Veröffentlicht am: 4. August 2025 / Update vom: 4. August 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Der Glanz verblasst: Die 2 Tech-Giganten Tesla und Apple fallen bei den „Magnificent Seven“ jetzt zurück – Bild: Xpert.Digital
Die 'Magnificent Seven' im Wandel: Eine umfassende Analyse der Tech-Giganten
Was sind die “Magnificent Seven” und warum dominieren sie die Technologiebranche?
Die “Magnificent Seven” bezeichnen die sieben wertvollsten Technologieunternehmen der USA, die zusammen einen erheblichen Teil der globalen Marktkapitalisierung ausmachen. Diese Gruppe besteht aus Apple, Microsoft, Alphabet (Google), Amazon, Meta (Facebook), Nvidia und Tesla. Der Begriff wurde 2023 von der Bank of America geprägt und bezieht sich auf den gleichnamigen Western-Film aus den 1960er Jahren, um die außergewöhnliche Stellung dieser Unternehmen zu unterstreichen.
Diese sieben Tech-Giganten vereinen zusammen eine Marktkapitalisierung von über 18,7 Billionen US-Dollar und machen etwa 35 Prozent des S&P 500 aus. Ihre Dominanz zeigt sich nicht nur in ihrer schieren Größe, sondern auch in ihrem Einfluss auf die Gesamtmarktentwicklung. Wenn diese Unternehmen gute Zahlen liefern, ziehen sie ganze Indizes mit sich – umgekehrt können ihre Schwächen den gesamten Markt belasten.
Passend dazu:
- In Wahrheit sorgen die Magnificent 7 nach Schätzungen für einen US-Handelsüberschuss von 112 Mrd. Euro (2023) gegenüber der EU
Wie hat sich die Gruppe in Vorreiter, Mittelfeld und Nachzügler aufgeteilt?
Die Vorreiter: Microsoft, Nvidia und Meta
Microsoft hat sich als klarer Gewinner etabliert und erreichte im Juli 2025 als zweites Unternehmen nach Nvidia eine Marktkapitalisierung von über 4 Billionen US-Dollar. Das Unternehmen profitiert massiv von seinem Cloud-Geschäft Azure, das ein Wachstum von 33 Prozent verzeichnete. Die enge Partnerschaft mit OpenAI und die Integration von KI in Office-Produkte haben Microsoft eine führende Position im KI-Bereich verschafft.
Meta überrascht mit beeindruckenden Geschäftszahlen und einem der günstigsten Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) innerhalb der Gruppe von etwa 21. Das Unternehmen verzeichnete ein Umsatzwachstum von 22 Prozent und profitiert von unaufhaltsam steigenden Werbeeinnahmen. CEO Mark Zuckerberg hat die Vision formuliert, “persönliche Superintelligenz für jeden” zugänglich zu machen.
Nvidia dominiert den Markt für KI-Chips und ist mit einer Marktkapitalisierung von über 4,4 Billionen US-Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Umsatz wuchs im letzten Quartal um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden US-Dollar.
Das Mittelfeld: Alphabet und Amazon
Alphabet und Amazon befinden sich im soliden Mittelfeld, werden jedoch durch unternehmensinterne Herausforderungen gebremst. Alphabet kämpft mit wachsender Konkurrenz im Suchmaschinengeschäft durch KI-gestützte Alternativen wie ChatGPT. Amazon’s Cloud-Sparte AWS wächst mit 17 Prozent langsamer als Microsofts Azure.
Die Nachzügler: Apple und Tesla
Apple hat mit einem KGV von 29 (Der Kurs der Aktie liegt 29-mal so hoch ist wie der Gewinn je Aktie.) und stagnierenden iPhone-Verkäufen zu kämpfen. Besonders die von Trump eingeführten Einfuhrzölle belasten das Unternehmen, da es stark von der Produktion in China abhängig ist. Die Innovationskraft wird zunehmend in Frage gestellt, und das Unternehmen hat noch keine klare KI-Strategie präsentiert.
Tesla steht vor den größten Herausforderungen. Das Unternehmen verzeichnete einen Umsatzrückgang von 12 Prozent und einen Gewinnrückgang von 16 Prozent. Die Zweifel an der erfolgreichen Transformation von einem Autohersteller zu einem KI-Hardware-Unternehmen wachsen.
Welche Rolle spielt die Abhängigkeit der Unternehmen untereinander?
Die gegenseitige Abhängigkeit der Tech-Giganten stellt ein erhebliches Risiko dar. Microsoft’s Wachstum hängt stark von Partnern wie Meta und OpenAI ab, die wiederum auf Microsofts Azure-Infrastruktur angewiesen sind. Diese Verflechtungen bedeuten, dass Probleme in einem Bereich schnell auf andere übergreifen können.
Besonders deutlich wird dies in der Beziehung zwischen Microsoft und OpenAI. Trotz einer Investition von über 13 Milliarden US-Dollar gibt es zunehmend Spannungen zwischen den Partnern. OpenAI versucht, seine Abhängigkeit von Microsoft zu reduzieren und nutzt seit Januar 2025 auch Google Cloud.
Die Abhängigkeit zeigt sich auch bei der Hardware: Praktisch alle großen KI-Entwicklungen sind auf Nvidias Chips angewiesen. Dies macht Nvidia zum stillen König der KI-Revolution, schafft aber auch eine kritische Abhängigkeit für die gesamte Branche.
Warum könnten Microsoft, Nvidia und Meta die Gewinner sein?
Microsoft: Der Plattform-Gigant
Microsoft hat sich als führender KI-Anbieter etabliert mit mehreren Vorteilen:
- Azure verzeichnete 2025 erstmals einen Jahresumsatz von über 75 Milliarden US-Dollar
- Die Integration von OpenAI-Technologie in Office-Produkte schafft direkte Monetarisierung
- Tools wie Copilot sorgen für Effizienzsprünge in Unternehmen
- Die Kombination aus Infrastruktur, Software und Distribution macht Microsoft zur KI-Komplettlösung
Nvidia: Der Hardware-Monopolist
Nvidia’s Dominanz basiert auf:
- Quasi-Monopolstellung bei KI-Training-Chips
- Bruttomargen von über 73 Prozent
- Umsatzwachstum von 78 Prozent im letzten Quartal
- Technologischer Vorsprung mit neuen Chip-Generationen wie Blackwell
Meta: Der Effizienz-Champion
Meta überzeugt durch:
- Operative Marge von 41 Prozent
- Günstigstes KGV innerhalb der Magnificent Seven
- Starkes Wachstum bei täglich aktiven Nutzern (3,43 Milliarden)
- Erfolgreiche Integration von KI in bestehende Plattformen
Welche spezifischen Herausforderungen haben Apple und Tesla?
Apple: Innovationsstau und Zollprobleme
Apple steht vor mehreren Herausforderungen:
- Hohe Abhängigkeit von der Produktion in China macht das Unternehmen anfällig für Trumps Zölle
- Fehlende klare KI-Strategie im Vergleich zu Konkurrenten
- Stagnierende iPhone-Verkäufe und gesättigte Märkte
- KGV von 29 bei gleichzeitig schwachem Wachstum
Bank of America hat errechnet, dass ein iPhone bei vollständiger US-Produktion bis zu 90 Prozent teurer werden könnte. Die Aktie ist seit Jahresbeginn um 22 Prozent gefallen – die schwächste Performance unter den Magnificent Seven.
Tesla: Strukturelle Transformation gescheitert?
Tesla kämpft mit fundamentalen Problemen:
- Umsatzrückgang von 12 Prozent, Gewinnrückgang von 16 Prozent
- Fahrzeugauslieferungen gingen um 13,5 Prozent zurück
- Zunehmender Druck durch chinesische Konkurrenten
- Unklare Strategie beim Übergang zu KI-Hardware
- CEO Elon Musk warnt selbst vor “harten Quartalen”
Die Zweifel wachsen, ob der Wandel vom Autohersteller zum KI-Unternehmen gelingen kann. Musks eigenes KI-Startup xAI könnte zudem in Konkurrenz zu Teslas Ambitionen stehen.
Passend dazu:
- Die US-Dienstleistungen von Google, Amazon, Meta, Apple, Microsoft, Tesla und Nvidia, die in der US-Handelsbilanz fehlen
Wie beeinflusst die gemeinsame Entwicklung im KI-Bereich das Verflechtungsrisiko (Abhängigkeitsstruktur)?
Das Klumpenrisiko wird durch die KI-Entwicklung verstärkt. Die Magnificent Seven sind in einem Wettlauf um KI-Dominanz, was zu mehreren Risikofaktoren führt:
Technologische Abhängigkeit
Alle Unternehmen sind auf ähnliche Technologien und Infrastrukturen angewiesen. Ein Durchbruch wie DeepSeek’s effizientere KI-Modelle kann die gesamte Gruppe erschüttern.
Investitionsblase
Die enormen Investitionen in KI-Infrastruktur – Microsoft plant 2025 allein 64-72 Milliarden US-Dollar – könnten zu Überkapazitäten führen. Analysten warnen bereits vor Parallelen zur Dotcom-Blase.
Regulatorische Risiken
Zunehmende Kontrolle durch Kartellbehörden und KI-Regulierung betrifft alle Unternehmen gleichzeitig.
Marktkonzentration
Die Top 10 der US-Aktien machen über ein Drittel des S&P 500 aus – die höchste Konzentration seit den 1960er Jahren.
Was prognostiziert John Flood von Goldman Sachs für die Tech-Giganten?
John Flood, Leiter des Bereichs Americas Equities Sales Trading bei Goldman Sachs, sieht großes Potenzial für eine Rückkehr der US-Tech-Giganten im Sommer 2025. Seine Hauptargumente:
- Starke Quartalszahlen: Die Magnificent Seven haben die Erwartungen um beeindruckende 13 Prozent übertroffen
- Verbesserte Bewertungen: Die Kombination aus steigenden Gewinnen und gefallenen Aktienkursen hat die Bewertungen auf ein vernünftigeres Niveau gebracht
- Saisonalität: Der Juli gilt traditionell als starker Monat für Aktienrückkäufe, was zusätzliche Nachfrage erzeugen könnte
- Wirtschaftliche Unabhängigkeit: Diese Unternehmen sind weniger auf allgemeines Wirtschaftswachstum angewiesen, was in unsicheren Zeiten von Vorteil ist
Flood ist optimistisch, dass diese Faktoren den Tech-Giganten eine Outperformance gegenüber dem breiteren Markt ermöglichen werden.
Welche Unternehmen könnten die Magnificent Seven in Zukunft ergänzen oder ersetzen?
Broadcom: Der achte Gigant
Broadcom hat Tesla bereits zeitweise in der Marktkapitalisierung überholt und wird als heißester Kandidat für eine Aufnahme gehandelt:
- Marktkapitalisierung von über 1,2 Billionen US-Dollar
- Starkes Wachstum im KI-Chip-Bereich
- CEO prognostiziert KI-Marktpotenzial von 60-90 Milliarden US-Dollar bis 2027
Palantir: Der KI-Spezialist
Palantir wird von mehreren Experten als Kandidat genannt:
- Big-Data-Konzern macht KI erst richtig nutzbar
- Marktkapitalisierung von 370 Milliarden US-Dollar
- Umsatzwachstum von 39 Prozent
- Löst kritische Datenintegrationsprobleme für Behörden und Unternehmen
Weitere Kandidaten
Analysten nennen auch:
- AMD: Enger Nvidia-Konkurrent bei KI-Chips
- Eli Lilly: Pharma-Gigant mit starkem Wachstum
- ServiceNow: Cloud-Software-Spezialist
- Netflix: Ehemaliges FAANG-Mitglied mit Comeback
Die Entwicklung zeigt: Die Magnificent Seven sind kein statisches Konstrukt. Während Microsoft, Nvidia und Meta ihre Dominanz ausbauen, kämpfen Apple und Tesla um ihre Position. Neue Herausforderer stehen bereits in den Startlöchern.
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