SSP – Structure Service Provider: Strukturdienstleister, Solardienstleister, Logistikdienstleister (4 PL) und O&M (Operation & Maintenance) in einem
Veröffentlicht am: 2. Januar 2023 / Update vom: 2. Januar 2023 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Effiziente Struktur Service Dienstleistungen (SSP) – Mit dynamischen Lösungen
Was ist SSP - Structure Service Provider - Strukturdienstleister?
Bei Smart Factory, Smart City, Urbanisierung, Smart Grid, Smart Energy (Photovoltaik), Industrie 4.0, IoT und viele weitere mehr handeln es sich jeweils um komplexe Disziplinen, jedoch mit einer großen Schnittmenge zu den anderen Bereichen. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass die einzelnen Fachgebiete nicht über den Tellerrand zu den anderen hinaussehen (können) und notwendige interdisziplinäre Projekte aufgrund fehlender Kompetenz mangelhaft umgesetzt werden oder scheitern.
Bereits in einigen Beiträgen wurden im Bezug auf B2B auf diese drohende Diskrepanz hingewiesen:
Für die Zukunft wird entscheidend sein, wie wir die Infrastruktur unserer Schlüsselindustrien sichern!
Hierbei bekommen drei Bereiche einer besonderen Bedeutung zu:
- Digital Intelligence (Digitale Transformation, Internet Access, Industrie 4.0 und Internet of Things)
- Autonome Stromversorgung (CO2 Neutralität, Planungssicherheit, Sicherheit für die Umwelt)
- Intralogistik/Logistik (Voll-Automatisierung, Mobilität von Gütern und Menschen)
Strukturdienstleister sind die 4PL-Dienstleister in der Logistik UND O&M (Operation & Maintenance) der Solarbranche.
Hieraus ergeben sich folgende Fragen:
- Was ist O&M (Operation & Maintenance)?
- Was ist ein 4PL-Dienstleister in der Logistik?
Vorteile von O&M - Operation & Maintenance - in der Photovoltaik
Operation & Maintenance (O&M) ist eine wichtige Komponente der Solarindustrie. Es ist notwendig, damit die Solarenergie effizient genutzt werden kann und die Investitionen in Photovoltaikanlagen geschützt werden. O&M-Dienstleister bieten umfassende Services für Planung, Errichtung und Betrieb von Photovoltaikanlagen an. Diese Dienstleistungen sind wichtig, um die Lebensdauer der Anlage zu verlängern und die Qualität des produzierten Stroms zu gewährleisten.
O&M hat viele Vorteile für Solaranlagenbetreiber. Einige davon sind:
1. Verringerte Betriebskosten: Mit dem richtigen O&M-Plan können die Kosten für den Betrieb der Anlage minimiert werden. Daher können Investoren mehr Gewinn erzielen.
2. Erhöhte Effizienz: Ein O&M-Plan ermöglicht es den Betreibern, die technischen Aspekte der Anlage zu optimieren und so ihren Stromertrag zu maximieren.
3. Verbesserte Sicherheit: Regelmäßige Wartungsarbeiten sorgen dafür, dass technische Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können, bevor sie zu größeren Problemen führen. Dadurch kann ein ungeplantes Ausfallrisiko vermieden werden.
4. Erhöhtes Wissen: O&M-Dienstleister helfen den Betreibern dabei, mehr über ihre Solaranlage zu lernen und bietet ihnen Einblicke in den Betrieb und die Wartung der Anlage sowie praktische Tipps für deren Optimierung.
5. Erhalt des Werts: Mit dem richtigen O&M-Plan kann eine Solaranlage auch nach Jahren noch gut funktionieren, was sicherstellt, dass Investoren den maximal möglichen Gewinn aus ihrer Investition ziehen können.
Es ist offensichtlich, dass O&M eine sehr wichtige Rolle beim Betrieb einer Solaranlage spielt und vielversprechende Vorteile bietet – von verringertem Risiko bis hin zu erhöhtem Wissensstand über die Anlage – es ist daher notwendig, dass Solaranlagenbetreiber professionelle O&M-Dienstleister beauftragen, um den vollen Nutzen aus ihrer Photovoltaikanlage zu ziehen.
4PL Service Provider (Logistik) -Welche Arten von Logistikdienstleistern gibt es?
Die Klassifikation von Logistikdienstleistern in verschiedene Bereiche ist auf eine historische Entwicklung zurückzuführen. Das Leistungs- und Lösungsangebot geht dabei über das traditionelle Speditionsgewerbe hinaus: So werden beispielsweise kundenbezogene Lagerung, Kommissionierung, Assemblierung oder Fakturierung angeboten.
Eine Abgrenzung der verschiedenen Logistikdienstleister voneinander und von anderen Dienstleistungsunternehmen kann auf zahlreiche, teilweise nicht einheitliche Arten erfolgen. Eine Möglichkeit bietet die Typologisierung der Logistikdienstleister nach ihrem Leistungsspektrum. Hierbei kann beispielsweise nach Transport, Prozessketten-Entwicklung, Versorgung, Auftragsabwicklung inklusive Produktion und Distribution sowie Entsorgung unterschieden werden.
Eine zweite, sehr verbreitete Möglichkeit der Abgrenzung bietet die Klassifikation von Logistikdienstleistern in operative, koordinierende und strategische Leistungen und die Nutzung von Anlagegütern, so genannten Logistik-Assets. Anbieter werden als „Service Provider“ bezeichnet und in Bereiche („Party Logistics“) hierarchisch gegliedert, beginnend mit First Party Logistics bis hin zu Fifth Party Logistics Service Providern.
First Party Logistics Service Provider (1PL)
Über Jahrzehnte wurden logistische Abläufe von den Unternehmen zumeist ausschließlich intern abgewickelt. Diese Unternehmen zählt man zum Segment der First Party Logistics Provider (1PL). Hier werden ein Großteil der Kernaktivitäten der Logistik, die sogenannten Transport-, Umschlag- oder Lagerungsleistungen (TUL-Leistungen) von den Unternehmen selbst durchgeführt. Voraussetzung hierfür ist das Vorhandensein geeigneter Lagermöglichkeiten und eines eigenen Fuhrparks, sowie der zur Durchführung der Arbeiten benötigten Beschäftigten. In Zeiten zunehmender Spezialisierung und dem Outsourcing ganzer Bereiche wurde diese starre Lösung jedoch aufgeweicht. Ursache dafür sind vor allem die Kosten, die den Unternehmen durch das Vorhalten der Logistikleistungen entstanden sind. Mit dem Aufkommen großer Logistikdienstleister entstanden rasch Kooperationspartner, welche die benötigten Aufgaben günstiger und schneller anbieten konnten – ein Hauptgrund dafür, dass der Anteil der Unternehmen, die die gesamte Logistik intern abwickeln, seit Ende der siebziger Jahre kontinuierlich gesunken ist.
1PL-Konzept: Hiermit bezeichnet man eine Lösung, bei der Firmen, die ihre Logistik größtenteils selbst bewältigen. Diese buchen nur im Sonderfall Zusatzdienste externer Unternehmen, wie beispielsweise die Abwicklung internationaler Transporte.
Second Party Logistics Service Provider (2PL)
Mit dem in den 1980er Jahren einsetzenden Trend zur Vergabe von Logistikleistungen an externe Dienstleister wuchs die Branche kontinuierlich weiter. Hauptursache war der aus den USA und Asien nach Europa schwappende Ansatz des Lean Managements, bei dem sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Dienstleister für nachgelagerte Prozesse auch aus der Logistik suchen. Diese Firmen, die die oben erwähnten TUL-Leistungen anbieten, werden als Second Party Logistics Service Provider (2PL) bezeichnet.
Hierunter fallen beispielsweise Speditionen, Lager- und Umschlagsunternehmen, Reedereien sowie Anbieter aus der KEP-Branche (Betreibern von Kurier-, Express- und Paketdiensten), die alle jeweils über die nötigen Ressourcen (Lagerhäuser, Transportmittel, Beschäftigte) verfügen.
2PL-Konzept: Auftraggeber, die Teile oder die Gesamtheit ihrer Logistik nicht mittels eigener Anlagen und Ressourcen bearbeiten wollen, wählen das 2PL-Konzept. Hier werden die benötigten Einzel- und Verbunddienstleistungen bei verschiedenen 2PL-Dienstleistern eingekauft, beziehungsweise von diesen erbracht. Ziel ist eine Reduzierung der eigenen Logistikkosten bei gleichzeitiger Beschleunigung der Prozesse durch die auf ihre jeweiligen Leistungen spezialisierten Firmen.
Third Party Logistics Service Provider (3PL)
Anbieter aus dem Bereich Third Party Logistics sind firmenexterne Logistikdienstleister mit einem gesamtwirtschaftlichen Ansatz. Wie auch 2PL-Dienstleister verfügen sie über eine eigenständige Infrastruktur. Doch im Gegensatz zu ihnen wickeln 3PL-Provider jedoch die gesamte Logistikkette ihrer Kunden ab, und nicht nur einzelne Teilbereiche. Darüber hinaus übernehmen 3PL-Anbieter für ihre Kunden Tätigkeiten wie Retourenmanagement oder Finanz- und IT-Dienstleistungen.
3 PL-Dienstleister entwickelten sich in den 1990er Jahren von 2PL Service Providern zu sogenannten Systemdienstleistern, als sie begannen, neben der Organisation des Waren- und Informationsflusses ihrer Kunden, weitere Tätigkeiten zu übernehmen. Neben dem reinen Handling der Güter, werden die Kunden hier also bei weitem intensiver von ihrem Dienstleister betreut. Diese teilweise hochgradig komplexen Lösungsansätze sorgen für eine enge Zusammenarbeit zwischen Anbieter und Kunden und sind aufgrund der engen Verzahnung zumeist langfristig ausgelegt.
Vorteile des Einsatzes externer 3PL-Anbieter für Unternehmen:
- Aufgrund der Spezialisierung arbeiten die Anbieter sehr viel effizienter und sorgen so dafür, dass die Auftraggeber ihre Logistikkosten Umfragen zufolge aufgrund der hohen Kosten- und Zeitersparnis um durchschnittlich 10 Prozent senken können, während sich die Lieferzeit um 30 Prozent verkürzen lässt.
- Dazu kommt, dass die Unternehmen aufgrund der gesunkenen Fixkosten im Logistikbereich das dort ursprünglich gebundene Kapital erheblich reduzieren können.
- Die darüber hinaus gesteigerte Flexibilität im Hinblick auf Schwankungen bei Produktion oder Nachfrage verschafft den Unternehmen einen größeren Handlungsspielraum.
- Kunden profitieren vom Branchen–Know-how der Logistikdienstleister. Diese haben meist globale Netzwerke aufgebaut, die der Kunde zu seinem Vorteil einsetzen kann.
3PL-Konzept (Kontraktlogistik): Auftraggeber, die einen Großteil ihrer betriebsübergreifenden Logistik auf der längerfristiger Basis auslagern wollen, wählen das 3PL-Konzept. Ziel ist es, eigene Prozesse zu verschlanken und die ausgelagerten Aufgaben während eines definierten Zeitraums an einen externen Dienstleister abzugeben. Um Controlling- und Steuerungsaufgaben kümmern sich Auftraggeber und 3PL-Dienstleister gemeinsam.
Fourth Party Logistics Service Provider (4PL)
Im Unterschied zu 3PL-Anbietern besitzen 4PL-Dienstleister keine eigenen Betriebsmittel in Bereichen wie Transport, Lagerung oder Umschlag. Stattdessen stellen 4PL-Anbieter den sie beauftragenden Unternehmen ihr Know-how zur Verfügung. Ein von 4PL-Kunden häufig genutzter Service ist beispielsweise das Fuhrparkmanagement der Fahrzeugflotte. Die Kernkompetenz des 4PL-Dienstleisters liegt somit in der Planung und Steuerung der Logistikprozesse auf Kundenseite. So wird er als Systemintegrator gesehen, der zwischen seinen Kunden und weiteren Logistikdienstleistern steht, um Koordination und Organisation sämtlicher Geschäftsprozesse innerhalb der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Insofern agiert ein 4PL-Provider in der Rolle eines neutralen Koordinators zwischen dem Auftraggeber und den diversen Dienstleistern, der bestrebt ist, das Zusammenspiel aller Beteiligten in ihrer Gesamtheit zu optimieren. Aufgrund der komplexen, heutzutage nur noch mit leistungsfähiger Soft- und Hardware zu bewältigenden Struktur der Prozesse müssen 4PL-Anbieter über eine sehr gut ausgebaute IT-Struktur verfügen.
Die Nachfrage nach diesem Konzept entstand im Zuge eines weiterführenden Outsourcing-Bestrebens, dessen Ziel die Auslagerung auch von Planungs- und Steuerungsfunktionen in Unternehmen an eine vierte, neutrale Partei ist. Diese übernimmt im Auftrag des Kunden die Optimierung der betrieblichen Logistikkette und somit auch die Auswahl der 3PL-Dienstleister. Als eine Art Generalunternehmer stellt der 4PL-Anbieter somit sämtliche Leistungsbestandteile der Logistikkette prozessoptimal zusammen.
Der Ansatz, einen neutralen Mittler zwischen Kunden und 3PL-Anbieter zu stellen hat für Ersteren den Vorteil, dass ihm über die Breite der diversen Dienstleister hinweg je nach Anforderung jeweils das optimale Paket geschnürt wird.
Fifth Party Logistics Service Provider (5PL)
Anbieter dieser Kategorie befassen sich mit dem Supply-Chain-Management und sind spezialisiert auf das Angebot von systemorientierte Consultingleistungen für ihre Kunden. Hierzu gehören die Unterstützung bei Koordination und Ausbau betriebsinterner Lieferketten und Liefernetzwerke, wo die 5PL-Anbieter dafür Sorge tragen, dass die komplexen Abläufe in diesen Netzwerken effizient gemanagt werden. Wie bei 4PL-Anbietern liegt der Leistungsschwerpunkt auf einer beratenden Tätigkeit.
'Echte' Struktur-Dienstleister sind frei und unabhängig
Strukturdienstleister sind nicht auf bestimmte Hersteller oder Produkte für eine zu planendes Projekt fokussiert, beschränkt oder vertraglich gebunden.
Ziel ist es, für jedes Projekt und Anforderung die bestmögliche und effizienteste Lösung anbieten zu können. Nicht die Produkte für die Lösung, sondern die zu lösende Herausforderung steht im Fokus unseres Handelns.
Ein Strukturdienstleister ist ein Dienstleister, der die notwendigen Strukturen und Systeme bereitstellt, um eine Organisation zu unterstützen. Dies kann alles von der Bereitstellung von Büroräumlichkeiten und IT-Systemen bis hin zur Lagerhaltung und dem Transport von Gütern umfassen. Strukturdienstleister sind in der Regel unabhängig von der Branche oder dem Unternehmen, für das sie tätig sind, und können daher sowohl für kleine Unternehmen als auch für große Konzerne tätig sein.
Die Vorteile eines Strukturdienstleisters liegen auf der Hand: Sie unterstützen eine Organisation bei der Erbringung ihrer Dienstleistungen, ohne dabei direkt in den Kernbereich des Unternehmens eingreifen zu müssen. Dies bedeutet, dass sich die Organisation auf ihr Kerngeschäft konzentrieren kann, während der Dienstleister sich um die anfallenden Aufgaben kümmert. In vielen Fällen kann dies zu Kosteneinsparungen führen, da der Einsatz externer Ressourcen oft günstiger ist als die In-house-Beschaffung dieser Ressourcen.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Strukturdienstleistern. Zum einen ist es oft schwierig, den richtigen Dienstleister zu finden, der sowohl die erforderlichen Ressourcen als auch die notwendige Erfahrung mitbringt. Zum anderen können Abhängigkeiten entstehen, wenn ein Unternehmen zu stark von den Diensten eines bestimmten Anbieters abhängig wird. In solchen Fällen kann es schwierig sein, den Dienstleister zu wechseln, wenn es Probleme gibt oder wenn bessere Angebote verfügbar sind.
Beispiel Strukturdienstleistungen in der Logistik
Strukturdienstleister können eine wichtige Rolle bei der Entwicklung, Umsetzung und Unterstützung von strukturierten Logistikprozessen spielen. Sie helfen dabei, die Gesamteffizienz und -effektivität der Logistikkette zu steigern. Strukturdienstleister können dazu beitragen, die Effizienz in den Prozessen zu erhöhen und gleichzeitig Kosten zu senken.
Strukturdienstleister können beispielsweise bei der Entwicklung einer effizienten Lagerhaltungsstrategie helfen. Sie können auch dabei helfen, ein effizientes Lagerbestandsmanagement-System zu entwickeln und es im Unternehmen umzusetzen. Ein solches System kann die Produktionstechnologie und die Lieferkettenlogistik verbessern.
Darüber hinaus bieten viele Strukturdienstleister auch Beratungsleistungen an. Mit dieser Beratung können Unternehmen ihre Logistikprozesse optimieren und gleichzeitig Kosten senken. Diese Beratungsdienste umfassen normalerweise die Planung des Lagers, den Einsatz von Materialfluss-Management-Techniken, das Design von Transportkonzepten und vieles mehr.
Einige Strukturdienstleister bieten auch technische Dienste an, wie zum Beispiel die Implementierung eines ERP-Systems oder die Entwicklung eines maßgeschneiderten Warenwirtschaftssystems für ein bestimmtes Unternehmen. Diese Systeme sind nützlich, um Logistikkosteneinsparungspotenziale aufzudecken und die Effizienz der Prozesse zu verbessern.
Schließlich bietet ein guter Strukturdienstleister auch Schulungsprogramme an, um seinen Kunden beizubringen, wie man effektive Logistikprozesse umsetzt und wie man sie am besten nutzt. Dies ist insbesondere für kleinere Unternehmen von großem Nutzen, da sie so ihr Wissenslevel erhöhen und neue Techniken erlernen können.
Der Einsatz von Strukturdienstleistern ist eine großartige Möglichkeit für Unternehmen jeder Größe und jeder Branche, ihre Logistikkette zu optimieren und Kosteneinsparpotenziale zu nutzen. Mit den richtigen Diensten kann jedes Unternehmen seine Effizienz steigern und gleichzeitig Kosteneinsparpotenziale identifizieren und umsetzen.
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