Veröffentlicht am: 1. April 2025 / Update vom: 1. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Solarpark-Projekt an der Autobahn: Interkommunale Zusammenarbeit zwischen Sinzheim, Baden-Baden und Hügelsheim – Kreativbild: Xpert.Digital
8 Megawatt für die Umwelt: Solarpark bringt Energiewende voran
Regionales Leuchtturmprojekt: Solarpark treibt Klimaschutz und Energieproduktion an
Die Gemeinde Sinzheim entwickelt gemeinsam mit Baden-Baden und Hügelsheim einen interkommunalen Solarpark entlang der Autobahn, der eine wichtige Rolle in der regionalen Energiewende spielen soll. Mit einer geplanten Leistung von rund 8 Megawatt wird dieses Vorhaben einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele in Baden-Württemberg leisten und die lokale Energieproduktion stärken. Das Projekt steht exemplarisch für die zunehmende Nutzung von Verkehrsinfrastrukturflächen zur Gewinnung erneuerbarer Energie und demonstriert die Vorteile interkommunaler Zusammenarbeit im Bereich der Solarenergie.
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Die interkommunale Solaranlage: Eckdaten und Bedeutung
Die Gemeinde Sinzheim arbeitet aktiv an der Entwicklung einer interkommunalen Freiflächenanlage in Zusammenarbeit mit der Stadt Baden-Baden und der Gemeinde Hügelsheim. Diese Photovoltaikanlage soll eine voraussichtliche Leistung von etwa 8 Megawatt erreichen und wird entlang der Autobahntrasse errichtet. Die strategische Lage an der Autobahn ermöglicht eine effiziente Doppelnutzung von bereits versiegelten oder vorgenutzten Flächen und reduziert damit potentielle Nutzungskonflikte mit landwirtschaftlichen oder naturschutzrechtlich wertvollen Gebieten.
Die Kooperation der drei Kommunen verdeutlicht ein wichtiges Konzept in der regionalen Energiewende: Durch gemeinschaftliches Handeln können größere Projekte realisiert werden, die den einzelnen Gemeinden allein möglicherweise nicht möglich wären. Dies entspricht auch dem wachsenden Trend zu regionalem Energiemanagement, wie er im Klimaschutzkonzept für die klimafreundliche Wärme- und Kältenutzung im Landkreis Rastatt beschrieben wird.
Weitere Solarprojekte in der Region
Parallel zum interkommunalen Projekt entwickelt sich in Sinzheim bereits ein weiteres bedeutendes Solarprojekt. Die Trianel GmbH mit der SolNet als Projektentwickler errichtet eine Photovoltaik-Anlage mit 5,2 Megawatt auf der Fläche des Waldhofs in Sinzheim. Diese Anlage befindet sich westlich der A5, etwa 1,5 Kilometer westlich von Kartung.
Der Solarpark der Trianel GmbH wird mit einer Gesamtleistung von 5,2 MWp ausgestattet und soll jährlich circa 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Mit rund 12.500 Modulen wird die Anlage etwa 1.650 Haushalte mit Strom versorgen können und jährlich circa 5.700 Tonnen CO₂ einsparen im Vergleich zur Stromproduktion aus Braunkohle. Das Genehmigungsverfahren sollte Ende 2023 abgeschlossen sein, mit einem geplanten Baubeginn Ende 2024 oder Anfang 2025.
Ideale Bedingungen für Solarenergie in der Region
Die geografische Lage von Sinzheim, Baden-Baden und Hügelsheim bietet hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie. Die Gemeinden liegen in der Rheinebene, einer der sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Diese Region verzeichnet durchschnittlich etwa 1.800 bis 2.000 Sonnenstunden pro Jahr und eine jährliche Globalstrahlung von etwa 1.150 kWh/m².
Der spezifische solare Ertrag in Sinzheim liegt bei etwa 950 bis 1.100 kWh pro kWp installierter Photovoltaikleistung. Diese Werte sind für Deutschland überdurchschnittlich hoch und machen die Region besonders attraktiv für Solarprojekte. Die günstigen klimatischen Bedingungen tragen wesentlich zur Wirtschaftlichkeit und Effizienz der geplanten Solaranlagen bei.
Förderprogramme und politische Unterstützung
Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Ausbau von Solarenergie entlang von Verkehrsinfrastrukturen mit speziellen Förderprogrammen. Besonders relevant für das interkommunale Projekt könnte das Programm “Flächen doppelt nutzen – PV an Mobilitätsinfrastrukturen” sein, für das das Landesumweltministerium insgesamt vier Millionen Euro bereitstellt. Dieses Programm fördert unter anderem Investitionen in Photovoltaik an Lärmschutzwänden, aber auch Photovoltaik-Überdachungen entlang von Verkehrswegen.
Die politische Unterstützung für Solarenergie in Baden-Württemberg ist generell stark ausgeprägt. Das Land hat sich das Ziel gesetzt, zwei Prozent seiner Landesfläche für Windkraft und Photovoltaik zur Verfügung zu stellen. Ende 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Baden-Württemberg bei rund 41 Prozent, wobei die Photovoltaik mit gut 14 Prozent die größte erneuerbare Energiequelle darstellte.
Integration mit regionalen Infrastrukturprojekten
Die Platzierung des Solarparks entlang der Autobahn könnte möglicherweise mit anderen regionalen Infrastrukturprojekten koordiniert werden. Insbesondere gibt es Pläne zur besseren Anbindung des Baden-Airparks und des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden an die Autobahn, die auch die Gemeinde Hügelsheim betreffen. Zwei mögliche Varianten mit Tunneln wurden dafür entwickelt, wobei ein Lenkungskreis aus Vertretern des baden-württembergischen Verkehrsministeriums, des Karlsruher Regierungspräsidiums, des Landkreises Rastatt und der Gemeinde Hügelsheim an diesen Planungen beteiligt ist.
Die Kombination von Infrastruktur- und Energieprojekten könnte Synergieeffekte ermöglichen und die Effizienz bei der Planung und Umsetzung steigern. Eine solche integrierte Planung entspricht auch dem Konzept der doppelten Flächennutzung, das in Baden-Württemberg zunehmend an Bedeutung gewinnt.
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Bürgerbeteiligung und lokale Akzeptanz
Für den Erfolg von Solarpark-Projekten ist die Unterstützung der lokalen Bevölkerung entscheidend. Die Gemeinde Sinzheim hat mit ihrer Solarkampagne “Sonniges Sinzheim” bereits Erfahrungen in der Förderung von Solarenergie auf lokaler Ebene gesammelt. Diese Kampagne bietet Bürgern Informationen zur Installation von Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern oder Balkonkraftwerken und könnte als Vorbild für Informations- und Beteiligungsformate rund um den geplanten interkommunalen Solarpark dienen.
Auch beim Solarpark der Trianel GmbH ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Anwohner mit Hauptwohnsitz in der Gemeinde, in welcher der Solarpark gebaut werden soll, haben die Möglichkeit, sich finanziell am Projekt zu beteiligen. Ähnliche Beteiligungsmodelle könnten auch für den interkommunalen Solarpark diskutiert werden, um die lokale Akzeptanz zu stärken und die Wertschöpfung in der Region zu halten.
Interkommunaler Solarpark: Die Energiewende in Baden-Württemberg gemeinsam gestalten
Das interkommunale Solarpark-Projekt von Sinzheim, Baden-Baden und Hügelsheim repräsentiert einen wichtigen Schritt in der regionalen Energiewende. Mit seiner strategischen Lage entlang der Autobahn nutzt es die Konzepte der Doppelnutzung von Flächen und der interkommunalen Zusammenarbeit, um einen substantiellen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung zu leisten.
Die günstigen klimatischen Bedingungen in der Region, die politische Unterstützung auf Landesebene und die Möglichkeit der Verknüpfung mit anderen Infrastrukturprojekten schaffen positive Rahmenbedingungen für den Erfolg des Vorhabens. In Kombination mit anderen Solarpark-Projekten wie dem der Trianel GmbH könnte die Region zu einem Vorreiter für nachhaltige Energieerzeugung in Baden-Württemberg werden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die konkreten Planungen entwickeln werden und welche Modelle für die Bürgerbeteiligung umgesetzt werden. Die Erfahrungen aus diesem Projekt könnten jedenfalls wertvolle Erkenntnisse für ähnliche Vorhaben in anderen Regionen Deutschlands liefern und zur Beschleunigung der Energiewende beitragen.
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