Blog/Portal für Smart FACTORY | CITY | XR | METAVERSE | KI (AI) | DIGITIZATION | SOLAR | Industrie Influencer (II)

Industrie Hub & Blog für B2B Industry - Maschinenbau - Logistik/Intralogistik - Photovoltaik (PV/Solar)
Für Smart FACTORY | CITY | XR | METAVERSE | KI (AI) | DIGITIZATION | SOLAR | Industrie Influencer (II) | Startups | Support/Beratung

Business Innovator - Xpert.Digital - Konrad Wolfenstein
Mehr dazu hier

DefenseTech-Supermacht Ukraine, das Silicon Valley der Militär- und Verteidigungsindustrie

Xpert Pre-Release


Konrad Wolfenstein - Markenbotschafter - Industrie InfluencerOnline Kontakt (Konrad Wolfenstein)

Sprachauswahl 📢

Veröffentlicht am: 11. Oktober 2025 / Update vom: 11. Oktober 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

DefenseTech-Supermacht Ukraine, das Silicon Valley der Militär- und Verteidigungsindustrie

DefenseTech-Supermacht Ukraine, das Silicon Valley der Militär- und Verteidigungsindustrie – Bild: Xpert.Digital

'Test in Ukraine': Warum Rheinmetall & Co. jetzt auf dem Schlachtfeld entwickeln – und was wir davon lernen

Die Transformation eines Landes zum globalen Innovations-Hub

Die Ukraine hat sich in weniger als drei Jahren von einem kriegsgeschädigten Land zu einem der weltweit führenden Zentren für Verteidigungstechnologie entwickelt. Diese bemerkenswerte Transformation ist mehr als nur eine Reaktion auf die Notwendigkeiten des Krieges – sie stellt eine grundlegende Neuausrichtung der technologischen Landschaft dar, die internationale Beachtung und Investitionen anzieht. Das Land, das bereits vor dem Krieg als bedeutender IT-Standort Europas galt, hat seine technologischen Kompetenzen erfolgreich auf den Verteidigungssektor übertragen und dabei ein Ökosystem geschaffen, das in seiner Innovationsgeschwindigkeit und praktischen Anwendung seinesgleichen sucht.

Die Bezeichnung als Silicon Valley der Verteidigungsindustrie ist nicht übertrieben, wenn man die Zahlen betrachtet. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind über 500 verteidigungsorientierte Startups entstanden, und die Produktionskapazitäten haben sich von einem bescheidenen Ausgangspunkt zu einer Industrie entwickelt, die 2024 über 10 Milliarden Euro Produktionswert erreichte – eine Verzehnfachung gegenüber 2021. Diese Entwicklung wird durch staatliche Unterstützung, internationale Kooperationen und die Dringlichkeit der Kriegssituation angetrieben, die eine Geschwindigkeit der Innovation ermöglicht, die traditionelle Beschaffungsprozesse bei weitem übertrifft.

Von der IT-Nation zur DefenseTech-Supermacht

Die historischen Grundlagen

Die Ukraine verfügte bereits vor dem Krieg über eine der stärksten IT-Industrien Europas. Der Sektor exportierte 2021 IT-Dienstleistungen im Wert von über 6 Milliarden Dollar und beschäftigte 300.000 Menschen. Unternehmen wie EPAM, Luxoft und GlobalLogic hatten Tausende von Ingenieuren in Entwicklungszentren von Kiew bis Charkiw und Lwiw beschäftigt. Diese technologische Basis, kombiniert mit einem Pool hochqualifizierter Ingenieure und Programmierer, bildete das Fundament für die spätere Transformation in den Verteidigungssektor.

Die Stärke der ukrainischen IT-Industrie zeigt sich auch in der internationalen Anerkennung. Bereits 2018 wurden 18 ukrainische Technologieunternehmen in die Global Outsourcing 100-Liste aufgenommen, und das Land entwickelte sich zu einem der führenden Outsourcing-Standorte Europas. Diese Expertise in der Softwareentwicklung, künstlichen Intelligenz und komplexen Systemintegration erwies sich als perfekte Grundlage für die Entwicklung modernster Verteidigungstechnologien.

Der Wandel zur Kriegsindustrie

Mit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 erfolgte eine beispiellose Mobilisierung der technologischen Ressourcen. Ingenieure, ehemalige Soldaten und Software-Entwickler begannen gemeinsam Drohnen, Bodenroboter, Sensoren und KI-Plattformen zu entwickeln. Diese Transformation war nicht nur durch Patriotismus motiviert, sondern auch durch die praktische Notwendigkeit, das Überleben des Landes zu sichern.

Die Geschwindigkeit dieser Transformation ist bemerkenswert. Unternehmen wie FRDM, das Kamikazedrohnen und Landroboter produziert, entstanden aus Freiwilligenbewegungen heraus. Der Vorsitzende von Tech Force, Vadym Yunyk, beschreibt, wie sich seine ursprüngliche Beteiligung an der Luftaufklärung 2014 zu einem vollwertigen Rüstungsunternehmen entwickelte, das heute modernste Waffensysteme herstellt.

Die Brave1-Plattform als Katalysator der Innovation

Struktur und Funktionsweise

Das Herzstück der ukrainischen DefenseTech-Revolution ist die Brave1-Plattform, eine staatlich koordinierte Initiative, die alle Akteure des Verteidigungstechnologie-Sektors vereint. Diese Plattform fungiert als zentraler Hub für die Zusammenarbeit zwischen DefenseTech-Unternehmen, Sicherheits- und Verteidigungskräften, der Regierung, Investoren und internationalen Partnern.

Die Zahlen sprechen für sich: Über 3.500 Entwicklungen sind registriert, mehr als 260 wurden nach NATO-Standards kodifiziert, und 470 Zuschüsse im Gesamtwert von 1,3 Milliarden Griwna wurden vergeben. Die Plattform konzentriert sich auf kritische technologische Lösungen, darunter Raketen, Anti-Shahed-Systeme, Laser, Seedrohnen, Schwarmdrohnen, autonome Angriffssysteme und gelenkte Munition.

Internationale Testplattform

Ein besonders innovativer Aspekt von Brave1 ist die “Test in Ukraine”-Plattform, die internationalen Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihre Technologien unter realen Kampfbedingungen zu testen. Diese Plattform stellt ausländischen Unternehmen Fachwissen und Feedback vom Militär, vollausgestattete Testgelände und Kontakte zu ukrainischen Herstellern für gemeinsame Produktion zur Verfügung.

Diese einzigartige Testumgebung hat bereits internationale Aufmerksamkeit erregt. Deutsche Unternehmen wie Diehl Defence testen ihre Robotersysteme wie den Ziesel über Brave1 im Übungszentrum der 3rd Assault Brigade. Solche Tests unter realen Kampfbedingungen bieten Erkenntnisse, die in keinem Labor oder Simulator erhalten werden können.

Technologische Durchbrüche und Innovationen

Drohnentechnologie als Paradigmenwechsel

Die ukrainische Drohnenindustrie hat sich als Speerspitze der militärischen Innovation etabliert. Das Land produziert mittlerweile ein breites Spektrum von Drohnen, von einfachen Einwegmodellen über Aufklärungsdrohnen bis hin zu Kamikazedrohnen mit Reichweiten von mehreren hundert Kilometern. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung von Drohnen, die per Glasfaserkabel gesteuert werden – eine Technologie, die sie weitgehend immun gegen elektronische Störsysteme macht.

Die Zahlen der Drohnenproduktion sind beeindruckend. Die Kapazität der einheimischen Verteidigungsindustrie liegt 2025 bei etwa 4,5 Millionen Flugdrohnen, und das Verteidigungsministerium plant, alle zu kaufen. Dafür stehen über 2,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Unternehmen wie Skyassist produzieren monatlich rund 1.000 Drohnen des Typs SIRKO 2, die mit ihrer geringen Größe von nur 1,3 kg und einer Reichweite von 45 km praktisch unsichtbar für gegnerische Radarsysteme sind.

Intelligente Waffensysteme und Vernetzung

Die Innovation beschränkt sich nicht nur auf Drohnen. Das Start-up ZMIYAR hat mit dem System Hydra das klassische Minenfeld in ein kontrollierbares Netzwerk aus Sensoren und Effektoren verwandelt. Diese “Smart Mines” bilden ein selbstheilendes MESH-Netzwerk, das bis zu 250 Minen integrieren kann und über GPS-Mapping mit Echtzeit-Updates und sicherer Verschlüsselung verfügt.

Ein weiteres Beispiel für die technologische Überlegenheit ist die Entwicklung von Abfangdrohnen. Über 200 bestätigte Fälle zeigen, wie ukrainische Drohnen iranische Shahed-Drohnen in der Luft abgefangen haben. Die Firma 3DTech testet wiederverwendbare Abfangdrohnen namens Predator Shooter, die mit einer sechsläufigen Kaliber-12-Kanone ausgestattet sind.

Langstreckenwaffen und strategische Systeme

Die Ukraine hat auch bei der Entwicklung von Langstreckenwaffen erhebliche Fortschritte gemacht. Das Unternehmen Fire Point stellte mit Flamingo eine ukrainische Marschflugkörper vor, die weniger als eine Million Dollar kostet und als größte der Welt in Bezug auf Nutzlast und Reichweite beschrieben wird. Parallel dazu wurde die Produktion modifizierter Neptun-Marschflugkörper für Landziele hochgefahren, die inzwischen Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern erreichen.

Internationale Kooperationen und Investitionen

Die BraveTech EU-Initiative

Eine der bedeutendsten Entwicklungen ist die BraveTech EU-Initiative, eine 100-Millionen-Euro-Partnerschaft zwischen der Ukraine und der Europäischen Union. Diese Initiative, die im Juli 2025 in Rom angekündigt wurde, ist das erste große Technologiebündnis zwischen der Ukraine und Europa auf gleicher Augenhöhe, wobei beide Seiten jeweils 50 Millionen Euro investieren.

Das Programm konzentriert sich auf kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups sowohl in der Ukraine als auch in Europa. Im Rahmen der Allianz werden beide Seiten Erfahrungen mit Rechtsvorschriften austauschen, Innovationen entwickeln und neue Verteidigungstechnologien beschaffen. Die ersten Hackathons sollen im Herbst 2025 beginnen, mit Zuschussfinanzierung für die Implementierung ab 2026.

Private Investitionen und Venture Capital

Die Investitionen in die ukrainische Verteidigungstechnologie haben dramatisch zugenommen. Beim Defense Tech Valley 2025 in Lwiw verpflichteten sich vier Unternehmen aus Europa und den USA zu Investitionen von über 100 Millionen Dollar. NUNC Capital aus den Niederlanden sagte 23,5 Millionen Dollar für neue Materialien zu, während Verne Capital bis zu 25 Millionen Euro für ukrainische Verteidigungsstartups im Bereich Cybersicherheit und militärische Kommunikation plant.

Diese Investitionen zeigen das wachsende Vertrauen internationaler Geldgeber in die ukrainische Verteidigungstechnologie. Das Drohnen-Schwarm-Software-Unternehmen Swarmer sicherte sich 15 Millionen Dollar in einer Serie-A-Finanzierungsrunde von US-Investoren, während Teletactica 1,5 Millionen Dollar für die Entwicklung von EW-resistenten Kommunikationssystemen erhielt.

Europäische Industriepartnerschaften

Deutschland spielt eine besonders wichtige Rolle in der Kooperation mit der ukrainischen Verteidigungsindustrie. Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte zusätzliche 1,9 Milliarden Euro für weitreichende Waffensysteme an, die in der Ukraine produziert werden sollen. Diese Kooperation kombiniert deutsches Geld mit ukrainischen, durch Kriegserfahrung entwickelten Technologien.

Daimler Truck hat rund 1.000 Mercedes-Benz Zetros-Fahrzeuge für die ukrainischen Streitkräfte bestellt. Diese robusten Fahrzeuge wurden speziell für den modernen Drohnenkrieg angepasst, mit Fokus auf Schnelligkeit, Wendigkeit und minimale Sichtbarkeit. Die Produktion soll zwischen 2026 und 2029 im Daimler-Werk in Wörth erfolgen.

 

Hub für Sicherheit und Verteidigung - Beratung und Informationen

Hub für Sicherheit und Verteidigung

Hub für Sicherheit und Verteidigung - Bild: Xpert.Digital

Der Hub für Sicherheit und Verteidigung bietet fundierte Beratung und aktuelle Informationen, um Unternehmen und Organisationen effektiv dabei zu unterstützen, ihre Rolle in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu stärken. In enger Verbindung zur Working Group Defence der SME Connect fördert er insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Verteidigung weiter ausbauen möchten. Als zentraler Anlaufpunkt schafft der Hub so eine entscheidende Brücke zwischen KMU und europäischer Verteidigungsstrategie.

Passend dazu:

  • Die Working Group Defence der SME Connect – Stärkung der KMU in der europäischen Verteidigung

 

Ukraine als Innovationsmotor: Wie Kampf­erfahrung Waffentechnik beschleunigt

Produktionskapazitäten und wirtschaftliche Auswirkungen

Massive Steigerung der Rüstungsproduktion

Die ukrainische Regierung plant für 2025 Rekordinvestitionen von 16 Milliarden Euro für Waffenproduktion und -beschaffung. Das entspricht etwa 38 Prozent des Staatshaushalts und dem 20-Fachen der Vorkriegsausgaben. Der Produktionswert hat sich 2024 gegenüber dem Vorkriegsjahr 2021 auf über 10 Milliarden Euro verzehnfacht, und Prognosen sagen eine weitere Verdreifachung für 2025 voraus.

Dennoch sind die Kapazitäten nur zu rund 40 Prozent ausgelastet. Die Gründe dafür liegen in unzureichendem Schutz der Produktionsstätten und fehlender Finanzierung. Dies zeigt sowohl das enorme Potenzial als auch die Herausforderungen der ukrainischen Verteidigungsindustrie.

Beschäftigungswachstum und Fachkräfte

Die Rüstungsindustrie beschäftigt mittlerweile gut 300.000 Menschen, Tendenz steigend. Mehr als 500 Rüstungsproduzenten sind aktiv, wobei etwa 100 staatlich und 700 privat geführt werden. Etwa 60 der privaten Hersteller haben sich zur Union “Tech Force” zusammengeschlossen.

Ein grundlegendes Problem ist jedoch der Konflikt zwischen dem Mobilisierungsbedarf für die Front und dem Mehrbedarf an Arbeitskräften für die Produktion. Nach der Wirtschaftszeitung Economichna Pravda fehlt es vor allem an Ingenieuren, was die Entwicklungsarbeit bei Waffensystemen verzögert.

Exportpotenzial und internationale Märkte

Interessant ist, dass die ukrainische Rüstungsindustrie auf das Recht drängt, einen Teil ihrer Waffen zu exportieren. Branchenführer argumentieren, dass der Verkauf von Waffen ins Ausland den Kriegsanstrengungen nicht schaden, sondern helfen würde, da effiziente Massenproduktion niedrigere Kosten bedeuten könnte. Die ukrainische Regierung sieht in der eigenen Rüstungsbranche ungenutzte Kapazitäten im Umfang von jährlich insgesamt 30 Milliarden Euro.

Technologietransfer und Lerneffekte

Erfahrungen unter realen Kampfbedingungen

Ein einzigartiger Vorteil der ukrainischen Verteidigungsindustrie ist die Möglichkeit, Technologien unter realen Kampfbedingungen zu testen und zu verbessern. Dies hat zu einer Entwicklungsgeschwindigkeit geführt, die in Friedenszeiten undenkbar wäre. Von der ersten konkreten Planung einer Idee bis zum Einsatz auf dem Gefechtsfeld dauert es oft nur drei Monate.

Diese direkte Verbindung zwischen Frontbedarf und Innovation hat es der Ukraine ermöglicht, schneller voranzukommen als größere, besser finanzierte Systeme in NATO-Ländern. NATO Innovation Fund-Vertreter betonen, dass ihre Mission nicht Wohltätigkeit, sondern Lernen und Skalierung sei.

Lehren für westliche Streitkräfte

Die technologische Rückständigkeit traditioneller westlicher Streitkräfte wird überdeutlich, wenn man sie mit dem Alltag ukrainischer Soldaten vergleicht. Während in Deutschland langwierige Beschaffungsprozesse und veraltete Bestelllisten die Entwicklung hemmen, erhalten ukrainische Soldaten 3D-Drucker zur Verfügung gestellt, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

Ein System wie die Drohne SIRKO 2 hätte in Deutschland wahrscheinlich keine Zulassung erhalten, leistet aber seit über drei Jahren erfolgreich Dienst an der Front. Wenn 80 Prozent der Systeme wie gewünscht funktionieren, ist das ausreichend – ein Ansatz, der Massenproduktion ermöglicht und mit einfacheren Bausteinen arbeitet.

Herausforderungen und Limitationen

Infrastruktur und Schutz der Produktionsstätten

Die Infrastruktur der Produktionsstätten ist ein latenter Schwachpunkt wegen der russischen Luftangriffe. Neubauten sind nicht machbar, weshalb Unternehmen wie Rheinmetall in bestehende Werke gehen. Ukrainische Rüstungsfirmen haben ihre Herstellung seit Kriegsbeginn teils ins Ausland verlagert, aufgeteilt und dupliziert, um die Produktion am Laufen zu halten. Das macht die Rüstung zwar widerstandsfähiger, erschwert aber deren Ausbau.

Abhängigkeit von importierten Komponenten

Eine zentrale Schwachstelle der ukrainischen Drohnenindustrie ist die hohe Importabhängigkeit bei Komponenten. Derzeit werden nur etwa 40 Prozent der benötigten Bauteile lokal gefertigt – insbesondere Motoren, Batterien und Flugsteuerungen stammen überwiegend aus China. Die zweideutige Haltung Beijings zum russischen Angriffskrieg und Exportbeschränkungen zwingen die Ukraine, die Eigenproduktion kritischer Komponenten deutlich auszubauen.

Finanzierungsengpässe

Trotz der beeindruckenden Zahlen sind die Kapazitäten nur zu etwa 40 Prozent ausgelastet. Das größte Hindernis ist die begrenzte staatliche Nachfrage aufgrund knapper Budgets. Die Aufträge decken nur die kommenden drei Monate ab, was langfristige Planung und Investitionen erschwert.

Internationale Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsperspektiven

Vergleich mit etablierten Rüstungsnationen

Die Ukraine hat in wenigen Jahren ein Niveau erreicht, das etablierte Rüstungsnationen beeindruckt. Die jüngste ukrainische Operation “Spinnennetz” – ein präzise abgestimmter Drohnenangriff auf russische Luftwaffenstützpunkte – führte zur Zerstörung von 34 Prozent der russischen Bomber und verursachte Schäden in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar.

Diese Effizienz zeigt sich auch in der Kostenstruktur. Ukrainische Entwicklungen können oft mit einem Bruchteil der Kosten traditioneller Waffensysteme die gleiche oder bessere Wirkung erzielen. Ein ukrainischer Marschflugkörper kostet weniger als eine Million Dollar, während vergleichbare westliche Systeme ein Vielfaches kosten.

Potenzial für die europäische Verteidigungsindustrie

Die Kooperation zwischen der Ukraine und europäischen Partnern könnte die Art und Weise verändern, wie Europa seine Verteidigung organisiert. Der niederländische Bevollmächtigte für Rüstungsindustrie Jan Christiaan Dicke betont, dass die Zusammenarbeit mit der Ukraine von kritischer Bedeutung für eine Wiederbelebung der europäischen Rüstungsindustrie sei.

Die ukrainische Rüstungsindustrie demonstriert eine unglaubliche Standhaftigkeit und Innovationskraft. Ein wichtiger Schritt ist es, ukrainische Lösungen mit Produktionskapazitäten in Europa zu vereinen. Dies könnte zu einem verstärkten Wettbewerb und einer schnelleren Einführung neuer Technologien in anderen Ländern führen.

Langfristige Entwicklungsperspektiven

Die Ukraine positioniert sich nicht nur als Verteidigungspartner, sondern als Co-Architekt für Europas Vorbereitung auf zukünftige Kriege. Das Land hat eine einzigartige Erfahrung und ist bereit, diese zu teilen. Die Expertise in der modernen Kriegsführung, kombiniert mit der Innovationsgeschwindigkeit, macht die Ukraine zu einem unverzichtbaren Partner für die westliche Verteidigungsgemeinschaft.

Die Entwicklung geht über reine Waffenproduktion hinaus. Die Ukraine entwickelt sich zu einem Zentrum für die gesamte Bandbreite moderner Verteidigungstechnologien, von Cybersicherheit über künstliche Intelligenz bis hin zu autonomen Systemen. Diese Diversifizierung stärkt die Position des Landes als führender Akteur in der globalen Verteidigungslandschaft.

Gesellschaftliche und kulturelle Transformation

Von der Freiwilligenbewegung zur Industrie

Die Transformation der ukrainischen Verteidigungsindustrie ist auch eine Geschichte gesellschaftlicher Mobilisierung. Was als Freiwilligenbewegung begann, hat sich zu einer professionellen Industrie entwickelt. Diese Entwicklung zeigt, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt und technologische Expertise sich zu einer mächtigen Kraft verbinden können.

Die Integration von Militärs, Ingenieuren und Unternehmern in einem gemeinsamen Ökosystem hat zu einem einzigartigen Innovationsklima geführt. Soldaten geben direktes Feedback zu Entwicklungen, Ingenieure setzen diese Rückmeldungen um, und Unternehmer skalieren die Lösungen – ein Kreislauf, der in traditionellen Beschaffungssystemen undenkbar wäre.

Digitale Infrastruktur als Grundlage

Die bereits vor dem Krieg starke digitale Infrastruktur der Ukraine spielt eine entscheidende Rolle. Die Diia-App, die mehr als 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung nutzt, zeigt die digitale Kompetenz des Landes. Diese digitale Durchdringung erleichtert die schnelle Implementierung neuer Technologien und die Koordination zwischen verschiedenen Akteuren.

Das Verständnis für digitale Lösungen und die Bereitschaft, neue Technologien zu adoptieren, haben den Übergang von ziviler IT zu militärischer Technologie erheblich erleichtert. Die Ukraine hatte bereits vor dem Krieg bewiesen, dass sie komplexe technologische Herausforderungen meistern kann.

Die Ukraine hat sich in beeindruckender Geschwindigkeit von einem kriegsgeschädigten Land zu einem der weltweit führenden Zentren für Verteidigungstechnologie entwickelt. Diese Transformation basiert auf einer einzigartigen Kombination aus technologischer Expertise, kriegsbedingter Notwendigkeit, internationaler Unterstützung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Die Bezeichnung als Silicon Valley der Verteidigungsindustrie ist nicht nur eine Metapher, sondern spiegelt eine reale Veränderung der globalen Innovationslandschaft wider.

Die Erfolge der Ukraine in der Verteidigungstechnologie bieten wichtige Lehren für andere Nationen und die internationale Verteidigungsgemeinschaft. Die Geschwindigkeit der Innovation, die Effizienz der Entwicklungsprozesse und die Kosteneffizienz ukrainischer Lösungen stellen traditionelle Beschaffungsmodelle in Frage. Gleichzeitig zeigt die internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit europäischen Partnern, wie Kriegsnotwendigkeiten zu dauerhaften technologischen Partnerschaften führen können.

Die Herausforderungen – von Infrastrukturproblemen über Fachkräftemangel bis hin zu Finanzierungsengpässen – sind real und bedeutsam. Dennoch hat die Ukraine bewiesen, dass unter den richtigen Umständen eine beispiellose Innovationsgeschwindigkeit möglich ist. Die Frage ist nicht, ob die Ukraine ihre Position als führendes Zentrum für Verteidigungstechnologie behaupten kann, sondern wie andere Nationen von diesen Erfahrungen lernen und ähnliche Innovationsdynamiken schaffen können.

Für Europa bedeutet die Partnerschaft mit der Ukraine eine Chance, die eigene Verteidigungsindustrie zu revitalisieren und gleichzeitig von kampferprobten Innovationen zu profitieren. Die BraveTech EU-Initiative und andere Kooperationsprojekte zeigen den Weg zu einer stärkeren, innovativeren und effizienteren europäischen Verteidigungsgemeinschaft. Die Ukraine hat bewiesen, dass sie nicht nur ein Partner in der Verteidigung, sondern auch ein Katalysator für technologische Innovation ist, der die Zukunft der modernen Kriegsführung und Verteidigungstechnologie maßgeblich prägt.

 

Beratung - Planung - Umsetzung
Digital Pioneer - Konrad Wolfenstein

Markus Becker

Gerne stehe ich Ihnen als persönlicher Berater zur Verfügung.

Head of Business Development

Chairman SME Connect Defence Working Group

LinkedIn

 

 

 

Beratung - Planung - Umsetzung
Digital Pioneer - Konrad Wolfenstein

Konrad Wolfenstein

Gerne stehe ich Ihnen als persönlicher Berater zur Verfügung.

Sie können mit mir unter wolfenstein∂xpert.digital Kontakt aufnehmen oder

mich einfach unter +49 89 89 674 804 (München) anrufen.

LinkedIn
 

 

 

Ihre Dual-Use Logistikexperten

Dual-Use Logistikexperten

Dual-Use Logistikexperten - Bild: Xpert.Digital

Die Weltwirtschaft durchlebt derzeit einen fundamentalen Wandel, einen Epochenbruch, der die Grundpfeiler der globalen Logistik erschüttert. Die Ära der Hyper-Globalisierung, die durch das unerschütterliche Streben nach maximaler Effizienz und das “Just-in-Time”-Prinzip geprägt war, weicht einer neuen Realität. Diese ist von tiefgreifenden strukturellen Brüchen, geopolitischen Machtverschiebungen und einer fortschreitenden wirtschaftspolitischen Fragmentierung gekennzeichnet. Die einst als selbstverständlich angenommene Planbarkeit internationaler Märkte und Lieferketten löst sich auf und wird durch eine Phase wachsender Unsicherheit ersetzt.

Passend dazu:

  • Strategische Resilienz in einer fragmentierten Welt durch intelligente Infrastruktur und Automation -  Das Anforderungsprofil des Dual-Use-Logistikexperten

Weitere Themen

  • Silicon Valley in Baden-Württemberg? Das Cyber Valley Stuttgart und Tübingen als Innovationsmotor für KI und Robotik
    Silicon Valley in Baden-Württemberg? Das Cyber Valley Stuttgart und Tübingen als Innovationsmotor für KI und Robotik...
  • Die neue amerikanische Strategie des US-Präsidenten Donald Trum: Waffenlieferungen an die Ukraine über die NATO
    Die neue amerikanische Strategie des US-Präsidenten Donald Trump: Waffenlieferungen an die Ukraine über die NATO...
  • Silicon Valley überschätzt? Warum Europas alte Stärke plötzlich wieder Gold wert ist – KI trifft Maschinenbau
    Silicon Valley überschätzt? Warum Europas alte Stärke plötzlich wieder Gold wert ist – KI trifft Maschinenbau...
  • US-Urteile & EU-Strafen: Der transatlantische Doppel-Schlag gegen Tech-Giganten! Wendepunkt für Silicon Valley?
    US-Urteile & EU-Strafen: Der transatlantische Doppel-Schlag gegen Tech-Giganten! Wendepunkt für Silicon Valley?...
  • Rückschlag für Donald Trump: Die EU-Waffenfinanzierung für die Ukraine im Spannungsfeld zwischen USA und Europa
    Rückschlag für Donald Trump: Die EU-Waffenfinanzierung für die Ukraine im Spannungsfeld zwischen USA und Europa...
  • Europas Weg zum Silicon Valley - in Deutschland? Der Kampf um das Einstein-Teleskop - Bild: Xpert.Digital
    Europas Weg zum Silicon Valley - in Deutschland? Der Kampf um das Einstein-Teleskop...
  • Globaler Wettlauf um Mikrodrohnen: Internationaler Entwicklungsstand im Überblick - Spionagedrohnen für das Militär
    Globaler Wettlauf um Mikrodrohnen: Internationaler Entwicklungsstand im Überblick - Spionagedrohnen für das Militär...
  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine
    Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges zwischen Russland und der Ukraine...
  • Kritik an fehlender Legitimation: Was bedeuten die jüngsten Aussagen von Ursula von der Leyen über EU-Truppen in der Ukraine?
    Kritik an fehlender Legitimation: Was bedeuten die jüngsten Aussagen von Ursula von der Leyen über EU-Truppen in der Ukraine?...
Der Sicherheit und Verteidigung Hub der SME Connect Working Group Defence auf Xpert.Digital   SME Connect ist eines der größten europäischen Netzwerke und Kommunikationsplattformen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)  
  • • SME Connect Working Group Defence
  • • Beratung und Informationen
  Markus Becker - Chairman SME Connect Defence Working Group
  • • Head of Business Development
  • • Chairman SME Connect Defence Working Group

 

 

 

Urbanisierung, Logistik, Photovoltaik und 3D Visualisierungen Infotainment / PR / Marketing / Media Kontakt - Fragen - Hilfe - Konrad Wolfenstein / Xpert.Digital
  • KATEGORIEN

    • Logistik/Intralogistik
    • Künstliche Intelligenz (KI) – AI-Blog, Hotspot und Content-Hub
    • Neue PV-Lösungen
    • Sales/Marketing Blog
    • Erneuerbare Energien
    • Robotics/Robotik
    • Neu: Wirtschaft
    • Heizsysteme der Zukunft – Carbon Heat System (Kohlefaser Heizungen) – Infrarotheizungen – Wärmepumpen
    • Smart & Intelligent B2B / Industrie 4.0 (u. a. Maschinenbau, Bauindustrie, Logistik, Intralogistik) – Produzierendes Gewerbe
    • Smart City & Intelligent Cities, Hubs & Columbarium – Urbanisierung Lösungen – Stadtlogistik Beratung und Planung
    • Sensorik und Messtechnik – Industrie Sensoren – Smart & Intelligent – Autonome & Automation Systeme
    • Augmented & Extended Reality – Metaverse Planungsbüro / Agentur
    • Digital-Hub für Unternehmertum und Start-ups – Informationen, Tipps, Support & Beratung
    • Agri-Photovoltaik (Agrar-PV) Beratung, Planung und Umsetzung (Bau, Installation & Montage)
    • Überdachte Solarparkplätze: Solarcarport – Solarcarports – Solarcarporte
    • Stromspeicher, Batteriespeicher und Energiespeicher
    • Blockchain-Technologie
    • NSEO Blog für GEO (Generative Engine Optimization) und AIS Artificial Intelligence Search
    • Digital Intelligence
    • Digital Transformation
    • E-Commerce
    • Internet of Things
    • USA
    • China
    • Hub für Sicherheit und Verteidigung
    • Social Media
    • Windkraft / Windenergie
    • Cold Chain Logistics (Frischelogistik/Kühllogistik)
    • Experten-Rat & Insider-Wissen
    • Presse – Xpert Pressearbeit | Beratung und Angebot
  • Weiterer Artikel Bundeswehr bestellt 600 Skyranger: Umfassende Analyse des neuen Flugabwehrsystems
  • Neuer Artikel Die BraveTech EU-Initiative und ihre mögliche Rolle in der Dual-Use-Logistik: Eine umfassende Analyse der Infrastrukturentwicklung
  • Xpert.Digital Übersicht
  • Xpert.Digital SEO
Kontakt/Info
  • Kontakt – Pioneer Business Development Experte & Expertise
  • Kontaktformular
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • AGB
  • e.Xpert Infotainment
  • Infomail
  • Solaranlagen Konfigurator (alle Varianten)
  • Industrial (B2B/Business) Metaverse Konfigurator
Menü/Kategorien
  • Managed-AI Platform
  • Logistik/Intralogistik
  • Künstliche Intelligenz (KI) – AI-Blog, Hotspot und Content-Hub
  • Neue PV-Lösungen
  • Sales/Marketing Blog
  • Erneuerbare Energien
  • Robotics/Robotik
  • Neu: Wirtschaft
  • Heizsysteme der Zukunft – Carbon Heat System (Kohlefaser Heizungen) – Infrarotheizungen – Wärmepumpen
  • Smart & Intelligent B2B / Industrie 4.0 (u. a. Maschinenbau, Bauindustrie, Logistik, Intralogistik) – Produzierendes Gewerbe
  • Smart City & Intelligent Cities, Hubs & Columbarium – Urbanisierung Lösungen – Stadtlogistik Beratung und Planung
  • Sensorik und Messtechnik – Industrie Sensoren – Smart & Intelligent – Autonome & Automation Systeme
  • Augmented & Extended Reality – Metaverse Planungsbüro / Agentur
  • Digital-Hub für Unternehmertum und Start-ups – Informationen, Tipps, Support & Beratung
  • Agri-Photovoltaik (Agrar-PV) Beratung, Planung und Umsetzung (Bau, Installation & Montage)
  • Überdachte Solarparkplätze: Solarcarport – Solarcarports – Solarcarporte
  • Energetische Sanierung und Neubau – Energieeffizienz
  • Stromspeicher, Batteriespeicher und Energiespeicher
  • Blockchain-Technologie
  • NSEO Blog für GEO (Generative Engine Optimization) und AIS Artificial Intelligence Search
  • Digital Intelligence
  • Digital Transformation
  • E-Commerce
  • Finanzen / Blog / Themen
  • Internet of Things
  • USA
  • China
  • Hub für Sicherheit und Verteidigung
  • Trends
  • In der Praxis
  • Vision
  • Cyber Crime/Data Protection
  • Social Media
  • eSports
  • Glossar
  • Gesunde Ernährung
  • Windkraft / Windenergie
  • Innovation & Strategie Planung, Beratung, Umsetzung für Künstliche Intelligenz / Photovoltaik / Logistik / Digitalisierung / Finanzen
  • Cold Chain Logistics (Frischelogistik/Kühllogistik)
  • Solar in Ulm, um Neu-Ulm und um Biberach herum Photovoltaik Solaranlagen – Beratung – Planung – Installation
  • Franken / Fränkische Schweiz – Solar/Photovoltaik Solaranlagen – Beratung – Planung – Installation
  • Berlin und Berliner Umland – Solar/Photovoltaik Solaranlagen – Beratung – Planung – Installation
  • Augsburg und Augsburger Umland – Solar/Photovoltaik Solaranlagen – Beratung – Planung – Installation
  • Experten-Rat & Insider-Wissen
  • Presse – Xpert Pressearbeit | Beratung und Angebot
  • Tabellen für Desktop
  • B2B-Beschaffung: Lieferketten, Handel, Marktplätze & KI-gestütztes Sourcing
  • XPaper
  • XSec
  • Geschützter Bereich
  • Vorabversion
  • English Version for LinkedIn

© Oktober 2025 Xpert.Digital / Xpert.Plus - Konrad Wolfenstein - Business Development