Bayerns Defence- und Dual-Use-Ökosystem: Helsing, ARX Robotics & Co. – Diese Startups sind Europas Militär-Technologie
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Veröffentlicht am: 9. Oktober 2025 / Update vom: 9. Oktober 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Bayerns Defence- und Dual-Use-Ökosystem: Helsing, ARX Robotics & Co. – Diese Startups sind Europas Militär-Technologie – Bild: Xpert.Digital
Während Berlin noch diskutiert: So schafft Bayern das, woran andere scheitern – eine schlagkräftige Tech-Verteidigung
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Die „Zeitenwende“ ist mehr als ein politisches Schlagwort – sie ist eine wirtschaftliche und technologische Realität, die Milliardeninvestitionen mobilisiert und neue Innovationszentren schafft. Inmitten dieser globalen Neuausrichtung hat sich ein Bundesland leise, aber entschlossen als Epizentrum dieser Entwicklung in Europa positioniert: Bayern. Hier entsteht nicht nur eine Ansammlung einzelner Rüstungsfirmen, sondern ein in seiner Dichte und Funktionsfähigkeit einzigartiges Defence- und Dual-Use-Ökosystem, das bereits heute als Blaupause für die technologische Souveränität Europas gilt.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem eng verzahnten Zusammenspiel, das in dieser Form selten ist: Etablierte Industriegiganten wie Airbus, KNDS und Hensoldt arbeiten Hand in Hand mit exzellenten Forschungseinrichtungen wie der Universität der Bundeswehr München und dem Munich Quantum Valley. Gleichzeitig treibt eine neue Generation agiler Startups wie Helsing, Quantum-Systems und ARX Robotics Innovationen mit beeindruckender Geschwindigkeit voran, finanziert von hochspezialisierten Deep-Tech-VCs (Venture Capitalist), die München zu einem der führenden Defence-Investment-Hubs Europas gemacht haben.
Das Ergebnis dieses synergetischen Netzwerks sind extrem kurze Wege von der Forschung in die Anwendung und – entscheidend für die Branche – von ambitionierten Pilotprojekten in die tatsächliche Beschaffung. Während anderswo noch über die Notwendigkeit einer eigenen technologischen Basis debattiert wird, demonstriert Bayern bereits in der Praxis, wie ein skalierbares und resilientes Ökosystem für Verteidigung und Sicherheit strukturiert werden kann. Dieser Artikel analysiert die Erfolgsfaktoren des bayerischen Modells, beleuchtet die Schlüsselakteure und erklärt, warum diese Entwicklung weit über die Grenzen des Freistaats hinaus von strategischer Bedeutung ist.
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Bayern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem besonders dichten und funktionsfähigen Defence- und Dual-Use-Ökosystem entwickelt. Der größte Hebel: ein enges Zusammenspiel aus etablierten Industrieakteuren, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, spezialisierten Förderprogrammen sowie professionellen Deep‑Tech‑VCs. Daraus resultieren kurze Wege von der Forschung in die Anwendung – und zunehmend auch von Pilotprojekten in die Beschaffung. Die Kernbotschaft: Während anderswo noch über Technologiesouveränität diskutiert wird, zeigt Bayern bereits in der Praxis, wie ein skalierfähiges Defence‑ und Resilienz‑Ökosystem strukturiert werden kann.
Worum geht es – und warum gerade jetzt?
Die geopolitische Lage, die Zeitenwende in Deutschland und eine breiter gewordene gesellschaftliche Debatte über Sicherheit und Verteidigung haben die Voraussetzungen verändert. Defence‑Tech ist in Europa kein Nischenthema mehr. Allein 2024 flossen in Europa Milliardenbeträge in Defence‑Startups; Deutschland und insbesondere München haben sich als führende Investitions-Hubs etabliert. Parallel baut Bayern mit seiner High‑Tech‑Agenda Recheninfrastruktur, Professuren und Quantenkompetenz aus und adressiert gezielt Transfer- und Beschaffungshemmnisse. Diese Entwicklung spiegelt sich in Großfinanzierungen (z. B. Helsing), industriellen Allianzen (z. B. Quantum‑Systems und ARX Robotics) und neuen Hubs (Digital Hub Sicherheit & Verteidigung) wider.
Was macht Bayern zu einem besonders starken Defence‑ und Dual‑Use‑Standort?
Die Stärke Bayerns resultiert aus einem Systemvorteil, der mehrere Pfeiler umfasst: hohe Industriedichte in Luft‑ und Raumfahrt sowie Landsystemen, exzellente Forschung (u. a. Universität der Bundeswehr München und große Forschungsorganisationen), gezielte High‑Tech‑Investitionen des Freistaats, spezialisierte Deep‑Tech‑VCs und eine wachsende Kohorte skalierender Startups. Dieses Zusammenspiel verdichtet Wertschöpfungsketten, beschleunigt Technologietransfer und senkt Koordinationskosten zwischen Akteuren.
Ein konkreter Ausdruck dieser Dichte ist die Entscheidung des Bundes, den neuen Digital Hub Sicherheit und Verteidigung nach Bayern zu geben. Begründung: Ein Drittel der deutschen Verteidigungsunternehmen sitzt im Freistaat; die Vernetzung zwischen Industrie, Hochschulen und Startups ist überdurchschnittlich ausgeprägt. Für Dual‑Use‑Anwendungen bieten die starken bayerischen Kernbranchen zusätzliche Anschlussfähigkeit.
Welche Rolle spielen die großen Industrieakteure – und wo sitzen sie?
Bayern beheimatet zentrale Unternehmen der deutschen und europäischen Sicherheits‑ und Verteidigungsindustrie:
- Airbus Defence and Space betreibt in Manching das militärische Luftfahrtzentrum mit Eurofighter‑Endmontage, UAV‑Kompetenz und umfassenden Serviceleistungen. Airbus Helicopters hat seinen deutschen Hauptsitz in Donauwörth und ist größter Arbeitgeber der Region.
- KNDS Deutschland (ehemals KMW) hat seinen Hauptsitz in München‑Allach; der deutsche Teil von KNDS verantwortet u. a. Leopard‑Panzer, Panzerhaubitze 2000 und Radpanzerprogramme. Die Marke tritt seit 2024 vereinheitlicht als KNDS auf; Standorte und Struktur sind klar ausgewiesen.
- Hensoldt ist als Spin‑out der Airbus‑Sensorsparte einer der zentralen europäischen Elektronik‑ und Sensorik‑Spezialisten für Aufklärung und Schutz. Die historische Entwicklung aus EADS/Airbus‑Umstrukturierungen unterstreicht die sensorische Tiefe und den Fokus auf militärische und duale Anwendungen.
- MBDA Deutschland unterhält in Bayern mehrere Standorte (z. B. Schrobenhausen). Unternehmen wie MTU Aero Engines oder RENK ergänzen die industrielle Breite; das Luft‑ und Raumfahrt‑Clustering im Großraum München/Schwaben verstärkt Ko‑Lokalisationseffekte.
Diese Unternehmen fungieren als „Primes“, die mit Hochschulen, Startups und dem Mittelstand kooperieren und Transferkanäle öffnen, etwa bei Eurofighter‑Upgrades (elektronische Kriegführung) oder bei Eurodrone/FCAS‑Bausteinen. Solche Programme verlangen tiefe Kompetenzen in Sensorfusion, Embedded‑Software, KI, Elektronik und Systemintegration – alles Felder, in denen bayerische Akteure über starke Teams verfügen.
Welche akademische und Forschungsinfrastruktur gibt den Takt vor?
Zwei Anker prägen das bayerische Profil:
Erstens die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) mit dem Zentrum dtec.bw. Dieses seit 2020 aufgebaute und inzwischen verlängerte Programm fördert Digitalisierungs‑ und Technologieforschung mit Verteidigungsbezug. Gerade die Dual‑Use‑Ausrichtung wurde in der Verlängerungsphase weiter geschärft. Beispiele wie SeRANIS (integrierte Laborumgebung B5G/6G mit New‑Space‑Netzen), RISK.twin (hybride digitale Zwillinge für kritische Infrastrukturen) oder MISDRO (UAS‑basierte Inspektion mit multivariater Bildauswertung per KI) zeigen die Brücke von Grundlagenthemen zu konkreten Anwendungsdemonstratoren.
Zweitens das Munich Quantum Valley (MQV) als High‑Tech‑Agenda‑Leuchtturm. Es bündelt LMU, TUM, FAU, Max‑Planck‑, Fraunhofer‑ und BAdW‑Kapazitäten, baut Quantencomputer‑Infrastrukturen auf drei Hardware‑Plattformen und sieht Transfer sowie Entrepreneurship als Kernauftrag. Ziel ist, wettbewerbsfähige Quantencomputer in Bayern zu entwickeln und betreiben zu können – mit deutlicher Landesförderung und internationaler Vernetzung.
Zusätzlich baut der Freistaat KI‑Rechnerinfrastruktur am LRZ und RRZE aus, um Hochschulen leistungsfähige Cluster bereitzustellen – eine Grundvoraussetzung für moderne KI‑, Sensorik‑ und Simulationsprojekte mit Verteidigungsbezug.
Welche neueren politischen oder programmatischen Signale stärken den Standort?
Mehrere Entscheidungen und Initiativen verfestigen den Pfad:
- Die Ansiedlung des „Digital Hub Sicherheit und Verteidigung“ in Bayern verankert ein nationales Schaufenster für Defence‑Innovation, Vernetzung und Gründungssupport im Freistaat.
- Die High‑Tech‑Agenda bündelt Investitionen in KI, Rechnerinfrastruktur und Quanten. Dabei ist München Quantendrehscheibe mit MQV, eigener Professurenbasis und Transferangeboten.
- Auf Bundes‑/EU‑Ebene verdichten sich Initiativen wie die NATO Innovation Fund‑Commitments an bayerisch geprägte Deep‑Tech‑VCs und die EU‑Defence‑Instrumente. Diese Kapitalströme erhöhen die Anschlussfähigkeit junger Firmen zu sicherheitsrelevanten Märkten.
- Das bayerische Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Bayern schafft einen klaren Rahmen gegen forschungshemmende Zivilklauseln und fördert systematischen Transfer zwischen Hochschulen und Bundeswehrdienststellen.
Die Kombination dieser Faktoren verringert die typischen Lücken zwischen Forschung, Pilotierung und Beschaffung und mindert kulturelle Hemmnisse, die in Deutschland historisch zwischen zivilen und militärischen Innovationspfaden bestanden haben.
Wie stark ist der VC‑ und Startup‑Kern – und welche Deals zeigen die Skalierungsfähigkeit?
Die prominente Series‑C‑Runde von Helsing in Höhe von 450 Mio. € markiert einen europäischen Meilenstein. Beteiligt: General Catalyst als Lead, dazu u. a. Elad Gil, Accel, Saab, Lightspeed, Plural, Greenoaks. Der Mittelverwendungszweck liegt in Produktentwicklung und F&E mit Fokus auf europäische Souveränität und den Schutz der NATO‑Ostflanke. Helsing hält parallel signifikante Regierungsaufträge und ist seit 2022 in der Ukraine aktiv. Die Runde unterstreicht, dass Defence‑KI aus München globale Relevanz beanspruchen kann.
München gilt 2024 als führender europäischer VC‑Hub im Segment Defence/Security/Resilience – Aussagen aus Reports und Analysen ordnen fast eine Milliarde US‑Dollar an Defence‑Investments dem Standort 2024 zu. Der Trend wird von spezialisierten Fonds wie Vsquared Ventures und Alpine Space Ventures flankiert, die u. a. NIF‑Kapital erhalten haben und tiefe Sektorthemen von Space bis AI/Robotics adressieren.
Startups wie Quantum‑Systems (sUAS‑Systeme, Ukraine‑Einsatz, industrielle Allianzen), ARX Robotics (UGV‑Plattformen, Multi‑Use, europäische Tests/Procurement) und The Exploration Company (Nyx‑Raumschiff, Series‑B 150 Mio. €; ESA‑Aufträge) illustrieren Skalierungsfähigkeit über duale Märkte und zeigen, wie schnell aus Prototypen einsatzfähige Produkte werden können, wenn Kapital, Industriepartner und Pilotpfade zusammenkommen.
Bayern Kapital als Landes‑VC investiert über wachstumsorientierte Fonds in kapitalintensive Deep‑Tech‑Themen und stärkt so die Finanzierungsketten in späteren Runden. Damit entstehen Anschlussfinanzierungen jenseits klassischer Seed‑Fenster – ein kritischer Baustein, um Hardware‑lastige Defence‑Tech tatsächlich in Serie zu bekommen.
Welche Belege gibt es für die Behauptung, Bayern sei eine Blaupause für Pilot‑to‑Procurement?
Mehrere Indikatoren stützen diese Sicht:
- dtec.bw zeigt mit Projekten wie SeRANIS, RISK.twin und MISDRO, wie aus universitärer Forschung validierte, feldnahe Technologien entstehen, die anhand realer Anwendungsfälle mit Behörden und Industriepartnern erprobt werden. Die Verlängerung und geplante Verstetigung ab 2027 fokussiert explizit auf Dual‑Use‑Forschung im sicheren Umfeld mit Bundeswehrdienststellen – ein strukturierter Pfad vom Labor zur Anwendung.
- Die Gründung des Digital Hubs Sicherheit & Verteidigung in Bayern institutionalisiert Vernetzung, Gründerunterstützung und Transfer. Damit wird die frühe Phase zwischen Prototyp und marktfähigem Produkt professionalisiert.
- Industrie‑Startup‑Allianzen wie Quantum‑Systems x ARX (Strategiepartnerschaft, UXS‑Alliance) beschleunigen Interoperabilität, Standardisierung und Kombinierbarkeit von UxS‑Systemen. Solche Konsortien schaffen faktische Prä‑Standards, die Beschaffung erleichtern, weil sie System‑of‑Systems‑Integration vorausdenken.
- VC‑Signale, etwa NIF‑Unterstützung für Vsquared und Alpine Space Ventures, erhöhen die Planbarkeit für Gründer und bieten Brücken in internationale Defence‑Marktzugänge – wichtig für die Skalierung über nationale Budgets hinaus.
Gleichzeitig verweisen Analysen darauf, dass Deutschland historisch eine „Firewall“ zwischen ziviler und militärischer Forschung hatte und Beschaffungsprozesse oft starr waren. Der bayerische Ansatz – inkl. politischer Rahmensetzung gegen Zivilklauseln, Digital Hub, High‑Tech‑Agenda – adressiert genau diese Lücken. Er ist deshalb eine plausible Blaupause, wenn andere Regionen ähnliche Pfade aufsetzen möchten.
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Wie fügt sich das Munich Quantum Valley in das Defence‑Narrativ ein?
Quantencomputing, ‑sensorik und ‑kommunikation sind mittel‑ bis langfristig strategische Basistechnologien für verschlüsselte Kommunikation, Navigationsrobustheit, Sensorfusion und Optimierung komplexer Einsatzlagen. MQV baut in Bayern drei Hardware‑Pfadlinien (supraleitend, Neutralatom, Ionenfallen) sowie Transferarchitektur und Entrepreneurship‑Programmierung. Der Freistaat fördert MQV gezielt aus der High‑Tech‑Agenda; die Plattform verknüpft LMU, TUM, FAU, MPG, FhG und BAdW – das ist eine Tiefe, die international anschlussfähig ist. Für Defence‑Anwendungen bedeuten diese Kapazitäten: Talente, Prototyping‑Zugänge und industriekompatible Transfermodelle entstehen vor Ort, was spätere sicherheitsrelevante Anwendungen begünstigt.
Welche Startups stehen exemplarisch für „schnell einsatzfähige Dual‑Use‑Produkte“?
Drei Beispiele:
- Quantum‑Systems: eVTOL‑sUAS mit hoher Ausdauer und einsatzerprobten Vector‑Systemen. Über 200 Vectors in der Ukraine im Einsatz; 500 Systeme in Lieferung; zusätzliche 800 angefragt. Partnerschaften mit Airbus Defence and Space (KI‑Bausteine, Schwarm) und ARX Robotics (gemeinsame UxS‑Ansätze) zeigen, wie systemisch gedacht wird.
- ARX Robotics: modulare UGV‑Plattformen mit skalierbarer Hardware/Software‑Architektur; Einsätze in sechs europäischen Streitkräften in Test/Procurement‑Pipelines. Kooperationen mit Quantum‑Systems und die UXS‑Alliance zielen auf Interoperabilität über Domänen hinweg.
- Helsing: KI‑Systeme für sensorische Auswertung, elektronische Kriegführung und Gefechtsfeldintelligenz. Großfinanzierungen, FCAS‑Beteiligung und Operativität in realen Konfliktumfeldern dokumentieren Reifegrade, die über das Prototypenstadium hinausgehen.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass Dual‑Use nicht nur ein Label ist, sondern durch konkrete Lieferketten, Zulassungen, Auslandseinsätze und militärische Abnahmeprozesse operationalisiert wurde.
Wer finanziert das – und wie professionell ist die VC‑Seite aufgestellt?
Neben internationalen Investoren treten in Bayern mehrere Akteursgruppen auf:
- Deep‑Tech‑Spezialisten wie Vsquared Ventures investieren in AI/Computing, Space, Robotics und Energy, und schließen Fonds mit institutioneller Schlagkraft (z. B. 214 Mio. € Fund II, LP‑Basis inkl. NIF, EIF, KfW Capital). Portfolio‑Bezüge zur Münchner Szene sind ausgeprägt.
- Alpine Space Ventures positioniert sich als NewSpace‑Spezialist mit Partnernetzwerken in NATO‑Kontexten (u. a. NIF‑Backing). Der Space‑Schwerpunkt ist für ISR‑, Kommunikations‑ und Navigationsfähigkeit strategisch relevant.
- Öffentliche und semi‑öffentliche Kapitalquellen wie Bayern Kapital stellen Anschlussfinanzierungen, Wachstumsfonds und Brücken in kapitalintensive Phasen bereit – mit Tickets, die auch spätere Industrialisierungsstufen tragen können.
- Internationale Growth‑ und Crossover‑Investoren beteiligen sich an großen Runden, was Bewertungen und Skalierungsoptionen auf globaler Ebene eröffnet (Helsing‑Runde als Fallbeispiel).
In Summe professionalisiert diese VC‑Architektur die Skalierung: Deal‑Flow, Due Diligence und Post‑Investment‑Support sind inzwischen auf Defence‑typische Zyklen, Zertifizierungen und regulatorische Anforderungen kalibriert.
Hub für Sicherheit und Verteidigung - Beratung und Informationen
Der Hub für Sicherheit und Verteidigung bietet fundierte Beratung und aktuelle Informationen, um Unternehmen und Organisationen effektiv dabei zu unterstützen, ihre Rolle in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu stärken. In enger Verbindung zur Working Group Defence der SME Connect fördert er insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Verteidigung weiter ausbauen möchten. Als zentraler Anlaufpunkt schafft der Hub so eine entscheidende Brücke zwischen KMU und europäischer Verteidigungsstrategie.
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Welche speziellen Strukturelemente beschleunigen den Transfer in die Praxis?
Es lassen sich fünf Mechanismen identifizieren:
- Forschungsprogramme mit Demonstrator‑Fokus. dtec.bw‑Projekte sind von vornherein auf konkrete Use‑Cases ausgelegt. Die frühe Einbindung von Dienststellen und Industriepartnern verringert Reibungsverluste bei Validierung und Übergabe.
- Regionale Knoten, die Ökosysteme synchronisieren. Der Digital Hub Sicherheit & Verteidigung ist bewusst als Schnittstelle für Startups, Industrie und Wissenschaft designt. Er erleichtert Sichtbarkeit, Matchmaking und Skalierungspartner‑Suche.
- Unternehmensübergreifende Allianzen, die Interoperabilität adressieren. Die UXS‑Alliance und die ARX‑Quantum‑Partnerschaft zielen auf gemeinsame Software‑Frameworks und Kompatibilität – ein Hebel, der spätere Beschaffung erheblich vereinfacht, weil Systemintegration weniger Risiko trägt.
- Politische Flankierung. Das bayerische Gesetz zur Förderung der Bundeswehr in Bayern, die High‑Tech‑Agenda, KI‑Rechnerinfrastruktur und Quantenförderung beseitigen Engpässe bei Ressourcen, Zugängen und rechtlichen Unklarheiten, die andernorts Transfer bremsen.
- VC‑Governance und internationale Kofinanzierung. NIF‑Commitments, EIF‑Programme und Corporate‑Investoren aus dem Defence‑Umfeld erhöhen die Kapitalstabilität und senken das Risiko, dass Projekte zwischen TRL‑Stufen austrocknen. Damit werden „Pilot‑to‑Procurement“-Brücken belastbarer.
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Wie unterscheiden sich Dual‑Use‑ und reine Defence‑Innovationspfade in Bayern?
Dual‑Use‑Projekte sind in Bayern besonders anschlussfähig, weil mehrere zivile Leitindustrien vorhanden sind (Automobil, Maschinenbau, Luft‑ und Raumfahrt, Elektronik). Technologien in Sensorik, Antrieb, Robotik, Datenanalyse oder Sicherheit können über zivile Märkte skaliert werden und gleichzeitig militärischen Nutzen stiften. Das reduziert Pfadabhängigkeiten von reiner Rüstungsnachfrage und verbessert die Kapitalallokation, da Umsatzdiversifikation Finanzierungskosten senkt. Politisch wird diese Brücke explizit adressiert – von High‑Tech‑Agenda über Digital‑Hub‑Begründungen bis zu rechtlichen Rahmenbedingungen, die Transfer in sicherheitsrelevante Anwendungen zulassen.
Reine Defence‑Innovationen – etwa spezifische Gefechtsfeld‑Elektronik oder Waffensystem‑Upgrades – profitieren in Bayern von der Präsenz der Primes und ihrer Beschaffungskanäle. So lassen sich hochregulierte Komponenten entwickeln, testen und in größere Plattformprogramme einbetten. Diese Ko‑Lokalisation vermeidet Schnittstellenverluste und erleichtert Zertifizierungen.
Inwiefern trägt das bayerische Ökosystem zur europäischen Souveränität bei?
Europäische Souveränität verlangt eigene Kompetenzen in Schlüsseltechnologien, robuste Lieferketten und industriepolitische Koordination. Bayern liefert drei Bausteine:
- Systemführerschaft in Teilbereichen: KNDS Deutschland, MBDA‑Standorte, Airbus‑Zentren und Elektronikkompetenz von Hensoldt schaffen industrielle Tiefenstaffelung in Land‑, Luft‑ und Raumfahrt.
- Deep‑Tech‑Nachwuchs: MQV, KI‑Cluster und HPC‑Infrastruktur bringen Talente und Vorleistungen, die ohne US‑Dominanz in kritischen Bereichen wachsen können. Quanten, KI und sichere Kommunikation sind Schlüssel für künftige militärische Führungs‑ und Wirkungssysteme.
- Kapitalmechanik: NIF‑gestützte Fonds, Landes‑VC und internationale Investoren erzeugen die nötigen Finanzierungslinien, damit Projekte nicht nach Proof‑of‑Concept versanden, sondern in die Serien‑/Plattformintegration gelangen. Helsing als Fallbeispiel zeigt, wie europäische Defence‑KI global konkurrenzfähig aufgebaut werden kann.
Diese Elemente sind keine Garantie für Autonomie, aber sie reduzieren Abhängigkeiten, erhöhen Verhandlungsmacht in transatlantischen Programmen und stärken Europas industriepolitische Handlungsfähigkeit.
Welche Risiken oder blinden Flecken bleiben trotz der Erfolge?
Drei Risiken sind erkennbar:
- Beschaffungstakt. Trotz regionaler Hub‑Dynamik bleiben bundes‑ und europäische Beschaffungsprozesse komplex. Ohne verbindliche Pilot‑to‑Procurement‑Pfade riskieren Startups die „Tal der Tränen“-Phase nach erfolgreichen Demonstratoren. Studien betonen die Notwendigkeit flexiblerer Beschaffung und die Überwindung historischer Trennungen zwischen ziviler und militärischer Forschung.
- Fachkräfte und Skalierungskapazitäten. Die Nachfrage nach KI‑, Elektronik‑, Sensorik‑, Sicherheits‑ und Raumfahrtexperten übersteigt vielerorts das Angebot. MQV, Professuren und KI‑Cluster sind wichtige Antworten, aber internationale Konkurrenz um Talente bleibt hoch.
- Kapitalvolatilität und Regulierungen. Obwohl 2024/25 starke VC‑Signale setzen, können Zinszyklen, ESG‑Debatten oder Exportkontroll‑Regime Finanzierung und Vertrieb beeinflussen. Klarere Leitplanken für Dual‑Use‑Exporte und Security‑by‑Design‑Compliance sind essentiell, um Planungssicherheit zu erzeugen.
Welche Belege stützen die Aussage, München sei 2024 Europas zentraler Defence‑Investment‑Hub?
Analysen von Kanzleien, Branchenmedien und Datendiensten verorten 2024 nahezu eine Milliarde US‑Dollar an Defence‑Investments in München. Die Helsing‑Series‑C war die sichtbarste Runde, flankiert von weiteren größeren Finanzierungen bei Drohnen‑ und Robotikfirmen. Ergänzt wird dies durch NIF‑Commitments an Münchner Fonds sowie Deal‑Flow in Space‑ und Resilienz‑Startups aus der Region. Diese Clusterung erzeugt einen Netzwerkeffekt, der weitere Investor:innen anzieht.
Welche konkreten Beispiele für Industrie‑Startup‑Kooperationen lassen sich benennen?
Neben der Quantum‑Systems‑ARX‑Partnerschaft und der UXS‑Alliance gibt es Hinweise auf Kooperationen zwischen Quantum‑Systems und Airbus Defence and Space zur Entwicklung KI‑gestützter Schwarmfähigkeiten. Helsing berichtet über Verträge im Rahmen FCAS‑Konsortien, Eurofighter‑EW‑Upgrades (mit Saab) sowie über maritime und landbasierte Projekte. The Exploration Company gewann ESA‑Förderungen und baut in Planegg die Produktionsbasis für Nyx‑Prototypen aus – ein Beispiel, wie Space‑Startups aus der Region Aufträge in europäische Programme integrieren.
Welche Rolle spielen Landes‑ und Bundesinitiativen für Beschaffung und Vergabe?
Die bayerischen Stellen und Partnerinstitutionen adressieren Hürden in der öffentlichen Beschaffung mit Informations‑ und Beratungsangeboten. Auf Bundesebene existieren Programme wie KOINNO, die innovative Beschaffung stärken; bayerische Plattformen vermitteln dieses Know‑how in die Unternehmen. Das Ziel: den Anteil innovationsorientierter Vergaben zu steigern und Startups durch Spezifikations‑ und Eignungsanforderungen nicht strukturell zu benachteiligen. Solche Flankierungen sind wichtig, damit Pilotprojekte in belastbare Vergabeverfahren übergehen können.
Wie steht es um die gesellschaftliche und wirtschaftspolitische Einbettung?
Wirtschafts‑ und Industrieverbände betonen die Notwendigkeit, die Zeitenwende vom Slogan in robuste Industrie‑ und Innovationspolitik zu überführen. Dazu zählen langfristige Budgets, beschleunigte Beschaffung, verlässliche Exportregeln und ein Ende starrer Trennlinien zwischen zivilen und militärischen Forschungspfaden. Bayern hat einige dieser Punkte politisch adressiert, doch bundesweite Harmonisierung und EU‑Kompatibilität bleiben entscheidend, um Skaleneffekte zu realisieren.
Gleichzeitig zeigt die Investitionswelle, dass private Märkte auf verlässliche Signale reagieren. NIF‑Unterstützung, EIF‑Programme und Corporate‑VCs aus dem Defence‑Umfeld signalisieren, dass Sicherheitstechnologien als legitime Impact‑Investments anerkannt werden – sofern Governance, Ethik und Rechtsrahmen klar sind.
Was sind die Lehren für andere Bundesländer oder Regionen?
Drei Lehren lassen sich ableiten:
- Ökosysteme gewinnen durch Dichte: Co‑Lokalisation von Primes, Hochschulen, Hubs und VCs reduziert Transaktionskosten und Time‑to‑Pilot. Die bayerische Ballung um München/Schwaben ist in sich schlüssig und erzeugt Netzwerkeffekte.
- Politische Instrumente müssen Transfer‑Lücken schließen: Rechtssicherheit für duale Forschung, HPC‑ und Quanten‑Ressourcen, Digital‑Hubs und Beschaffungsberatung schaffen Pfade, die Startups und Mittelstand entlang der TRL‑Skala begleiten.
- Kapitalarchitektur entscheidet über Skalierung: Fonds mit Defence‑/Deep‑Tech‑DNA, NIF‑Kofinanzierung und Landes‑Wachstumsfonds sichern die Brücke von Seed/Series‑A in Series‑B/C und Serienhochlauf – besonders wichtig in Hardware‑lastigen Domänen.
Die Blaupause lautet daher: systemische Kopplungen schaffen, nicht nur Einzelmaßnahmen. Bayern illustriert, wie diese Kopplungen aussehen können.
Welche Zukunftsthemen zeichnen sich ab?
Drei Technologiekomplexe werden die nächsten Jahre prägen:
- Software‑defined Defence: Von Plattform‑Centric zu Network‑Centric – mit KI‑gestützter Sensorfusion, Edge‑Computing, resilienter Kommunikation und digitalen Zwillingen. Bayern adressiert diese Themen über dtec.bw‑Projekte, FCAS‑Kontexte und KI‑Rechnerinfrastruktur.
- Unmanned Systems across domains: Interoperable Drohnen‑ und UGV‑Schwärme, modulare Payloads, Standard‑APIs. Allianzen wie UXS und Industrie‑Startup‑Partnerschaften arbeiten an Frameworks, die den Sprung in Beschaffung und Doktrin erleichtern.
- Quantum‑enabled Security: Quantenkommunikation, präzise Sensorik, Optimierung. MQV bietet die Talente und Hardware‑Routen; der Transfer in Defence‑Anwendungen wird eine Frage der Roadmaps und Use‑Case‑Priorisierung sein.
Flankierend bleibt die Frage, wie Export‑ und Vergaberegeln so gestaltet werden, dass europäische Firmen skaliert und gleichzeitig Compliance und Verantwortung gewahrt werden.
Was bedeutet das alles operativ: Welche Maßnahmen sind für einen „Pilot‑to‑Procurement“-Pfad nötig?
Operativ braucht es fünf klar definierte Schritte:
- Problemdefinition und Use‑Case‑Scoping mit Bedarfsträgern frühzeitig verankern (Behörden, Truppe, kritische Infrastruktur). dtec.bw‑Formate zeigen, wie gemeinsame Scoping‑Phasen aussehen können.
- Rapid Prototyping mit realistischen Daten‑ und Einsatzumgebungen, abgesichert durch HPC/KI‑Ressourcen und Testfelder. Die bayerische KI‑Infrastruktur am LRZ/RRZE und die MQV‑Ressourcen unterstützen dies.
- Prä‑Kommerzielle Beschaffung/Allianzen nutzen, um Interoperabilität und Standardisierung vorzuziehen. UXS‑Alliance und Industrie‑Startup‑Kooperationen sind Blaupausen.
- Innovationsorientierte Vergabe (KOINNO‑Instrumente, ABZ‑Beratung) strukturiert einsetzen und Kriterien definieren, die Startups nicht faktisch ausschließen (z. B. Referenzenlogik, Haftungsmodelle).
- Anschlussfinanzierung und Produktions‑Scale‑up sicherstellen: Landes‑Wachstumsfonds, NIF‑Verbünde und Corporate‑VCs orchestrieren. Helsing‑C‑Runde zeigt die Reife großer Kapitalpools für Defence‑AI; Space‑Runden bei The Exploration Company belegen Serienvorbereitung im Hardware‑Segment.
Wenn diese Schritte als „Build‑Partner‑Invest“-Allianz zwischen Unis, Primes, Startups und Kapital orchestriert werden, sinkt die Zeit vom Pilot zum Rahmenvertrag spürbar.
Wo stehen die Zahlen – ist der Boom belastbar oder zyklisch?
Branchenquerschnitte deuten auf nachhaltig steigende Volumina: Europäische Defence‑Investments stiegen 2024 signifikant; 2025 setzt sich der Trend fort, begünstigt durch geopolitische Risiken und eine Neugewichtung von ESG‑Narrativen im Sinne „Sicherheit als Impact“. Deutschland überholte 2024 das Vereinigte Königreich als Zielmarkt; München aggregierte fast eine Milliarde US‑Dollar. Gleichzeitig ist die Zahl der Runden gesunken, während Ticketgrößen stiegen – ein Hinweis auf Konsolidierung und Qualitätsselektion. Die Risiken liegen weniger in der Nachfrage als in der Governance von Beschaffung, Export und Regulatorik.
Welche Firmen und Institutionen prägen die bayerische Karte konkret?
Aus der Standortkarte und öffentlichen Quellen lassen sich exemplarisch nennen: Airbus Defence and Space (Manching, Donauwörth), Hensoldt (Sensorik), KNDS Deutschland (München‑Allach), MBDA Deutschland, MTU Aero Engines, RENK, The Exploration Company (Planegg), Quantum‑Systems (Gilching), ARX Robotics, Alpine Space Ventures, Vsquared Ventures, Bayern Kapital, TUM, Universität der Bundeswehr München/dtec.bw. Die Liste ist nicht abschließend, zeigt aber die Dichte und die unmittelbaren Nachbarschaften zwischen Industrie, Forschung und Kapital.
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Was ist an Bayern „unbequem“ – und warum ist das relevant?
Unbequem ist die Erkenntnis, dass eine funktionierende Defence‑ und Resilienzökonomie nicht durch Debatten, sondern durch konsequente Ökosystemarbeit entsteht: klare politische Leitplanken, realistische Beschaffungsmechanismen, harte Technologiepfade, belastbare Kapitalarchitektur und die bewusste Aufhebung überholter kultureller Trennlinien zwischen zivil und militärisch. Bayern hat hier sichtbare Schritte vorweggenommen – nicht durch einzelne Leuchttürme, sondern durch Synchronisierung vieler Bausteine.
Das sendet ein Signal in die Republik und nach Europa: Wer Technologiesouveränität ernst meint, muss Organisation, Kapital und Beschaffung so koppeln, dass aus Forschung marktwirksame Fähigkeiten werden – im Frieden für Resilienz, im Ernstfall für Verteidigung.
Welche konkreten Handlungsempfehlungen lassen sich ableiten?
Vier Maßnahmenpakete erscheinen prioritär:
- Beschaffung reformieren: Innovationsorientierte Vergabe, vorkommerzielle Pilotverträge und skalierbare Rahmenverträge standardisieren. Ein verbindlicher „Pilot‑to‑Procurement“-Leitfaden pro Fähigkeitsbereich reduziert Unsicherheiten für Startups und Beschaffer. Bayern kann als Pilotregion dienen.
- Interoperabilität vorziehen: Offene Schnittstellen, Referenzarchitekturen und gemeinsame Testbeds (z. B. UxS‑Frameworks) als Pflichtbausteine. Allianzen wie UXS sollten europäisch verbreitert und in Normung überführt werden.
- Talent‑ und Rechnerökonomie sichern: Professuren, Labs und HPC/AI‑Cluster mit verlässlichen Budgets ausstatten. MQV‑Strukturen europaweit vernetzen, um Fachkräfteströme und gemeinsame Projekte zu verstetigen.
- Kapitalpfade schließen: Landes‑Wachstumsfonds, NIF‑Kofinanzierungen, Corporate‑VCs und Exportkredit‑Absicherungen koordinieren, damit TRL‑8/9‑Phasen nicht abbrechen. Erfolgreiche Leuchttürme (Helsing‑C, Nyx‑B) gezielt als Referenzen in Vergaben nutzen.
Diese Maßnahmen funktionieren nur im Verbund. Die bayerische Erfahrung legt nahe, dass Governance‑Kopplung wichtiger ist als die absolute Höhe einzelner Förderetats.
Ist Bayern eine Blaupause – und was folgt daraus?
Bayern ist nicht deshalb Blaupause, weil einzelne Firmen groß sind, sondern weil der Verbund aus Industrie, Forschung, Kapital und Politik kohärent wirkt. Der Digital Hub Sicherheit & Verteidigung, dtec.bw‑Verstetigung, High‑Tech‑Agenda (KI und MQV), Deep‑Tech‑VCs mit NIF‑Rückenwind und skalierende Startups ergeben zusammen einen Pfad, auf dem Pilotprojekte mit realistischer Wahrscheinlichkeit in Beschaffung und Flottenintegration übergehen können. Die großen Runden von Helsing, die UxS‑Allianzen und die MQV‑Dynamik sind sichtbare Marker dieser Entwicklung.
Der nächste Schritt ist, diesen Pfad zu normieren: verbindliche Pilot‑to‑Procurement‑Mechanismen, interoperable Frameworks und planbare Export‑ sowie Finanzierungsregeln. Wenn weitere Bundesländer diese Systemlogik adaptieren und europäisch vernetzen, entsteht echte Technologiesouveränität – nicht als Schlagwort, sondern als industriell und operativ belastbares Ergebnis. Bayern hat gezeigt, wie es gehen kann; jetzt liegt es an anderen, den Mut zur Skalierung aufzubringen.
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