Solar Cybercrime
Cybercrime-Spezialisten der Kriminalpolizeiinspektion Schwabach und der Zentralstelle Cybercrime Bayern gelingt Schlag gegen mutmaßliche Fake-Shop-Betreiber – Zwei Beschuldigte in Untersuchungshaft.
Mehrere Fake-Shops, zahlreiche Opfer, ein Schaden im sechsstelligen Bereich – der Kriminalpolizei Schwabach ist gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern ein Schlag gegen die Betreiber von gefälschten Onlineshops gelungen. Zwei Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft.
Bereits seit Juli 2022 führen die Cybercrime-Spezialisten der Kriminalpolizei Schwabach und der Zentralstelle Cybercrime Bayern ein Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber betrügerischer Onlineshops (sog. „Fake-Shops“). Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Strafanzeige eines Geschädigten aus Schwabach.
Nach umfangreichen technischen Ermittlungen konnten zwei 21 und 22 Jahre alte Männer aus dem ostwestfälischen Kreis Herford identifiziert werden, die dringend verdächtig sind, mehrere Fake-Shops gestaltet und ins Internet gestellt zu haben. Dabei sollen sie auch die Daten real existierender Firmen missbraucht haben, indem sie deren Internetauftritte imitierten und diese gefälschten Onlineshops für ihre betrügerischen Zwecke nutzten.
Die Tatverdächtigen sollen sich als Händler hochwertiger Photovoltaik- und Solarmodule ausgegeben haben. Die betrogenen Kunden gingen in Vorkasse, ohne jemals die bestellten Produkte zu erhalten.
Im Einzelnen handelte es sich um folgende Fake-Shops:
• prestige-solar.de
• solar-boorberg.de
• delta-solartechnik.de
• huppermans-photovoltaik.de
• eletrox-solar.at
• NTG-solar.de
Die seit mehreren Monaten verdeckt geführten Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Schwabach und die ZCB führten zu den beiden Beschuldigten, die die gefälschten Online-Shops betrieben und so einen Vermögensschaden bei den getäuschten Kunden in Höhe von mindestens rund 140.000 EUR verursacht haben sollen.
Am 14.03.2023 durchsuchten Beamte der Kriminalpolizei Schwabach unter Beteiligung eines Staatsanwalts der ZCB die Wohnungen der Beschuldigten im Kreis Herford (Nordrhein-Westfalen). Bei der großangelegten Durchsuchungsaktion waren unter anderem auch Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts, der Kreispolizeibehörde Herford sowie Kräfte des Spezialeinsatzkommandos des Polizeipräsidiums Bielefeld eingesetzt.
Im Ergebnis führten die Durchsuchungsmaßnahmen zur Sicherstellung zahlreicher IT-Beweismittel wie Mobiltelefone und Laptops, sowie schriftlicher Unterlagen. Darüber hinaus vollstreckten die Beamten bereits zuvor erwirkte Haftbefehle gegen die 21- und 22-jährigen Beschuldigten, die sich nun in Untersuchungshaft befinden.
Die Ermittlungen der ZCB und des Fachkommissariats für Cyberkriminalität der Kriminalpolizei Schwabach – auch zu möglichen weiteren Tatbeteiligten – dauern weiter an. Den Beschuldigten liegt unter anderem gewerbsmäßiger Betrug in mehreren Fällen zur Last. Das Gesetz sieht hierfür jeweils eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren vor.
Woran erkenne ich Fake-Shops und was kann ich dagegen tun?
Wenn Sie vermeiden möchten, auf einen Fake-Shop hereinzufallen, sollten Sie sich vorab über einige Merkmale und Methoden informieren, um gefälschte Online-Shops zu erkennen und zu vermeiden. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können, um Fake-Shops zu erkennen und sich zu schützen:
Überprüfen Sie die URL der Website. Einige Fakeshops verwenden ähnliche URLs wie seriöse Shops, aber mit leichten Abweichungen. Beispielsweise kann der Buchstabe „o“ durch eine Null oder der Name des Shops leicht abgeändert sein. Eine schnelle Überprüfung der Website-Adresse kann dabei helfen, die Authentizität des Shops zu bestätigen.
Suchen Sie nach Bewertungen und Erfahrungen anderer Käufer. Wenn der Online-Shop seriös ist, sollten Sie in der Regel Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte von anderen Käufern finden können. Fehlen solche Informationen oder sind sie ungewöhnlich positiv, sollten Sie vorsichtig sein.
Prüfen Sie das Impressum des Online-Shops. Das Impressum gibt Aufschluss darüber, wer für den Shop verantwortlich ist. Es sollten dort neben einer Telefonnummer, einer E-Mail-Adresse und einer Postanschrift auch eine Umsatzsteueridentifikationsnummer und eine Handelsregisternummer aufgeführt sein. Überprüfen Sie diese Nummern auf Echtheit, indem Sie sie bei handelsregister.de oder ust-id-pruefen.de eingeben.
Achten Sie auf Preis- und Angebotsstrategien. Ein weiteres Indiz für einen möglichen Fake-Shop sind unrealistisch niedrige Preise, insbesondere im Vergleich zu anderen Shops. Wenn ein Preis zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft genau das.
Verwenden Sie Fakeshop-Finder-Tools. Es gibt mittlerweile einige Online-Tools, die Ihnen dabei helfen können, einen Fakeshop zu identifizieren. Dazu gehören zum Beispiel der Fakeshopfinder der Verbraucherzentrale oder auch TrustedShops.
Wenn Sie den Verdacht haben, in einem Fake-Shop eingekauft zu haben, sollten Sie unverzüglich Ihre Bank oder Ihren Finanzdienstleister kontaktieren und den Vorfall melden.