Sprachauswahl 📢


Mit der GS1 SMART-Box und dem 2D-DataMatrix-Code von GS1 zur intelligenten Logistik in der Lebensmittelverteilung

Veröffentlicht am: 17. Februar 2025 / Update vom: 17. Februar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Mit der GS1 SMART-Box und dem 2D-DataMatrix-Code von GS1 zur intelligenten Logistik in der Lebensmittelverteilung

Mit der GS1 SMART-Box und dem 2D-DataMatrix-Code von GS1 zur intelligenten Logistik in der Lebensmittelverteilung – Bild: Xpert.Digital

Digitale Transformation in der Lebensmittelbranche: Wie 2D-Codes Abfall um 50 % reduzieren

Parla Deli zeigt: Mit Digitalisierung zu weniger Lebensmittelverschwendung

Die Einführung von 2D-Codes und intelligenten Mehrwegbehältern wird die Lebensmittelbranche grundlegend transformieren. Der brasilianische Feinkostladen Parla Deli demonstriert durch die Integration von QR-Codes mit GS1 Digital Link und der GS1 SMART-Box, wie digitale Technologien Abfall reduzieren, Prozesse automatisieren und Nachhaltigkeit fördern. Durch die Kombination von präziser Datenerfassung, Echtzeitkommunikation mit Lieferanten und dynamischer Preisanpassung gelang es dem Unternehmen, Lebensmittelabfälle um 50 % zu senken. Dieser Bericht analysiert die technologischen, betrieblichen und strategischen Innovationen, die diesen Erfolg ermöglichten, und beleuchtet ihre Implikationen für die globale Lebensmittelindustrie.

Passend dazu:

Technologische Grundlagen: Von 2D-Codes zur intelligenten Logistik

Die Entwicklung der Barcode-Technologie

Der Übergang von linearen 1D-Barcodes zu zweidimensionalen Codes markiert einen Paradigmenwechsel in der Lieferkettenlogistik. Während traditionelle Strichcodes lediglich die GTIN (Global Trade Item Number) codieren konnten, ermöglichen 2D-Codes wie QR-Codes oder GS1 DataMatrix die Speicherung zusätzlicher Daten wie Chargennummern, Verfallsdaten und Seriennummern. Die GS1 Digital Link-Syntax erweitert diese Funktionalität weiter, indem sie eine strukturierte URL bereitstellt, die sowohl maschinenlesbare Daten als auch consumer-facing Inhalte verknüpft. Bei Parla Deli enthält jeder QR-Code die GTIN, Losnummer, Produktions- und Verfallsdatum, Nettogewicht und Preis, was eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und automatisierte Bestandsverwaltung ermöglicht.

Datendichte und Flexibilität

Ein entscheidender Vorteil von 2D-Codes liegt in ihrer Kompaktheit: Auf gleichem Raum speichern sie bis zu 100-mal mehr Informationen als 1D-Codes. Diese Kapazität erlaubt die Einbettung dynamischer Daten, die bei jedem Scan aktualisiert werden können. So nutzt Parla Deli denselben Code für Lagerverwaltung, Kassenabrechnung und Verbraucherinteraktion – ohne physische Änderungen an der Verpackung vornehmen zu müssen.

Implementierung bei Parla Deli: Ein systemischer Ansatz

Automatisierte Abfallreduktion durch Echtzeitdaten

Das Herzstück von Parla Delis System ist die Verknüpfung von 2D-Codes mit einer cloudbasierten ERP-Plattform. Beim Scannen des Codes an der Kasse oder im Lager werden Verfallsdatum und Lagerbestand automatisch erfasst. Algorithmen klassifizieren Produkte basierend auf ihrer Haltbarkeit in drei Kategorien:

  1. Optimale Frische (mehr als 75 % der Haltbarkeit verbleibend)
  2. Rabattstufe 1 (50–75 % verbleibend)
  3. Rabattstufe 2 (unter 50 % verbleibend).

Ein regelbasiertes System passt die Preise in Echtzeit an, wobei die Rabattstufen an digitale Preisschilder und Online-Shops übertragen werden. Dieser Ansatz reduzierte Abfälle von verderblicher Ware um 40 % innerhalb der ersten sechs Monate.

Integration der GS1 SMART-Box in die Lieferkette

Integration der GS1 SMART-Box in die Lieferkette

Integration der GS1 SMART-Box in die Lieferkette – Bild: GS1

Die GS1 SMART-Box – ein standardisierter Mehrwegbehälter mit GRAI-Kennung (Global Returnable Asset Identifier) – spielt eine zentrale Rolle in der Logistik. Jede Box ist mit RFID-Tags und einem 2D-Code ausgestattet, der Folgendes trackt:

  1. Standort in Echtzeit
  2. Temperaturverlauf (via IoT-Sensoren)
  3. Füllgewicht.

Diese Daten fließen in ein Prognosemodell, das den Bedarf für jede Filiale vorhersagt. Bei Parla Deli reduzierte dies Überbestände um 30 % und verbesserte die Liefergenauigkeit auf 98 %.

Supply-Chain-Synchronisation: Vom Lieferanten zum Verbraucher

Dynamische Lieferantenkommunikation

Das ERP-System von Parla Deli ist mit dem Verified-by-GS1-Netzwerk verbunden, einem globalen Validierungsdienst für Produktdaten. Wenn Sensoren in den SMART-Boxen einen kritischen Mindestbestand melden, generiert das System automatisch Bestellungen bei vorqualifizierten Lieferanten. Die Spezifikationen umfassen:

  • Geforderte Chargennummern
  • Maximale Transportdauer (basierend auf Verfallsdaten)
  • Präferierte SMART-Box-Kapazität.

Lieferanten erhalten Zugriff auf eine Echtzeit-KPI-Dashboard, das ihre Leistung bei Liefertreue, Kühlkette und Behälterrückgabe trackt.

Konsumenteninteraktion und Kreislaufwirtschaft

Der GS1 Digital Link im QR-Code ermöglicht multifunktionale Verbraucherinteraktion:

  • Bei Scans im Laden: Anzeige von Rezeptvorschlägen und Rabatten
  • Post-Kauf: Zugang zu Herkunftszertifikaten und Recyclinghinweisen
  • Retourenmanagement: Automatisierte Erstattung bei Qualitätsmängeln, erkennbar an der Seriennummer.

Über eine Gamification-App sammeln Kunden Punkte für das Scannen ablaufnaher Produkte, die sie gegen nachhaltige Produkte einlösen können – ein Ansatz, der die Abfallquote zusätzlich um 8 % senkte.

Ökologische und ökonomische Auswirkungen

Reduktion der Lebensmittelverschwendung

Vor der Implementierung landeten 18 % von Parla Delis Frischwaren im Müll. Durch die prädiktive Bestellsteuerung und dynamische Preisgestaltung sank diese Quote auf 9 % – eine Einsparung von 62 Tonnen Lebensmitteln pro Jahr. Die SMART-Box trug zusätzlich 12 % zur Reduktion bei, indem sie Beschädigungen während des Transports minimierte.

Kosteneffizienz in der Logistik

Die Standardisierung auf die GS1 SMART-Box eliminierte manuelle Prozessschritte:

  • Kommissionierungszeit sank von 45 auf 12 Minuten pro Palette
  • LKW-Auslastung stieg durch stapelbare Behälter von 78 % auf 94 %
  • Retourenkosten reduzierten sich um 60 % dank RFID-gestütztem Tracking.

Insgesamt sparte das Unternehmen 520.000 € jährlich ein – bei einer Amortisationszeit der Technologieinvestitionen von unter zwei Jahren.

Herausforderungen und Grenzen der Technologie

Interoperabilität in heterogenen Lieferketten

Trotz der GS1-Standards stieß Parla Deli auf Kompatibilitätsprobleme: 23 % der Lieferanten nutzten veraltete WMS-Systeme, die keine GS1 Digital Links verarbeiten konnten. Die Lösung bestand in der Bereitstellung von API-Adaptern, die GS1-Daten in proprietäre Formate übersetzen.

Passend dazu:

Datensicherheit und Consumer Trust

Die Speicherung von Chargendaten in öffentlichen QR-Codes erforderte eine robuste Verschlüsselung. Parla Deli implementierte hierfür einen tokenisierten Zugriff: Sensible Daten bleiben in einer privaten Blockchain, während der QR-Code nur ein temporäres Zugriffstoken enthält.

Zukunftsperspektiven: Skalierung und künstliche Intelligenz

Predictive Analytics für die Lieferkette 4.0

Parla Deli testet derzeit ein KI-Modell, das Wetterdaten, Social-Media-Trends und historische Verkaufsmuster kombiniert, um die Nachfrage mit 92 % Genauigkeit vorherzusagen. Das System empfiehlt automatisch:

  • Optimale Rabattstufen für saisonale Produkte
  • Ideale SMART-Box-Konfigurationen für Hochsaisonzeiten
  • Präventive Wartungsintervalle für Kühlgeräte basierend auf Sensordaten.

Globaler Standardisierungsbedarf

Während die EU bis 2027 flächendeckende 2D-Code-Scanner an Kassen vorschreibt, fehlt in vielen Regionen noch die Infrastruktur. GS1 schätzt, dass 35 % der KMU in Schwellenländern Investitionshilfen benötigen, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Blaupause für eine nachhaltige Lebensmittelindustrie

Parla Delis Erfolg beweist, dass die Symbiose aus 2D-Codes, IoT-fähiger Logistik und datengesteuerter Entscheidungsfindung einen Systemwandel ermöglicht. Entscheidend war dabei die ganzheitliche Integration aller Stakeholder – von Lieferanten über Lagerarbeiter bis zu den Endverbrauchern. Während technische Hürden wie Interoperabilität und Cybersecurity weiterhin Herausforderungen darstellen, bietet das Modell eine skalierbare Lösung für die UN-Ziele zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Die nächste Evolutionsstufe wird die Einbindung von dezentralen Ledgern sein, um Lieferketten vollständig transparent und unverfälschbar abzubilden.

Passend dazu:

 

Wir sind für Sie da - Beratung - Planung - Umsetzung - Projektmanagement

☑️ Unsere Geschäftssprache ist Englisch oder Deutsch

☑️ NEU: Schriftverkehr in Ihrer Landessprache!

 

Digital Pioneer - Konrad Wolfenstein

Konrad Wolfenstein

Gerne stehe ich Ihnen und mein Team als persönlicher Berater zur Verfügung.

Sie können mit mir Kontakt aufnehmen, indem Sie hier das Kontaktformular ausfüllen oder rufen Sie mich einfach unter +49 89 89 674 804 (München) an. Meine E-Mail Adresse lautet: wolfensteinxpert.digital

Ich freue mich auf unser gemeinsames Projekt.

 

 

☑️ KMU Support in der Strategie, Beratung, Planung und Umsetzung

☑️ Erstellung oder Neuausrichtung der Digitalstrategie und Digitalisierung

☑️ Ausbau und Optimierung der internationalen Vertriebsprozesse

☑️ Globale & Digitale B2B-Handelsplattformen

☑️ Pioneer Business Development / Marketing / PR / Messen


⭐️ Logistik/Intralogistik  ⭐️ Künstliche Intelligenz (KI) - AI-Blog, Hotspot und Content-Hub  ⭐️ Robotics/Robotik  ⭐️ XPaper