Transformation der urbanen Mobilität in München? CRISTAL Mini-Stadtbusse verwandeln den öffentlichen Nahverkehr
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Veröffentlicht am: 19. September 2025 / Update vom: 19. September 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Transformation der urbanen Mobilität in München: CRISTAL Mini-Stadtbusse verwandeln den öffentlichen Nahverkehr – Bild: Lohr Group
Sauber und leise in der Münchener Innenstadt - Mit dem CRISTAL Mini-Stadtbus ab dem 16.09.2025 auf der Linie 167
München testet jetzt Mini-Busse, die sich wie Züge koppeln lassen – Die Lösung für die „letzte Meile“?
Die Münchner Verkehrsgesellschaft läutet mit dem innovativen CRISTAL Mini-Stadtbus eine neue Ära der urbanen Mobilität ein. Seit dem 16. September 2025 verkehren die französischen Elektro-Kleinbusse testweise auf der Linie 167 in Hadern und demonstrieren dabei ein zukunftsweisendes Konzept: modulare, kuppelbare Fahrzeuge, die sich flexibel an den jeweiligen Fahrgastbedarf anpassen können.
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Die Technologie hinter der Innovation
Der CRISTAL von Lohr Industrie repräsentiert einen bedeutenden Fortschritt in der nachhaltigen Nahverkehrstechnologie. Das französische Unternehmen mit Sitz bei Straßburg entwickelte ein vollständig elektrisches, modulares Shuttle-System, das seit Jahren erfolgreich in verschiedenen französischen Städten wie Saverne im Elsass, Ajaccio auf Korsika und Avignon in der Provence eingesetzt wird.
Die technischen Spezifikationen des CRISTAL beeindrucken durch ihre Praxistauglichkeit: Mit einer Reichweite von 120 bis 170 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern eignet sich das System ideal für den städtischen Einsatz. Die Batterien lassen sich binnen 2,5 Stunden vollständig aufladen, während eine 50-prozentige Ladung bereits nach einer Stunde erreicht wird. Mit einer Hangsteigfähigkeit von 20 Prozent meistert das System auch die topographischen Herausforderungen urbaner Landschaften mühelos.
Das revolutionäre Merkmal des CRISTAL liegt in seinem automatisierten mechanischen Kupplungssystem. Die einzelnen Module können in weniger als zwei Minuten gekoppelt oder getrennt werden. Ein Fahrzeugverbund kann aus einem bis zu vier Fahrzeugen bestehen und dabei bis zu 64 Personen befördern. Diese Flexibilität ermöglicht es, verschiedene Stadtgebiete gleichzeitig zu erschließen und je nach Bedarf die Kapazität anzupassen.
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Münchens Pilotprojekt in Hadern
Das Testprojekt in München demonstriert die praktische Anwendung dieser innovativen Technologie. Die CRISTAL-Busse verkehren als Linie E167 auf einem Abschnitt der bestehenden Route 167 zwischen dem Waldfriedhof und der Großhaderner Straße. An der Haltestelle Großhaderner Straße teilt sich das Dreiergespann: Ein Teil fährt weiter zur Haltestelle Am Hedernfeld, der andere in die Blumenau. Auf dem Rückweg koppeln sich die Fahrzeuge an der Haderunstraße wieder zusammen und fahren gemeinsam zum Waldfriedhof.
Jeder Einzelbus bietet Platz für bis zu zehn Fahrgäste, wodurch das Dreiergespann insgesamt 30 Passagiere transportieren kann. Die Fahrzeuge sind vollständig barrierefrei ausgestattet und verfügen über automatische elektrische Rampen für Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie Rollstuhlzugänge. Diese Ausstattung macht sie besonders wertvoll für die Anbindung von Stadtrandlagen, wo häufig ältere Menschen und Personen mit Mobilitätseinschränkungen leben.
Strategische Bedeutung für die Verkehrswende
Das CRISTAL-Projekt in München ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs. Die MVG hat bereits über 100 Elektrobusse in Betrieb genommen und strebt bis 2035 eine vollständige Elektrifizierung ihrer Busflotte an. Mit diesem Ziel leistet München einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung und Lärmreduzierung in der Stadt.
Die kleine Elektrobusse adressieren ein spezifisches Problem des öffentlichen Nahverkehrs: die effiziente Bedienung von Stadtrandlagen und engen Quartieren, in denen große Busse nicht fahren können oder sich aufgrund geringer Auslastung nicht rentieren. Dieses Konzept soll ab Anfang 2026 auch zwischen Neuaubing und Freiham auf der neuen Linie 152 zum Einsatz kommen.
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Europaweite Entwicklungen in der Elektromobilität
Die Einführung der CRISTAL-Busse in München fügt sich in einen europäischen Trend zur Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs ein. Laut aktuellen Studien stieg der Anteil elektrischer Busse bei Neuregistrierungen in der EU von 1,6 Prozent im Jahr 2018 auf 4,3 Prozent 2019 und erreichte 2020 bereits deutlich höhere Werte. Weltweit fuhren 2020 bereits 480.000 Busse elektrisch, und diese Zahl wächst kontinuierlich.
Städte wie London mit über 500 Elektrobussen, Paris mit einer gleichgroßen Flotte und Leicester mit Plänen zur vollständigen Elektrifizierung bis 2030 zeigen den europaweiten Wandel. Auch deutsche Städte wie Hamburg, Berlin und Stuttgart investieren massiv in elektrische Busflotten und tragen zur Verbesserung der urbanen Luftqualität bei.
Die Zukunft autonomer Systeme
Das CRISTAL-System bereitet bereits den Weg für die nächste Entwicklungsstufe vor: das autonome Fahren. Nach Herstellerangaben ist davon auszugehen, dass erste fahrerlose Fahrzeuge in Shuttle-Größe bereits 2027/2028 typzugelassen und serienreif zur Verfügung stehen werden. Autonome Busse könnten die Betriebskosten im öffentlichen Nahverkehr erheblich senken und ein verbessertes Angebot zum gleichen Preis ermöglichen.
Verschiedene Projekte in Deutschland testen bereits autonome Shuttle-Systeme. Das Projekt RABus in Baden-Württemberg erprobte erfolgreich autonome Fahrzeuge in Mannheim und Friedrichshafen. In der Rhein-Main-Region testet das KIRA-Projekt erstmals in Deutschland autonome Fahrzeuge für den öffentlichen Nahverkehr auf Automatisierungsstufe Level 4 mit Fahrgästen.
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CRISTAL in München: Test für autonome, barrierefreie Shuttles
Herausforderungen der letzten Meile
Die CRISTAL-Technologie adressiert eines der größten logistischen und verkehrspolitischen Probleme moderner Städte: die effiziente Bewältigung der ersten und letzten Meile. In dünn besiedelten Gebieten fahren klassische Bus- und Bahnlinien seltener, und das Haltestellennetz ist begrenzt. Bedarfsverkehre können hier eine Lösung bieten, indem sie auf Bestellung individuelle Abfahrtszeiten auch an zusätzlichen, virtuell festgelegten Haltepunkten anbieten.
Per App buchbare Sammelfahrten mit Kleinbussen können das Mobilitätsangebot erheblich verbessern und die Abhängigkeit vom privaten Auto verringern. Bereits jede dritte Nahverkehrsgesellschaft in Deutschland bietet flexible Kleinbusse an, die nach Bedarf fahren. Diese Entwicklung zeigt das große Potenzial für eine Verkehrswende auch in ländlichen Gebieten.
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Ökonomische und ökologische Vorteile
Die Elektrifizierung der urbanen Mobilität bringt sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich. Elektrische Fahrzeuge haben in der Anschaffung zwar oft höhere Kosten als Dieselfahrzeuge, eine umfassende Total Cost of Ownership-Analyse zeigt jedoch, dass sie über die gesamte Lebensdauer meist günstiger sind, besonders im Stop-and-Go-Verkehr urbaner Gebiete.
Die 100 Elektrobusse der MVG vermeiden über ihre Nutzungsdauer hinweg zusammen potenziell knapp 60.000 Tonnen CO2. Solche Einsparungen tragen wesentlich zur Erreichung der Klimaziele bei und verbessern gleichzeitig die Luftqualität in den Städten.
Integration in bestehende Verkehrssysteme
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für innovative Mobilitätslösungen wie den CRISTAL ist ihre Integration in bestehende Verkehrssysteme. Die Fahrzeuge ergänzen als MaaS-Lösung den kollektiven Massenverkehr und können intermodal betrieben werden. Sie können für neue Linien eingesetzt werden oder das bestehende Netz ergänzen, sowohl im Linien- als auch im Bedarfsbetrieb.
Die Integration in bestehende Tarif-, Ticket- und Informationssysteme ist dabei von entscheidender Bedeutung. In München ist die Testfahrt mit den CRISTAL-Bussen während des Probezeitraums kostenlos, was die Akzeptanz fördern und wertvolle Erfahrungen für die spätere reguläre Integration sammeln soll.
Internationale Perspektiven und Vergleiche
Die Entwicklung urbaner Mobilität ist ein globales Phänomen. Weltweit experimentieren Städte mit verschiedenen Ansätzen zur Verbesserung ihrer Verkehrssysteme. In Frankreich haben sich kuppelbare Elektrobusse bereits in mehreren Städten bewährt. Barcelona, Zürich und Valence testen ebenfalls autonome Elektro-Shuttles.
Diese internationale Entwicklung zeigt, dass München mit dem CRISTAL-Projekt Teil einer weltweiten Bewegung zur nachhaltigen urbanen Mobilität ist. Die gewonnenen Erkenntnisse können nicht nur der bayerischen Landeshauptstadt zugutekommen, sondern auch anderen deutschen und europäischen Städten als Vorbild dienen.
Soziale Auswirkungen und Barrierefreiheit
Ein wichtiger Aspekt der CRISTAL-Technologie ist ihre Auswirkung auf die soziale Teilhabe. Die vollständige Barrierefreiheit der Fahrzeuge ermöglicht es Menschen mit eingeschränkter Mobilität, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Ingrid Appel vom Seniorenbeirat der Stadt München bezeichnete das Angebot als wertvoll, gerade für Menschen mit Rollatoren.
Die flexible Bedienung von Stadtrandlagen kann zur Verringerung sozialer Ungleichheit beitragen, indem sie Menschen ohne eigenes Auto bessere Mobilität ermöglicht. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen, Jugendliche und einkommensschwache Haushalte, die häufig auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.
Technologische Weiterentwicklung und Innovation
Die CRISTAL-Technologie repräsentiert nur einen Baustein in der Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme. Künftige Entwicklungen werden voraussichtlich eine noch stärkere Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote bringen. Mobility Hubs als zentrale Verkehrsknotenpunkte könnten den effizienten Wechsel zwischen verschiedenen Fortbewegungsmitteln ermöglichen.
Die Integration von künstlicher Intelligenz und fortgeschrittener Sensorik wird die Effizienz autonomer Systeme weiter steigern. Dynamisches Lastmanagement für Ladeinfrastrukturen wird dabei helfen, die Elektrifizierung des Verkehrs kosteneffizient zu gestalten.
Politische Rahmenbedingungen und Förderung
Die erfolgreiche Einführung innovativer Mobilitätslösungen hängt wesentlich von unterstützenden politischen Rahmenbedingungen ab. Das Münchner CRISTAL-Projekt wird vom Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München unterstützt und aus Mitteln finanziert, die der Stadtrat im August 2025 bereitgestellt hat.
Auf Bundesebene fördert die Regierung alternative Antriebe im öffentlichen Personenverkehr durch verschiedene Programme. Die Clean Vehicles Directive der EU schreibt vor, dass zwischen 2021 und 2025 mindestens 45 Prozent aller neuangeschafften Busse über einen emissionsarmen alternativen Antrieb verfügen sollen.
CRISTAL in München: Werden modulare E‑Busse die Stadt neu denken?
Das CRISTAL-Pilotprojekt in München ist mehr als nur ein Test neuer Technologie – es ist ein Baustein für die Verkehrswende in deutschen Städten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nicht nur für die weitere Entwicklung des Münchner ÖPNV wertvoll sein, sondern können auch anderen Städten bei der Planung ähnlicher Projekte helfen.
Die Kombination aus Elektrifizierung, Modularität und geplanter Automatisierung macht das CRISTAL-System zu einem vielversprechenden Ansatz für die urbane Mobilität der Zukunft. Wenn sich das System im Testbetrieb bewährt, könnte es zu einer wichtigen Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs werden und dabei helfen, die Abhängigkeit vom privaten PKW zu reduzieren.
Bis Ende Oktober 2025 läuft der Testbetrieb in München. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden zeigen, ob die modularen Elektrobusse tatsächlich das Potenzial haben, die urbane Mobilität nachhaltig zu verändern und einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten.
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