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Das Logistikkommando der Bundeswehr: Analyse von Struktur, Auftrag und strategischer Neuausrichtung im Zeichen der Zeitenwende

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Veröffentlicht am: 27. Juli 2025 / Update vom: 27. Juli 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Das Logistikkommando der Bundeswehr: Analyse von Struktur, Auftrag und strategischer Neuausrichtung im Zeichen der Zeitenwende

Das Logistikkommando der Bundeswehr: Analyse von Struktur, Auftrag und strategischer Neuausrichtung im Zeichen der Zeitenwende – Bild: Xpert.Digital

Das unbekannte Rückgrat: Die unsichtbare Macht der Bundeswehr-Logistik

Deutschland als NATO-Drehscheibe: Was die Bundeswehr-Logistik jetzt leisten muss

Das Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw), gegründet 2013, ist das zentrale Fähigkeitskommando und das logistische Rückgrat der deutschen Streitkräfte. Es bündelt die Verantwortung für die Planung, Steuerung, Ausbildung und Weiterentwicklung der gesamten Bundeswehrlogistik. Mit einer Personalstärke von rund 17.000 Angehörigen und einer komplexen Struktur aus mobilen und stationären Kräften stellt es die Versorgung von der Heimatbasis bis ins Einsatzgebiet sicher. Die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöste “Zeitenwende” hat einen fundamentalen Paradigmenwechsel von Auslandseinsätzen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements (IKM) zur Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) erzwungen. Dies stellt das LogKdoBw vor immense Herausforderungen und erfordert eine Neuausrichtung in den Bereichen Struktur, Denkweise, Technologie und Kooperation. Dieser Bericht analysiert die Kernmerkmale des Kommandos, seine organisatorische Architektur, seine operative Rolle und die tiefgreifenden Transformationen im aktuellen sicherheitspolitischen Kontext. Er beleuchtet die strategische Spannung zwischen der Notwendigkeit militärischer “Kriegstüchtigkeit” und der zunehmenden Abhängigkeit von zivilen Partnern und schließt mit einer Bewertung zukünftiger Herausforderungen und strategischer Empfehlungen.

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Das Nervensystem der Streitkräfte

Die strategische Imperative der Militärlogistik

Die Logistik ist kein bloßer Dienstleister, sondern ein entscheidender “Befähiger” militärischer Operationen. Die Erkenntnis “Ohne Logistik gibt es keine militärischen Effekte!” ist ein fundamentaler Grundsatz der Militärwissenschaft. Sie bildet das Fundament für die Durchhaltefähigkeit, Mobilität und letztlich die Kampfkraft der Truppe, indem sie sicherstellt, dass Material, von der einzelnen Schraube bis zum Panzergetriebe, zur Verfügung steht. Das Logistische System der Bundeswehr (LogSysBw) wird als ein komplexes “Netzwerk aus Netzwerken” beschrieben. Es verknüpft die Basislogistik, die aus der Heimat heraus agiert, mit der Einsatzlogistik der Teilstreitkräfte, den zivilen Organisationsbereichen der Wehrverwaltung und den Leistungen Dritter, wie der gewerblichen Wirtschaft und alliierten Partnern, zu einem integrierten Wirkverbund.

Gründung 2013: Ein Paradigmenwechsel in der Führungsphilosophie

Die Aufstellung des Logistikkommandos der Bundeswehr (LogKdoBw) am 15. Januar 2013 in Erfurt war eine direkte Konsequenz aus der Neuausrichtung der Bundeswehr, die auf eine konsequente Bündelung von Fähigkeiten abzielte. Der Gründungsgedanke war die Anwendung des Prinzips “Aufgabe-Kompetenz-Verantwortung” (AKV-Prinzip). Bislang auf verschiedene Stellen verteilte Verantwortlichkeiten wurden an einer Stelle zusammengeführt, um eine dysfunktionale Verantwortungsdiffusion zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Das Kommando übernahm dabei unter anderem die Aufgaben des aufgelösten Logistikamtes der Bundeswehr in Sankt Augustin. Diese Zentralisierung der Führung zielte jedoch nicht auf eine Zentralisierung der Leistungserbringung ab, sondern auf deren zentrale Koordination bei dezentraler Ausführung. Die Gründung des Kommandos war somit nicht nur eine administrative Umstrukturierung, sondern ein fundamentaler philosophischer Wandel. Er spiegelte den Versuch wider, ein an unternehmerischen Prinzipien orientiertes Modell der “einzigen Verantwortlichkeit” auf eine militärische Kernfunktion zu übertragen. Der Zeitpunkt der Gründung im Jahr 2013, vor der Annexion der Krim 2014, ist dabei entscheidend. Das vorherrschende militärische Paradigma war das Internationale Krisenmanagement (IKM), das logistisch zwar anspruchsvoll, aber in einem kontrollierteren und weniger umkämpften Umfeld als ein Konflikt zwischen ebenbürtigen Gegnern stattfindet. Haupttreiber war die effektivere Verwaltung begrenzter Ressourcen in einer Ära sinkender Verteidigungshaushalte. Folglich waren die Gründungsphilosophie und die initiale Struktur des LogKdoBw für ein sicherheitspolitisches Umfeld optimiert, das heute nicht mehr existiert. Die “Zeitenwende” stellt daher nicht nur Strukturen und Ausrüstung infrage, sondern die gesamte organisationale DNA des Kommandos, die nun von einer Logik der Effizienz auf eine Logik der Resilienz und Redundanz umschwenken muss.

Die Doppelrolle des Kommandeurs: General Bundeswehrlogistik

Um die gesamt-bundeswehrliche Verantwortung zu unterstreichen, wurde dem Kommandeur des LogKdoBw zugleich die Funktion des “General Bundeswehrlogistik” übertragen. In dieser Doppelrolle ist er unterhalb der Ebene des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) für die übergreifende Gestaltung, Steuerung, Koordination und Weiterentwicklung des gesamten logistischen Systems der Bundeswehr verantwortlich.

Auftragsspektrum und Kernfähigkeiten

Die Säulen der Versorgung: Das “Was” der Bundeswehrlogistik

Der Kernauftrag des Logistikkommandos ist die Sicherstellung der Basislogistik in und aus Deutschland heraus. Dies lässt sich im Leitsatz zusammenfassen: das richtige Material, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, für den richtigen Empfänger bereitzustellen. Das Aufgabenspektrum ist dabei äußerst breit gefächert:

  • Materialbewirtschaftung und Instandhaltung: Dies umfasst die Lagerung, Verwaltung und Ausgabe von Ersatzteilen aller Größenordnungen, vom Getriebe eines Kampfpanzers bis zur kleinsten Schraube. Ein wesentlicher Teil ist die Instandhaltung und Fertigung von Wehrmaterial, was Rad- und Kettenfahrzeuge, komplexe Waffen- und Radarsysteme sowie Kommunikationsanlagen einschließt.
  • Versorgung mit Mengenverbrauchsgütern (MVG): Eine der sichtbarsten Aufgaben ist die Versorgung der Truppe mit Betriebsstoff (Kraftstoff), Munition, Verpflegung, Trinkwasser und Marketenderwaren (Artikel des persönlichen Bedarfs). Diese Versorgung wird oft bis unmittelbar an den Rand der Kampfzone herangeführt.
  • Transport und Verkehr: Das Kommando verantwortet den Transport aller Arten von Versorgungsgütern über Land, See und Luft. Dies schließt den Umschlag von Material in See- und Flughäfen sowie an Schienenterminals mit ein. Eine einzigartige Fähigkeit der Bundeswehr ist der Einsatz von Tragtieren, die insbesondere in schwierigem alpinem Gelände eine hochzuverlässige Transportalternative darstellen, wenn Fahrzeuge oder Helikopter nicht eingesetzt werden können.
  • Weitere logistische Dienstleistungen: Das Spektrum wird durch die Bereitstellung von Bekleidung, die Bergung und den Abtransport beschädigter Fahrzeuge sowie die Organisation des militärischen Postdienstes (Feldpost) abgerundet, der eine wichtige Verbindung zwischen den Soldaten im Einsatz und ihrer Heimat darstellt.

Spezialauftrag Rückverlegung: Der komplexe Weg nach Hause

Das LogKdoBw agiert als zentraler Planer, Koordinator, Truppensteller und Durchführender für die materielle Rückverlegung von Personal und Material aus den Einsatzgebieten. Diese Fähigkeit wurde insbesondere bei der Beendigung der langjährigen Einsätze in Afghanistan (RSM) und Mali (MINUSMA) umfassend unter Beweis gestellt. Der Prozess der Rückverlegung dient als Mikrokosmos, der die Komplexität, die tiefen Abhängigkeiten und die Planungsintensität des gesamten LogSysBw offenbart. Es handelt sich nicht um einen simplen Rücktransport, sondern um eine hochstrategische, ressortübergreifende Operation. Der Prozess beginnt auf strategischer Ebene im BMVg unter Beteiligung von Planern des LogKdoBw und wird auf Basis operativer Vorgaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr (EinsFüKdoBw) umgesetzt. Für jede Mission werden spezifische, maßgeschneiderte Konzepte (“tailored to the mission”) entwickelt, die Faktoren wie regionale Bedingungen, Umfang und Art des Materials, Zeitvorgaben und verfügbare Transportwege berücksichtigen. Ein entscheidender Schritt ist die Kategorisierung und Priorisierung des zurückzuführenden Materials nach Kriterien wie militärischer Sicherheit, strategischen Zielsetzungen und Wirtschaftlichkeit. Die operative Durchführung liegt maßgeblich beim unterstellten Logistikzentrum der Bundeswehr (LogZBw), das auch zivilgewerbliche Transportunternehmen und multinationale Partner in den Prozess einbindet. Nach der Ankunft in Deutschland steuert das LogZBw die Weitertransporte von den Häfen zu den jeweiligen Empfängerdienststellen. Dort wird das Material auf Transportschäden geprüft und seine Lager- und Ausgabefähigkeit wiederhergestellt. Die bei der Rückverlegung gewonnenen Erkenntnisse sind von hohem Wert; sie werden systematisch ausgewertet und fließen direkt in die Weiterentwicklung von Material und Verfahren ein, beispielsweise im Rahmen des Customer Product Management (CPM). Eine erfolgreiche Rückverlegung in großem Maßstab ist somit einer der besten Indikatoren für die Reife und Leistungsfähigkeit des militärischen Logistiksystems einer Nation. Die über fast 30 Jahre gesammelte Erfahrung der Bundeswehr in diesem Bereich stellt eine bedeutende, wenn auch oft übersehene, institutionelle Fähigkeit dar, die direkt auf die Herausforderungen großer Truppenbewegungen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung übertragbar ist.

Organisatorische Architektur und Gliederung

Der Stab in Erfurt: Das Gehirn des Kommandos

Das Logistikkommando der Bundeswehr hat seinen Hauptsitz in der Löberfeld-Kaserne in Erfurt. Aufgrund des Personalumfangs sind Teile des Stabes zusätzlich in einem angemieteten Bürogebäude im Norden der Stadt untergebracht. Der Stab selbst, geführt von einem Chef des Stabes im Dienstgrad eines Oberst i.G., gliedert sich im Wesentlichen in drei Abteilungen: Führung, Einsatz und Planung. Die Abteilung Einsatz befasst sich mit der logistischen Führung bei Einsätzen und Übungen, der Materialbewirtschaftung, der Instandhaltung und Fertigung (IHF) sowie dem technisch-logistischen Management (TLM) und dem Bereich Verkehr und Transport. Die Abteilung Planung ist verantwortlich für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Logistischen Systems der Bundeswehr (LogSysBw), die Erarbeitung logistischer Grundlagen und das Datenmanagement Logistik. Das gesamte Kommando hat eine Sollstärke von ca. 15.000 bis 17.000 zivilen und militärischen Dienstposten, was es in seiner Größe mit der Deutschen Marine vergleichbar macht. Der Stab in Erfurt umfasst davon etwa 750 Mitarbeitende.

Die Umstrukturierung 2025: Integration in den Unterstützungsbereich

Im Zuge der größten Bundeswehrreform seit Jahrzehnten wurde zum 1. April 2025 die Streitkräftebasis (SKB), der das LogKdoBw seit seiner Gründung angehörte, außer Dienst gestellt. Das LogKdoBw wurde nahtlos in den neu aufgestellten Unterstützungsbereich (UstgBer) überführt und dem ebenfalls neuen Unterstützungskommando der Bundeswehr unterstellt. Dieser neue Bereich bündelt zentrale querschnittliche Fähigkeiten wie Logistik, Feldjägerwesen (Militärpolizei), ABC-Abwehr und den Sanitätsdienst und soll die Reaktions- und Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte insgesamt stärken.

Die Mobilen Logistiktruppen: Die Speerspitze der Versorgung im Feld

Die mobilen Logistiktruppen bilden das Rückgrat der Versorgung im Einsatz und bei Übungen und sind die ausführenden Kräfte des Kommandos im Feld. Sie werden durch den “Kommandeur der mobilen Logistiktruppen Basislogistik” geführt.

Struktur der mobilen Logistiktruppen

Die Truppen sind in zwei Logistikregimentern, dem Logistikregiment 1 in Burg (Sachsen-Anhalt) und dem Logistikregiment 4 in Volkach (Bayern), mit insgesamt acht unterstellten Logistikbataillonen gegliedert.

Transformation für Landes- und Bündnisverteidigung

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) werden die Bataillone seit Oktober 2024 in “leichte” und “schwere” Logistikbataillone umgegliedert. Diese neue Struktur soll die Flexibilität und Agilität erhöhen, um dem gestiegenen Transportbedarf und der Notwendigkeit einer dynamischen, mobilen Bereithaltung von Versorgungsgütern in einem hochintensiven Konfliktszenario gerecht zu werden.

RSOM-Fähigkeit (Aufnahme, Bereitstellung, Weitertransport)

Eine besondere Rolle nimmt das Logistikbataillon 163 RSOM in Delmenhorst ein. Es ist auf “Reception, Staging, Onward Movement” spezialisiert und stellt damit eine Schlüsselfähigkeit für die NATO dar, um ankommende alliierte Kräfte im Bündnisgebiet aufzunehmen, zu versorgen und für ihren weiteren Einsatz vorzubereiten.

Spezialpionierregiment 164 (SpezPiRgt 164)

Das in Husum stationierte Regiment ist eine einzigartige und hochspezialisierte Fähigkeit innerhalb des LogKdoBw. Seine Hauptaufgabe ist der Bau und Betrieb von Feldlagern und Feldtanklagern. Jeder seiner 18 Feldlagerbetriebszüge ist in der Lage, ein Lager für bis zu 1.000 Soldaten zu errichten. Die dem Regiment unterstellte Pipelinepionierkompanie kann Feldtanklager und mobile Pipelinesysteme bauen und betreiben. Darüber hinaus verfügt das Regiment über Fähigkeiten zur Brunnbohrung und Wasseraufbereitung und leistet im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) regelmäßig Hilfe bei Naturkatastrophen im Inland.

Die Stationären Logistischen Einrichtungen: Die Heimatbasis der Logistik

Logistikzentrum der Bundeswehr (LogZBw)

Das 2002 in Wilhelmshaven gegründete LogZBw ist die zentrale Drehscheibe für die Materialversorgung der gesamten Bundeswehr. Es ist verantwortlich für Lieferkettenmanagement, Disposition von Material, Instandhaltungs- und Fertigungssteuerung sowie die Planung und Steuerung von Verkehr und Transport. Es führt die bundesweit verteilten ortsfesten logistischen Einrichtungen (Depots) und ist maßgeblich für die Planung und Durchführung von strategischen Transporten und Rückverlegungen. Angesichts der “Zeitenwende” werden bis 2029 acht ehemals stillgelegte Material- und Munitionslager reaktiviert, um die Lagerkapazitäten für ein LV/BV-Szenario signifikant zu erhöhen.

Logistikschule der Bundeswehr (LogSBw)

Mit Hauptsitz in Osterholz-Scharmbeck (Ortsteil Garlstedt) ist sie die zentrale Ausbildungseinrichtung für das gesamte logistische und kraftfahrtechnische Personal der Bundeswehr, vom Mannschaftsdienstgrad bis zum Stabsoffizier. Ihr Auftrag umfasst die Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Einsatzvorbereitung logistischer Kräfte, die Ausbildung im Gefahrgutwesen und die Durchführung von taktischen und logistischen Einsatzprüfungen für neue Landsysteme. Wichtige unterstellte Einrichtungen sind das Logistische Übungszentrum (LogÜbZ) für realitätsnahe Stabsübungen und das multinationale Koordinierungs- und Ausbildungszentrum der Gemeinsamen Logistischen Unterstützungsgruppe (JCTC), das die Ausbildung im NATO-Rahmen fördert.

Zentrum Kraftfahrwesen der Bundeswehr (ZKfWBw)

Das in Mönchengladbach ansässige ZKfWBw agiert als zentrale Behörde für alle straßenverkehrsrechtlichen Angelegenheiten der Bundeswehr. Es ist zuständig für die Zulassung aller Bundeswehrfahrzeuge (Erteilung der Y-Kennzeichen), die Ausstellung von Dienstfahrerlaubnissen und die Ausbildung der Militärkraftfahrer in 20 bundesweit verteilten Kraftfahrausbildungszentren. Es legt die Standards für die Fahrausbildung und die technische Sicherheit der Fahrzeuge fest und begleitet die Einführung neuer Technologien wie teil- und vollautomatisierte Fahrsysteme.

Die Nationale Katalogisierungsbehörde: Die Sprache der Logistik

Innerhalb der Abteilung Planung des LogKdoBw in Erfurt ist die Nationale Katalogisierungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland angesiedelt. Ihre Aufgabe ist die einheitliche Materialkatalogisierung aller (Waffen-)Systeme, Geräte und Einzelartikel gemäß den verbindlichen Standards des NATO Codification System (NCS), auch bekannt als Allied Committee 135 (AC/135). Diese Behörde, die fachlich direkt dem BMVg unterstellt ist, vergibt für jedes Materialstück eine eindeutige NATO-Versorgungsnummer. Dies ist eine entscheidende Grundlage für die logistische Interoperabilität mit Bündnispartnern, da es sicherstellt, dass alle Nationen über das exakt gleiche Material sprechen und es in gemeinsamen Systemen eindeutig identifizieren und bewirtschaften können.

Logistische Präzision: Wie Deutschlands Militär die Versorgung sichert

Logistische Präzision: Wie Deutschlands Militär die Versorgung sichert

Logistische Präzision: Wie Deutschlands Militär die Versorgung sichert – Bild: Xpert.Digital

Tabelle: Vereinfachte Darstellung der organisatorischen Architektur des Logistikkommandos der Bundeswehr.

Die logistische Präzision der Bundeswehr ist ein komplexes und gut strukturiertes System, das die militärische Versorgung und Unterstützung sicherstellt. An der Spitze steht das Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt, das die Gesamtsteuerung, Planung und Weiterentwicklung der Logistik verantwortet.

Die mobilen Logistiktruppen sind bundesweit verteilt und sorgen für logistische Unterstützung bei Einsätzen und Übungen. Zwei Logistikregimenter – eines in Burg für den Norden und eines in Volkach für den Süden – koordinieren die unterstellten Bataillone. Diese Bataillone sind spezialisiert auf Transport, Umschlag und Versorgung und sind an verschiedenen Standorten wie Delmenhorst, Beelitz und Kümmersbruck stationiert.

Ergänzend gibt es Spezialeinheiten wie das Spezialpionierregiment in Husum, das Feldlager, Tankstellen und Pipelines betreibt sowie die Wasserversorgung sicherstellt. Stationäre logistische Einrichtungen wie das Logistikzentrum in Wilhelmshaven und die Logistikschule in Osterholz-Scharmbeck vervollständigen dieses effiziente Versorgungssystem.

Weitere wichtige Dienststellen wie das Zentrum Kraftfahrwesen in Mönchengladbach und die Nationale Katalogisierungsbehörde in Erfurt runden die logistische Infrastruktur der Bundeswehr ab.

 

Hub für Sicherheit und Verteidigung - Beratung und Informationen

Hub für Sicherheit und Verteidigung

Hub für Sicherheit und Verteidigung - Bild: Xpert.Digital

Der Hub für Sicherheit und Verteidigung bietet fundierte Beratung und aktuelle Informationen, um Unternehmen und Organisationen effektiv dabei zu unterstützen, ihre Rolle in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu stärken. In enger Verbindung zur Working Group Defence der SME Connect fördert er insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Verteidigung weiter ausbauen möchten. Als zentraler Anlaufpunkt schafft der Hub so eine entscheidende Brücke zwischen KMU und europäischer Verteidigungsstrategie.

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Bundeswehr-Logistik: Von Auslandseinsätzen zur Bündnisverteidigung

Das Logistikkommando im Einsatz: Von der Stabilisierung zur Abschreckung

Lehren aus dem Internationalen Krisenmanagement (IKM): Die Ära der Auslandseinsätze

Über zwei Jahrzehnte war die Logistik der Bundeswehr primär auf die Anforderungen von Auslandseinsätzen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements (IKM) ausgerichtet, allen voran in Afghanistan (ISAF/RSM) und Mali (MINUSMA). Diese Einsätze prägten die Strukturen, Verfahren und das Selbstverständnis der Logistiktruppe. Die IKM-Logistik war durch einen “quasi-stationären” Charakter gekennzeichnet. Die Versorgung stützte sich auf große, relativ gut gesicherte Feldlager wie in Mazar-e-Sharif oder Gao, die als zentrale logistische Knotenpunkte dienten. Die Bedrohung für die Versorgungsketten war vornehmlich asymmetrisch und im Vergleich zu einem LV/BV-Szenario geringer, was eine Konzentration der Ressourcen ermöglichte. Anstelle einer auf unbestimmte Zeit ausgelegten Durchhaltefähigkeit trat das Prinzip der Rotation von Kontingenten, die für einen definierten Zeitraum autark versorgt werden mussten. Der Einsatz in Mali (MINUSMA) ist ein exemplarisches Beispiel für die Komplexität dieser Missionen. Die logistische Unterstützung war aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen, der riesigen Entfernungen und der verteilten Standorte der Truppenteile eine enorme Herausforderung. Die Versorgung der deutschen Kräfte in Gao musste aufgrund der hohen Gefährdung der Landwege fast ausschließlich per Lufttransport aus Deutschland sichergestellt werden. Das LogKdoBw war dabei für die übergeordnete Planung und Koordination verantwortlich, während Spezialpionierkräfte des SpezPiRgt 164 die Feldlager errichteten und betrieben, die als Lebensader für die Truppe fungierten. Die erfolgreiche Rückverlegung des gesamten Materials aus Mali nach Beendigung der Mission war eine logistische Meisterleistung, die die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems unterstrich.

Die Rolle in der NATO-Bündnisverteidigung: Das neue Kerngeschäft

Mit der “Zeitenwende” ist die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) zur Dimension bestimmenden Hauptaufgabe der Bundeswehr geworden. Das LogKdoBw ist hierbei ein zentraler Akteur und für die Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses von entscheidender Bedeutung. Enhanced Forward Presence (eFP) in Litauen: Als Führungsnation der multinationalen NATO-Battlegroup in Litauen trägt Deutschland eine besondere Verantwortung. Das LogKdoBw ist maßgeblich für die logistische Versorgung dieses Verbandes zuständig. Dies umfasst die regelmäßige Rotation von Personal und Material im Sechs-Monats-Rhythmus, was zugleich ein ständiges Training der strategischen Verlegefähigkeit darstellt. Versorgungskompanien, beispielsweise vom Versorgungsbataillon 131 aus Thüringen oder dem Versorgungsbataillon 142 aus Hagenow, sind fester Bestandteil der deutschen Kontingente und stellen die materielle Einsatzbereitschaft und Durchhaltefähigkeit der Battlegroup vor Ort sicher. NATO Response Force (NRF) / Very High Readiness Joint Task Force (VJTF): Das LogKdoBw stellt entscheidende Kräfte für die schnell verlegbare Speerspitze der NATO, die VJTF. Als Deutschland 2023 die Führung der VJTF-Landanteile innehatte, leistete das Versorgungsbataillon 131 einen Kernbeitrag zur logistischen Unterstützung der Brigade. Das Logistikregiment 1 wurde speziell dafür zertifiziert, im Alarmierungsfall als nationaler Unterstützungsverband zu verlegen und das logistische Netzwerk vom Heimatland bis in den Einsatzraum zu steuern und aufrechtzuerhalten. Die Beteiligung an der VJTF erfordert ein Höchstmaß an materieller und personeller Bereitschaft, Interoperabilität mit den Alliierten und die Fähigkeit zur schnellen Verlegung innerhalb weniger Tage. Übungen als Vorbereitung auf den Ernstfall: Um die komplexen Verfahren der LV/BV zu trainieren, nimmt das LogKdoBw regelmäßig an großen nationalen und multinationalen Übungen teil. Übungen wie “Blue Lightning” mit 2.800 Soldaten und 1.200 Fahrzeugen oder die Beteiligung an der Übungsreihe QUADRIGA, z.B. bei “Nordic Response”, dienen dazu, die Verlegung großer Truppenkörper über weite Strecken und die logistische Versorgung unter realistischen, fordernden Bedingungen zu erproben und zu optimieren. Der Übergang von IKM zu LV/BV legt eine fundamentale Fähigkeitslücke offen, die das LogKdoBw unter Hochdruck zu schließen versucht: den Wandel von einer planbaren, zentralisierten Logistik hin zu einer agilen, verteilten und resilienten Logistik, die unter ständiger Bedrohung durch einen ebenbürtigen Gegner funktioniert. Während die IKM-Logistik primär durch Umweltfaktoren wie Klima und Gelände herausgefordert war, gehen LV/BV-Szenarien davon aus, dass ein Gegner systematisch logistische Knoten, Transportwege und Depots angreifen wird. Der wiederholt genannte Begriff der “Kriegstauglichkeit” spiegelt diese neue Realität wider. Die strukturelle Antwort darauf ist die Umgliederung in leichte und schwere Logistikbataillone. Dies ist eine direkte Abkehr vom “quasi-stationären” IKM-Modell und erfordert nicht nur mehr Ausrüstung, sondern einen kompletten Denkweisenwandel. Logistiker müssen nun verstärkt wie Kampftruppen denken und handeln, wobei Aspekte wie Eigenschutz, Tarnung, Täuschung und Redundanz in den Vordergrund rücken. Die im IKM erlernten Fähigkeiten sind wertvoll, aber für das neue Bedrohungsumfeld nicht mehr ausreichend.

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Die “Zeitenwende”: Paradigmenwechsel und strategische Neuausrichtung

Von IKM zu LV/BV: Der Wandel in Denkweise, Struktur und Fähigkeitsprofil

Die als “Zeitenwende” bezeichnete Neuausrichtung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik nach dem vollumfänglichen Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat die Prioritäten der Bundeswehr und damit des LogKdoBw fundamental verschoben. Der Fokus liegt nun unmissverständlich auf der Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) im Rahmen der NATO. Dies erzwingt einen tiefgreifenden Denkweisenwandel auf allen Ebenen. Die auf Effizienz und Planbarkeit ausgerichtete Rotationslogik der IKM-Einsätze muss der Notwendigkeit weichen, “kriegstauglich und kaltstartfähig” zu sein. Einsätze im LV/BV-Szenario haben, anders als Auslandseinsätze, potenziell keinen definierten Anfang oder ein absehbares Ende und erfordern eine dauerhafte, robuste Durchhaltefähigkeit unter widrigsten Bedingungen. Direkte Konsequenzen dieser Neuausrichtung sind bereits sichtbar in strukturellen Anpassungen wie der Umgliederung der Logistikbataillone, der Reaktivierung von Depots zur Vergrößerung der Lagerkapazitäten und dem geplanten Aufwuchs von Personal und Material.

Herausforderung “Drehscheibe Deutschland”: Logistikdrehscheibe für die NATO

Deutschlands zentrale geografische Lage in Europa verleiht ihm eine Schlüsselrolle als logistische “Drehscheibe” für alliierte Truppenverlegungen an die NATO-Ostflanke, bekannt als Gastlandunterstützung (HNS). Das LogKdoBw hat den Auftrag, unter Führung der Bundeswehr ein leistungsfähiges Netzwerk aus Transport-, Umschlags- und Unterstützungsleistungen zu schaffen, um den schnellen und reibungslosen Durchmarsch alliierter Kräfte zu gewährleisten. Dies umfasst sehr konkrete Aufgaben wie den Betrieb von Rast- und Sammelräumen entlang der Hauptmarschrouten, die Betankung von Fahrzeugkolonnen oder die Bereitstellung von Verpflegung. Die enge Kooperation mit zivilen Akteuren, wie die Vereinbarung mit der Autobahn GmbH zur Vereinfachung von Militärschwertransporten, ist hierbei von essenzieller Bedeutung. Die Fähigkeit, RSOM (Reception, Staging, Onward Movement) für große alliierte Kontingente durchzuführen, ist eine Kernforderung an das LogKdoBw und seine unterstellten Verbände.

Zukunftsorientierung durch Kooperation: Die Zivil-Militärische Symbiose

Angesichts begrenzter eigener militärischer Ressourcen und eines gesamtgesellschaftlichen Fachkräftemangels vertieft das LogKdoBw die Zusammenarbeit mit der zivilen Wirtschaft massiv. Das zentrale Instrument hierfür ist das Projekt “Zukunftsorientierung Kooperationen in der Logistik”. Dieses Projekt ist in mehrere Fachpanels gegliedert, die konkrete Kooperationsfelder untersuchen und umsetzen:

Materialbewirtschaftung und Lagerung

Hierbei wird die Lagerung von Material und insbesondere von Übungsmunition über Mehrpartnerrahmenverträge an zivile Logistikdienstleister vergeben. Dies schafft flexible Pufferkapazitäten und entlastet die bundeswehreigenen Depots.

Logistische Unterstützung bei der Verlegung

Zivile Generalunternehmer sollen für definierte Leistungspakete intermodale Transporte (Straße, Schiene, See, Luft) sowie den Betrieb von Hafenterminals und Rasträumen übernehmen.

Instandhaltung und Fertigung

In bundeswehreigenen Einrichtungen werden Kooperationsmodelle wie das “Schulter an Schulter”-Modell, bei dem ziviles und militärisches Personal gemeinsam arbeiten, erprobt. Diese Kooperationen werden oft über die bundeseigene Heeresinstandsetzungslogistik (HIL) GmbH realisiert.

Kooperative Personalmodelle

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, werden Partnerschaften mit der Wirtschaft, wie beispielsweise mit dem Logistik Netzwerk Thüringen, eingegangen. Ziel ist die gegenseitige Qualifizierung und der Austausch von Personal, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, insbesondere durch die Integration von ausscheidenden Zeitsoldaten in die zivile Logistikbranche und deren Bindung als Reservisten.

Kraftfahrwesen

Auch im Bereich des Kraftfahrwesens werden Kooperationen mit der Industrie bei der Entwicklung, Erprobung und Zulassung neuer Fahrzeugtechnologien angestrebt.

Ein entscheidender Aspekt dieser Kooperationen ist, dass die Verträge explizit die Leistungserbringung auch im Spannungs- und Verteidigungsfall vorsehen, um die Verlässlichkeit der zivilen Partner im Ernstfall rechtlich abzusichern.

Digitale Transformation und technologische Innovation

Die Digitalisierung ist ein entscheidender Hebel zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bundeswehrlogistik. Das größte und wichtigste Projekt in diesem Bereich ist die Migration des bestehenden, auf SAP basierenden IT-Systems SASPF auf die neue Technologiegeneration SAP S/4HANA. Darüber hinaus werden weitere Innovationsfelder aktiv vorangetrieben, darunter die additive Fertigung (3D-Druck) zur schnellen Herstellung von Ersatzteilen im Einsatzgebiet, die Nutzung von Transportdrohnen für die Versorgung schwer erreichbarer Orte, der Einsatz von Datenbrillen zur Unterstützung bei komplexen Instandsetzungsarbeiten und die Erprobung von Exoskeletten zur körperlichen Entlastung des Personals. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erforschung des unbemannten Fahrens von Landsystemen. Dieses hat das Potenzial, die Transportkapazität bei gleichem Personalaufwand signifikant zu erhöhen und die Gefährdung von Soldatinnen und Soldaten zu reduzieren. Die “Zeitenwende” hat für das LogKdoBw ein strategisches Paradoxon geschaffen: Es muss gleichzeitig militärisch autarker und “kriegstüchtiger” werden, während es sich aus Ressourcenmangel immer tiefer mit dem zivilen Sektor integrieren muss. Diese Entwicklung schafft eine kritische Abhängigkeit und eine potenzielle Schwachstelle. Während die LV/BV robuste, geschützte und unter Beschuss funktionierende Logistik erfordert, zwingen Personal- und Budgetengpässe die Bundeswehr zu tiefgreifenden Partnerschaften mit der zivilen Industrie, insbesondere bei der Bewältigung der Aufgabe als “Drehscheibe Deutschland”. Obwohl die Verträge den Verteidigungsfall explizit einschließen, ist die Fähigkeit eines zivilen Logistikunternehmens, unter direkter militärischer Bedrohung zu operieren, fundamental anders als die einer militärischen Einheit. Das Personal ist nicht militärisch ausgebildet, die Ausrüstung nicht gehärtet und die Risikokalkulation kommerziell. Das LogKdoBw erkennt dieses Risiko an und plant explizit “strategische Rückfallpositionen (Backup-Lösungen)”. Dies ist das Eingeständnis, dass man sich der Leistungsfähigkeit ziviler Partner im schlimmsten Fall nicht hundertprozentig sicher sein kann. Der Erfolg des LogKdoBw in einem zukünftigen Konflikt hängt somit nicht nur von den eigenen Fähigkeiten ab, sondern entscheidend von der Resilienz seiner zivilen Partner und der Wirksamkeit dieser “Backup-Lösungen”.

 

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Logistik der Zukunft: Wie Militärkommandos die Verteidigungsstrategie transformieren

Vergleichende Analyse: Militärlogistik im internationalen Kontext

Die Organisationsstruktur eines militärischen Logistikkommandos ist ein direkter Spiegel seiner strategischen Prioritäten, seiner historischen Entwicklung und seiner militärisch-industriellen Landschaft. Ein internationaler Vergleich zeigt, dass es kein universell “bestes” Modell gibt.

Materialkommando der US-Armee (AMC)

Das AMC der US-Armee ist ein gigantisches Kommando mit einer Personalstärke von über 70.000 Angehörigen und einer globalen Präsenz. Sein Hauptsitz befindet sich im Redstone Arsenal, Alabama. Der Aufgabenbereich des AMC ist enorm und umfasst die gesamte Kette von der Forschung und Entwicklung über die Beschaffung, Lagerung und Distribution bis hin zur Instandhaltung und dem Verkauf von Wehrmaterial an Verbündete, getreu dem Motto: “If a Soldier shoots it, drives it, flies it, wears it, communicates with it, or eats it – AMC provides it”. Strukturell ist das AMC in mehrere untergeordnete Kommandos gegliedert, die jeweils auf spezifische Waffensysteme spezialisiert sind, wie das Aviation and Missile Command oder das Tank-automotive and Armaments Command. Im Vergleich ist das AMC deutlich größer und breiter aufgestellt als das LogKdoBw, da es auch große Teile der Forschung, Entwicklung und Beschaffung integriert, die in Deutschland in separaten Ämtern wie dem BAAINBw angesiedelt sind. Die zugrundeliegende Logik einer zentralen Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus des Materials ist jedoch ähnlich.

Britische Armee – 101. Brigade für operative Unterstützung & 104. Brigade für Theaterunterstützung

Die britische Armee verfolgt eine stärker differenzierte Struktur. Die 101 Operational Sustainment Brigade ist für die direkte logistische Unterstützung (Combat Service Support) der kämpfenden 3. (UK) Division zuständig und vereint Logistik-, Instandsetzungs-, Sanitäts- und Militärpolizeikräfte. Die 104 Theatre Sustainment Brigade hingegen ist eine spezialisierte Formation, die einzigartige Fähigkeiten für die Logistik auf der übergeordneten Theaterebene bereitstellt. Dazu gehören Hafen- und Seetransport, Postdienste, Bewegungssteuerung (Movement Control) und die strategische Treibstofflagerung. Diese britische Struktur trennt also die direkte Unterstützung einer Division (vergleichbar mit der Einsatzlogistik der deutschen Teilstreitkräfte) von der übergeordneten, spezialisierten Theaterlogistik. Das deutsche LogKdoBw bündelt viele dieser spezialisierten Fähigkeiten unter einem Dach, was eine stärkere Zentralisierung der Verantwortung darstellt.

Französische Armee – Logistikkommando der Streitkräfte (COM-LOG)

Das französische COM-LOG, 2016 mit Stab in Lille gegründet, war für die Koordination und Sicherstellung der logistischen Einsatzbereitschaft des Heeres zuständig und umfasste diverse Transport- (Train), Sanitäts- (Médical) und Unterstützungsregimenter. Die französische Erfahrung zeigt jedoch die dynamische und oft iterative Natur von Militärreformen. Nach wiederholten Umstrukturierungen (Gründung eines Vorläufers 1998, Auflösung 2009, Neugründung 2016) wurde das COM-LOG im Jahr 2024 erneut aufgelöst und seine Aufgaben auf eine neue Brigade Logistique und das Commandement de l’Appui et de la Logistique de Théâtre aufgeteilt. Diese Entwicklung deutet auf eine anhaltende Suche nach der optimalen Struktur hin, im Gegensatz zum bisher stabileren deutschen Modell des zentralen Fähigkeitskommandos.

Das deutsche Modell des LogKdoBw stellt einen Kompromiss dar: Es zentralisiert die Koordination, die Ausbildung und die spezialisierten Fähigkeiten (ähnlich der britischen 104. Brigade), belässt aber die direkte Einsatzlogistik bei den Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine. Es ist der Versuch, die Vorteile der Zentralisierung (Standardisierung, Effizienz, einheitliche Planung) zu nutzen, ohne die Teilstreitkräfte vollständig ihrer organischen logistischen Unterstützung zu berauben. Der Erfolg dieses Modells, insbesondere im hochintensiven Umfeld der LV/BV, ist eine der zentralen Fragen für die Zukunft und bietet eine wertvolle Fallstudie für andere Bündnisnationen.

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  • Militärlogistik 4.0: Die Zukunft der militärischen Lieferketten – Automatisierung und zivile Infrastruktur als strategische Faktoren für die NATOMilitärlogistik 4.0: Die Zukunft der militärischen Lieferketten – Automatisierung und zivile Infrastruktur als strategische Faktoren für die NATO

Das Logistikkommando als strategischer Befähiger

Zusammenfassung der Kerncharakteristika und Transformation

Das Logistikkommando der Bundeswehr ist mehr als nur eine Ansammlung von Logistikeinheiten; es ist das zentrale Steuerungsorgan, der konzeptionelle Vordenker und das operative Rückgrat für die gesamte Bundeswehrlogistik. Seine Gründung im Jahr 2013 war ein bewusster und logischer Schritt zur Bündelung von Verantwortung und zur Steigerung der Effizienz in einer Zeit der Auslandseinsätze und knapper Kassen. Die “Zeitenwende” hat das Kommando aus seiner auf Effizienz getrimmten IKM-Komfortzone gerissen und zwingt es nun zu einer fundamentalen Transformation. Das Ziel ist ein auf Resilienz, Redundanz und “Kriegstüchtigkeit” ausgerichtetes System, das den Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung gewachsen ist.

Bewertung der zentralen Herausforderungen

Die zukünftige Leistungsfähigkeit des LogKdoBw hängt von der Bewältigung dreier zentraler Herausforderungen ab:

Personal

Der demografische Wandel und der zivile Fachkräftemangel stellen die größte strategische Bremse für den Aufwuchs und die Modernisierung dar. Die Gewinnung und das Halten von qualifiziertem Personal – von LKW-Fahrern über IT-Spezialisten bis hin zu Ingenieuren – ist eine existenzielle Aufgabe für die Bundeswehr als Ganzes und für das LogKdoBw im Besonderen.

Material

Die Füllung der “hohlen Strukturen”, die über Jahre der Unterfinanzierung entstanden sind, sowie die Modernisierung des veralteten Fuhrparks und der Ausrüstung sind essenziell, aber extrem zeit- und kostenintensiv. Es muss eine kluge Balance zwischen hochtechnologischen, aber potenziell störanfälligen Systemen und robusten, einfach zu wartenden “Backup-Lösungen” gefunden werden, um die Einsatzfähigkeit unter allen Bedingungen zu gewährleisten.

Zivil-militärische Kooperation

Die zunehmende Abhängigkeit von zivilen Partnern ist sowohl eine Chance zur Kapazitätserweiterung als auch ein erhebliches Risiko im Hinblick auf Verfügbarkeit, Verlässlichkeit und Schutz im Krisen- und Verteidigungsfall. Die rechtliche und praktische Ausgestaltung der Kooperationsverträge und die konsequente Planung militärischer Redundanzen sind von höchster strategischer Bedeutung.

Empfehlungen und strategischer Ausblick

Für die zukünftige Ausrichtung des Logistikkommandos lassen sich folgende strategische Empfehlungen ableiten:

Multinationale Integration vertiefen

Die Zusammenarbeit im Rahmen von NATO (z.B. Rahmennationen-Konzept, FNC) und EU (z.B. Ständige Strukturierte Zusammenarbeit, PESCO) muss über gemeinsame Übungen hinausgehen. Ziel muss eine echte Bündelung und gemeinsame Nutzung von knappen logistischen Fähigkeiten sein, um Synergien zu heben und die Resilienz des gesamten Bündnisses zu erhöhen. Einrichtungen wie das Koordinierungs- und Ausbildungszentrum der Gemeinsamen Logistischen Unterstützungsgruppe (JCTC) an der Logistikschule der Bundeswehr sind hierfür wichtige Bausteine, die weiter gestärkt werden müssen.

Digitale Transformation beschleunigen

Die Einführung von SAP S/4HANA muss konsequent vorangetrieben werden, um eine moderne, datengestützte Logistiksteuerung zu ermöglichen. Die Potenziale von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz müssen entschlossen genutzt werden, um Personalengpässe zu kompensieren und Prozesse zu beschleunigen. Oberste Priorität müssen dabei die Cybersicherheit und die “kriegstaugliche” Funktionsfähigkeit der Systeme unter widrigen Bedingungen haben.

Resilienz der Logistikketten härten

Die Lehren aus dem Krieg in der Ukraine müssen konsequent in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Dies bedeutet Investitionen in den aktiven und passiven Schutz logistischer Einrichtungen und Konvois, die systematische Schaffung von Redundanzen in den Versorgungs- und Instandsetzungsketten und die Weiterentwicklung von dezentralen, agilen Logistikkonzepten. Die Abhängigkeit von zivilen Partnern muss durch robuste und beübte militärische “Backup-Lösungen” abgesichert werden.

Personalstrategie neu denken

Innovative Personalmodelle sind ein wichtiger Anfang, werden aber allein nicht ausreichen. Die Bundeswehr muss als Arbeitgeber in den kritischen Mangelberufen der Logistik konkurrenzfähiger werden. Dies erfordert eine mutige Überprüfung von Besoldungsstrukturen, Karrieremodellen und Arbeitszeitregelungen, um im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können.

Das Logistikkommando der Bundeswehr steht an einem entscheidenden Punkt seiner Geschichte. Seine Fähigkeit, sich schnell und umfassend an die neuen Realitäten der Landes- und Bündnisverteidigung anzupassen, wird nicht nur über seine eigene Zukunft, sondern maßgeblich über die Einsatzbereitschaft und Abschreckungswirkung der gesamten deutschen Streitkräfte entscheiden.

 

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