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Solarpark Transformation ehemaliger Braunkohlegebiete in Sachsen: Pödelwitz und Witznitz – Deutschlands größter Solarpark

Veröffentlicht am: 29. März 2025 / Update vom: 29. März 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Solarpark Transformation ehemaliger Braunkohlegebiete in Sachsen: Pödelwitz und Witznitz - Deutschlands größter Solarpark

Solarpark Transformation ehemaliger Braunkohlegebiete in Sachsen: Pödelwitz und Witznitz – Deutschlands größter Solarpark – Bild: Xpert.Digital

Vom Tagebau zur Solartransformation: Der Wandel in Sachsen

Photovoltaik statt Kohle: Ein Blick auf die sächsische Energielandschaft

Der Energiepark Witznitz und die Solaranlagen in Pödelwitz repräsentieren einen bedeutenden Wandel in der sächsischen Energielandschaft. Auf ehemaligen Tagebauflächen entstehen zunehmend Photovoltaikanlagen, die eine nachhaltige Energieversorgung ermöglichen und gleichzeitig zur wirtschaftlichen Restrukturierung der Region beitragen. Der Energiepark Witznitz hat sich dabei als größter Solarpark Deutschlands etabliert, während die Mibrag mit ihren Projekten bei Pödelwitz einen wichtigen Beitrag zur Eigenstromversorgung und zur regionalen Energiewende leistet.

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Energiepark Witznitz: Deutschlands größter Solarpark

Der Energiepark Witznitz wurde im Juli 2024 offiziell in Betrieb genommen und markiert einen Meilenstein in der deutschen Energiewende. Mit einer installierten Leistung von 605 Megawatt und einer geplanten Erweiterung auf 650 Megawatt ist er der größte Solarpark in Deutschland. Die beeindruckende Anlage erstreckt sich über eine Fläche von etwa 500 Hektar, was ungefähr 700 Fußballfeldern entspricht, und wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus errichtet.

Der Bau des Energieparks begann am 8. Juni 2022, und innerhalb von zwei Jahren wurden rund 1,1 Millionen Solarmodule installiert. Die Anlage ging im April 2024 in Betrieb und wurde im Juli 2024 offiziell eröffnet. Bei der Eröffnungszeremonie betonte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer die Bedeutung des Projekts: “Dieser größte Solarpark in Deutschland liegt mitten im mitteldeutschen Revier. Wir sehen, dass die Erneuerbaren eine Chance haben und freuen uns über diesen großen Investitionspunkt hier in Mitteldeutschland.”

Finanzierung und Wirtschaftlichkeit

Ein bemerkenswerter Aspekt des Energieparks Witznitz ist sein innovatives Finanzierungsmodell. Die gesamte Anlage wurde vollständig ohne staatliche Förderung realisiert, finanziert durch das bisher größte Nachhaltigkeitsinvestment der Signal Iduna Gruppe und ihrer Finanztochter Hansainvest Real Assets. Martin Berger, Finanzvorstand der Signal Iduna Gruppe, betonte dazu die Bedeutung der Investition als Leuchtturmprojekt der Energiewende. Diese Entscheidung unterstreiche die Verantwortung des Versicherungskonzerns für eine nachhaltige Zukunft und setze zugleich einen wichtigen Impuls für die wirtschaftliche Belebung der Region.

Statt auf staatliche Förderungen zu setzen, wird die produzierte Energie für einen festgelegten Betrag über einen Zeitraum von 15 Jahren direkt an Shell verkauft, die den Strom wiederum an Rechenzentren von Microsoft weiterleitet. Diese direkte Abnahmevereinbarung sichert die Wirtschaftlichkeit des Projekts langfristig ab.

Stromversorgung und ökologische Aspekte

Mit seiner enormen Leistungsfähigkeit kann der Energiepark Witznitz rechnerisch den durchschnittlichen Jahresbedarf von etwa 200.000 Vier-Personen-Haushalten decken. Pro Jahr können dadurch Emissionen von mehr als 250.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Neben der installierten Solarfläche wurden zudem 1,2 Quadratkilometer ökologische Ausgleichsfläche angelegt.

Die Stromeinspeisung erfolgt direkt in das Höchstspannungsnetz, das aufgrund des früheren Braunkohlebergbaus in der Region bereits vorhanden war. Allerdings gab es nach der Inbetriebnahme auch Beschwerden über ein Brummen, das vom Umspannwerk ausgeht. Im Landratsamt Borna gingen etwa 70 solcher Beschwerden ein, und obwohl keine Richtwerte überschritten wurden, sollen weitere Messungen durchgeführt und gegebenenfalls Schallschutzmaßnahmen ergriffen werden.

Mibrag-Solarparks: Energiewende im Tagebau Vereinigtes Schleenhain

Parallel zum Großprojekt in Witznitz hat die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) eigene Solarpark-Projekte auf ehemaligen Tagebauflächen realisiert. Der Solarpark Peres II bei Pödelwitz wurde im September 2023 offiziell in Betrieb genommen und stellt einen wichtigen Schritt in der Transformation des Unternehmens dar.

Technische Daten und Investition

Die Mibrag investierte rund 25 Millionen Euro in den Solarpark Peres II. Auf einer Fläche von insgesamt 55 Hektar wurden 66.000 Solarmodule installiert, die in Spitzenzeiten 37 Megawatt Peak erzeugen können. Die erzeugte Energie entspricht rechnerisch dem Verbrauch von etwa 15.000 Haushalten.

Armin Eichholz, Vorsitzender der Mibrag-Geschäftsführung, betonte bei der Inbetriebnahme: “In Spitzenzeiten können wir 37 Megawatt Peak erzeugen und nutzen den grünen Strom zum Betrieb unserer Tagebauanlagen.” Der Solarpark ist auf einer rekultivierten Fläche des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain entstanden und dient primär der Eigenstromversorgung des Bergbauunternehmens.

Erweiterung der Solarkapazitäten

Im Dezember 2024 hat die Mibrag mit Peres West I ihre dritte Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Diese Anlage mit einer Leistung von 43 Megawatt Peak wurde ebenfalls auf einer rekultivierten Fläche des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain errichtet und stellte ein Investitionsvolumen von 24 Millionen Euro dar. Mit diesem Zubau hat die Mibrag ihre Solarkapazitäten mehr als verdoppelt und erreicht nun eine Gesamtleistung von etwa 80 Megawatt Peak.

Dr. Armin Eichholz erklärte dazu: “Auf diese Weise stärken wir unmittelbar unsere Eigenstromversorgung und schaffen eine leistungsfähige Basis, um als Energie- und Industriedienstleister am Standort Profen perspektivisch grünen Wasserstoff herstellen zu können.” Die jährliche Stromproduktion von Peres West I wird auf etwa 41.000 Megawattstunden geschätzt, was rechnerisch ausreicht, um etwa 16.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie zu versorgen.

Ökologische Maßnahmen

Bei der Umsetzung des Solarparks Peres II wurden auch umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. Bestandteil der technischen Projektierung waren großflächige Kartierungen von Flora und Fauna im Jahr 2021. Auf dieser Grundlage wurden 45 teilweise miteinander verbundene Einzelhabitate zum Schutz von Zauneidechsen und Insekten geschaffen sowie Hecken als Ausgleichsfläche für Brutvögel gepflanzt.

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Transformation des Mitteldeutschen Reviers

Die Solarparks in Witznitz und bei Pödelwitz sind Teil einer größeren Transformation des Mitteldeutschen Reviers. Dominique Guillou, Managing Director der EPNE (EP New Energies), zu der auch die Mibrag gehört, beschreibt die Inbetriebnahme des Solarparks Peres II als “einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung Transformation des Mitteldeutschen Reviers zu einem modernen Energie- und Industriestandort auf Basis von Erneuerbaren Energien und Wasserstoffproduktion”.

Die Umnutzung ehemaliger Tagebauflächen für die Solarenergieerzeugung stellt eine sinnvolle Nachnutzung dar, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet. Der Energiepark Witznitz liefert zukünftig ein Drittel der Leistung des nahegelegenen Kohlekraftwerks und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel der ehemaligen Braunkohle-Region.

Transformation im Revier: Pödelwitz kämpft für seine Zukunft

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen bei der Transformation des Reviers. In Pödelwitz, wo ebenfalls ein Solarfeld entstanden ist, kämpfen alte und neue Dorfbewohner mit der Situation, dass die Mibrag als Eigentümerin vieler Häuser diese zusehends verfallen lässt. Der Verein “Pödelwitz hat Zukunft” konnte zwar kürzlich ein Haus vom Konzern erwerben, doch die Wiederbelebung des Ortes gestaltet sich schwierig.

Lausitz-Pläne: Bis zu 14 Gigawatt für erneuerbare Energien

Die Solarparks in Witznitz und bei Pödelwitz markieren einen bedeutenden Fortschritt für die Energiewende in Sachsen. Ein Sprecher des sächsischen Energieministeriums hob die Größe des Energieparks Witznitz hervor und erklärte, dass dies einen signifikanten Beitrag zur Energiebilanz Sachsens leiste. Zur Verdeutlichung gab er an, dass der gesamte Zubau an Photovoltaik im Jahr 2023 in Sachsen rund 650 MWp betrug.

Die EPNE, zu der die Mibrag gehört, hat allein mit der Mibrag ein Potenzial von 1 Gigawatt für erneuerbare Energien identifiziert, wovon 250 Megawatt bereits in der Entwicklung sind. Noch größer sind die Pläne für die Lausitz, wo von 7 bis 14 Gigawatt die Rede ist.

Wie ehemalige Braunkohlegebiete Deutschlands zur Energiewende beitragen

Die Solarparks in Witznitz und bei Pödelwitz zeigen exemplarisch, wie ehemalige Braunkohlegebiete für die erneuerbare Energieerzeugung genutzt werden können. Der Energiepark Witznitz als größter Solarpark Deutschlands und die Mibrag-Projekte bei Pödelwitz tragen wesentlich zur Umgestaltung der Energielandschaft in Sachsen bei und unterstützen den Strukturwandel in den betroffenen Regionen. Durch diese Projekte wird nicht nur eine nachhaltige Energieversorgung gefördert, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung in den vom Kohleausstieg betroffenen Gebieten unterstützt.

Diese Transformation ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende in Deutschland und zeigt, wie ehemalige Industrieflächen sinnvoll für die Erzeugung erneuerbarer Energien genutzt werden können. Die Kombination aus ökologischen Ausgleichsmaßnahmen und erneuerbarer Energieerzeugung schafft zudem einen Mehrwert für Umwelt und Klima.

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