukturkosten

bilden mit 31 Prozent den größten Krisenfaktor. Die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte sind seit 2020 um 40 Prozent gestiegen, während die deutschen Exportpreise im gleichen Zeitraum nur um 20 Prozent zulegten. Diese Kostenschere macht deutsche Unternehmen international immer weniger wettbewerbsfähig.

Die Regulatorik und Bürokratie folgt mit 24 Prozent als zweitgrößter Belastungsfaktor. Unternehmen verzweifeln an endlosen Anträgen, unklaren Auflagen und einem regulatorischen Dickicht, das Innovation und Wachstum erstickt. DIHK-Chefanalyst Volker Treier fordert daher zu Recht: “Runter mit der Bürokratie!”.

Der verschärfte internationale Wettbewerb (21 Prozent) und der Fachkräftemangel (20 Prozent) runden das Problemspektrum ab. Besonders der Fachkräftemangel hat ein historisches Rekordniveau erreicht: 86 Prozent der deutschen Unternehmen kämpfen um Talente – mehr als doppelt so viele wie noch 2014.

Drei Jahre Stagnation – Deutschland im Stillstand

Die wirtschaftliche Realität ist ernüchternd: Deutschland steht vor dem dritten Jahr in Folge ohne nennenswerte wirtschaftliche Entwicklung. Für 2025 erwarten Experten bestenfalls eine Stagnation mit 0,0 bis 0,4 Prozent Wachstum. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft prognostiziert sogar nur 0,1 Prozent Wachstum nach zwei Jahren Rezession.

Die Bundesbank rechnet für 2025 nicht mehr mit Wachstum und hat ihre Prognose von ursprünglich 0,2 Prozent auf null Prozent gesenkt. Auch die EU-Kommission sagt für Deutschland eine Stagnation voraus, nachdem sie im Herbst noch ein Plus von 0,7 Prozent prognostiziert hatte.

Besonders dramatisch ist die Lage der Industrie. Diese steckt tief in der Rezession und ist dramatisch schlecht ausgelastet. Die Investitionskrise hält unvermindert an: Die Ausfälle bei den Bruttoanlageninvestitionen belaufen sich seit Jahresanfang 2020 bereits auf rund 210 Milliarden Euro. Vier von zehn Unternehmen wollen 2025 weniger investieren.

Passend dazu:

Der Lichtblick: “Made for Germany” Initiative

Inmitten dieser düsteren Prognosen sorgte der Investitionsgipfel im Kanzleramt für einen Hoffnungsschimmer. 61 führende Unternehmen haben sich in der Initiative “Made for Germany” zusammengeschlossen und Investitionen von 631 Milliarden Euro bis 2028 angekündigt. Ein dreistelliger Milliardenbetrag davon entfällt auf Neuinvestitionen.

Zu den teilnehmenden Unternehmen gehören deutsche Konzerne wie BMW, Mercedes-Benz, Siemens, SAP und die Deutsche Bank sowie internationale Investoren wie Nvidia, Blackrock und Blackstone. Die Initiative wurde von Christian Sewing (Deutsche Bank), Roland Busch (Siemens), Mathias Döpfner (Axel Springer) und Alexander Geiser (FGS Global) ins Leben gerufen.

Bundeskanzler Friedrich Merz

zeigte sich optimistisch: “Deutschland ist zurück, es lohnt sich, wieder in Deutschland zu investieren.” Er sprach von einer der größten Investitionsinitiativen, die Deutschland in den letzten Jahrzehnten gesehen habe.

Die Unternehmen knüpfen ihre Investitionszusagen jedoch an strukturelle Reformen: weniger Regulierung, mehr Freiheit für Unternehmen und mehr Raum für Innovation. Siemens-Chef Busch formulierte es so: “Deutschland braucht ein neues Betriebssystem – ausgerichtet auf Wachstum, Technologie und Wettbewerbsfähigkeit.”

Passend dazu:

Strukturelle Herausforderungen erfordern strukturelle Antworten

Die aktuelle Krise ist mehr als eine konjunkturelle Verstimmung – sie ist das Resultat jahrelang verschleppter struktureller Probleme. Michael Grömling vom Institut der deutschen Wirtschaft bringt es auf den Punkt: “Das ist schon lange keine konjunkturelle Verstimmung mehr, sondern eine schwerwiegende Strukturkrise.”

Die Herausforderungen sind vielschichtig: Die geopolitische Zeitenwende mit Handelskonflikten und Zöllen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft, der demografische Wandel und eine erdrückende Bürokratiebelastung. Diese Faktoren überlagern sich und verstärken sich gegenseitig.

Besonders der demografische Wandel wirkt als stille, aber mächtige Kraft. In den nächsten Jahren gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente, während gleichzeitig geburtenschwache Jahrgänge nachrücken. Der Fachkräftemangel wird sich dadurch weiter verschärfen, auch wenn die aktuelle Konjunkturschwäche ihn momentan etwas dämpft.

Passend dazu:

Der Weg aus der Krise

Um aus der Krise herauszufinden, bedarf es mutiger struktureller Reformen. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen der Bundesregierung für Infrastruktur und Klimaschutz ist ein erster Schritt. Doch es braucht mehr: eine Unternehmenssteuerreform, Anreize für eine Ausweitung des Arbeitsvolumens, massive Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung sowie den ernsthaften Abbau unnötiger Bürokratie.

Die neue CDU/CSU-SPD-Koalition hat sich diese Aufgaben auf die Fahnen geschrieben. Ob sie den Mut hat, mit alten Besitzständen zu brechen und die notwendigen Reformen durchzusetzen, wird darüber entscheiden, ob Deutschland den Anschluss an die internationale Spitze wiederfindet oder weiter in der Stagnation verharrt.

Die Initiative “Made for Germany” zeigt: Das Vertrauen der Wirtschaft in den Standort Deutschland ist noch da. Jetzt muss die Politik liefern. Die Zeit drängt – denn während die Diskussionen laufen, schließen täglich Dutzende von Unternehmen ihre Pforten für immer. Deutschland steht am Scheideweg zwischen Niedergang und Neuanfang.

Passend dazu:

 

Ihr globaler Marketing und Business Development Partner

☑️ Unsere Geschäftssprache ist Englisch oder Deutsch

☑️ NEU: Schriftverkehr in Ihrer Landessprache!

 

Konrad Wolfenstein

Gerne stehe ich Ihnen und mein Team als persönlicher Berater zur Verfügung.

Sie können mit mir Kontakt aufnehmen, indem Sie hier das Kontaktformular ausfüllen oder rufen Sie mich einfach unter +49 89 89 674 804 (München) an. Meine E-Mail Adresse lautet: wolfensteinxpert.digital

Ich freue mich auf unser gemeinsames Projekt.

 

 

☑️ KMU Support in der Strategie, Beratung, Planung und Umsetzung

☑️ Erstellung oder Neuausrichtung der Digitalstrategie und Digitalisierung

☑️ Ausbau und Optimierung der internationalen Vertriebsprozesse

☑️ Globale & Digitale B2B-Handelsplattformen

☑️ Pioneer Business Development / Marketing / PR / Messen

Die mobile Version verlassen