Keine Frage, moderne Geräte für die effiziente Bewältigung der intralogistischen Prozesse im Lager sind wie gemacht für die permanenten Belastungen und die Beanspruchung durch den Dauerbetrieb. Die robuste Konstruktion der horizontalen Karusselllager oder vertikalen Lagerliftsysteme ist auf eine lange Lebensdauer ausgelegt, was sie neben ihrer Effizienz im Prozesshandling zu einer von immer mehr Unternehmen nachgefragten Systemlösung macht.
Durch eben diese Beständigkeit wird sie jedoch ebenso interessant für den Markt von gebrauchten Maschinen; lassen sich die Geräte doch meist relativ schnell abbauen und an einem anderen Ort erneut montieren. Auch die sie steuernde Software ist darauf ausgelegt, dass sie sich möglichst unkompliziert in bestehende Lagerverwaltungssysteme integrieren lässt.
Gebrauchtmaschinen günstiger kaufen
Was also spricht für und was gegen die Anschaffung einer Gebrauchtmaschine? Warum nicht einfach den benötigten Lagershuttle gebraucht zu kaufen?
Für die Betrachtung wenden wir uns zuerst den für die Altgeräte sprechenden Faktoren zu:
- Die stabile Bauweise ermöglicht den Maschinen eine lange Laufzeit. Gemacht für den anspruchsvollen und belastenden Einsatz im Lager sind die Geräte derart robust hergestellt, dass sie ohne weiteres viele Jahre lang unter Volllast einwandfrei funktionieren. Darüber hinaus erhöht eine regelmäßige Wartung der Anlagen ihre Lebensdauer und führt zu einer frühzeitigen Erkennung und Behebung etwaiger Schäden. Sollten einzelne Teile Abnutzungserscheinungen aufweisen, so lassen sich diese zumeist problemlos austauschen. Von Seiten der Funktionstüchtigkeit spricht also nur wenig gegen die Anschaffung einer gebrauchten Maschine; die regelmäßige Wartung samt abschließender technischer Inspektion vor dem Kauf vorausgesetzt.
- Moderne Lageranlagen sind zumeist modular konstruiert, was ihre meist relativ unkomplizierte Demontage, den Transport in eine andere Einrichtung und dortigen Aufbau ermöglicht. Den einzigen Knackpunkt könnten die räumlichen Gegebenheiten darstellen, wenn sich das für den vorherigen Nutzer von der Größe her maßgeschneiderte Modell nicht ebenso perfekt in die neue Umgebung einfügen lässt. Die Folge bei nicht optimal ausgenutzter Höhe wäre beispielsweise eine Verschwendung von Lagerraum.
- Die modernen Lagersysteme sind mit einer eigenen Steuerungssoftware ausgestattet. Diese lässt sich jedoch ohne größere Probleme in bestehende ERP-Lösungen des Käufers einbinden und mit diesen ebenso effektiv nutzen. Von daher spricht auch von IT-Seite nichts gegen Erwerb und Einsatz gebrauchter Maschinen.
- Stellen die geschilderten drei Punkte quasi die Voraussetzung für die reibungslose und erfolgreiche Integration älterer Systeme in die eigene Lagerlogistik dar, kommt als für viel entscheidende Punkt die Investitionshöhe ins Spiel. Im Vergleich zu den höherpreisigen Neugeräten lassen sich beim Ankauf einer genutzten Anlage in nicht unerheblichem Umfang Kosten sparen. Auf dem Markt agiert eine Reihe von Anbietern, die mit gebrauchten Lagergeräten handeln und diese vor Verkauf zur Sicherstellung der Funktionstüchtigkeit einem aufwändigen Check-up unterziehen.
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Entscheidend ist nicht der Anschaffungspreis
So attraktiv die Investition in eine gebrauchte Maschine, in einen Paternoster oder ein Horizontallager aus den genannten Gründen auch sein mag, es sprechen entscheidende Gründe für den Kauf eines neuen Gerätes.
- Zuerst einmal ist die Preisdifferenz niedriger, als manche Kunden erwarten würden. Hauptursache hierfür ist der geringe Wertverlust, der auf Dauer ausgelegten Lagersysteme. Da sich die Abnutzungserscheinungen bei sachgerechter Nutzung in Grenzen halten und sich für die meisten Bauteile problemlos Ersatzteile beschaffen lassen, wirken sich die oben genannten, werterhaltenden Gründe auf den Kaufpreis aus. Nutzer älterer Maschinen kalkulieren deshalb genau, ob sich für sie eine Neuanschaffung lohnt. Liegen keine größeren Veränderungen bei den internen Logistikprozessen vor und handelt es sich um eine gleichbleibende Sortiments- oder Absatzstruktur, gibt es nur wenige Gründe für einen regelmäßigen Austausch, wie er etwa bei der Fahrzeugflotte anliegen mag. Somit ist der Markt für gebrauchte Geräte begrenzt, was sich zusätzlich steigernd auf das Preisniveau auswirkt.
- Moderne Lagersysteme sind größtenteils modular aufgebaut, damit sie sich exakt auf die und prozesstechnischen Bedürfnisse des Käufers zuschneiden lassen können. Seien es die räumlichen Gegebenheiten des Lagers, an das die Anlage angepasst ist oder aber zusätzliche Softwarepakte und Einstellungen, beispielsweise für das Handling elektronischer Bauteile, mit denen das Gerät ausgerüstet wurde. Der Käufer des neuen Lagersystems kann sich die benötigte Lösung also detailliert auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden lassen. Im Umkehrschluss folgt daraus, dass der Käufer einer gebrauchten Einheit Abstriche bei der Nutzwertigkeit der Anlage und damit ihrer Produktivität machen muss, wenn sie nicht genau die eigenen Spezifikationen trifft – was in den allerwenigsten Fällen zutreffen dürfte.
- Der technische Fortschritt macht auch vor dynamischen Lagersystemen nicht halt. Der langen Lebensdauer der Gesamtanlage muss von daher immer ihre Produktivität im Vergleich zum Neuprodukt gegenüberstellt werden. Denn was einmal perfekt optimiert gewesen sein mag, ist technisch wenige Jahre später, wenn nicht überholt, so doch verbesserungsfähig. Die rasante Entwicklung softwaregestützter Steuerungssysteme, die durch immer schneller arbeitende Prozessoren ermöglicht wird, führt zu immer präziser und effizienter laufenden Geräten. Aber auch die Bauweise der Geräte ändert sich, können doch zunehmend äußerst robuste, im Vergleich aber viel leichtere und haltbarere Materialien verwendet werden, was sich positiv auf den Verschleiß auswirkt. Neugeräte haben somit immer auch einen Produktivitätsvorsprung gegenüber den älteren Modellen, was in der Kosten-Nutzen-Analyse zum Erwerb der Lagergeräte zugunsten des Neukaufs spricht.
- So gut die gebrauchten Modelle auch verarbeitet und gewartet wurden, sind sie doch trotzdem anfälliger für Abnutzungserscheinungen. Die damit verbundenen höheren Kosten für häufigere Serviceintervalle und den Ankauf von Ersatzteilen wirken sich ebenfalls negativ auf die Kostenbilanz der gebrauchten Systeme aus.
- In den seltensten Fällen dürften die älteren Geräte noch einer Garantie des Herstellers unterliegen, mit der dieser seine Neuprodukte ausstattet. Damit verbundene Leistungen wie kostenlose Serviceeinheiten durch die Spezialisten des Herstellers oder der Tausch defekter Bauteile fällt für Gebrauchtmaschinen weg. Neben den höheren Kosten erfordert dies zusätzliche einen größeren administrativen Aufwand für Recherche, Kauf und Einbau der neuen Teile.
- Nach dem Neukauf erfolgt eine maßgenaue Installation der Maschine, die vor Ort von Spezialisten des Herstellers beaufsichtigt wird. Sie stellen sicher, dass das Gerät perfekt in die neue Umgebung eingepasst wird und ein reibungsloser Ablauf sichergestellt wird. Auch dies entfällt bei älteren Modellen.
- Vor dem Neuerwerb wird genauestens überprüft, dass das betriebliche ERP-System auf Kundenseite mit der Software des neuen Lagergeräts optimal harmoniert. Denn nur wenn sich die Maschinensteuerung reibungslos in die Lagerverwaltungssoftware des Kunden einbinden lässt, arbeitet das neue Gerät auch wirklich effektiv.
- Basis des Erwerbs einer neuen Anlage ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Käufer und Hersteller. Diese Partnerschaft lohnt sich für den Käufer, auch wenn keinerlei Probleme mit der Neuanschaffung auftauchen. Neben festen Ansprechpartnern bei allen Fragen rund um die Geräte oder die in ihr verbaute Software gehören an den Kauf anschließende Servicemaßnahmen und Schulungen ebenfalls zu den Zusatzleistungen, die der Hersteller im Gegensatz zum Zwischenhändler übernimmt.
- Hinzu kommt der nicht unerhebliche Preisaufschlag der Zwischenhändler, welcher zum einen aus Kosten für Transport und Inspektion der gebrauchten Geräte, zum anderen aus ihrem Gewinnaufschlag besteht. Kombiniert summiert sich dies zu einem Mehrpreis, der den Preisvorteil der günstigeren Investition nicht unerheblich schmälert. Im Vergleich dazu nimmt sich die Differenz zum Kaufpreis eines neuen Lagersystems gar nicht mehr so hoch, wie erwartet aus.
- Der Anschaffungspreis kann durch monatliche Zahlungsraten gestreckt werden. Dazu bieten Hersteller oftmals Leasing-Lösungen an, was die Einstiegsinvestitionen radikal reduzieren hilft. Es ist ein günstiger Lösungsweg für Interessenten, die die hohen Startkosten beim Neuerwerb scheuen. Derartige Leasingangebote sucht man bei Zwischenhändlern zumeist vergeblich.
Abschließend lässt sich festhalten, dass es in jedem Falle ratsam ist, vor dem Kauf den Intralogistikanbieter mit den Geräten der Wahl direkt zu kontaktieren, um die Konditionen einer Neuwerbung zu klären. Die Gegenüberstellung hat gezeigt, dass dies im mittel- und langfristigen Zeitraum oftmals die effizientere Lösung darstellt. Häufig wird dem Interessenten erst bei einem solchen Expertengespräch klar, welche Prozessbeschleunigungen und Produktivitätssteigerungen sich durch den Einsatz der dynamischen Lager- und Bereitstellungssysteme erzielen lassen können. Und eben die sind es, die den Neukauf in der Gesamtbetrachtung günstiger erscheinen lassen. Kein Wunder bei einem ROI, der meist zwischen 12 und 24 Monaten liegt.
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Xpert.Digital – Konrad Wolfenstein
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