Worin ist der aktuelle Erfolg einiger Unternehmen im Maschinenbau trotz der Wirtschaftskrise in Deutschland begründet?
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Veröffentlicht am: 2. Januar 2025 / Update vom: 2. Januar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Erfolg im Maschinenbau trotz Wirtschaftskrise: Export oder ausländische Niederlassungen?
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Krisenphase. Das Bruttoinlandsprodukt stagniert, und die Stimmung in den Unternehmen ist gedämpft. Die Industrie kämpft mit einer schwachen Auftragslage. Wirtschaftsverbände äußern ihre Besorgnis über die anhaltende Krise und sehen auch für 2025 keine Trendwende. Doch wie sieht es im Maschinenbau aus, einer der wichtigsten Branchen in Deutschland? Worin ist der Erfolg einiger Unternehmen trotz der Wirtschaftskrise begründet? Spielen Exporte oder ausländische Niederlassungen eine entscheidende Rolle? Und in welchem Land ist die Nachfrage nach deutschem Maschinenbau-Know-how am größten?
Die Wirtschaftslage in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Phase der Stagnation, und das Bruttoinlandsprodukt stagniert. Das ifo Geschäftsklima zeigt zwar erste Lichtblicke doch die Industrie kämpft weiterhin mit einer schwachen Auftragslage. Die Wirtschaftsverbände sehen auch für 2025 kein Ende der Krise. Insbesondere wird die schwache Binnennachfrage und die anhaltende Inflation als Grund für die anhaltende Krisenstimmung genannt.
DAX erreicht neue Höchststände – was steckt wirklich dahinter?
Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat in den letzten Tagen einen neuen Rekord erreicht und knapp die Marke von 20.000 Punkten erreicht. Während einige politische Akteure, insbesondere aus dem Lager der Grünen, diesen Erfolg der Wirtschaftspolitik von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zuschreiben wollen, zeigt eine genauere Analyse, dass diese Behauptung irreführend ist.
Gründe für den DAX-Rekord
Der Anstieg des DAX lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:
- Internationale Ausrichtung der DAX-Unternehmen: Die im DAX gelisteten Konzerne erwirtschaften nur etwa 23% ihrer Umsätze in Deutschland. Der Großteil ihrer Geschäfte findet im Ausland statt, wodurch sie von globalen Wirtschaftstrends profitieren.
- Zinspolitik: Anleger reagieren positiv auf die Aussicht auf sinkende Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed.
- Technische Faktoren: Der DAX ist ein Performance-Index, der Dividenden berücksichtigt, was zu einem natürlichen Anstieg über Zeit führt.
- Globale Wirtschaftsaussichten: Positive Entwicklungen in anderen Märkten, insbesondere in den USA und Asien, beeinflussen die Kurse der DAX-Unternehmen.
Diskrepanz zur deutschen Wirtschaftslage
Der DAX-Rekord steht im Kontrast zur aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland:
- Die deutsche Wirtschaft ist 2024 um 0,2% geschrumpft.
- Kleinere und mittelständische Unternehmen, die im MDAX und SDAX gelistet sind, verzeichnen Verluste.
- Der DAX repräsentiert nicht die gesamte deutsche Wirtschaft, sondern hauptsächlich große, international tätige Konzerne.
Der DAX-Rekord ist kein direkter Indikator für den Erfolg der deutschen Wirtschaftspolitik oder die Leistung von Wirtschaftsminister Habeck. Er spiegelt vielmehr die globale Ausrichtung der DAX-Unternehmen und internationale Wirtschaftstrends wider. Für eine realistischere Einschätzung der deutschen Wirtschaftslage sollten auch andere Indikatoren wie das BIP-Wachstum, die Entwicklung des Mittelstands und die Performance von MDAX und SDAX berücksichtigt werden.
Job-Boom trotz Wirtschaftsflaute
Trotz der anhaltenden Wirtschaftsflaute erreichte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2024 mit 46,1 Millionen Menschen einen neuen Rekordstand. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen Job-Boom und Konjunkturschwäche lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:
Dienstleistungssektor als Wachstumstreiber
Der Hauptgrund für den Beschäftigungsanstieg liegt im Dienstleistungssektor:
- 75,5% aller Erwerbstätigen arbeiteten 2024 in Dienstleistungsbereichen
- Die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor wuchs um 153.000 Personen (+0,4%)
- Besonders stark war der Zuwachs im Bereich öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit +184.000 Personen (+1,5%)
Unterschiedliche Entwicklung in den Branchen
Während einige Bereiche wuchsen, verzeichneten andere Rückgänge:
- Unternehmensdienstleister, inkl. Arbeitnehmerüberlassung: -55.000 Personen (-0,9%)
- Produzierendes Gewerbe und Baugewerbe: leichte Rückgänge
Diese unterschiedliche Entwicklung zeigt, dass die Wirtschaftsflaute nicht alle Sektoren gleichermaßen betrifft.
Fachkräftemangel und demografischer Wandel
Viele Unternehmen halten trotz schwächelnder Konjunktur an ihren Mitarbeitern fest:
- Der Fachkräftemangel bleibt in vielen Branchen akut
- Unternehmen wollen qualifizierte Mitarbeiter nicht verlieren, auch wenn die Auftragslage temporär schwächer ist
Der Maschinenbau in Deutschland
Der Maschinenbau ist eine der wichtigsten Branchen in Deutschland. Er ist stark exportorientiert und gilt als Innovationsführer. Doch auch der Maschinenbau spürt die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Die Expansionsinvestitionen in Asien verlieren an Zugkraft. Dies ist vor allem auf die geopolitischen Spannungen und die Verlagerung der Lieferketten zurückzuführen. Trotz dieser Herausforderungen verzeichnet der deutsche Maschinen- und Anlagenbau volle Auftragsbücher. Im November 2021 übertraf der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau das Niveau des Vorjahresmonats real um 23 Prozent.
Der Exportanteil deutscher Maschinenbauunternehmen ist hoch. Im Jahr 2020 exportierten deutsche Anbieter Maschinen im Wert von etwa 223 Milliarden US-Dollar. Der Anteil am Weltexport lag bei fast 14 Prozent. Allerdings hat Deutschland im Jahr 2020 die Spitzenposition im Maschinenbau-Export an China verloren. Trotzdem haben sich die deutschen Maschinenbauer im Vergleich zu anderen traditionellen Exportnationen wie den USA und Japan besser behauptet. Während Deutschland lediglich 0,8 % des Weltmarktanteils verlor, mussten die USA und Japan die Hälfte ihres Marktanteils abgeben. Dies verdeutlicht die relative Stärke und Widerstandsfähigkeit der deutschen Maschinenbauindustrie im globalen Wettbewerb.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der hohe Exportanteil den deutschen Maschinenbau anfällig für globale Veränderungen und Handelskonflikte macht. Protektionistische Maßnahmen und wirtschaftliche Unsicherheiten in wichtigen Absatzmärkten können den Export deutscher Maschinen erheblich beeinträchtigen.
Niederlassungen deutscher Maschinenbauunternehmen im Ausland
Viele deutsche Maschinenbauunternehmen haben Niederlassungen im Ausland. Diese ermöglichen es den Unternehmen, näher an ihren Kunden zu sein und die lokalen Märkte besser zu bedienen. Die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) bieten eine umfassende Datenbank deutscher Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland. So ist beispielsweise die Bertrandt AG, ein Entwicklungsdienstleister im Automobilbereich, mit zahlreichen Standorten in Europa, Asien und Amerika vertreten. Auch Schüco, ein Hersteller von Fenster-, Tür- und Fassadensystemen, hat eine Niederlassung in den USA. Ein weiteres Beispiel ist Schaeffler, ein global tätiger Automobil- und Industriezulieferer. Schaeffler hat weltweit 170 Standorte in über 50 Ländern, darunter Produktionsstätten, Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Vertriebsgesellschaften. Die Präsenz vor Ort ermöglicht es den Unternehmen, die spezifischen Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Passend dazu:
Nachfrage nach deutschem Maschinenbau-Know-how
Die Nachfrage nach deutschem Maschinenbau-Know-how ist weltweit hoch. Deutsche Maschinen und Anlagen sind bekannt für ihre Qualität, Präzision und technologische Spitzenleistung. Zu den wichtigsten Abnehmerländern zählen die USA, China und viele europäische Staaten. China ist dabei der wichtigste Handelspartner und einer der wichtigsten Abnehmer deutscher Maschinen. Die anhaltende Nachfrage nach deutschen Maschinen und Anlagen, selbst während der Pandemie, zeigt die Widerstandsfähigkeit der Branche und das Vertrauen der Kunden in deutsche Technologie.
Im globalen Wettbewerb sieht sich der deutsche Maschinenbau jedoch einer zunehmenden Konkurrenz gegenüber. China und die USA sind die größten Konkurrenten im Maschinenbau, gemessen am Umsatz. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen deutsche Unternehmen weiterhin auf Innovation und die Entwicklung neuer Technologien setzen.
Erfolg im Maschinenbau: Export oder ausländische Niederlassungen?
Der Erfolg deutscher Maschinenbauunternehmen ist sowohl auf den Export als auch auf die Präsenz im Ausland zurückzuführen. Der Export ermöglicht es den Unternehmen, einen großen Markt zu bedienen und Skaleneffekte zu erzielen. Ausländische Niederlassungen ermöglichen es den Unternehmen, näher an ihren Kunden zu sein und die lokalen Märkte besser zu bedienen. Beide Faktoren tragen dazu bei, dass deutsche Maschinenbauunternehmen auch in Zeiten der Wirtschaftskrise erfolgreich sein können.
Deutsche Maschinenbauunternehmen zeichnen sich durch ihre technische Expertise, die Bereitstellung hochwertiger, kundenspezifischer Lösungen und einen exzellenten Service aus. Langjährige Kundenbeziehungen, eine breite regionale Präsenz und die Bereitschaft, neue Märkte zu erschließen und den technologischen Wandel voranzutreiben, sind weitere Erfolgsfaktoren.
Ein wichtiger Aspekt für den zukünftigen Erfolg der Branche ist die Vermeidung von Wissensabfluss ins Ausland. Der Schutz geistigen Eigentums und die Sicherung von Know-how sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu erhalten.
Historisch betrachtet, musste sich der deutsche Maschinenbau bereits in der Vergangenheit Herausforderungen stellen. Der weltweite Einbruch der Nachfrage nach Investitionsgütern in den 1990er Jahren und die Aufwertung der D-Mark führten zu einer schwierigen Lage für die Branche. Die deutsche Maschinenbauindustrie hat diese Krise jedoch erfolgreich gemeistert und ihre Position im globalen Markt behauptet.
Investitionen in Innovation und Technologie sind mitentscheidend
Der Erfolg einiger Unternehmen im Maschinenbau trotz der Wirtschaftskrise in Deutschland ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Der Export spielt eine wichtige Rolle, da er den Unternehmen ermöglicht, einen großen Markt zu bedienen. Ausländische Niederlassungen ermöglichen es den Unternehmen, näher an ihren Kunden zu sein und die lokalen Märkte besser zu bedienen. China ist der wichtigste Handelspartner und einer der größten Abnehmer deutscher Maschinen.
Die deutsche Maschinenbauindustrie steht jedoch vor Herausforderungen. Die Wirtschaftskrise in Deutschland, die zunehmende Konkurrenz aus anderen Ländern und die Gefahr des Wissensabflusses erfordern eine kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen die Unternehmen weiterhin auf Innovation, Qualität und Kundennähe setzen.
Die Digitalisierung spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Deutsche Maschinenbauer müssen massiv in die digitale Transformation investieren, um weltweit konkurrenzfähig zu bleiben und ihre hohen Qualitätsstandards zu halten. Gleichzeitig planen deutsche Unternehmen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im In- und Ausland weiter zu verstärken. Diese Investitionen in Innovation und Technologie sind mitentscheidend, um den Herausforderungen des globalen Wettbewerbs zu begegnen und die Position des deutschen Maschinenbaus als Innovationsführer zu sichern.
Die deutsche Maschinenbauindustrie hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Krisen erfolgreich meistern kann. Durch die Fokussierung auf Innovation, Kundennähe und die Erschließung neuer Märkte kann die Branche auch in Zukunft ihre starke Position im globalen Wettbewerb behaupten.
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