AWS European Sovereign Cloud in Brandenburg: Amazons Antwort auf europÀische Digitale SouverÀnitÀt
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Veröffentlicht am: 5. Juni 2025 / Update vom: 5. Juni 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

AWS European Sovereign Cloud in Brandenburg: Amazons Antwort auf europĂ€ische Digitale SouverĂ€nitĂ€t – Bild: Xpert.Digital
AWS enthĂŒllt europĂ€ische Sovereign Cloud â Datenschutz und Kontrolle im Fokus
Brandenburg wird Zentrum von Amazons visionÀrer Sovereign Cloud-Initiative: AWS startet europÀische Cloud-Offensive
Amazon Web Services hat im Juni 2025 die lange erwartete Governance-Struktur fĂŒr die AWS European Sovereign Cloud enthĂŒllt, ein ehrgeiziges Projekt, das auf wachsende europĂ€ische Bedenken bezĂŒglich digitaler SouverĂ€nitĂ€t und Datenschutz reagiert. Diese Initiative stellt Amazons bisher umfassendste Anstrengung dar, eine vollstĂ€ndig europĂ€isch kontrollierte Cloud-Infrastruktur zu schaffen, die von der Muttergesellschaft Amazon unabhĂ€ngig operiert. Mit einer geplanten Investition von 7,8 Milliarden Euro bis 2040 und dem Hauptsitz in Brandenburg soll die Sovereign Cloud Ende 2025 den Betrieb aufnehmen. Die Entstehung dieser separaten europĂ€ischen Cloud-Infrastruktur reflektiert die zunehmenden transatlantischen Spannungen im Bereich des Datenschutzes, insbesondere vor dem Hintergrund des US Cloud Act und der politischen Entwicklungen unter der neuen Trump-Administration, die europĂ€ische Unternehmen und Regierungen zur Suche nach datenschutzkonformen Alternativen bewogen haben.
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Governance-Struktur und operative UnabhÀngigkeit
AWS hat eine komplexe europĂ€ische Organisationsstruktur fĂŒr die European Sovereign Cloud entwickelt, die darauf abzielt, vollstĂ€ndige operative Autonomie von der US-amerikanischen Muttergesellschaft zu gewĂ€hrleisten. Die neue Struktur umfasst eine in Deutschland eingetragene Muttergesellschaft sowie drei spezialisierte Tochtergesellschaften, die verschiedene Aspekte des Cloud-Betriebs abdecken. Kathrin Renz, die derzeit als Vice President von AWS Industries tĂ€tig ist, wird als erste GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des neuen europĂ€ischen Unternehmens fungieren und damit eine rein europĂ€ische FĂŒhrungsebene etablieren.
Die operative Kontrolle wird ausschlieĂlich von EU-BĂŒrgern mit Wohnsitz in der EuropĂ€ischen Union ausgeĂŒbt, was einen fundamentalen Unterschied zu herkömmlichen AWS-Regionen darstellt. Das Managementteam wird neben der GeschĂ€ftsfĂŒhrerin einen Beauftragten fĂŒr Sicherheit und Datenschutz umfassen, beide mĂŒssen EU-StaatsbĂŒrger mit Wohnsitz in der EU sein. Diese Personalstrategie erstreckt sich auf alle operativen Ebenen, einschlieĂlich Rechenzentrumsmanagement, technischem Support und Kundenservice, wodurch sichergestellt wird, dass keine operative Kontrolle auĂerhalb der EU-Grenzen ausgeĂŒbt wird.
Ein unabhĂ€ngiger Beirat wird als zusĂ€tzliche Governance-Schicht etabliert, der rechtlich verpflichtet ist, im besten Interesse der AWS European Sovereign Cloud zu handeln. Dieser Beirat besteht aus vier Mitgliedern, alle EU-BĂŒrger mit Wohnsitz in der EU, wobei mindestens ein Mitglied unabhĂ€ngig von Amazon sein muss. Der Beirat fungiert als Expertengremium und gewĂ€hrleistet Rechenschaftspflicht in souverĂ€nitĂ€tsbezogenen Aspekten des Cloud-Betriebs, einschlieĂlich Sicherheits- und Zugangskontrollen sowie der FĂ€higkeit zur unabhĂ€ngigen Operation bei Störungen.
Die technische Architektur der AWS European Sovereign Cloud ist darauf ausgelegt, unbegrenzt weiterzuarbeiten, selbst bei KonnektivitĂ€tsunterbrechungen zwischen der europĂ€ischen Sovereign Cloud und dem Rest der Welt. Autorisierte AWS-Mitarbeiter der European Sovereign Cloud, die in der EU ansĂ€ssig sind, erhalten unabhĂ€ngigen Zugang zu einer Kopie der Quellcodes, die fĂŒr die Aufrechterhaltung der Dienste unter extremen UmstĂ€nden erforderlich sind. Diese technische Autonomie wird durch eine eigene Netzwerkinfrastruktur unterstĂŒtzt, die ĂŒber AWS Direct Connect KonnektivitĂ€t zu europĂ€ischen Anbietern bereitstellt.
Technische Infrastruktur und SicherheitsmaĂnahmen
Die AWS European Sovereign Cloud wird ĂŒber eine vollstĂ€ndig autonome technische Infrastruktur verfĂŒgen, die physisch und logisch von anderen AWS-Regionen getrennt ist. Ein zentraler Baustein dieser Infrastruktur ist ein eigenes Amazon Route 53-System, das Kunden ein hochverfĂŒgbares und skalierbares Domain Name System (DNS), Domain-Registrierung und Webdienste fĂŒr VerfĂŒgbarkeits- und ZustandsĂŒberwachung bietet. Die Route 53-Nameserver fĂŒr die European Sovereign Cloud werden ausschlieĂlich europĂ€ische Top-Level-Domains (TLDs) fĂŒr ihre eigenen Domain-Namen verwenden, was eine weitere Ebene der technischen SouverĂ€nitĂ€t darstellt.
Ein besonders wichtiger Aspekt der technischen UnabhĂ€ngigkeit ist die Einrichtung einer eigenen europĂ€ischen “Root-Certificate-Authority” (CA). Diese Zertifizierungsstelle ermöglicht es, dass SchlĂŒsselmaterial, Zertifikate und IdentitĂ€tsĂŒberprĂŒfung fĂŒr SSL/TLS-Zertifikate vollstĂ€ndig autonom innerhalb der AWS European Sovereign Cloud betrieben werden können. Dies eliminiert AbhĂ€ngigkeiten von externen Zertifizierungsstellen und stĂ€rkt die kryptographische SouverĂ€nitĂ€t der Plattform.
Die Sicherheitsarchitektur wird durch ein eigenes Security Operations Center (SOC) verstĂ€rkt, das globale AWS-Sicherheitspraktiken unter vollstĂ€ndig europĂ€ischer Kontrolle spiegelt. Dieses SOC wird von einem eigenen Leiter fĂŒr Sicherheit geleitet, der EU-BĂŒrger mit Wohnsitz in der EU sein muss. Der Sicherheitsleiter ist dafĂŒr verantwortlich, die GeschĂ€ftsfĂŒhrung zu beraten und Kunden sowie Regulierungsbehörden in Europa in sicherheitsrelevanten Angelegenheiten zu unterstĂŒtzen.
Zur ErfĂŒllung der Kundenanforderungen fĂŒhrt AWS das Sovereign Requirements Framework (SRF) ein, einen umfassenden Katalog technischer, rechtlicher und betrieblicher SouverĂ€nitĂ€tskontrollen. Das SRF basiert auf SouverĂ€nitĂ€tserwartungen von Kunden, Anforderungen von EU-Regulierungsbehörden, Leitlinien fĂŒhrender Branchenstandards und den BedĂŒrfnissen von Implementierungspartnern. Kunden erhalten ĂŒber AWS Artifact Zugang zu PrĂŒfberichten, die vollstĂ€ndige Nachverfolgbarkeit der Kontrollgestaltung und betrieblichen Wirksamkeit gewĂ€hrleisten.
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Finanzielle Investitionen und wirtschaftliche Auswirkungen
Amazon hat eine betrĂ€chtliche finanzielle Verpflichtung fĂŒr die AWS European Sovereign Cloud angekĂŒndigt, mit geplanten Investitionen von 7,8 Milliarden Euro bis zum Jahr 2040 in die deutsche Region der souverĂ€nen Cloud, die in Brandenburg angesiedelt wird. Diese Investitionssumme spiegelt nicht nur Amazons strategisches Engagement fĂŒr den europĂ€ischen Markt wider, sondern auch die erkannte Notwendigkeit, auf die wachsenden SouverĂ€nitĂ€tsanforderungen europĂ€ischer Kunden zu reagieren.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Investition werden voraussichtlich weit ĂŒber die direkte Kapitalzufuhr hinausgehen. Amazon prognostiziert einen Multiplikatoreffekt, der bis 2040 bis zu 17,2 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt beitragen soll. Dieser erwartete volkswirtschaftliche Nutzen basiert auf der Annahme, dass die digitale Transformation von Verwaltung und Unternehmen vorangetrieben wird und das AWS-Partner-Netzwerk gestĂ€rkt wird.
Die BeschĂ€ftigungseffekte sind ebenfalls erheblich: Das Projekt soll 2.800 Vollzeitstellen bei regionalen Unternehmen schaffen, insbesondere in den Bereichen Bau, Instandhaltung, Ingenieurwesen, Telekommunikation und der breiteren regionalen Wirtschaft, die Teil der Lieferkette fĂŒr AWS-Rechenzentren sind. ZusĂ€tzlich plant AWS die Schaffung neuer Stellen fĂŒr hochqualifizierte FachkrĂ€fte wie Softwareentwickler, Systemingenieure und Lösungsarchitekten, die speziell fĂŒr den Aufbau und Betrieb der AWS European Sovereign Cloud verantwortlich sein werden.
Die Investitionsstrategie unterstreicht auch Amazons Engagement fĂŒr nachhaltige Projekte, da das Unternehmen plant, Projekte zu erneuerbaren Energien voranzutreiben und positive Wirkungen in den Gemeinden zu erzielen, in denen AWS prĂ€sent ist. Diese ganzheitliche Herangehensweise an regionale Entwicklung reflektiert ein VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass erfolgreiche Cloud-Infrastruktur nicht nur technische Exzellenz, sondern auch gesellschaftliche Integration erfordert.
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EuropÀische Sovereign Cloud: Ein Bollwerk gegen den US Cloud Act?
Rechtlicher Hintergrund: US Cloud Act und transatlantische Spannungen
Die Notwendigkeit einer europĂ€ischen Sovereign Cloud wurzelt tief in den rechtlichen Konflikten zwischen US-amerikanischer und europĂ€ischer Datenschutzgesetzgebung, insbesondere dem 2018 verabschiedeten US Cloud Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act). Dieses Gesetz erlaubt US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden den Zugriff auf Daten, die von US-Unternehmen kontrolliert werden, unabhĂ€ngig davon, wo diese Daten physisch gespeichert sind. Diese extraterritoriale Reichweite steht in fundamentalem Konflikt mit der europĂ€ischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), insbesondere mit deren Bestimmungen fĂŒr internationale Datentransfers.
Der Cloud Act ermöglicht es US-Behörden, ĂŒber GerichtsbeschlĂŒsse (Warrants oder Subpoenas) von US-amerikanischen Telekommunikationsanbietern und Cloud-Dienstleistern die Herausgabe von Daten zu verlangen, selbst wenn dies gegen die Gesetze des Landes verstöĂt, in dem die Daten gespeichert sind. Diese Regelung schafft erhebliche rechtliche Unsicherheit fĂŒr global operierende Unternehmen, die sich mit widersprĂŒchlichen rechtlichen Anforderungen konfrontiert sehen.
Die Problematik wurde durch historische PrĂ€zedenzfĂ€lle wie den Patriot Act bereits vorweggenommen. Bereits 2012 warnten Forscher der UniversitĂ€t Amsterdam davor, dass europĂ€ische Daten in der “Cloud” von US-amerikanischen Strafverfolgungs- und Geheimdienstbehörden trotz europĂ€ischer Datenschutzgesetze eingesehen werden könnten. Das Foreign Intelligence Surveillance Amendments (FISA) Act macht es US-Behörden besonders leicht, lokale Regierungsinstitutionen zu umgehen und direkten Zugang zu Cloud-Daten von Nicht-Amerikanern auĂerhalb der USA zu erlangen, mit minimalen Transparenzverpflichtungen.
Der EuropĂ€ische Datenschutzausschuss (EDPB) und der EuropĂ€ische Datenschutzbeauftragte (EDPS) haben 2019 in einer gemeinsamen Stellungnahme betont, dass Artikel 48 der DSGVO verlangt, dass jede Anordnung einer Nicht-EU-Behörde zur Ăbertragung personenbezogener Daten auĂerhalb der EU durch ein internationales Abkommen anerkannt werden muss, um gĂŒltig zu sein. Demnach sollten EU-Unternehmen grundsĂ€tzlich direkte Anfragen ablehnen und die anfragende Drittlandsbehörde auf bestehende Rechtshilfeabkommen verweisen.
Politische Entwicklungen und verstÀrkte SouverÀnitÀtsbestrebungen
Die politischen Entwicklungen in den USA unter der neuen Trump-Administration haben die bereits bestehenden transatlantischen Spannungen im Datenschutzbereich erheblich verschĂ€rft. Ein besonders problematisches Signal war die Entlassung von drei demokratischen Mitgliedern des Privacy and Civil Liberties Oversight Board (PCLOB) durch PrĂ€sident Trump am 3. Februar 2025. Diese Entscheidung hat direkte Auswirkungen auf das Transatlantic Data Privacy Framework (TADPF), das den legalen Datentransfer zwischen der EU und den USA regelt, da das nun beschlussunfĂ€hige Aufsichtsgremium seine zentrale Aufgabe der Ăberwachung der US-Geheimdienste nicht mehr erfĂŒllen kann.
Experten warnen, dass dies nur der Beginn einer Reihe von MaĂnahmen sein könnte, die das gesamte TADPF gefĂ€hrden. Exekutivbefehle, auf denen das Framework maĂgeblich basiert, könnten in den kommenden Wochen widerrufen werden. Diese Entwicklung trifft besonders Unternehmen und Institutionen, die stark auf US-Cloud-Dienste angewiesen sind und verdeutlicht die Verwundbarkeit transatlantischer Datenschutzvereinbarungen gegenĂŒber politischen VerĂ€nderungen.
Der fundamentale rechtliche Konflikt zwischen dem Cloud Act und europÀischen Datenschutzbestimmungen bleibt bestehen und wird durch die politischen Entwicklungen noch verschÀrft. WÀhrend die EU mit der DSGVO einen umfassenden Rechtsrahmen geschaffen hat, der den Schutz personenbezogener Daten als Grundrecht verankert, basiert der US-Datenschutz weiterhin auf einem Flickwerk aus sektoralen Regelungen und Selbstverpflichtungen von Unternehmen.
Diese politischen RealitĂ€ten haben europĂ€ische Unternehmen dazu veranlasst, ihre AbhĂ€ngigkeit von US-Cloud-Diensten zu ĂŒberdenken. Die AWS European Sovereign Cloud kann als direkte Antwort auf diese Herausforderungen verstanden werden, da sie eine technische und rechtliche Struktur schafft, die europĂ€ischen Datenschutzanforderungen entspricht, ohne auf US-basierte Infrastruktur oder Governance-Strukturen angewiesen zu sein.
Kritische Bewertung und verbleibende Herausforderungen
Trotz der umfassenden MaĂnahmen zur Schaffung einer europĂ€isch souverĂ€nen Cloud-Infrastruktur bleiben fundamentale Fragen bezĂŒglich der vollstĂ€ndigen UnabhĂ€ngigkeit von US-rechtlichen EinflĂŒssen bestehen. Die im Query angesprochene Problematik der extraterritorialen Anwendung US-amerikanischer Gesetze könnte auch die AWS European Sovereign Cloud betreffen, da Amazon als US-amerikanisches Unternehmen grundsĂ€tzlich der US-Jurisdiktion unterliegt.
Die Anwendung des Cloud Act auf EU-Unternehmen hĂ€ngt davon ab, ob diese ausreichende Verbindungen zu den USA haben. Dies kann durch eine US-Rechtspersönlichkeit, eine auslĂ€ndische Einheit mit einem BĂŒro in den USA oder eine auslĂ€ndische Einheit mit ausreichenden Kontakten in den USA, die die Anforderungen der persönlichen Gerichtsbarkeit erfĂŒllen, der Fall sein. Obwohl die AWS European Sovereign Cloud als separate deutsche Gesellschaft strukturiert ist, könnte die Muttergesellschaft Amazon weiterhin als Verbindung zu den USA interpretiert werden.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Frage der technologischen AbhĂ€ngigkeit. Auch wenn die operative Kontrolle vollstĂ€ndig europĂ€isiert wird, basiert die zugrunde liegende Technologie weiterhin auf von Amazon entwickelten Systemen und Architekturen. Dies könnte theoretisch Angriffspunkte fĂŒr US-rechtliche AnsprĂŒche schaffen, insbesondere wenn argumentiert wird, dass geistiges Eigentum oder Technologietransfer betroffen sind.
Die EffektivitĂ€t der AWS European Sovereign Cloud als Lösung fĂŒr digitale SouverĂ€nitĂ€t wird letztendlich davon abhĂ€ngen, wie robust die rechtlichen und technischen AbschottungsmaĂnahmen in der Praxis funktionieren. WĂ€hrend die angekĂŒndigten Strukturen vielversprechend erscheinen, mĂŒssen sie sich erst in realen Konfliktsituationen bewĂ€hren, in denen US-Behörden möglicherweise Zugang zu Daten oder Systemen verlangen, die in der europĂ€ischen Sovereign Cloud verwaltet werden.
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AWS investiert in SouverÀnitÀt: Europas Cloud-Zukunft im Fokus
Die AWS European Sovereign Cloud stellt einen bedeutsamen Meilenstein in der Entwicklung europĂ€ischer digitaler SouverĂ€nitĂ€t dar und reflektiert die wachsende Erkenntnis, dass technologische AbhĂ€ngigkeit zu rechtlicher und politischer Verwundbarkeit fĂŒhren kann. Mit ihrer umfassenden europĂ€ischen Governance-Struktur, der betrĂ€chtlichen finanziellen Investition von 7,8 Milliarden Euro und der vollstĂ€ndigen operativen Kontrolle durch EU-Personal adressiert die Initiative viele der Kernbedenken bezĂŒglich US-amerikanischer Cloud-Services.
Die Initiative zeigt Amazons strategisches VerstĂ€ndnis fĂŒr die sich verĂ€ndernde geopolitische Landschaft und die Notwendigkeit, auf europĂ€ische SouverĂ€nitĂ€tsanforderungen zu reagieren, ohne dabei die technologische Exzellenz und Skalierbarkeit zu kompromittieren, die AWS zu einem dominanten Cloud-Anbieter gemacht haben. Die fĂŒr Ende 2025 geplante EinfĂŒhrung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da politische Entwicklungen in den USA die transatlantischen Datenschutzbeziehungen belasten.
Dennoch bleiben fundamentale Fragen bezĂŒglich der vollstĂ€ndigen rechtlichen ImmunitĂ€t gegenĂŒber US-amerikanischen Gesetzen bestehen. Die EffektivitĂ€t der Sovereign Cloud als Lösung fĂŒr digitale SouverĂ€nitĂ€t wird sich erst in der praktischen Anwendung und möglichen rechtlichen Herausforderungen erweisen. EuropĂ€ische Unternehmen und Regierungen mĂŒssen weiterhin wachsam bleiben und zusĂ€tzliche MaĂnahmen zur Diversifizierung ihrer technologischen AbhĂ€ngigkeiten in Betracht ziehen, um wahre digitale SouverĂ€nitĂ€t zu erreichen.
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