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Umfassend Analyse zu Transformationsdruck und Existenzängste: Wie die Autozuliefer-Branche auf die Probe gestellt wird

Transformationsdruck und Existenzängste: Wie die Autozuliefer-Branche auf die Probe gestellt wird

Transformationsdruck und Existenzängste: Wie die Autozuliefer-Branche auf die Probe gestellt wird – Bild: Xpert.Digital

Die Krise der Automobilzulieferer-Branche

Eine bedrohliche Situation für zahlreiche Unternehmen

Die Krise der Automobilzulieferer-Branche ist in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden und hat sich zu einer bedrohlichen Situation für zahlreiche Unternehmen entwickelt. Viele Firmen stehen vor existenziellen Herausforderungen, die häufig auf eine Kombination globaler, technologischer und politischer Einflüsse zurückzuführen sind. In Zeiten von Lieferkettenunterbrechungen, steigenden Energiepreisen und einer grundlegenden Transformation hin zur Elektromobilität fällt es vielen Zulieferern schwer, auf dem Markt zu bestehen. Gleichzeitig geraten sie oft zwischen die Mühlsteine der Automobilhersteller und der Endkundennachfrage, was zu einer erheblichen Belastung ihrer Gewinnmargen und ihrer wirtschaftlichen Stabilität führt. Die folgenden Ausführungen beleuchten nicht nur die Ursachen und die komplexe Wechselwirkung der verschiedenen Krisenfaktoren, sondern zeigen auch Ansätze, wie Unternehmen und Politik gemeinsam gegensteuern könnten.

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Transformationsdruck durch Elektromobilität

„Die Automobilindustrie durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel“, erklärte ein Branchenexperte. Dieser Wandel habe bereits vor einigen Jahren begonnen, als deutlich wurde, dass der Verbrennungsmotor mittelfristig durch alternative Antriebe und insbesondere durch Elektroantriebe ersetzt oder zumindest ergänzt würde. Eine damit einhergehende, immense Herausforderung liegt für die Zulieferer darin, diese Transformation rechtzeitig zu erkennen und ihre Produkte, Geschäftsmodelle sowie Produktionsprozesse entsprechend zu diversifizieren und anzupassen. Viele Unternehmen, die bisher klassische Komponenten für Verbrennungsmotoren herstellten, stehen nun vor der Frage, wie sie ihr Portfolio so umgestalten können, dass es auch in einer Welt nachgefragter Elektrofahrzeuge wettbewerbsfähig bleibt.

Geopolitische Spannungen und globale Krisen

Gleichzeitig häufen sich geopolitische Spannungen und globale Krisen, die die Branche schwer belasten. Durch Handelskonflikte, den verstärkten Wettbewerb auf dem Weltmarkt und eine allgemeine Unsicherheit in wirtschaftlich und politisch instabilen Zeiten müssen sich Zulieferer auf immer neue Herausforderungen einstellen. Die COVID-19-Pandemie führte beispielsweise zu massiven Lieferkettenunterbrechungen und Materialengpässen. Zwar zeigen sich die Folgen in manchen Regionen zeitversetzt, doch sind sie vielerorts nach wie vor spürbar. Auch der Krieg in der Ukraine und andere geopolitische Konflikte haben zu zunehmender Unsicherheit sowie zu Energie- und Rohstoffknappheit geführt.

Herausforderungen speziell für deutsche Zulieferer

In diesem Kontext wird auch immer wieder auf die Bedeutung der deutschen Automobilindustrie hingewiesen, die traditionell eine wichtige Rolle für die Volkswirtschaft spielt. Doch gerade deutsche Zulieferer stehen unter einem steigenden Druck, da die energiekostenintensive Produktion hierzulande oft teurer ist als in vielen anderen Ländern. Während einige große Automobilhersteller in der Lage sind, ihre Kosten weiterzugeben oder durch globale Produktionsnetze abzufedern, sind zahlreiche Zulieferer stärker von einzelnen Märkten abhängig. Dadurch geraten sie schneller in eine Schieflage, wenn sich Absatzmärkte verschieben oder Produktionsanläufe verzögern.

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Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette

„Die Krise der Zulieferer ist eine Herausforderung für die gesamte Wertschöpfungskette“, so fasste ein Manager eines großen Automobilherstellers die Situation zusammen. Wenn Zulieferer insolvent gehen, gerate auch die Produktion der OEMs ins Stocken. Schließlich sind Automobilhersteller auf eine pünktliche, reibungslose und qualitativ hochwertige Zulieferung angewiesen. Kommt es durch finanzielle Schieflagen zu Engpässen oder gar Ausfällen in der Lieferkette, können ganze Produktionsstraßen ins Stocken geraten. Dies kann nicht nur zu erheblichen Kosten, sondern auch zu Imageeinbußen führen.

Beispiele für die derzeitige Krisensituation

Ein bezeichnendes Beispiel für die derzeitige Krisensituation ist die mbw-Gruppe, die Insolvenzantrag stellen musste. Laut Aussagen von Brancheninsidern führten hier unter anderem verzögerte Serienanläufe, Planungsunsicherheiten sowie gestiegene Kosten für Energie, Material und Personal zu massiven finanziellen Schwierigkeiten. Besonders frappierend sei dabei, dass viele dieser Faktoren nicht oder nur bedingt von den Zulieferern selbst beeinflusst werden konnten. Ein anderer bekannter Fall ist das Unternehmen WKW, bei dem ein geplatzter Investoren-Deal letztlich in die Insolvenz mündete. Diese Fälle verdeutlichen, dass selbst vermeintlich gut etablierte Zulieferer binnen kurzer Zeit unverschuldet in eine Schieflage geraten können.

 

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Ursachen der Krise der Automobilzulieferer

Um die Ursachen für diese Krise genauer zu untersuchen, hilft ein Blick auf die verschiedenen Faktoren, die zusammenwirken:

Hohe Energiepreise

Erstens belasten die hohen Energiepreise in Deutschland speziell jene Branchen, die viel Strom und Wärme für ihre Produktionsprozesse benötigen. Zulieferer, die zum Beispiel Metalle verarbeiten, Oberflächen behandeln oder komplexe Bauteile herstellen, sind daher von den gestiegenen Strom- und Gaspreisen besonders betroffen. Lange Zeit war es üblich, dass Preissteigerungen zumindest teilweise an die Endkunden weitergegeben werden konnten. Doch in einem immer härter umkämpften Markt ist dies nicht mehr uneingeschränkt möglich. Viele Zulieferer sehen sich gezwungen, einen großen Teil der Mehrkosten selbst zu tragen.

Materialengpässe und -preissteigerungen

Zweitens spielen Materialengpässe und -preissteigerungen eine große Rolle. Während der Pandemie brachen vielerorts Lieferketten zusammen oder wurden massiv gestört, was die Beschaffung wichtiger Vorprodukte erschwerte. Viele Unternehmen kämpften und kämpfen immer noch mit Verzögerungen. Gleichzeitig haben sich die Preise für Rohstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer und Seltene Erden erhöht. Der Kostendruck steigt dadurch immens. Zulieferer müssen ihre Bestände besser planen, Lagerkapazitäten anpassen und sind oftmals gezwungen, auf teurere Alternativprodukte zurückzugreifen, wenn bestimmte Materialien gar nicht oder nur schwer zu bekommen sind.

Volatile Märkte

Drittens sind die Märkte selbst volatiler geworden, besonders was den Absatz von Fahrzeugen betrifft. Zwar befindet sich die Elektromobilität in einem Aufschwung, allerdings ist noch nicht abschließend geklärt, in welchem Tempo sie den Verbrennungsmotor ablösen wird. „Die Verbraucher sind derzeit zurückhaltender beim Kauf neuer Fahrzeuge“, erläuterte ein Marktforscher. Unsichere wirtschaftliche Perspektiven, höhere Inflation und gestiegene Lebenshaltungskosten reduzieren die Kaufkraft und machen große Investitionen wie den Fahrzeugkauf weniger attraktiv. Für Zulieferer hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Planungs- und Produktionsprozesse. Wenn Hersteller ihre Bestellungen reduzieren oder verschieben, kommt es zu Unterauslastungen in den Fabriken.

Neuorientierung für Elektromobilität

Viertens müssen Zulieferer, die sich bisher vor allem auf Bauteile für Verbrennungsmotoren spezialisiert hatten, schnellstmöglich neue Kompetenzen und Produkte entwickeln. Die Umstellung auf Elektromobilität bedeutet oft, dass ihre bisherigen Produkte perspektivisch weniger nachgefragt werden oder sogar völlig obsolet werden können. In der Vergangenheit reichte es manchmal aus, eine Evolution der Verbrennungstechnologie zu begleiten und einzelne Komponenten anzupassen. Nun aber steht eine Revolution an, bei der grundlegend andere Bauteile gefragt sind: Batteriesysteme, Steuerungs- und Regelungstechnik für E-Antriebe oder Leichtbaumaterialien, um das höhere Gewicht der Batterien auszugleichen. Viele Zulieferer investieren daher große Summen in Forschung und Entwicklung, müssen ihre Produktionsprozesse komplett neu ausrichten und benötigen geeignetes, hoch qualifiziertes Personal – ein Prozess, der nicht von heute auf morgen gelingt.

Herausforderungen der Just-in-time-Produktion

Fünftens hat die Just-in-time-Produktion, die über lange Zeit als Paradebeispiel für effiziente Lieferketten galt, in Krisenzeiten ihre Tücken offenbart. Kommt es zu Störungen oder Ausfällen bei einem einzigen Glied der Kette, hat dies sofortige Auswirkungen auf alle nachgeschalteten Unternehmen. Für Zulieferer, die auf maximale Planbarkeit und Kontinuität angewiesen sind, kann schon eine kleine Verzögerung bei der Anlieferung von Rohteilen zu gravierenden Produktionsstopps führen. Diese verwundbare Struktur ist zwar nicht neu, hat sich aber durch globale Krisen und steigende Risiken weiter verschärft.

Restriktive Kapitalvergabe

Sechstens kämpfen Zulieferer mit einer restriktiven Kapitalvergabe und einer oft schwierigeren Kapitalsituation im Vergleich zu großen Automobilherstellern. Banken und Investoren sind mitunter vorsichtiger geworden, wenn es um die Finanzierung von Unternehmen geht, deren Geschäftsmodell in Zeiten des Wandels nicht eindeutig zukunftssicher erscheint. Für die Zulieferer bedeutet dies, dass sie auf der Suche nach frischem Kapital, etwa für neue Projekte oder die Modernisierung ihrer Produktionsanlagen, vor zusätzlichen Hürden stehen. Das wiederum verlangsamt den dringend notwendigen Transformationsprozess, was die Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächt.

Interne Faktoren

Neben den externen Faktoren spielen in vielen Fällen auch interne Faktoren eine Rolle. Managementfehler, eine zu statische Unternehmenskultur oder eine fehlende Anpassung der Unternehmensstrukturen an die neuen Marktanforderungen können ebenfalls dazu beitragen, dass eine Krise entsteht oder sich verschärft. Manche Zulieferer haben möglicherweise zu spät erkannt, dass sie sich stärker diversifizieren müssen, um nicht von wenigen Großkunden abhängig zu sein. „Wenn ein Zulieferer nur zwei oder drei große Auftraggeber hat und einer davon seine Bestellungen drastisch reduziert, kann das sofort eine existenzielle Krise auslösen“, erklärte ein Unternehmensberater.

Personalplanung und -entwicklung

Ein weiterer Aspekt ist die Personalplanung und -entwicklung. Die Automobilzulieferer brauchen zunehmend Fachkräfte, die sich mit Elektromobilität, Digitalisierung und neuen Technologien auskennen. Allerdings ist der Fachkräftemangel in Deutschland und anderen Industrieländern ein wachsendes Problem. „Wir suchen händeringend nach Ingenieurinnen und Ingenieuren, die unsere neuen Projekte vorantreiben können“, berichtete ein Zulieferer, der in die Batterieproduktion einsteigen möchte. Wenn Unternehmen diese dringend benötigten Talente nicht rechtzeitig finden, verschleppt das wiederum wichtige Innovationsvorhaben.

Globale Konkurrenz

Mit Blick auf die globale Wirtschaftslage sind deutsche Zulieferer außerdem mit steigender Konkurrenz aus dem Ausland konfrontiert. In Märkten wie China sind die Produktionskosten zum Teil deutlich niedriger, gleichzeitig haben dortige Unternehmen in den vergangenen Jahren ihre Fertigungstechnologien weiterentwickelt und verbessern stetig ihre Qualitätsstandards. „Chinesische Wettbewerber drängen zu sehr attraktiven Preisen in den Markt“, bemerkte ein Marktforscher. Das setzt die deutschen Zulieferer zusätzlich unter Druck. Zunehmend verlagern Automobilhersteller ihre Produktion in Länder, in denen sie von geringeren Lohnkosten, niedrigeren Energiekosten und einer günstigeren Steuerpolitik profitieren können.

 

Ein Überblick über die Herausforderungen und Lösungsansätze der Automobilzulieferer

Die Situation ist also hochkomplex und verlangt nach unterschiedlichen Lösungsansätzen. Einige Maßnahmen sind bereits in Umsetzung oder zumindest in Planung:

1. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Zahlreiche Zulieferer versuchen, ihre Produktpalette zu diversifizieren, neue Technologien zu entwickeln und sich frühzeitig an zukunftsweisenden Projekten zu beteiligen. „Wir haben gelernt, dass wir uns nicht mehr nur auf Verbrennungsmotor-Komponenten verlassen können“, sagte ein Geschäftsführer, der inzwischen einen erheblichen Teil seiner Produktionskapazitäten auf Bauteile für Elektrofahrzeuge umgestellt hat. Das erfordert jedoch nicht nur technisches Know-how, sondern auch die Bereitschaft, Abläufe und Denkweisen im Unternehmen zu verändern.

2. Innovation und Forschung

Viele Zulieferer investieren in die Entwicklung neuer Materialien, Leichtbaukonzepte und intelligenter Systeme, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Auch Softwarelösungen und digitale Services rund um das Auto gewinnen an Bedeutung. Ein Trend geht zudem hin zu vernetzten Fahrzeugen und autonomen Fahrfunktionen, was zusätzliche Kompetenzen in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Datenanalyse erfordert.

3. Diversifizierung der Kundenbasis

Eine einseitige Abhängigkeit von wenigen großen OEMs wird zunehmend als Risikofaktor erkannt. Manche Zulieferer orientieren sich an weiteren Branchen, etwa an der Luft- und Raumfahrt oder an der Medizintechnik, um ihre Abhängigkeit vom Auto-Sektor zu reduzieren. Andere suchen gezielt nach Kooperationen mit ausländischen Herstellern, um in neuen Märkten Fuß zu fassen.

4. Stärkere Zusammenarbeit und Kooperation

Um Kosten zu senken und Synergien zu erzielen, gehen einige Zulieferer Kooperationen mit Wettbewerbern ein. Diese neue Offenheit kann beispielsweise in gemeinsamen Forschungsprojekten oder bei der gemeinsamen Nutzung von Fertigungsanlagen zum Tragen kommen. „In Krisenzeiten hilft es, Allianzen zu bilden, statt sich gegenseitig zu bekämpfen“, sagte ein Branchenkenner.

5. Politische Unterstützung

In einigen Fällen werden staatliche Förderprogramme aufgelegt, die die Innovationskraft der Unternehmen stärken sollen. Ein verbesserter Zugang zu Finanzierung, gezielte Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen in Bildung und Forschung können die Automobilzulieferer entlasten. Gleichzeitig gibt es Debatten darüber, ob Subventionen für bestimmte Technologien (zum Beispiel für Elektroantriebe oder Wasserstoffantriebe) sinnvoll sind und wie sie am effektivsten eingesetzt werden können, ohne Wettbewerbsverzerrungen zu erzeugen.

6. Effiziente Restrukturierung

Unternehmen, die in eine finanzielle Schieflage geraten, benötigen häufig einen strukturierten Insolvenz- oder Restrukturierungsprozess, um sich zu konsolidieren und den Geschäftsbetrieb fortführen zu können. Dabei ist es wichtig, dass die Verfahren zügig und effektiv durchgeführt werden, damit möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben und das Know-how nicht verloren geht. Allerdings kann sich dieser Prozess durchaus in die Länge ziehen, wenn Investoren abspringen, die Unternehmenssituation unklar ist oder hohe Schulden drücken.

7. Strategische Investitionen in Personal

Um den Übergang in das Zeitalter der Elektromobilität zu meistern, sind neue Qualifikationen und Fachkenntnisse notwendig. Daher setzen einige Zulieferer auf gezielte Weiterbildungen, Umschulungen und Fortbildungen, um die eigene Belegschaft auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Darüber hinaus versuchen sie, hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, indem sie nicht nur auf attraktive Gehälter, sondern auch auf flexible Arbeitsmodelle und moderne Unternehmenskulturen setzen.

 

Transformation im Automobilökosystem: Wie Zulieferer die Wende gestalten

Risiken und Chancen für Zulieferer in der Automobilindustrie

Die Beispiele mbw-Gruppe und WKW zeigen, wie schnell ein Unternehmen in eine gefährliche Schieflage geraten kann. Wenn ein vereinbarter Investoren-Deal platzt oder wenn gestiegene Material- und Energiepreise nicht kompensiert werden können, reichen oft schon wenige Wochen, um dem Unternehmen den Boden unter den Füßen zu entziehen. In diesen Fällen machen Insolvenzverfahren Schlagzeilen und sorgen für eine Verunsicherung in der gesamten Zuliefererbranche. Wer mit den betroffenen Unternehmen kooperiert, muss schnell Alternativen finden, um eigene Lieferausfälle zu vermeiden. Diese Dynamik kann sich rasch zuspitzen, wenn mehrere Glieder der Zulieferkette gleichzeitig in eine Krise rutschen.

Abhängigkeit zwischen OEMs und Zulieferern

„Die Krise der Zulieferer ist ein Indikator dafür, wie verletzlich das gesamte Automobilökosystem geworden ist“, kommentierte eine Unternehmensberaterin, die sich auf Transformationsprozesse in der Industrie spezialisiert hat. Die Beziehungen zwischen OEMs und Zulieferern sind traditionell eng, doch in vielen Fällen scheinen die Abhängigkeiten größer zu sein, als es den Herstellern lieb ist. Ein Ausfall bei einem Spezialzulieferer, der ein bestimmtes Bauteil liefert, das nicht so leicht zu ersetzen ist, kann bei einem OEM ganze Produktionslinien stilllegen. Umso wichtiger ist es, dass es zu einer engen Abstimmung und Kooperation zwischen Herstellern und Zulieferern kommt, um Krisen frühzeitig abzufangen.

Chancen durch Elektromobilität

Die Elektromobilität ist einerseits Treiber der Krise, weil sie Investitionen und einen Technologiewandel verlangt, sie bietet aber gleichzeitig auch Chancen. Wer die notwendigen Kompetenzen frühzeitig aufbaut und Produkte entwickelt, die in neuen Fahrzeugkonzepten gebraucht werden, kann sich vom Wettbewerb abheben. Batterieforschung, Ladeinfrastruktur, Leichtbautechniken oder Antriebskomponenten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge sind Bereiche, in denen Zulieferer sich profilieren können. Hier entstehen neue Märkte, nicht nur im Pkw-Segment, sondern auch bei Nutzfahrzeugen, Bussen, Zweirädern oder Micro-Mobility-Konzepten, wie E-Scootern.

Politische Unsicherheiten und Technologiefragen

Allerdings bleiben Risiken, die auch politisch entschieden werden: Welche Antriebsart wird mittel- bis langfristig gefördert und in welchen Märkten setzt sich welche Technologie durch? So dominieren in manchen Ländern batterieelektrische Fahrzeuge, während andere stärker auf Brennstoffzellentechnologie setzen. Eine noch nicht klar beantwortete Frage lautet: Werden synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, für Pkw in größerem Stil relevant oder nur für den Einsatz in Luftfahrt und Schifffahrt entwickelt? Jedes Szenario erfordert andere technische Komponenten und schafft neue Chancen sowie Risiken für Zulieferer.

Strategische Ausrichtung und Risikomanagement

In Zeiten, in denen der Wandel so stark von globalen Einflüssen geprägt ist, ist eine klare strategische Ausrichtung für die Zulieferer essenziell. „Ein Unternehmen muss sich bewusst sein, wo es in fünf oder zehn Jahren stehen will“, betonte ein Experte für Unternehmensstrategie. Dabei helfe es, Szenarien zu entwickeln und sich an mehreren möglichen Zukunftsbildern auszurichten. Wer sämtliche Ressourcen nur auf das Thema batterieelektrisches Fahren setzt, könnte bei einem Technologiesprung in Richtung Wasserstoff in eine Sackgasse geraten – oder umgekehrt. Das Diversifizieren der eigenen Kompetenzen ist daher eine Art Risikomanagement.

Digitalisierung als Schlüssel zum Erfolg

Um langfristig auf dem Markt bestehen zu können, ist auch die Digitalisierung der Prozesse innerhalb der Unternehmen unabdingbar. Viele Zulieferer stehen nicht nur vor der Frage, wie sie ihre physischen Produkte zukunftsfähig gestalten, sondern auch, wie sie mithilfe von Daten, Automatisierung und vernetzten Produktionsabläufen effizienter und schneller werden. Moderne Fertigungskonzepte, wie Industrie 4.0, ermöglichen eine enge Kommunikation zwischen Maschinen, eine vorausschauende Wartung und eine flexible Anpassung an schwankende Produktionszahlen. Das setzt allerdings erhebliche Investitionen voraus und erfordert gut ausgebildetes Personal in Bereichen wie IT, Mechatronik und Robotik.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor

Neben der Digitalisierung ist Nachhaltigkeit ein stark wachsendes Thema. Umweltauflagen und gesellschaftliche Erwartungen machen es notwendig, dass Zulieferer ihre Produktion nicht nur hinsichtlich Kosten und Qualität optimieren, sondern auch im Hinblick auf ökologische Standards. Energieeffizienz, Recyclingkonzepte und die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks werden immer wichtiger. Inzwischen bewerten viele Autobauer ihre Zulieferer anhand klarer Nachhaltigkeitskriterien und bevorzugen jene, die strenge Vorgaben zum Umweltmanagement erfüllen. Für einige Unternehmen kann das eine Gelegenheit sein, sich als Vorreiter zu positionieren und ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.

Transformation und Mitarbeiterentwicklung

Trotz aller Schwierigkeiten und Unsicherheiten bietet die Transformation der Automobilbranche also auch Möglichkeiten für Neugestaltung und Zukunftssicherung. Zahlreiche traditionelle Zulieferer haben erfolgreich bewiesen, dass sie den Sprung von herkömmlichen Bauteilen in Richtung hochkomplexer E-Komponenten oder Software schaffen können. „Wir sehen unsere Zukunft in intelligenten und vernetzten Systemen für Fahrzeuge“, sagte ein mittelständischer Geschäftsführer. Dieser Optimismus sei wichtig, dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Transformationsprozess für viele Betriebe eine Gratwanderung bleibt.

Fachkräftemangel und Ausbildung

Einen entscheidenden Faktor stellen die Aus- und Weiterbildung sowie die Mitarbeitergewinnung dar. Personal mit technischem Fachwissen wird in einem solchen Ausmaß gebraucht, dass es mittlerweile zu einem echten Engpass kommt. Zugleich sind die Anforderungen höher geworden, weil sich Technologien schnell weiterentwickeln und Mitarbeitende häufig neueste Kenntnisse in Bereichen wie Elektrotechnik, Softwareentwicklung und Datenanalyse benötigen. Die Einführung oder Ausweitung von Dualen Studiengängen, Kooperationen mit Hochschulen und gezielte Programme zur beruflichen Weiterbildung könnten Lösungen sein, um ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen. Das Ziel besteht darin, die Belegschaften fit für den Wandel zu machen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen, damit sie nicht abwandern.

 

Vom Krisenherd zur Innovationsquelle: Der Wandel der Automobilindustrie

Die Bedeutung des Mittelstands

Eine besondere Bedeutung kommt dem Mittelstand zu, der in Deutschland traditionell als Rückgrat der Wirtschaft und des Innovationsgeschehens gilt. Viele mittelständische Zulieferer haben sich auf bestimmte Nischen spezialisiert und über Jahrzehnte hinweg erfolgreich eine hohe Kompetenz in ihrem Bereich aufgebaut. Allerdings fehlt es ihnen oft an den Ressourcen und dem finanziellen Polster, um große Sprünge in der Transformation zu machen. Sie können nicht mit riesigen Entwicklungsbudgets arbeiten oder ganze Produktionsstraßen einfach so in neue Technologien umwandeln, ohne erhebliche Risiken einzugehen. Hier wären strategische Allianzen oder Zusammenschlüsse mit anderen Unternehmen sinnvoll, um Skaleneffekte zu erzielen und Entwicklungskosten zu teilen.

Die Herausforderung der Vernetzung

„Wir müssen uns stärker vernetzen und nicht mehr nur auf unser eigenes, oft begrenztes Budget schauen“, betonte ein Sprecher eines mittelständischen Zuliefererverbands. Gleichzeitig dürfe man die kulturellen Unterschiede zwischen Unternehmen nicht unterschätzen. Eine erfolgreiche Kooperation verlange Vertrauen und eine gewisse Kompromissbereitschaft. Dennoch ist der Druck so groß, dass viele Unternehmen mittlerweile offener für solche Kooperationen geworden sind.

Politische Verantwortung und Rahmenbedingungen

Ein weiterer Aspekt, der oftmals angesprochen wird, ist die politische Verantwortung. Politik kann Rahmenbedingungen schaffen, die den Zulieferern den Übergang erleichtern. Steuerliche Anreize für Investitionen in Forschung und Entwicklung, eine Modernisierung der Infrastruktur, der Ausbau erneuerbarer Energien, um langfristig bezahlbare und saubere Energie bereitzustellen, oder Förderprogramme für regionale Innovationscluster sind nur einige Beispiele. Auch der schnelle Ausbau des Ladenetzes für Elektrofahrzeuge wirkt sich indirekt positiv auf jene Zulieferer aus, die Bauteile für E-Mobilität liefern, da dadurch die Nachfrage nach E-Fahrzeugen steigt.

Kritik an staatlichen Programmen

Kritik kommt mitunter von Seiten der Wirtschaft, die bemängelt, dass staatliche Programme oft zu bürokratisch oder zu eng gefasst seien. „Wir brauchen zielgerichtete Hilfen, damit sie wirklich bei den Unternehmen ankommen, die sie benötigen“, meinte ein Wirtschaftsvertreter. Hier müsste ein ständiger Dialog stattfinden, um die Förderinstrumente auf die realen Bedürfnisse der Betriebe abzustimmen. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass staatliche Hilfen nie alle Probleme lösen können, wenn grundlegende unternehmerische Fehlentscheidungen oder eine mangelnde Bereitschaft zur Anpassung vorliegen.

Ein Blick in die Zukunft

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es vermutlich keine schnelle und einfache Lösung geben wird, die die Krise der Zulieferer abrupt beendet. Vielmehr werden wir einen Strukturwandel erleben, der sich möglicherweise über ein oder zwei Jahrzehnte hinziehen wird. Die Automobilindustrie ist einer der größten und zugleich innovativsten Sektoren weltweit, doch sie befindet sich in einem noch nie da gewesenen Umbruch. Es entsteht eine veränderte Mobilitätslandschaft, die neben Elektroantrieben auch autonome Fahrzeuge, Carsharing-Modelle und andere Mobilitätskonzepte umfasst. Neue Player, beispielsweise aus der Tech-Branche, drängen in den Markt und erhöhen den Wettbewerb.

Anpassung und Überleben

„Wer in diesem Spiel überleben will, muss seine Karten neu mischen“, sagte ein Wirtschaftsprofessor. Für die Zulieferer heißt das: Alte Stärken, wie ein hoher Qualitätsanspruch und eine präzise Fertigung, beibehalten, aber gleichzeitig offen sein für neue Ideen, Kooperationen und Technologien. Die Betriebe sind gefordert, ihre Prozesse schlanker zu gestalten, schneller auf Veränderungen zu reagieren und sich aktiv Wissen anzueignen, das über die traditionelle Mechanik hinausgeht.

Chancen für die europäische Automobilindustrie

Gelingt dies, könnten die Automobilzulieferer zu einem entscheidenden Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie werden. Sie verfügen über wertvolle Erfahrungen, eingespielte Netzwerke und ein tiefes Verständnis für den Fahrzeugbau. Mit der richtigen Strategie könnten sie nicht nur ihre Position auf dem globalen Markt behaupten, sondern auch Vorreiterrollen in bestimmten Segmenten übernehmen, beispielsweise im Bereich hochspezialisierter E-Komponenten, nachhaltiger Materialien oder digitaler Dienstleistungen rund ums Fahrzeug.

Erkenntnisse aus der Krise

Schlussendlich gilt: Die Krise der Zulieferer offenbart Schwächen, die sich über Jahre hinweg aufgebaut haben, sie birgt aber ebenso die Chance für einen notwendigen Neubeginn. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie alte Pfade verlassen müssen, um gestärkt aus den Umbrüchen hervorzugehen. Sie investieren in neue Geschäftsfelder, erweitern ihr Know-how, suchen Partner, setzen auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit und positionieren sich in einem globalen, rasch wandelnden Markt neu. Dieser Prozess ist schmerzhaft, kann aber bei konsequenter Umsetzung zu einer resilienteren, wettbewerbsfähigeren und innovativeren Zuliefererlandschaft führen.

Die Rolle der Zulieferer

„Am Ende wird sich zeigen, wer bereit ist, das Risiko der Veränderung einzugehen“, sagte ein altgedienter Brancheninsider. Die Automobilhersteller brauchen eine robuste Lieferkette und innovative Partner, die mit ihnen die Mobilität der Zukunft gestalten. Die Zulieferer sind daher keine Randfigur, sondern stehen im Zentrum dieser Entwicklungen. Gelingt es ihnen, sich in neuen Technologiefeldern zu etablieren, bleibt ihr Einfluss auf die Branche ungebrochen. Versäumen sie hingegen den Anschluss, drohen Insolvenzen und der Verlust hochqualifizierter Arbeitsplätze.

Strukturwandel in der Automobilindustrie

In der Gesamtschau ist die Krise der Automobilzulieferer somit nicht nur ein kurzfristiges Phänomen, sondern Ausdruck eines umfassenden Strukturwandels, der fast alle Bereiche der Branche und viele Teile der Gesellschaft berührt. Die Unternehmen müssen ihre Strategien anpassen, die Politik unterstützende Rahmenbedingungen schaffen und die Belegschaften den Wandel aktiv mitgestalten. Nur mit einer Bündelung von Kräften und einem gemeinsamen Verständnis über Ziele und Maßnahmen kann es gelingen, den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen. Traditionelle Stärken wie Qualität, Präzision und Verlässlichkeit können dabei mit neuen Innovationen in Feldern wie Digitalisierung, Elektromobilität und nachhaltiger Produktion kombiniert werden. So könnte sich letztlich eine robuste und wettbewerbsfähige Lieferkette herausbilden, die auch in turbulenten Zeiten Bestand hat und ihren Teil dazu beiträgt, die Automobilindustrie als einen der zentralen Wirtschaftszweige zu erhalten.

Damit erreicht diese Analyse eine zentrale Erkenntnis

Die Krise der Zulieferer ist nicht das Ende einer Erfolgsgeschichte, sondern vielmehr der Anfang eines neuen Kapitels, in dem Anpassungsfähigkeit, Kooperation und technologische Vorreiterschaft wichtiger sind als je zuvor. Wer diese Entwicklung entschlossen angeht und konsequent nach vorne schaut, hat beste Chancen, in der neuen Mobilitätswelt eine führende Rolle einzunehmen. Wer hingegen zögert und zu lange auf alte Rezepte setzt, riskiert, von der internationalen Konkurrenz überholt zu werden. Für den Standort Deutschland, aber auch für andere Industrieländer, wird sich zeigen, wie gut Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, um diesen Umbau zu gestalten und die Grundlagen für eine nachhaltige und zukunftssichere Automobilzulieferer-Branche zu legen.

 

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