Deutsche Autoindustrie gibt nicht klein bei â Totgesagte leben bekanntlich lĂ€nger
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Veröffentlicht am: 9. September 2025 / Update vom: 9. September 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Deutsche Autoindustrie gibt nicht klein bei – Totgesagte leben bekanntlich lĂ€nger – Bild: Xpert.Digital
Die Milliarden-Wette: Darum ist die deutsche Autoindustrie noch lange nicht am Ende
### Vergesst Tesla & BYD: BMW, Mercedes und VW zĂŒnden jetzt den E-Turbo ### Krise? Von wegen! Deutschlands Auto-Giganten starten die groĂe Gegenoffensive ### 800-Volt-Revolution: Wie Deutschlands neue E-Autos die Konkurrenz abhĂ€ngen sollen ### Totgesagte leben lĂ€nger: Diese 3 deutschen E-Autos zeigen, wo es langgeht ###
Mehr als nur ein Auto: Die geheime Tech-Waffe, mit der deutsche Hersteller jetzt kontern
Lange Zeit klang es wie ein Abgesang auf eine deutsche Paradedisziplin: Die Rede war von Krise, von ĂŒbermĂ€chtiger chinesischer Konkurrenz und einem unaufholbaren TechnologierĂŒckstand in der ElektromobilitĂ€t. Doch wer die deutsche Automobilindustrie bereits abgeschrieben hat, könnte sich gewaltig irren. Getreu dem Motto âTotgesagte leben lĂ€ngerâ formiert sich hinter den Kulissen eine beeindruckende Gegenbewegung, die auf der IAA 2025 in MĂŒnchen ihren vorlĂ€ufigen Höhepunkt findet. Mit einer beispiellosen Investitionswelle von hunderten Milliarden Euro und einer neuen Generation von Elektrofahrzeugen starten BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen eine strategische Offensive, die nichts weniger als die RĂŒckeroberung der TechnologiefĂŒhrerschaft zum Ziel hat.
Diese Offensive ist eine direkte Kampfansage an die aufstrebende Konkurrenz aus China und an US-Pioniere wie Tesla. Statt nur aufzuholen, wollen die deutschen Hersteller mit Innovationen wie der 800-Volt-Ladetechnik, riesigen Panoramadisplays und KI-gestĂŒtzten Assistenten neue MaĂstĂ€be setzen. Die neuen Plattformen â von BMWs âNeuer Klasseâ bis zu Mercedesâ MB.EA â sind nicht nur technische Weiterentwicklungen, sondern das Fundament fĂŒr eine komplett neue Ăra. Hier betrachten wir die beeindruckende Offensive der deutschen Hersteller, analysieren ihre neuen Strategien und Technologien und zeigen auf, warum die totgesagte SchlĂŒsselindustrie entschlossen ist, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen â allen Herausforderungen zum Trotz.
Die WiderstandsfĂ€higkeit einer SchlĂŒsselindustrie
Die deutsche Automobilindustrie steht zweifellos vor der gröĂten Transformation ihrer Geschichte. WĂ€hrend mediale Berichte hĂ€ufig dĂŒstere Szenarien zeichnen und von einer Krise sprechen, die das Ende der deutschen Automobilvorherrschaft bedeuten könnte, zeigt die RealitĂ€t ein differenzierteres Bild. Die Branche beweist mit ihrer aktuellen Offensive auf der IAA 2025 in MĂŒnchen eindrucksvoll, dass sie weit davon entfernt ist, kapituliert zu haben.
BMW-Chef Oliver Zipse brachte es auf den Punkt, als er betonte, dass die deutsche Autoindustrie keinen Retter brauche. Diese selbstbewusste Haltung spiegelt eine Branche wider, die ihre Herausforderungen erkannt hat und nun mit Milliardeninvestitionen und technologischen Innovationen darauf reagiert. Die auf der IAA prÀsentierten neuen Elektrofahrzeugmodelle von BMW, Mercedes und Volkswagen reprÀsentieren nicht nur eine neue Modellgeneration, sondern einen fundamentalen Wandel in der Herangehensweise deutscher Hersteller an die ElektromobilitÀt.
Die strategische Neuausrichtung der deutschen Automobilgiganten
BMW und die Neue Klasse
BMW prĂ€sentiert mit dem iX3 das erste Serienmodell der sogenannten Neuen Klasse, dem gröĂten Investitionsprojekt in der Geschichte des Unternehmens. Die neue Plattform verspricht nicht nur eine Reichweite von 800 Kilometern, sondern auch deutlich effizientere Batterien, kĂŒrzere Ladezeiten und schnellere Computer. Das innovative Bedienkonzept Panoramic iDrive mit einem mehr als einen Meter breiten Displaystreifen unterhalb der Windschutzscheibe demonstriert den technologischen Fortschritt, den deutsche Ingenieure erreicht haben.
Das MĂŒnchener Unternehmen plant bis 2027 sechs Modelle der Neuen Klasse einzufĂŒhren und hat ĂŒber zehn Milliarden Euro in die Entwicklung sowie weitere zwei Milliarden Euro in ein neues Werk in Ungarn investiert. Diese massive Investition unterstreicht die Entschlossenheit, im globalen Elektroautowettbewerb eine fĂŒhrende Rolle zu spielen.
Mercedes-Benz und die MB.EA-Plattform
Mercedes-Benz kontert mit dem elektrischen GLC auf der neuen Plattform MB.EA. Der Stuttgarter Hersteller setzt dabei auf einen rund einen Meter breiten Bildschirm, nach eigenen Angaben der bisher gröĂte in einem Mercedes-Fahrzeug. Besonders bemerkenswert ist die neu gestaltete KĂŒhlergrill-Optik, die bewusst von den bisherigen EQ-Modellen abweicht und sich an klassischen Verbrennern orientiert – ein Zeichen dafĂŒr, dass Mercedes seine Designsprache ĂŒberdenkt.
Mercedes-Chef Ola KĂ€llenius verkĂŒndete, dass die gesamte deutsche Autoindustrie mit Blick auf die Zukunft so viel investiere wie nie zuvor. Die europĂ€ische Autoindustrie werde bis 2030 mehr als 250 Milliarden Euro in ElektromobilitĂ€t investieren.
Volkswagen und die bezahlbare ElektromobilitÀt
Der Volkswagen-Konzern zeigt vier Modelle aus dem elektrischen Einstiegssegment, darunter den ID.Polo, der zu Preisen ab knapp unter 25.000 Euro verfĂŒgbar sein soll. Diese Strategie zielt darauf ab, ElektromobilitĂ€t fĂŒr breitere Bevölkerungsschichten zugĂ€nglich zu machen. VW-Chef Oliver Blume investiert trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage 165 Milliarden Euro in den kommenden Jahren, davon zwei Drittel in ElektromobilitĂ€t und Software.
Die Bedrohung aus China und die deutsche Antwort
Der wachsende Marktdruck
Die chinesische Konkurrenz stellt zweifellos eine ernsthafte Herausforderung dar. Chinesische Automarken haben ihren Marktanteil in Deutschland zwar verdoppelt, befinden sich aber mit etwa 2,4 Prozent noch auf einem relativ niedrigen Niveau. Dennoch ist die Dynamik besorgniserregend: BYD hat seine Neuzulassungen in Deutschland mehr als verfĂŒnffacht und verfolgt ambitionierte ExpansionsplĂ€ne.
Europaweit liegt der Anteil chinesischer Marken bereits bei ĂŒber fĂŒnf Prozent. Der Marktbeobachter Jato Dynamics charakterisiert die IAA 2025 als einen “deutsch-chinesischen Kampf um die Vorherrschaft im Bereich der Elektrofahrzeuge”. Mit mehr als 100 chinesischen Ausstellern auf der IAA wird die IntensitĂ€t des Wettbewerbs deutlich sichtbar.
Technologische Aufholjagd
Deutsche Hersteller haben erkannt, dass sie in bestimmten Bereichen aufholen mĂŒssen. Die neuen Plattformen nutzen 800-Volt-Architektur, die deutlich schnelleres Laden ermöglicht als Teslas 400-Volt-Modelle. Chipdesigner wie Nvidia und Qualcomm verhelfen Mercedes und BMW zu einem höheren Niveau des autonomen Fahrens. Der virtuelle Assistent im neuen Mercedes GLC kann dank kĂŒnstlicher Intelligenz von Google und ChatGPT komplexe Aufgaben erledigen.
BMW-Chef Zipse betont dabei, dass chinesische Hersteller nicht grundsĂ€tzlich wettbewerbsfĂ€higer seien als deutsche. Entscheidend sei vielmehr, nicht von einem einzigen Lieferanten abhĂ€ngig zu werden und die Batterietechnologie selbst zu entwickeln, auch wenn die Massenproduktion von spezialisierten Herstellern ĂŒbernommen wird.
Die internationale Marktposition und ExportstÀrke
Globale PrÀsenz trotz Herausforderungen
Trotz aller Schwierigkeiten bleiben deutsche Autohersteller global bedeutsame Akteure. Der weltweite Marktanteil deutscher Hersteller liegt bei 17,3 Prozent, was zwar den niedrigsten Wert der vergangenen fĂŒnf Jahre darstellt, aber immer noch eine beachtliche Position bedeutet. Besonders bemerkenswert ist, dass deutsche Hersteller ihren Marktanteil in den USA sogar ausbauen konnten.
Die USA sind mittlerweile der wichtigste Absatzmarkt fĂŒr deutsche Autoexporte mit einem Anteil von 13,1 Prozent, gefolgt von GroĂbritannien mit 11,3 Prozent. Diese ExportstĂ€rke zeigt, dass deutsche Fahrzeuge nach wie vor international geschĂ€tzt werden. Von den in Deutschland produzierten Fahrzeugen gehen etwa 75 Prozent in den Export, was die globale Ausrichtung der Branche unterstreicht.
Produktionsverlagerung als strategische Antwort
Deutsche Hersteller haben ihre Produktionsstrategie internationalisiert. In den USA werden inzwischen mehr als doppelt so viele Fahrzeuge von deutschen Herstellern produziert, wie aus Deutschland in die USA exportiert werden. Diese Strategie hilft dabei, Zollrisiken zu minimieren und nÀher an den jeweiligen MÀrkten zu produzieren.
BMW profitiert von seiner Produktionsstruktur mit einem US-Werk, das 400.000 Autos jĂ€hrlich fertigt, wobei die HĂ€lfte der US-VerkĂ€ufe von dort stammt. Dies macht das Unternehmen weniger anfĂ€llig fĂŒr Handelskriege und protektionistische MaĂnahmen.
Investitionen und Innovationskraft
Forschung und Entwicklung als SchlĂŒssel zum Erfolg
Die deutschen Automobilunternehmen investierten 2023 weltweit 58,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung – mehr als jede andere Nation. Diese Summe entspricht etwa 32 Prozent der weltweiten Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen der gesamten Automobilbranche. Von 2025 bis 2029 werden deutsche Hersteller und Zulieferer weitere 320 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren.
Der Fokus liegt dabei auf der Transformation zur ElektromobilitĂ€t, Batterietechnik, autonomem Fahren und Digitalisierung. Diese massive Investitionsbereitschaft zeigt, dass die Branche entschlossen ist, ihre technologische FĂŒhrerschaft zu behaupten oder zurĂŒckzuerobern.
Neue Technologien und GeschÀftsmodelle
Die neuen Fahrzeugmodelle demonstrieren beeindruckende technologische Fortschritte. Dank der 800-Volt-Technik können moderne deutsche Elektrofahrzeuge in nur fĂŒnf Minuten Reichweite fĂŒr 400 Kilometer nachladen. Porsche fĂŒhrt als erster groĂer Automobilhersteller ein kabelloses 11-kW-Ladesystem zur Marktreife.
Diese Innovationen zeigen, dass deutsche Ingenieure keineswegs untĂ€tig waren, sondern systematisch an der nĂ€chsten Generation der ElektromobilitĂ€t gearbeitet haben. Die Software-Architekturen werden komplett ĂŒberarbeitet, sodass ruckelige Systeme und endlose Ladezeiten der Vergangenheit angehören sollen.
Herausforderungen und strukturelle Probleme
ArbeitsplÀtze und Transformation
Die Transformation fordert ihren Tribut. Im Jahr 2024 gingen in der deutschen Autoindustrie etwa 19.000 ArbeitsplÀtze verloren, wobei besonders die Zulieferer betroffen waren. Experten warnen, dass dies möglicherweise erst der Anfang sei. Bis 2030 könnten zwischen 150.000 und 220.000 Stellen gefÀhrdet sein.
Besonders schwierig ist die Lage fĂŒr Zulieferer, die auf Verbrennertechnologie spezialisiert sind. Continental plant weitere 3.000 Stellenstreichungen bis Ende 2026, Bosch kĂŒndigt ebenfalls Stellenabbau an. Diese Unternehmen mĂŒssen ihre GeschĂ€ftsmodelle grundlegend ĂŒberdenken und in neue Technologien investieren.
Standortbedingungen und WettbewerbsfÀhigkeit
Die deutschen Standortbedingungen stellen eine zusĂ€tzliche Herausforderung dar. Hohe Energiekosten, komplizierte BĂŒrokratie und langwierige Genehmigungsverfahren erschweren die WettbewerbsfĂ€higkeit. Gleichzeitig mĂŒssen Unternehmen massive Investitionen in die ElektromobilitĂ€t stemmen, wĂ€hrend die Nachfrage noch nicht den erhofften Aufschwung genommen hat.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung warnt, dass bis zu 250.000 ArbeitsplĂ€tze gefĂ€hrdet sein könnten, wenn nicht strukturelle Reformen eingeleitet werden. Niedrigere Unternehmenssteuern, schnellere Genehmigungsverfahren und geringere Energiekosten werden als notwendige MaĂnahmen genannt.
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Mehr dazu hier:
Verbrenner-Aus vs. Technologieoffenheit â Wer hat recht? So bleibt âMade in Germanyâ im Premiumsegment relevant
Die Rolle der Politik und regulatorische Herausforderungen
Das Verbrenner-Aus als Streitpunkt
BMW-Chef Zipse kritisiert das geplante Verbrenner-Aus der EU fĂŒr 2035 scharf und bezeichnete das System als “Desaster”. Er warnt, dass die Regelung Investitionen gefĂ€hrde und die WettbewerbsfĂ€higkeit der europĂ€ischen Autoindustrie bedrohe. Auch Mercedes-Chef KĂ€llenius plĂ€diert fĂŒr mehr Technologieoffenheit statt starrer Verbote.
Die Hersteller argumentieren, dass eine zu frĂŒhe Festlegung auf eine Technologie kontraproduktiv sei und fordern “regelmĂ€Ăige RealitĂ€tschecks” statt starrer Zielvorgaben. Sie befĂŒrchten, dass Europa sich selbst Steine in den Weg legt, wĂ€hrend andere Regionen flexibler agieren.
Handelspolitik und Zölle
Die Zollpolitik wird zu einem zunehmend kritischen Faktor. Zipse kritisiert, dass die höchsten ZollsĂ€tze in der Automobilbranche mittlerweile aus BrĂŒssel kĂ€men, nicht aus dem WeiĂen Haus. Die EU-Strafzölle von 31 Prozent gegen China ĂŒbertreffen die Trump-Zölle von 27,5 Prozent deutlich.
Diese Zölle treffen auch deutsche Hersteller, die Fahrzeuge in China fertigen und nach Europa exportieren. BMW ist beispielsweise betroffen, da das Unternehmen bestimmte Modelle in China produziert und weltweit vermarktet.
Chancen und Zukunftsperspektiven
Europa als Bastion deutscher Hersteller
Trotz aller Herausforderungen bleibt Europa eine StĂ€rke der deutschen Autoindustrie. Von den knapp 1,5 Millionen in Europa verkauften Elektroautos stammen nur etwa 105.000 von chinesischen Herstellern, was einem Marktanteil von 7,1 Prozent entspricht. Der Elektro-Marktanteil von Volkswagen, Mercedes und BMW in Europa liegt dagegen bei ĂŒber 40 Prozent.
Diese dominante Position zeigt, dass deutsche Hersteller keineswegs chancenlos sind. Sie verfĂŒgen ĂŒber etablierte Vertriebsnetze, starke Marken und das Vertrauen der Kunden. Diese Vorteile gilt es zu nutzen und durch technologische Innovationen zu stĂ€rken.
Neue Wertschöpfungsbereiche
Die Transformation eröffnet auch neue GeschĂ€ftsfelder. Software-definierte Fahrzeuge, autonomes Fahren und neue MobilitĂ€tsdienste bieten Potenzial fĂŒr zusĂ€tzliche Wertschöpfung. Deutsche Hersteller investieren massiv in diese Bereiche und können dabei von ihrer Ingenieursexpertise profitieren.
Die Integration von kĂŒnstlicher Intelligenz, fortschrittlichen Assistenzsystemen und vernetzten Diensten wird zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal. Hier können deutsche Hersteller ihre traditionellen StĂ€rken in der QualitĂ€t und PrĂ€zision ausspielen.
Die Resilienz einer traditionsreichen Industrie
Historische Perspektive
Die deutsche Autoindustrie hat in ihrer Geschichte bereits mehrere Krisen und Transformationen erfolgreich bewĂ€ltigt. Der Ăbergang von Pferdekutschen zu Automobilen, die Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg, die Ălkrisen der 1970er Jahre und die Wiedervereinigung – jedes Mal hat sich die Branche angepasst und gestĂ€rkt daraus hervorgegangen.
Auch die Konkurrenz aus Japan in den 1970er und 1980er Jahren sowie spĂ€ter aus Korea wurde erfolgreich bewĂ€ltigt, ohne dass die deutsche Autoindustrie ihre fĂŒhrende Position verloren hĂ€tte. Diese historische Erfahrung sollte Zuversicht fĂŒr die aktuelle Transformation geben.
InnovationsfÀhigkeit und Anpassung
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass deutsche Hersteller lernfÀhig sind. Die Kritik an der ersten Generation deutscher Elektroautos wurde ernst genommen und in verbesserte Produkte umgesetzt. Die neuen Modellgenerationen demonstrieren deutliche Fortschritte in Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit.
Diese FĂ€higkeit zur kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Deutsche Ingenieure haben jahrhundertelang bewiesen, dass sie komplexe technische Herausforderungen lösen können – warum sollte das bei der ElektromobilitĂ€t anders sein?
Internationale WettbewerbsfÀhigkeit und Marktstrategien
China als SchlĂŒsselmarkt
China bleibt fĂŒr deutsche Hersteller ein entscheidender Markt, auch wenn die Marktanteile unter Druck stehen. BMW erwirtschaftet 29 Prozent seines weltweiten Umsatzes in China, Mercedes 33 Prozent und Volkswagen sogar 40 Prozent. Diese AbhĂ€ngigkeit zwingt zu einer Anpassung der Strategien.
Deutsche Hersteller verlagern zunehmend Entwicklungskompetenzen nach China, um lokal relevante Produkte zu entwickeln. BMW entwickelt mit lokalen Techpartnern Innovationen speziell fĂŒr den chinesischen Markt. Volkswagen hat sogar eine eigene China-Plattform entwickelt, weil sich die europĂ€ische Entwicklung zu stark verzögerte.
Diese Regionalisierung der Entwicklung ist ein pragmatischer Ansatz, der zeigt, dass deutsche Hersteller bereit sind, ihre traditionellen Strukturen zu ĂŒberdenken, um wettbewerbsfĂ€hig zu bleiben.
Technologische Differenzierung
Im Wettbewerb mit chinesischen Herstellern setzen deutsche Unternehmen auf technologische Differenzierung. WĂ€hrend chinesische Hersteller oft auf Preis und schnelle MarkteinfĂŒhrung setzen, konzentrieren sich deutsche Hersteller auf QualitĂ€t, Langlebigkeit und innovative Lösungen.
BMW-Vertriebschef Jochen Goller betont, dass einige Rezepte chinesischer Hersteller in Deutschland weniger gut funktionieren, seien es die niedrigen Preise oder der Ansatz, ein Smartphone auf RÀdern zu bauen. Deutsche Kunden haben andere Erwartungen und PrÀferenzen, die deutsche Hersteller besser verstehen und bedienen können.
Zulieferer und Wertschöpfungskette
Herausforderungen fĂŒr die Zulieferindustrie
Die Transformation trifft Zulieferer besonders hart. Ihr Umsatz schrumpfte 2024 um acht Prozent, doppelt so stark wie bei den Herstellern. Viele Zulieferer sind auf Verbrennertechnologie spezialisiert und mĂŒssen nun ihre GeschĂ€ftsmodelle grundlegend ĂŒberdenken.
Gleichzeitig entstehen neue Chancen in Bereichen wie Batterietechnik, Leistungselektronik und Software. Zulieferer, die rechtzeitig investieren und ihre Kompetenzen erweitern, können von der Transformation profitieren. Bosch beispielsweise zeigt auf der IAA Innovationen fĂŒr software-definierte Fahrzeuge, was die AnpassungsfĂ€higkeit etablierter Unternehmen demonstriert.
Neue Partnerschaften und Allianzen
Die KomplexitĂ€t der ElektromobilitĂ€t fĂŒhrt zu neuen Kooperationen. Deutsche Hersteller arbeiten verstĂ€rkt mit Technologieunternehmen aus anderen Branchen zusammen. Nvidia und Qualcomm unterstĂŒtzen bei der Entwicklung autonomer Fahrsysteme, wĂ€hrend Batteriezellhersteller wie CATL wichtige Partner fĂŒr die Energiespeicherung werden.
Diese neuen Partnerschaften zeigen, dass die Automobilindustrie offener und vernetzter wird. Deutsche Hersteller erkennen, dass sie nicht alle erforderlichen Kompetenzen intern entwickeln können, und gehen strategische Allianzen ein, um wettbewerbsfÀhig zu bleiben.
Marktsegmentierung und Produktstrategie
Premium-Positionierung als StÀrke
Deutsche Hersteller haben sich erfolgreich im Premium-Segment positioniert. Premiumfahrzeuge machen mittlerweile 71 Prozent der deutschen Inlandsproduktion aus, verglichen mit weniger als 50 Prozent vor 20 Jahren. Diese Fokussierung auf hochwertige, hochpreisige Fahrzeuge ermöglicht es, auch im Hochlohnland Deutschland wettbewerbsfÀhig zu produzieren.
Porsche ist das Paradebeispiel fĂŒr diese Strategie und produziert seine Fahrzeuge fast ausschlieĂlich in Deutschland. Die Marke zeigt, dass “Made in Germany” nach wie vor einen Wert hat, fĂŒr den Kunden bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen.
Diversifizierung der Antriebstechnologien
Trotz des Fokus auf ElektromobilitÀt setzen deutsche Hersteller weiterhin auf Technologieoffenheit. BMW investiert in Wasserstofftechnologie und synthetische Kraftstoffe. Zipse verteidigt diese Strategie mit dem Argument, dass Wasserstoff langfristig alternativlos sei, da Europa damit energiepolitisch unabhÀngiger werden könne.
Diese Diversifizierung reduziert Risiken und hĂ€lt Optionen offen. Sollte sich eine Technologie langsamer durchsetzen als erwartet oder regulatorische Ănderungen eintreten, sind deutsche Hersteller nicht ausschlieĂlich auf eine Lösung angewiesen.
Arbeitsmarkt und Qualifikationen
Wandel der Anforderungen
Die Transformation verÀndert die Anforderungsprofile in der Automobilindustrie grundlegend. WÀhrend traditionelle Maschinenbau- und Fertigungskompetenzen weiterhin wichtig bleiben, steigt die Nachfrage nach Software-Entwicklern, Elektroingenieuren und Batterieexperten deutlich an.
Gleichzeitig entstehen neue ArbeitsplĂ€tze in Bereichen wie Datenanalyse, kĂŒnstlicher Intelligenz und digitalen Services. Das Fraunhofer Institut schĂ€tzt, dass von den etwa 200.000 ArbeitsplĂ€tzen im Antriebsstrang nur etwa 20.000 tatsĂ€chlich der ElektromobilitĂ€t zum Opfer fallen wĂŒrden. Die meisten VerĂ€nderungen seien auf normale ProduktivitĂ€tssteigerungen zurĂŒckzufĂŒhren.
Qualifizierung und Weiterbildung
Erfolgreiche Transformation erfordert massive QualifizierungsmaĂnahmen. Bestehende Mitarbeiter mĂŒssen fĂŒr neue Technologien geschult werden, wĂ€hrend gleichzeitig neue Talente gewonnen werden mĂŒssen. Dies stellt eine groĂe Herausforderung dar, bietet aber auch die Chance, die Belegschaft zukunftsfĂ€hig aufzustellen.
Die IG Metall betont, dass die Herausforderung groĂ, aber bewĂ€ltigbar sei, wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies schlieĂt sowohl betriebliche WeiterbildungsmaĂnahmen als auch staatliche UnterstĂŒtzung bei der Qualifizierung ein.
Eine Industrie im Wandel, aber nicht am Ende
Die deutsche Automobilindustrie durchlebt zweifellos eine der schwierigsten Phasen ihrer Geschichte. Die Transformation zur ElektromobilitĂ€t, die Konkurrenz aus China und die verĂ€nderten globalen Rahmenbedingungen stellen enorme Herausforderungen dar. Dennoch wĂ€re es verfrĂŒht, das Ende der deutschen Automobilvorherrschaft zu verkĂŒnden.
Die auf der IAA 2025 prÀsentierten Innovationen zeigen, dass deutsche Hersteller die Herausforderungen ernst genommen haben und mit technologischen Fortschritten und strategischen Neuausrichtungen antworten. Die massiven Investitionen in Forschung und Entwicklung, die internationale Ausrichtung der Produktion und die Bereitschaft zur Transformation demonstrieren die WiderstandsfÀhigkeit der Branche.
Totgesagte leben bekanntlich lĂ€nger – und die deutsche Automobilindustrie scheint entschlossen zu beweisen, dass sie zu dieser Kategorie gehört. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die eingeleiteten MaĂnahmen ausreichen, um die globale FĂŒhrungsposition zu verteidigen oder zurĂŒckzuerobern. Die Grundlagen dafĂŒr sind jedenfalls gelegt.
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