Salesforce AI: Warum unabhĂ€ngige KI-Plattformen besser als Einstein und Agentforce sind – Hybrider Ansatz schlĂ€gt Vendor Lock-In!
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Veröffentlicht am: 25. April 2025 / Update vom: 25. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Salesforce AI: Warum unabhĂ€ngige KI-Plattformen besser als Einstein und Agentforce sind – Hybrider Ansatz schlĂ€gt Vendor Lock-In! – Bild: Xpert.Digital
Strategische Optionen fĂŒr KI-Integration in Salesforce: Eigenlösung vs. Drittanbieter
Die strategische Bedeutung unabhĂ€ngiger KI-Plattformen in Salesforce: Eine Analyse ĂŒber Einstein hinaus
Salesforce positioniert seine native kĂŒnstliche Intelligenz (KI) prominent als integralen Bestandteil seiner Customer 360-Plattform und bewirbt sie als die “#1 AI for CRM”. Die Kernbotschaft betont die nahtlose Integration von KI-Funktionen wie Einstein, Agentforce und der umfassenderen AI Cloud in die bestehenden Salesforce-Workflows, um ProduktivitĂ€t zu steigern und Kundenerlebnisse zu personalisieren. Dieses Versprechen der einfachen Implementierung und Nutzung innerhalb einer vertrauten Umgebung ist fĂŒr viele Unternehmen attraktiv.
Jedoch stehen Salesforce-Kunden zunehmend vor einer strategischen Entscheidung: Sollten sie sich ausschlieĂlich auf die native KI-Suite von Salesforce verlassen oder die Integration unabhĂ€ngiger, potenziell spezialisierterer KI-Plattformen in Betracht ziehen? Der KI-Markt entwickelt sich rasant, und externe Anbieter bringen kontinuierlich hochspezialisierte Modelle und innovative Lösungen hervor, die möglicherweise ĂŒber die FĂ€higkeiten einer All-in-One-Plattform hinausgehen.
Dieser Artikel analysiert die strategischen Vorteile der Nutzung unabhĂ€ngiger KI-Plattformen innerhalb der Salesforce-Umgebung. Er untersucht kritisch die FĂ€higkeiten und Grenzen der nativen Salesforce-KI, beleuchtet Integrationspfade und -herausforderungen und adressiert zentrale Aspekte wie FlexibilitĂ€t, Kosten, Datenschutz und AnbieterabhĂ€ngigkeit. Ziel ist es, eine fundierte Grundlage fĂŒr die Entscheidung zu schaffen, ob eine offenere KI-Strategie fĂŒr Salesforce-Nutzer vorteilhafter sein könnte als die alleinige Nutzung der Salesforce-eigenen Lösungen.
Die Kernfrage dreht sich um die AbwĂ€gung zwischen der Bequemlichkeit einer tief integrierten Lösung und der potenziellen LeistungsfĂ€higkeit und Spezialisierung externer KI-Werkzeuge. WĂ€hrend Salesforce die Vorteile seiner integrierten KI hervorhebt, erfordert die hohe Spezialisierung und schnelle Innovationsgeschwindigkeit im KI-Bereich eine differenzierte Betrachtung. Ein einzelner Plattformanbieter kann möglicherweise nicht in allen KI-DomĂ€nen Spitzenleistungen bieten, verglichen mit Anbietern, die sich auf spezifische Bereiche konzentrieren. Diese Spannung zwischen Integration und “Best-of-Breed” bildet den Kern der strategischen Ăberlegungen, die in diesem Bericht untersucht werden.
Passend dazu:
- KI-Integration einer unabhĂ€ngigen und Datenquellen-ĂŒbergreifenden KI-Plattform fĂŒr alle Unternehmensbelange
Die native KI-Suite von Salesforce verstehen (Einstein, Agentforce, AI Cloud)
Salesforce bietet eine breite Palette an KI-Funktionen, die tief in seine verschiedenen Cloud-Produkte integriert sind und unter den Markennamen Einstein, Agentforce und AI Cloud zusammengefasst werden. Diese Suite zielt darauf ab, alltÀgliche GeschÀftsprozesse durch Automatisierung, Vorhersagen und personalisierte Interaktionen zu optimieren.
FunktionsĂŒbersicht nach Cloud
- Sales Cloud: Kernfunktionen umfassen die Bewertung von Leads und Opportunities basierend auf ihrer Abschlusswahrscheinlichkeit (Einstein Lead/Opportunity Scoring), prĂ€zisere Umsatzprognosen (Einstein Forecasting), die automatische Erstellung personalisierter Verkaufs-E-Mails (Sales Emails), die Zusammenfassung von VerkaufsgesprĂ€chen (Call Summaries) und die automatische Erfassung von AktivitĂ€ten aus E-Mails und Kalendern (Einstein Activity Capture). Der Einstein Copilot bietet zudem kontextbezogene Aktionen und UnterstĂŒtzung im Vertriebsprozess.
- Service Cloud: Hier unterstĂŒtzt KI bei der automatischen Klassifizierung von KundenvorgĂ€ngen (Case Classification), empfiehlt passende Wissensartikel oder vorgefertigte Antworten (Article/Reply Recommendations), erstellt Zusammenfassungen von abgeschlossenen FĂ€llen (Work Summaries) und ermöglicht den Einsatz von Chatbots zur Automatisierung von Standardanfragen.
- Marketing Cloud: KI-Funktionen helfen bei der Erstellung und automatischen Verschlagwortung von Marketinginhalten (Content Generation/Tagging), bewerten die Interaktionswahrscheinlichkeit von Kontakten (Engagement Scoring), optimieren Versandzeitpunkte fĂŒr maximale Ăffnungsraten (Send Time Optimization) und ermöglichen eine tiefgreifende Personalisierung von Kampagnen und Kundenerlebnissen.
- Commerce Cloud: In diesem Bereich fokussiert sich KI auf personalisierte Produktempfehlungen, die Optimierung der Suchergebnisse und die Bereitstellung von Einblicken in das Kaufverhalten zur Steigerung der Konversionen.
- PlattformĂŒbergreifend/Allgemein: Werkzeuge wie der Einstein Prediction Builder ermöglichen es Administratoren, benutzerdefinierte Vorhersagemodelle ohne Code zu erstellen. Einstein Discovery hilft, Muster und Erkenntnisse in Daten zu finden. Einstein Next Best Action liefert kontextbezogene Handlungsempfehlungen. Agentforce reprĂ€sentiert autonome KI-Agenten, die Aufgaben selbststĂ€ndig ausfĂŒhren können. Prompt Builder und Copilot Studio erlauben die Anpassung und Erstellung von KI-gesteuerten Assistenten und Prompts.
Passend dazu:
Zugrundeliegende Architektur
Die Funktionsweise der Salesforce KI basiert auf zwei wesentlichen SĂ€ulen: der Data Cloud und dem Einstein Trust Layer.
Data Cloud AbhÀngigkeit
Die Salesforce Data Cloud fungiert als zentrales Datenfundament. Sie vereinheitlicht Kundendaten aus verschiedenen Quellen (Salesforce-intern und extern) in einer 360-Grad-Sicht. Diese harmonisierten Daten sind die Grundlage fĂŒr viele KI-Anwendungen, insbesondere fĂŒr generative KI und Personalisierung. Wichtig ist, dass bestimmte generative KI-Funktionen und der Audit Trail des Trust Layers die Provisionierung der Data Cloud erfordern, selbst wenn diese nicht intensiv fĂŒr die Datenharmonisierung genutzt wird. Dies schafft eine architektonische AbhĂ€ngigkeit und kann zusĂ€tzliche KomplexitĂ€t und potenzielle Kosten verursachen, insbesondere wenn Unternehmen bereits ĂŒber etablierte Data Warehouses oder Data Lakes verfĂŒgen. Die Notwendigkeit der Data Cloud kann somit den Total Cost of Ownership (TCO) erhöhen und stellt einen potenziellen Engpass dar, wenn sie nicht sorgfĂ€ltig gemanagt wird.
Einstein Trust Layer
Dieses Sicherheitsframework soll die vertrauenswĂŒrdige Nutzung generativer KI gewĂ€hrleisten. Es umfasst mehrere Komponenten:
- Sichere Datenabfrage: Greift auf Salesforce-Daten zu, um Prompts mit relevantem Kontext anzureichern, wobei die Zugriffsrechte des jeweiligen Nutzers berĂŒcksichtigt werden.
- Prompt Defense: Systemrichtlinien sollen Halluzinationen und schÀdliche Ausgaben der Sprachmodelle (LLMs) reduzieren.
- Datenmaskierung: Sensible Daten wie personenbezogene Informationen (PII) oder Zahlungsinformationen (PCI) werden vor dem Senden an externe LLMs maskiert.
- ToxizitĂ€tsbewertung: Die generierten Antworten werden auf potenziell schĂ€dliche Inhalte ĂŒberprĂŒft und bewertet.
- Zero-Data Retention Policy: Salesforce hat Vereinbarungen mit Partnern wie OpenAI und Azure OpenAI getroffen, die sicherstellen sollen, dass ĂŒbermittelte Unternehmensdaten weder von diesen Drittanbietern gespeichert noch zum Training ihrer Modelle verwendet werden.
Ein genauerer Blick auf die Architektur offenbart jedoch, dass Salesforce fĂŒr viele seiner generativen KI-Funktionen auf externe Large Language Models (LLMs) von Anbietern wie OpenAI, Anthropic oder Google zurĂŒckgreift. Diese Modelle werden oft ĂŒber Cloud-Dienste wie AWS Bedrock eingebunden. Der Einstein Trust Layer fungiert dabei als sicheres Gateway. Das bedeutet, dass Salesforce hier primĂ€r als Integrator und Sicherheitsvermittler agiert, anstatt ausschlieĂlich eigene grundlegende generative Modelle zu entwickeln. Obwohl dies den Zugang zu leistungsstarken Modellen ermöglicht, schafft es AbhĂ€ngigkeiten und wirft die Frage auf, inwieweit sich die Kern-KI-Technologie von der direkten Nutzung dieser Modelle ĂŒber andere Plattformen unterscheidet. Kunden bezahlen Salesforce somit fĂŒr die Integration, die Sicherheitsebene und die Einbettung in Workflows, die auf weitgehend extern verfĂŒgbaren KI-Modellen basieren. Dies stĂ€rkt das Argument, die direkte Integration mit diesen externen Modellen oder Plattformen zu evaluieren.
Anerkannte StÀrken der nativen Lösung
Trotz der genannten Punkte bietet die native Salesforce KI-Suite unbestreitbare Vorteile:
- Nahtlose Integration: Die KI-Funktionen sind tief in die Salesforce-BenutzeroberflÀche und die ArbeitsablÀufe eingebettet, was eine reibungslose Nutzung ermöglicht.
- Benutzerfreundlichkeit und Vertrautheit: Bestehende Salesforce-Nutzer und Administratoren finden sich in der Regel schnell zurecht, was die Einarbeitungszeit verkĂŒrzt. Low-Code-Werkzeuge ermöglichen es auch nicht-technischen Anwendern, KI-gestĂŒtzte Erlebnisse zu erstellen.
- Nutzung vorhandener CRM-Daten: Die KI ist darauf ausgelegt, direkt mit den in Salesforce gespeicherten Kundendaten zu arbeiten, was die Datenaufbereitung vereinfachen kann.
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Mehr dazu hier:
UnabhĂ€ngige KI-Plattformen: Mehr FlexibilitĂ€t und Kontrolle fĂŒr Unternehmen
Argumente fĂŒr unabhĂ€ngige KI-Plattformen in Salesforce
Obwohl die native Integration von Salesforce AI Vorteile bietet, sprechen mehrere gewichtige GrĂŒnde dafĂŒr, die Einbindung unabhĂ€ngiger KI-Plattformen ernsthaft in ErwĂ€gung zu ziehen. Diese externen Lösungen können in Bereichen wie FlexibilitĂ€t, Spezialisierung, Anpassbarkeit und potenziellen Kostenvorteilen ĂŒberlegen sein.
FlexibilitÀt und Modellspezialisierung
Der KI-Markt ist durch eine hohe Dynamik und Spezialisierung gekennzeichnet. UnabhĂ€ngige KI-Anbieter konzentrieren sich oft auf spezifische DomĂ€nen oder Technologien und können dadurch in bestimmten Bereichen fortschrittlichere oder maĂgeschneiderte Lösungen anbieten als eine generalistische Plattform wie Salesforce.
Zugang zu “Best-of-Breed”-Modellen
Externe Anbieter entwickeln oft hochspezialisierte Algorithmen fĂŒr Bereiche wie Natural Language Processing (NLP), Computer Vision oder branchenspezifische Analysen. Beispiele hierfĂŒr sind spezialisierte KI fĂŒr Rechtsdokumente wie ContractPodAi oder branchenspezifische Diagnosetools wie Aquant. Solche spezialisierten Modelle können die LeistungsfĂ€higkeit der allgemeineren, von Salesforce eingebundenen Modelle ĂŒbertreffen.
Schnellere Innovationszyklen
Dedizierte KI-Unternehmen können neue Modelle und Funktionen oft schneller entwickeln und veröffentlichen als ein groĂer Plattformanbieter wie Salesforce, dessen KI-Roadmap an breitere Release-Zyklen gebunden ist. Dies ermöglicht Unternehmen, schneller von den neuesten KI-Fortschritten zu profitieren.
GröĂere Modellvielfalt
UnabhĂ€ngige Plattformen oder MarktplĂ€tze bieten Zugang zu einer breiteren Palette von Modellen, einschlieĂlich Nischenlösungen, Open-Source-Optionen oder Modellen von Anbietern, die nicht direkt ĂŒber Salesforce’s “Bring Your Own Model” (BYOM)-Funktion verfĂŒgbar sind.
Passend dazu:
Diese Spezialisierung externer Anbieter steht im Kontrast zum breiteren Ansatz von Salesforce, der darauf abzielt, grundlegende KI-Funktionen ĂŒber die gesamte CRM-Suite bereitzustellen. WĂ€hrend dieser “weite” Ansatz sicherstellt, dass KI in vielen Bereichen verfĂŒgbar ist, kann dies zu Lasten der Tiefe gehen. Eine spezialisierte Betrugserkennungs-KI oder ein medizinisches Bildanalysewerkzeug wird wahrscheinlich ein allgemeines CRM-integriertes Modell fĂŒr diese spezifischen Aufgaben ĂŒbertreffen. Unternehmen mit kritischen Anforderungen in spezialisierten KI-DomĂ€nen könnten feststellen, dass die native Salesforce-KI nicht ausreicht. UnabhĂ€ngige Plattformen ermöglichen es, das beste Werkzeug fĂŒr die jeweilige Aufgabe auszuwĂ€hlen, anstatt sich mit der potenziell nur “ausreichenden” nativen Lösung zufriedenzugeben.
Anpassung und Kontrolle
UnabhĂ€ngige KI-Plattformen bieten oft ein höheres MaĂ an Kontrolle ĂŒber den gesamten KI-Lebenszyklus, von der Datenvorbereitung bis zur Modellimplementierung und -ĂŒberwachung.
Tiefergehendes Modell-Fine-Tuning
Externe Plattformen sind oft fĂŒr Machine-Learning-Ingenieure konzipiert und bieten granulare Kontrolle ĂŒber das Training und die Feinabstimmung von Modellen. Dies geht ĂŒber die Möglichkeiten der eher abstrahierten Low-Code-Tools von Salesforce wie dem Einstein Prediction Builder oder den EinschrĂ€nkungen beim Fine-Tuning von importierten Modellen (BYOM) innerhalb von Salesforce hinaus.
Algorithmenwahl und Transparenz
Nutzer haben mehr Freiheit bei der Auswahl spezifischer Algorithmen und erhalten potenziell mehr Transparenz ĂŒber die Funktionsweise der Modelle (ErklĂ€rbarkeit, Explainability) als durch die Abstraktionsschichten von Salesforce. Obwohl Salesforce Werkzeuge wie den Model Inspector anbietet, sind externe MLOps-Tools oft umfassender.
Kontrolle ĂŒber den KI-Stack
Die Verwaltung der gesamten KI-Pipeline (Datenvorbereitung, Training, Bereitstellung, Ăberwachung) auf Plattformen wie AWS oder Google Cloud bietet mehr Kontrolle als die AbhĂ€ngigkeit von der verwalteten Umgebung von Salesforce.
Salesforce Anpassungsgrenzen
WĂ€hrend Salesforce Low-Code-Builder fĂŒr eine einfache Anpassung bietet, ermöglichen externe Plattformen oft tiefere, codebasierte Anpassungen. Es gibt auch spezifische funktionale EinschrĂ€nkungen bei Salesforce-KI-Funktionen, wie z.B. bei komplexen Anforderungen oder bei der Anpassung von Einstein Activity Capture, sowie allgemeine Plattformlimits.
Potenzielle Kostenvorteile
Die Kostenstrukturen fĂŒr KI-Lösungen können erheblich variieren und ein reiner Vergleich der LizenzgebĂŒhren ist oft nicht ausreichend.
Unterschiedliche Preismodelle
Salesforce lizenziert seine KI-Funktionen hĂ€ufig pro Benutzer und Monat als Add-on zu den bestehenden Cloud-Lizenzen. Im Gegensatz dazu basieren die Preise fĂŒr unabhĂ€ngige AI-Plattformen oft auf dem tatsĂ€chlichen Verbrauch (Rechenzeit, Speicher, API-Aufrufe). UnabhĂ€ngige KI-Anbieter können wiederum eigene, möglicherweise flexiblere Preismodelle haben. Die BYOM-Option in Salesforce kann zwar die Kosten fĂŒr Einstein Requests senken, aber die zugrundeliegenden Kosten des externen Modellanbieters fallen weiterhin an.
Total Cost of Ownership (TCO)
Eine umfassende TCO-Analyse ist entscheidend. WĂ€hrend die native Integration von Salesforce-KI die initialen Integrationskosten senken kann, können andere Faktoren die Gesamtkosten erhöhen: die potenzielle Notwendigkeit von Data Cloud-Lizenzen oder -Nutzung, die relativ hohen Pro-Benutzer-Kosten fĂŒr KI-Add-ons und die Möglichkeit, einen Aufpreis fĂŒr KI-Modelle zu zahlen, die extern gĂŒnstiger verfĂŒgbar wĂ€ren. Der TCO fĂŒr unabhĂ€ngige KI muss die Integrationskosten beinhalten, kann aber von niedrigeren Kern-KI-Nutzungskosten und der Nutzung bestehender Cloud-Infrastruktur profitieren. Agentforce wird zudem als potenziell kostspielig in der Nutzung beschrieben ($2 pro Konversation).
Vermeidung von Redundanz
Die Nutzung unabhĂ€ngiger KI kann es Unternehmen ermöglichen, bestehende Investitionen in andere Cloud-Plattformen oder eigene Dateninfrastrukturen zu nutzen und so redundante Ausgaben innerhalb des Salesforce-Ăkosystems zu vermeiden.
Salesforce Native KI vs. UnabhÀngige KI: Ein Vergleich von Funktionen und FlexibilitÀt

Salesforce Native KI vs. UnabhĂ€ngige KI: Ein Vergleich von Funktionen und FlexibilitĂ€t – Bild: Xpert.Digital
Salesforce Native KI, wie etwa Einstein oder Agentforce, und unabhĂ€ngige KI-Plattformen, die hĂ€ufig spezialisierte oder offene Modelle nutzen, unterscheiden sich deutlich in ihren Funktionen und ihrer FlexibilitĂ€t. WĂ€hrend Salesforce Native KI auf generalistische AnsĂ€tze und CRM-Anwendungen fokussiert ist, bieten unabhĂ€ngige Plattformen oft spezialisierte Modelle und eine breitere Auswahl, einschlieĂlich Open-Source-Optionen. Der Zugang zu den neuesten Modellen ist bei Salesforce abhĂ€ngig von Release-Zyklen und Partnerschaften, wĂ€hrend spezialisierte Anbieter potenziell schnellere Updates ermöglichen. BezĂŒglich Feinabstimmung sind native Salesforce-Modelle hĂ€ufig begrenzt und abstrahiert, beispielsweise durch Werkzeuge wie den Prediction Builder, wohingegen unabhĂ€ngige Plattformen eine detailliertere Kontrolle ĂŒber den Trainingsprozess bieten. Die Wahl spezifischer Algorithmen ist bei Salesforce eingeschrĂ€nkt, da diese meist vordefiniert oder ĂŒber Partner bezogen werden, wĂ€hrend unabhĂ€ngige Plattformen mehr Freiheit dabei bieten. Auch die Infrastruktur wird bei Salesforce vollstĂ€ndig verwaltet und basiert oft auf AWS oder GCP, wĂ€hrend unabhĂ€ngige Plattformen den direkten Zugriff auf Hosting-Umgebungen erlauben, sei es in der eigenen Cloud oder On-Premises. Der Integrationsaufwand bei Salesforce ist gering, da die Lösungen nativ integriert sind, wĂ€hrend externe Plattformen mehr Entwicklungs- und Konfigurationsarbeit erfordern. Hinsichtlich der Kosten setzt Salesforce hĂ€ufig auf ein nutzerbasiertes Preismodell pro Monat als Add-on, wĂ€hrend unabhĂ€ngige Plattformen oft verbrauchsabhĂ€ngige Preise, etwa basierend auf Compute-Leistung oder API-Aufrufen, oder anbieterspezifische Modelle nutzen.
Navigation der Integration: UnabhÀngige KI mit Salesforce verbinden
Die Entscheidung fĂŒr eine unabhĂ€ngige KI-Plattform erfordert eine sorgfĂ€ltige Planung der Integration in die bestehende Salesforce-Umgebung. Es gibt verschiedene Methoden, um diese Verbindung herzustellen, jede mit eigenen Vorteilen und Herausforderungen.
Integrationsmethoden
AppExchange / AgentExchange
Der Salesforce AppExchange bietet eine Vielzahl von Anwendungen von Drittanbietern, darunter auch KI-Lösungen, die oft eine vorgefertigte Integration bieten. AgentExchange ist ein neuerer Marktplatz, der speziell auf KI-Agenten-FÀhigkeiten, -Themen und -Vorlagen von Partnern abzielt und die Bereitstellung von KI-Agenten beschleunigen soll. Dies ist oft der einfachste Weg, erfordert aber, dass ein passender Partner eine Lösung anbietet.
APIs (REST/SOAP/Bulk/Streaming)
Die direkte Nutzung der Salesforce APIs ermöglicht eine maĂgeschneiderte Integration. Entwickler können Daten austauschen, Prozesse in Salesforce auslösen oder Ergebnisse von externen KI-Modellen zurĂŒckspielen. Die Composite API kann dabei helfen, mehrere Operationen effizient zu bĂŒndeln. Diese Methode bietet maximale FlexibilitĂ€t, erfordert aber signifikanten Entwicklungsaufwand.
Middleware-Plattformen (z.B. MuleSoft)
Integrationsplattformen wie MuleSoft (Salesforce’s eigene Lösung) oder andere können als Vermittler dienen. Sie ĂŒbernehmen Aufgaben wie Daten-Transformation, Orchestrierung komplexer Workflows und die Verwaltung der KonnektivitĂ€t zwischen Salesforce und externen KI-Diensten.
Cloud-Plattform-Konnektoren (AWS/GCP)
GroĂe Cloud-Anbieter stellen zunehmend spezifische Dienste zur VerfĂŒgung, um die Integration mit Salesforce zu erleichtern. Beispiele sind AWS Private Connect fĂŒr sichere Netzwerkverbindungen, AWS Event Relay fĂŒr die Echtzeit-Event-Ăbertragung, der AWS Glue Salesforce Connector oder der SageMaker Data Wrangler Connector fĂŒr Datenaufbereitung. Google Vertex AI kann ĂŒber den Model Builder in der Salesforce Data Cloud integriert werden. Diese Konnektoren können die Integration vereinfachen, binden aber an das Ăkosystem des jeweiligen Cloud-Anbieters.
BYOM ĂŒber Einstein Studio
Wie bereits erwĂ€hnt, ermöglicht diese Funktion das Einbinden extern gehosteter Modelle in die Salesforce-Umgebung ĂŒber den Model Builder. Die Anfragen laufen weiterhin ĂŒber die Salesforce-Infrastruktur und nutzen den Trust Layer, was die Integration vereinfacht, aber auch eine gewisse AbhĂ€ngigkeit schafft.
Passend dazu:
- Integration von KI und maschinellem Lernen in der Lagerlogistik â Globale Entwicklungen in Deutschland, EU, USA und Japan
HĂ€ufige Integrationsherausforderungen
Die Integration externer Systeme mit Salesforce ist nicht trivial und birgt spezifische Herausforderungen:
API-Limits
Salesforce begrenzt die Anzahl der API-Aufrufe pro Organisation und Zeitraum (z.B. tĂ€glich, gleichzeitig). Datenintensive KI-Prozesse, die hĂ€ufig Daten synchronisieren oder abfragen, können diese Limits schnell erreichen. Dies erfordert sorgfĂ€ltiges Design (z.B. Throttling, Batch-Verarbeitung, Caching) oder kann den Erwerb höherer Salesforce-Editionen oder zusĂ€tzlicher API-Kontingente notwendig machen. Insbesondere die Limits der Streaming API sind fĂŒr Echtzeit-AnwendungsfĂ€lle relevant.
Datensynchronisation
Die Sicherstellung der Datenkonsistenz zwischen Salesforce und der externen KI-Plattform ist kritisch. Herausforderungen umfassen die Handhabung groĂer Datenvolumina (LDV), die Entscheidung zwischen Echtzeit- und Batch-Updates, die Verwaltung von Latenzzeiten und die Vermeidung von Dateninkonsistenzen. AnsĂ€tze wie Zero-Copy-Integrationen zielen darauf ab, diese Probleme zu mindern, sind aber möglicherweise nicht immer anwendbar.
Datenmapping und -transformation
Unterschiedliche Datenmodelle, -formate und Feldsemantiken mĂŒssen aufeinander abgestimmt werden. Dies kann komplexe Transformationslogiken erfordern, um sicherzustellen, dass Daten korrekt interpretiert werden.
Sicherheit und Authentifizierung: Die sichere Verwaltung von Zugangsdaten (API-SchlĂŒssel, Tokens), die Implementierung robuster Authentifizierungsmethoden (z.B. OAuth 2.0, Named Credentials) und die GewĂ€hrleistung einer sicheren DatenĂŒbertragung (VerschlĂŒsselung) sind essenziell. Fehlkonfigurationen können zu SicherheitslĂŒcken fĂŒhren.
Fehlerbehandlung und Datenkonsistenz
Integrationen mĂŒssen widerstandsfĂ€hig gegenĂŒber Fehlern (Netzwerkprobleme, SystemausfĂ€lle, Datenfehler) sein. Robuste Mechanismen fĂŒr Logging, Monitoring und automatische Wiederholungsversuche (Retry Logic) sind notwendig, um DatenintegritĂ€t zu gewĂ€hrleisten und Ausfallzeiten zu minimieren.
KomplexitÀt und Wartung
MaĂgeschneiderte Integrationen erfordern kontinuierliche Wartung und Anpassung, insbesondere wenn sich Salesforce oder die externe KI-Plattform weiterentwickeln. Dies bindet Ressourcen und erfordert technisches Know-how.
Die KomplexitĂ€t der Integration stellt einen oft unterschĂ€tzten Kostenfaktor dar. WĂ€hrend unabhĂ€ngige KI-Plattformen möglicherweise geringere Kernkosten oder ĂŒberlegene Funktionen bieten, mĂŒssen die Kosten und der Aufwand fĂŒr die Integration â einschlieĂlich Entwicklungszeit, potenzieller Middleware-Lizenzen und laufender Wartung â in die TCO-Berechnung einflieĂen. Die native KI von Salesforce profitiert hier von der vorgefertigten Integration. API-Limits können die KomplexitĂ€t und Kosten weiter erhöhen, wenn aufwĂ€ndige Workarounds oder teurere Lizenzen erforderlich werden. Daher muss die Entscheidung fĂŒr eine unabhĂ€ngige KI die technischen FĂ€higkeiten und Ressourcen der Organisation zur BewĂ€ltigung dieser IntegrationskomplexitĂ€t berĂŒcksichtigen. Eine schlecht geplante Integration kann die Vorteile der externen Plattform zunichtemachen.
Erfolgreiche Integrationsmuster
Trotz der Herausforderungen gibt es etablierte Muster und Werkzeuge fĂŒr erfolgreiche Integrationen. Fallstudien zeigen die erfolgreiche Anbindung von AWS SageMaker an Salesforce, oft unter Nutzung spezifischer AWS-Dienste zur Optimierung von Leistung und Kosten. Ăhnliche Integrationen sind mit Google Vertex AI möglich, insbesondere ĂŒber den Model Builder. Werkzeuge wie Zapier können fĂŒr einfachere, codefreie Integrationen genutzt werden, um Daten zwischen Systemen zu bewegen, z.B. zwischen Google Sheets und Vertex AI als Proxy fĂŒr Salesforce-Daten. Die Nutzung von Cloud-nativen Konnektoren und Diensten wie AWS Glue, EventBridge oder Private Connect kann die Integration ebenfalls erheblich vereinfachen und absichern.
UnabhĂ€ngige AI-Plattform: Integrationsmethoden & Herausforderungen im Ăberblick

UnabhĂ€ngige AI-Plattform: Integrationsmethoden & Herausforderungen im Ăberblick – Bild: Xpert.Digital
Die unabhĂ€ngige AI-Plattform bietet vielfĂ€ltige Integrationsmethoden, die jeweils spezifische Vorteile und Herausforderungen mit sich bringen. AppExchange- oder AgentExchange-Apps ermöglichen eine einfache Installation vorgefertigter Anwendungen oder Komponenten von Partnern mit geringem Entwicklungsaufwand und hĂ€ufig zertifizierter QualitĂ€t. Allerdings ist die Anpassbarkeit begrenzt, und es besteht eine AbhĂ€ngigkeit von Partnerangeboten sowie potenzielle Kosten. Eine direkte API-Integration, die maĂgeschneiderte Entwicklungen unter Nutzung der Salesforce-APIs wie REST, SOAP, Bulk und Streaming ermöglicht, bietet maximale FlexibilitĂ€t und volle Kontrolle ĂŒber den Datenfluss und die Logik. Jedoch erfordert sie einen hohen Entwicklungsaufwand, das Management von API-Limits, eine grĂŒndliche SicherheitsprĂŒfung und eine kontinuierliche Wartung. Die Nutzung einer Middleware wie MuleSoft vereinfacht komplexe Integrationen durch KonnektivitĂ€t, Datenumwandlung und Orchestrierung. Sie bietet zentrale Verwaltung und Wiederverwendbarkeit, verlangt jedoch zusĂ€tzliche Lizenzkosten und eine intensive Einarbeitung in die Plattform. Cloud-Konnektoren wie AWS oder GCP optimieren Integrationen durch spezifische, teilweise Low-Code-Dienste wie Glue, Event Relay oder Private Connect. Diese sind meist leistungsstark, sicher und perfekt fĂŒr das jeweilige Cloud-Ăkosystem geeignet, erfordern jedoch spezialisierte Konfigurationen und binden den Nutzer an den Anbieter. Mit BYOM via Einstein Studio können extern gehostete Modelle leicht in Salesforce-Workflows eingebunden werden, wobei der Trust Layer genutzt wird und die Integration vereinfacht wird. EinschrĂ€nkungen bestehen jedoch bei der ModellunterstĂŒtzung im Vergleich zur direkten Nutzung, der Feinjustierung sowie der AbhĂ€ngigkeit von der Salesforce-Plattform.
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Integration einer unabhĂ€ngigen und Datenquellen-ĂŒbergreifenden KI-Plattform fĂŒr alle Unternehmensbelange - Bild: Xpert.Digital
KI-Gamechanger: Die flexibelste KI-Plattform - MaĂgeschneiderte Lösungen, die Kosten senken, Ihre Entscheidungen verbessern und die Effizienz steigern
UnabhÀngige KI-Plattform: Integriert alle relevanten Unternehmensdatenquellen
- Diese KI-Plattform interagiert mit allen spezifischen Datenquellen
- Von SAP, Microsoft, Jira, Confluence, Salesforce, Zoom, Dropbox und vielen andere Daten-Management-Systmen
- Schnelle KI-Integration: MaĂgeschneiderte KI-Lösungen fĂŒr Unternehmen in Stunden oder Tagen, anstatt Monaten
- Flexible Infrastruktur: Cloud-basiert oder Hosting im eigenen Rechenzentrum (Deutschland, Europa, freie Standortwahl)
- Höchste Datensicherheit: Einsatz in Anwaltskanzleien ist der sichere Beweis
- Einsatz ĂŒber die unterschiedlichsten Unternehmensdatenquellen hinweg
- Wahl der eigenen bzw. verschiedenen KI-Modelle (DE,EU,USA,CN)
Herausforderungen, die unsere KI-Plattform löst
- Mangelnde Passgenauigkeit herkömmlicher KI-Lösungen
- Datenschutz und sichere Verwaltung sensibler Daten
- Hohe Kosten und KomplexitÀt individueller KI-Entwicklung
- Mangel an qualifizierten KI-FachkrÀften
- Integration von KI in bestehende IT-Systeme
Mehr dazu hier:
UnabhÀngige KI-Systeme vs. Salesforce Trust Layer: Ein Vergleich der Datensicherheit
Kritische Ăberlegungen: Risikomanagement bei unabhĂ€ngiger KI
Die Entscheidung fĂŒr oder gegen unabhĂ€ngige KI-Plattformen muss auch eine sorgfĂ€ltige AbwĂ€gung potenzieller Risiken beinhalten, insbesondere in den Bereichen Datenschutz, AnbieterabhĂ€ngigkeit und Datenhoheit.
Datenschutz und Sicherheit
WĂ€hrend Salesforce den Einstein Trust Layer als Garant fĂŒr sichere KI-Nutzung positioniert, offenbaren sich bei genauerer Betrachtung praktische EinschrĂ€nkungen, die im Vergleich zu unabhĂ€ngigen Lösungen abgewogen werden mĂŒssen.
Einstein Trust Layer EinschrÀnkungen:
Deaktivierte Datenmaskierung fĂŒr Agentforce: Ein zentraler Punkt ist die explizite Feststellung, dass die Datenmaskierung fĂŒr Agentforce-Workflows deaktiviert ist. Als BegrĂŒndung wird angefĂŒhrt, dass die Maskierung die kontextuelle Genauigkeit und Relevanz der Ergebnisse beeintrĂ€chtigen wĂŒrde, z.B. bei der Suche nach Ă€hnlichen Accounts, wo die Details des Referenz-Accounts benötigt werden. Dies stellt ein erhebliches Datenschutzrisiko dar, da potenziell sensible Kundendaten unmaskiert an externe LLMs gesendet werden könnten, was insbesondere in regulierten Branchen problematisch ist und dem “Trust”-Versprechen widerspricht.
Alternative Mitigation (Anthropic): Salesforce plant, als Alternative Anthropic-Modelle anzubieten, die innerhalb einer “Salesforce Trusted Boundary” (gehostet auf AWS Bedrock) laufen. Obwohl die Daten damit die Salesforce-KontrollsphĂ€re nicht verlassen, bleibt die Datenmaskierung auch hier deaktiviert. Es ist fraglich, ob dies Datenschutzbedenken ausreichend adressiert, verglichen mit einer funktionierenden Maskierung.
Generelle Trust Layer FunktionalitĂ€t: Die Kernfunktionen wie Zero-Retention bei Partnern und ToxizitĂ€tsprĂŒfung bleiben bestehen. Die Ausnahme bei Agentforce ist jedoch eine signifikante EinschrĂ€nkung.
Potenzielle Vorteile unabhÀngiger Plattformen:
Dedizierte Datenresidenzoptionen: UnabhĂ€ngige Cloud-Anbieter oder spezialisierte Plattformen bieten möglicherweise granularere Kontrolle ĂŒber den Speicher- und Verarbeitungsort von Daten. Dies kann notwendig sein, um strenge regionale Datenschutzgesetze (wie GDPR oder spezifische nationale Vorschriften) zu erfĂŒllen, die ĂŒber die allgemeinen Zusicherungen von Salesforce Hyperforce hinausgehen.
Alternative Sicherheitsarchitekturen: Unternehmen können Architekturen wĂ€hlen, die besser zu ihren spezifischen Sicherheitsanforderungen passen, z.B. durch dedizierte VerschlĂŒsselung, strengere Zugriffskontrollen oder Datenisolationsmechanismen.
Direkte Anbieterverantwortung: Die Zusammenarbeit direkt mit einem KI-Anbieter schafft klarere Verantwortlichkeiten fĂŒr den Umgang mit Daten, ohne Salesforce als zwischengeschaltete Instanz.
Die LĂŒcke zwischen dem Marketingversprechen des Trust Layers und seiner technischen RealitĂ€t, insbesondere der deaktivierten Maskierung fĂŒr Agentforce, ist entscheidend fĂŒr die Risikobewertung. EntscheidungstrĂ€ger können sich nicht allein auf die Marketingaussagen verlassen, sondern mĂŒssen die spezifische Implementierung fĂŒr ihre AnwendungsfĂ€lle prĂŒfen und dies mit den potenziell konsistenteren oder konfigurierbareren Kontrollen unabhĂ€ngiger Plattformen vergleichen.
Passend dazu:
- VertrauenswĂŒrdige KI: Europas Trumpfkarte und die Chance, eine fĂŒhrende Rolle bei der KĂŒnstlichen Intelligenz zu ĂŒbernehmen
Datenschutz- & Sicherheitsaspekte: Einstein Trust Layer vs. UnabhÀngige Plattformen

Datenschutz- & Sicherheitsaspekte: Einstein Trust Layer vs. UnabhĂ€ngige Plattformen – Bild: Xpert.Digital
Datenschutz- und Sicherheitsaspekte sind sowohl beim Einstein Trust Layer von Salesforce als auch bei unabhĂ€ngigen Plattformen von zentraler Bedeutung. Im Bereich Datenmaskierung bietet das Trust Layer UnterstĂŒtzung fĂŒr bestimmte Regionen und Sprachen, jedoch mit einer EinschrĂ€nkung bei Agentforce, wĂ€hrend unabhĂ€ngige Plattformen konfigurierbare und anpassbare Regeln sowie unterstĂŒtzte Datentypen bereitstellen können. FĂŒr agentenbasierte Workflows ist die Datenmaskierung im Trust Layer deaktiviert, wĂ€hrend sie bei unabhĂ€ngigen Plattformen, abhĂ€ngig von der Implementierung, oftmals möglich ist, wenn Performance-EinbuĂen tolerierbar sind. Die Zero-Data-Retention bei Drittanbietern wird durch vertragliche Vereinbarungen, beispielsweise mit OpenAI, gewĂ€hrleistet; unabhĂ€ngige Plattformen erlauben direkte VertrĂ€ge oder Hosting auf eigener Infrastruktur, um Drittparteien komplett zu vermeiden. Audit Trails werden im Trust Layer durch die Data Cloud protokolliert, einschlieĂlich toxischer Inhalte und Maskierung, wĂ€hrend unabhĂ€ngige Plattformen oft detaillierte Logging- und Monitoring-Funktionen wie MLOps-Tools bieten. Bei der Kontrolle der Datenresidenz hĂ€ngt das Trust Layer von der Hyperforce Region und der Provisionierung ab, wohingegen unabhĂ€ngige Plattformen typischerweise eine granularere Auswahl von Rechenzentrumsregionen erlauben. Die Hosting-Optionen reichen bei Salesforce vom Anbieter selbst verwaltetem Hosting bis zur BYOM-Option ĂŒber das SF-Gateway mit Hosting bei Partnern wie AWS oder GCP, wobei auch Anthropic im SF-Bereich eingeplant ist. UnabhĂ€ngige Plattformen ermöglichen hingegen Hosting in einer eigenen Cloud-Instanz, On-Premises oder in der Anbieter-Cloud. Hinsichtlich der GranularitĂ€t der Kontrollen bietet das Trust Layer konfigurierbare Optionen, beispielsweise zur Festlegung der Maskierungsregeln, wobei die grundlegende Architektur festgelegt ist; unabhĂ€ngige Plattformen können oft eine umfassendere Konfigurierbarkeit der SicherheitsmaĂnahmen bereitstellen.
Vermeidung von Vendor Lock-In
Die tiefe Integration von Salesforce-Diensten birgt das Risiko einer starken AbhÀngigkeit vom Anbieter.
Risiko der Ăkosystem-AbhĂ€ngigkeit
Sich ausschlieĂlich auf Salesforce fĂŒr CRM und KI zu verlassen, schafft eine erhebliche AbhĂ€ngigkeit. Dies kann die Verhandlungsposition bei Preisanpassungen schwĂ€chen und die FlexibilitĂ€t einschrĂ€nken, zukĂŒnftig andere Technologien zu nutzen.
Strategische Diversifizierung
Die Nutzung unabhÀngiger KI-Plattformen diversifiziert den Technologie-Stack. Unternehmen können Innovationen aus dem gesamten Markt nutzen und bei Bedarf leichter den Anbieter wechseln. Dies erhÀlt die strategische HandlungsfÀhigkeit.
Salesforce’s “Open Ecosystem”-Paradoxon
Salesforce bewirbt zwar ein offenes Ăkosystem, z.B. durch BYOM, aber die praktische RealitĂ€t der tiefen Integration fĂŒhrt oft zu einer faktischen Bindung. Selbst bei Nutzung von BYOM erfolgt die Verwaltung und Bereitstellung ĂŒber die Salesforce-Plattform, was einen Wechsel erschwert. Die Bequemlichkeit der integrierten Lösung kann so zu einem “Soft Lock-in” fĂŒhren, da die zugrundeliegenden AbhĂ€ngigkeiten verschleiert werden und der Wechsel zu einer anderen Management- oder Deployment-Strategie Reibungsverluste verursacht.
Mehr dazu hier:
Datenhoheit und PortabilitÀt
Die Kontrolle ĂŒber die eigenen Daten und die Möglichkeit, Modelle oder Daten bei Bedarf zu migrieren, sind wichtige strategische Aspekte.
Bedenken bei Einstein Activity Capture (EAC)
Ein spezifisches Problem betrifft EAC. Die erfassten E-Mail- und Kalenderdaten werden nicht als Standard-AktivitĂ€tsdatensĂ€tze in Salesforce gespeichert, sondern extern bei AWS. Diese Daten unterliegen einer begrenzten Aufbewahrungsfrist (standardmĂ€Ăig 6 Monate, maximal 24 Monate mit kostenpflichtiger Lizenz) und gehen verloren, wenn EAC deaktiviert wird. Dies wirft erhebliche Fragen bezĂŒglich der Datenhoheit, des langfristigen Zugriffs und der Backup-Möglichkeiten auf. Man besitzt seine Daten in diesem Fall nicht vollstĂ€ndig.
ModellportabilitÀt
Modelle, die nativ mit Salesforce-Tools wie dem Einstein Prediction Builder erstellt werden, sind an die Plattform gebunden und nicht einfach portierbar. WĂ€hrend die zugrundeliegenden Daten exportiert werden können, ist das trainierte Modell selbst nicht ĂŒbertragbar. Im Gegensatz dazu sind Modelle, die auf externen Plattformen (AWS, GCP etc.) entwickelt wurden, inhĂ€rent portabler, selbst wenn sie zeitweise mit Salesforce integriert sind.
DatenportabilitÀt bei unabhÀngiger KI
Wenn externe KI-Plattformen genutzt werden, verbleiben die Kerndatenverarbeitung und die Modellartefakte oft auĂerhalb von Salesforce. Dies bietet potenziell eine bessere Daten- und ModellportabilitĂ€t, falls sich die Beziehung zu Salesforce oder die Strategie Ă€ndert.
Strategische Empfehlungen fĂŒr EntscheidungstrĂ€ger
Die Wahl der richtigen KI-Strategie im Salesforce-Kontext erfordert eine differenzierte Bewertung, die ĂŒber eine einfache GegenĂŒberstellung von Funktionen hinausgeht. Folgende Empfehlungen können EntscheidungstrĂ€gern helfen:
AnwendungsfÀlle kritisch bewerten
Nicht standardmĂ€Ăig auf native Salesforce-KI setzen. Jeden KI-Anwendungsfall individuell prĂŒfen anhand von:
- Erforderliche Spezialisierung: Benötigt die Aufgabe tiefe, spezialisierte KI-FÀhigkeiten (z.B. komplexe wissenschaftliche Analysen, Nischen-Branchenvorhersagen), die wahrscheinlich besser von einer dedizierten Plattform bedient werden?
- Anpassungsbedarf: Wie viel Kontrolle ĂŒber Modell, Trainingsdaten und Algorithmen ist notwendig? Reicht der Abstraktionsgrad von Salesforce aus?
- Leistungsanforderungen: Gibt es strenge Latenz- oder Durchsatzanforderungen, die möglicherweise besser durch optimierte externe Infrastruktur erfĂŒllt werden?
- DatensensibilitĂ€t & Compliance: Beinhaltet der Anwendungsfall hochsensible Daten, bei denen die EinschrĂ€nkungen des Trust Layers (insbesondere die fehlende Maskierung bei Agentforce) inakzeptable Risiken darstellen? Werden spezifische Datenresidenzanforderungen extern besser erfĂŒllt?
Einen hybriden Ansatz verfolgen
Eine Strategie in Betracht ziehen, die native Salesforce-KI fĂŒr einfachere, stark integrierte Aufgaben nutzt, bei denen sie ihre StĂ€rken ausspielt (z.B. grundlegendes Lead Scoring, E-Mail-EntwĂŒrfe in der Sales Cloud). Gleichzeitig sollten unabhĂ€ngige Plattformen fĂŒr hochwertige, spezialisierte oder hochsensible AnwendungsfĂ€lle integriert werden.
Integrationsreife berĂŒcksichtigen
Die technischen Ressourcen und das Know-how der Organisation zur BewĂ€ltigung der KomplexitĂ€t der Integration und Wartung externer KI-Lösungen realistisch einschĂ€tzen. Mit gut unterstĂŒtzten Integrationen beginnen (z.B. AppExchange, etablierte Cloud-Konnektoren), bevor komplexe Eigenentwicklungen angegangen werden.
VollstÀndigen TCO berechnen
Eine grĂŒndliche TCO-Analyse durchfĂŒhren, die die Gesamtkosten der nativen Salesforce-KI (Lizenzen, Data Cloud-Nutzung, potenzielle funktionale EinschrĂ€nkungen) mit denen unabhĂ€ngiger KI (Kern-KI-Kosten + Integrationsentwicklung/-wartung + Middleware) vergleicht.
TCO-Analyse (Total Cost of Ownership) ist eine Methode zur Bewertung der Gesamtkosten, die mit dem Erwerb und Betrieb einer Technologie ĂŒber ihren gesamten Lebenszyklus hinweg verbunden sind â also nicht nur Anschaffungskosten, sondern auch laufende Betriebskosten, Wartung, Schulung, Upgrades usw.
Warum externe KI-Plattformen kosteneffizienter sein können:
- Skaleneffekte: Anbieter verteilen Infrastrukturkosten auf viele Kunden.
- Geringere Investitionen: Kein Aufbau eigener Infrastruktur nötig.
- Schnellerer Einsatz: Schnellere Time-to-Market reduziert indirekte Kosten.
- Wartung & Updates inkludiert: Kein eigener Aufwand fĂŒr IT-Betrieb.
- Pay-as-you-go: Kosten passen sich dem Bedarf an.
Eine TCO-Analyse zeigt oft, dass externe KI-Plattformen auf lange Sicht gĂŒnstiger und flexibler sind als eigene Lösungen.
Strategische FlexibilitÀt priorisieren
Die Bequemlichkeit des integrierten Salesforce-Ăkosystems gegen die langfristigen strategischen Risiken der AnbieterabhĂ€ngigkeit abwĂ€gen (Siehe Abschnitt V.B). PortabilitĂ€tsĂŒberlegungen von Anfang an in die KI-Strategie einbauen.
Transparenz einfordern
Von allen Anbietern (einschlieĂlich Salesforce und unabhĂ€ngigen Anbietern) klare Dokumentationen zu ModellfĂ€higkeiten, EinschrĂ€nkungen, Datenverarbeitungspraktiken, SicherheitsmaĂnahmen und Preismodellen verlangen. Marketingaussagen kritisch hinterfragen und mit den technischen RealitĂ€ten abgleichen.
Passend dazu:
PlĂ€doyer fĂŒr eine offene KI-Strategie innerhalb von Salesforce
Die Analyse zeigt deutlich, dass die alleinige Nutzung der nativen KI-Suite von Salesforce zwar Bequemlichkeit und eine nahtlose Integration in bekannte CRM-Prozesse bietet, aber nicht zwangslĂ€ufig die optimale Strategie fĂŒr jedes Unternehmen darstellt. Die strategische BerĂŒcksichtigung unabhĂ€ngiger KI-Plattformen eröffnet signifikante Vorteile: Zugang zu hochspezialisierten und potenziell leistungsfĂ€higeren Modellen, gröĂere FlexibilitĂ€t und Kontrolle ĂŒber den KI-Stack, mögliche Kosteneffizienzen durch alternative Preismodelle und die Nutzung bestehender Infrastruktur sowie eine wichtige Risikominimierung hinsichtlich AnbieterabhĂ€ngigkeit und Datenhoheit.
Besonders kritisch sind die festgestellten EinschrĂ€nkungen des Einstein Trust Layers zu bewerten, namentlich die deaktivierte Datenmaskierung fĂŒr Agentforce-Workflows. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, ĂŒber die Marketingversprechen hinauszublicken und die technischen RealitĂ€ten genau zu prĂŒfen, insbesondere bei der Verarbeitung sensibler Daten. Auch die Bedenken hinsichtlich der DatenportabilitĂ€t, wie sie am Beispiel von Einstein Activity Capture deutlich werden, mahnen zur Vorsicht bei einer zu starken Bindung an proprietĂ€re Speicher- und Verarbeitungsmechanismen.
Gleichzeitig ist die Rolle von Salesforce AI nicht zu unterschĂ€tzen. FĂŒr viele Standard-CRM-Aufgaben bietet sie eine wertvolle, gut integrierte Lösung. Der Einstein Trust Layer stellt trotz seiner Limitationen eine wichtige Governance- und Sicherheitsebene dar. Die Low-Code-Werkzeuge ermöglichen zudem eine breitere Demokratisierung der KI-Nutzung innerhalb von Organisationen.
Die ĂŒberzeugendste Strategie fĂŒr viele Unternehmen dĂŒrfte daher in einem offenen, hybriden Ansatz liegen. Eine solche Strategie nutzt die StĂ€rken der nativen Salesforce-KI fĂŒr alltĂ€gliche, integrierte Aufgaben, scheut aber nicht davor zurĂŒck, fĂŒr spezifische, hoch anspruchsvolle oder strategisch kritische AnwendungsfĂ€lle gezielt externe, “Best-of-Breed”-KI-Lösungen zu integrieren. Dies erfordert eine Abkehr von der Standardeinstellung, nur native Werkzeuge zu verwenden, und stattdessen eine rigorose, anwendungsfallbasierte Bewertung.
EntscheidungstrĂ€ger sind aufgefordert, den richtigen Mix aus nativen und unabhĂ€ngigen KI-Lösungen sorgfĂ€ltig zu bestimmen. Diese Entscheidung sollte sich an den spezifischen GeschĂ€ftsanforderungen, den vorhandenen technischen FĂ€higkeiten, der Risikobereitschaft und den langfristigen strategischen Zielen orientieren, um das volle Potenzial von KI im Salesforce-Ăkosystem auszuschöpfen, ohne unnötige AbhĂ€ngigkeiten oder Risiken einzugehen.
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