Unsere Lieferketten sind verwundbar
Die aktuelle Pandemie hat uns eines deutlich vor Augen geführt: Unsere Lieferketten sind verwundbar. Sie sind anfällig für Störungen und Engpässe, die sich schnell auf die Versorgung von Menschen und Unternehmen auswirken können.
Diese Erkenntnis ist nicht neu. Schon lange wurde diskutiert, wie unsere Lieferketten optimiert und robust gegen zukünftige Herausforderungen gemacht werden können. Doch die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass wir jetzt handeln müssen.
Wir müssen unsere Lieferketten neu erfinden – damit sie widerstandsfähig gegen Störungen aller Art sind. Dazu brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir Produkte herstellen, transportieren und lagern.
Eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielen die Logistik und die Lagerhaltung. Die Herausforderung besteht darin, die Lieferketten so zu gestalten, dass sie möglichst flexibel und anpassungsfähig sind. Dazu müssen wir uns von den traditionellen Modellen der Produktion und Distribution verabschieden und neue Wege finden, um Waren zu produzieren, transportieren und lagern.
Eine Möglichkeit hierfür ist die Einführung von Micro-Hubs. Micro-hubs sind kleine, flexible Lager- und Distributionszentren, die in der Nähe der Kunden oder der Produktionsstätten betrieben werden. Sie ermöglichen es Unternehmen, ihre Lieferkette an die Bedürfnisse ihrer Kunden anzupassen und so Engpässen und Störungen vorzubeugen.
Micro-hubs haben einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Logistikmodellen
1. Sie bieten eine hohe Flexibilität: Micro-hubs können schnell an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden. So können Unternehmen ihre Lieferkette jederzeit den aktuellen Gegebenheiten anpassen.
2. Sie reduzieren Transportwege: Da Micro-hubs in der Nähe der Kunden oder Produktionsstätten betrieben werden, reduzieren sie die Transportwege und somit auch die Kosten.
3. Sie ermöglichen eine bessere Ressourcennutzung: Micro-hubs nutzen Ressourcen effizienter als herkömmliche Logistikmodelle.
Micro-hubs sind also eine gute Möglichkeit, unsere Lieferkette zukunftsfähig zu gestalten. Doch es gibt noch weitere Maßnahmen, die getroffen werden können, um unsere Lieferketten widerstandsfähig gegen Störungserlebnisse zu machen:
- Die Einführung von Hochregallagern: Hochregallager bietet eine hohe Flexibilität bei der Lagerung von Waren aller Art
- Wie Pufferlager die Logistik verändern
Schwächen der globalen Lieferketten aufgedeckt?
Der COVID-19-Pandemie wird oft vorgeworfen, dass sie die Schwächen der globalen Lieferketten aufgedeckt hat. In Wirklichkeit hat sie nur die vorhandenen Probleme verschärft. Die Lieferketten waren schon lange vor der Pandemie anfällig für Störungen. Durch die Pandemie wurden diese Schwächen jedoch deutlich sichtbarer.
Die Pandemie hat gezeigt, wie abhängig die globalen Lieferketten von einzelnen Ländern, Regionen oder gar Städten sind. Einige Unternehmen mussten ihre Produktion vollständig einstellen, weil sie auf Komponenten oder Rohstoffe angewiesen waren, die in einem vom Virus betroffenen Gebiet produziert wurden. Andere Unternehmen mussten ihre Produktion reduzieren, weil ihre Mitarbeiter nicht mehr zur Arbeit kommen konnten oder weil die Nachfrage nach ihren Produkten plötzlich stark gesunken ist.
Die pandemiebedingten Störungen der globalen Lieferketten haben zu einem Anstieg der Preise für viele Güter geführt. Viele Unternehmen konnten ihre Preise erhöhen, weil die Nachfrage nach ihren Produkten ungebrochen hoch ist, während andere Unternehmen die Preise erhöhen mussten, um ihre steigenden Kosten zu decken.
Die COVID-19-Pandemie hat auch gezeigt, wie anfällig die Lieferketten für politische Entscheidungen sind. In einigen Ländern wurden die Grenzen plötzlich geschlossen oder es kam zu Handelsbeschränkungen, was die Lieferketten erheblich behinderte. Politische Entscheidungen können also auch zu Störungen der Lieferketten führen, selbst wenn es keine pandemischen Ursachen gibt.
All diese Faktoren zeigen deutlich, dass die bestehenden globalen Lieferketten nicht mehr ausreichen, um den Bedarf der Menschen weltweit zu decken. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir unsere Lieferketten neu erfinden müssen.
Supply Chain am Abgrund? Die Lieferschwierigkeiten und Lösungen
Erst kürzlich haben wir darüber geschrieben: „Wie bereits unzählige Male schon beschrieben, hat die Globalisierung die Lieferketten-Struktur stark strapaziert und sie für außerhalb ihres Einflussbereiches stehende wie unerwartete Krisen empfindlich gemacht. Ebenso aber auch in der verhältnismäßig kurzen Zeit strategisch nicht sensibilisiert. Das heißt, dass auch in Zukunft keine Entspannung entlang der Lieferkette in Logistik wie Intralogistik in Sicht ist.“
Nun heißt es handeln. Wer es jetzt erst tut, der ist spät dran – und das sind nicht wenige! Bereits 2012 gaben in einer Umfrage 16,2 % der befragten Unternehmen an, dass sie keine Lösungen und Strategien im Supply-Chain-Risikomanagement haben. Spätestens jetzt sollte eine Reaktion erfolgen, denn die aktuelle Lage wird anhalten. Und was viele noch gar nicht bedenken: die Gefahr einer Kettenreaktion und möglichen Folgen weiterer daraus resultierenden Krisen sind real. Kann jemand ernsthaft sagen, das war es jetzt?
Handlungsbedarf für weiterhin funktionierende Lieferketten
Die globalen Lieferketten sind immer noch durch die Pandemie belastet. Viele Länder haben zahlreiche Anti-Pandemie-Maßnahmen eingeführt, die starke Verzögerungen in den Wertschöpfungs- und Lieferketten ausgelöst haben. So haben etwa Kontroll- und Quarantänezonen in logistischen Knotenpunkten zu Lieferstaus von Waren geführt. In der Folge waren viele Zuliefererbetriebe in ihrer Produktion behindert und konnten ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr vollumfänglich nachkommen. Und fehlende Zulieferteile können Produktionsabläufe schnell massiv beeinträchtigen. Hinzu kommen der Ausfall von Arbeitskräften durch Krankheit oder Reisebeschränkungen.
Die weltweite Lage der Lieferketten ist angespannt
Die weltweite Lage der Lieferketten ist angespannt. Viele Unternehmen kämpfen damit, die steigenden Kosten für Transport, Arbeitskräfte und Immobilien zu decken und gleichzeitig die Nachfrage nach schnelleren Lieferzeiten zu befriedigen. Zusätzlich wird die wirtschaftliche Situation durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA erschwert.
Doch es gibt Lösungen: Hochregallager, Densified Storage Hubs (DSHs), das Konbini-Lagersystem (Lokale dezentrale Hubs) und Micro-Hubs sind einige Möglichkeiten, um die Effizienz der Lieferkette zu steigern und Kosten zu sparen.
Anstieg der Online-Nachfrage
Die COVID-19-Pandemie hat die Lieferketten weltweit in eine Krise gestürzt. Viele Unternehmen haben mit Engpässen bei der Beschaffung von Materialien, Komponenten und Halbfertigprodukten zu kämpfen. Gleichzeitig erleben wir einen Anstieg der Online-Nachfrage, da immer mehr Menschen von zu Hause aus bestellen. Die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie stellt für viele Unternehmen eine Herausforderung dar, die sie bisher noch nicht erlebt haben.
Lange Zeit waren Lieferketten relativ stabil – es gab kaum Veränderungen in Bezug auf Produktvielfalt oder Nachfragevolumen. In den letzten Jahren ist jedoch ein Wandel zu beobachten: Immer häufiger kommt es zu saisonalen Schwankungen oder unvorhersehbaren Ereignissen, die die Lieferkette durcheinander bringen. Durch die Pandemie sehen wir nun, dass diese instabilen Bedingungen zum Normalfall werden können. Daher müssen wir unsere Lieferketten neu erfinden, um auf diese veränderte Realität vorbereitet zu sein.
Densified Storage Hubs (DSHs) sind eine Erweiterung des traditionellen Hochregallagers
Densified Storage Hubs (DSHs) sind eine Erweiterung des traditionellen Hochregallagers, bei dem die Lagerhöhe vergrößert wird, um mehr Lagerfläche in einem kompakteren Bereich zu schaffen. DSHs bieten eine höhere Lagerdichte und ermöglichen so eine effizientere Nutzung der vorhandenen Fläche. Die erhöhte Lagerdichte bedeutet auch, dass mehr Güter in kürzerer Zeit gelagert werden können, was zu einer erhöhten Produktivität führt.
DSHs werden häufig in Kombination mit Konbinilagern (CL) und/oder Micro-Hubs (MH) eingesetzt. Diese Kombination ermöglicht es Unternehmen, ihre Lagerflächen effektiver zu nutzen und gleichzeitig die Flexibilität und Effizienz ihrer Supply Chains zu steigern. Durch die Kombination verschiedener Arten von Lagern können Unternehmen außerdem die Kosten reduzieren, da sie nicht mehr verschiedene Standorte für verschiedene Arten von Lagerung benötigen.
Densified Storage Hubs (DSHs) sind eine evolutionäre Lagerlösung, die auf kleineren Flächen mehr Lagerkapazität bietet. DSHs werden durch die Konzentration von Lagerflächen in kompakten Lagern mit hohen Regalstellflächen und der Verwendung modernster Technologien wie intelligenten Schrankeinrichtungen ermöglicht. Diese neuartige Lagerlösung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Lagermethoden, darunter:
- Effizientere Nutzung von Bodenfläche und Arbeitskräften
- Verbesserte Inventarverfolgbarkeit und -zuordnung
- Erhöhte Flexibilität bei der Anpassung an sich ändernde Geschäftsbedürfnisse
- Reduzierte Kosten für Bau, Unterhalt und Betrieb
In einer perfekten Welt würden die Hochregallager (AS/RS) nahe der Verbraucher konzipiert und gebaut werden. Die Realität sieht oft anders aus. Oft werden die AS/RS weiter entfernt von den Kunden installiert, was zu längeren Transportwegen und höheren Kosten führt. Aus diesem Grund haben Konzerne begonnen, DSHs zu entwickeln – verdichtete Lagerhubs, die es ermöglichen, die Hochregallager näher an den Endverbrauchern zu installieren.
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