Mega-Hafen oder grüner Elbwald? Hafenerweiterung in Hamburg: Ein umfassendes Projekt zur Zukunftssicherung des Containerhafens
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Veröffentlicht am: 10. September 2025 / Update vom: 10. September 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Mega-Hafen oder grüner Elbwald? Hafenerweiterung in Hamburg: Ein umfassendes Projekt zur Zukunftssicherung des Containerhafens – Kreativbild: Xpert.Digital
Eurogate-Containerterminal | Roboter, KI und neue Riesen-Schiffe: So will Hamburg Europas Hafen-Spitze erobern
### Mega-Hafen oder grüner Elbwald? Hamburgs umstrittenstes Projekt spaltet die Stadt ### Lärm, Licht & verlorenes Grün: Was der Hafenausbau für Anwohner an der Elbe wirklich bedeutet ### Hafen nur zu 60 % ausgelastet? Warum Hamburg trotzdem für 2 Milliarden Euro expandiert ### Milliarden-Projekt im Hamburger Hafen: So gigantisch wird der größte Ausbau seit Jahrzehnten ###
Hamburgs Milliarden-Wette auf die Zukunft: Alle Fakten zum umstrittenen Hafenausbau
Der Hamburger Hafen steht vor seiner größten und zugleich umstrittensten Transformation seit Jahrzehnten: der sogenannten Westerweiterung. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von fast zwei Milliarden Euro soll das Eurogate-Containerterminal massiv ausgebaut werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens im Ringen mit den europäischen Giganten Rotterdam und Antwerpen zu sichern. Das Projekt sieht vor, eine Fläche von 38 Hektar – das entspricht mehr als 50 Fußballfeldern – durch die Zuschüttung des Petroleumhafens neu zu gewinnen. Ziel ist es, die Umschlagskapazität um 50 Prozent auf bis zu sechs Millionen Standardcontainer pro Jahr zu steigern und durch zwei neue Liegeplätze auch die größten Containerschiffe der Welt effizienter abfertigen zu können.
Doch während die Befürworter in dem Ausbau eine unverzichtbare Zukunftsinvestition sehen, die durch Automatisierung und Elektrifizierung den Weg zur Klimaneutralität ebnen soll, formiert sich breiter Widerstand. Kritiker und Bürgerinitiativen prangern die massiven Umweltauswirkungen an, darunter die Zerstörung eines wichtigen Grünstreifens, und stellen die wirtschaftliche Notwendigkeit des Vorhabens infrage, da der Hafen derzeit nicht voll ausgelastet sei. Obwohl rechtlich alle Hürden genommen sind und Baurecht besteht, spaltet das Projekt die Stadt und wirft eine zentrale Frage auf: Welchen Preis ist Hamburg bereit, für seine Position als europäisches Logistik-Drehkreuz zu zahlen?
Was ist das Westerweiterungs-Projekt?
Welche Dimensionen hat das geplante Erweiterungsprojekt im Hamburger Hafen? Die sogenannte Westerweiterung stellt das größte Hafenausbau-Vorhaben seit Jahrzehnten dar und umfasst mehrere zentrale Komponenten. Das Projekt sieht die Erweiterung des Eurogate-Containerterminals um 38 Hektar vor, was einer Fläche von mehr als 50 Fußballfeldern entspricht. Dabei soll eine mehr als einen Kilometer lange Kaimauer entstehen und zwei neue Schiffsliegeplätze für Großcontainerschiffe sowie ein Feederliegeplatz geschaffen werden.
Wie wird das Projekt technisch umgesetzt? Der Petroleumhafen im Bereich hinter dem Eurogate-Terminal soll zugeschüttet werden, um die benötigten Flächen zu schaffen. Gleichzeitig wird der Wendekreis für Containerschiffe an dieser Stelle von heute 480 Meter auf 600 Meter vergrößert. Diese Maßnahme soll die Navigation sicherer und effizienter gestalten, da derzeit nur in einem Zeitfenster von zweieinhalb Stunden die großen Schiffe gedreht werden können – mit dem erweiterten Drehkreis könnten vier Stunden genutzt werden.
Finanzierung und Investitionsvolumen
Was kostet das Gesamtprojekt? Die Finanzierung des Vorhabens teilt sich auf zwei Hauptakteure auf: Die Hamburg Port Authority (HPA) wird für die öffentliche Infrastruktur rund 1,1 Milliarden Euro investieren. Eurogate hat sich parallel dazu verpflichtet, mindestens 700 Millionen Euro in den Ausbau des Containerterminals zu investieren. Damit erreicht das Gesamtinvestitionsvolumen fast zwei Milliarden Euro.
Wie erfolgt die Finanzierung der Infrastruktur? Die entstehenden Flächen bleiben in öffentlicher Hand und werden von der HPA zu marktgerechten Konditionen an Eurogate vermietet. Da eine öffentliche Finanzierung für den Bau der öffentlichen Infrastruktur vorgesehen ist, muss die EU-Kommission dem Vorhaben zustimmen. Diese beihilferechtliche Prüfung kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Um größtmögliche Rechtssicherheit herzustellen, führt die HPA zusätzlich ein vorgelagertes Ex-ante-Verfahren durch, dessen Ergebnisse 2026 erwartet werden.
Zeitplan und Umsetzung
Wann wird das Projekt realisiert? Die Infrastruktur soll durch die Hamburg Port Authority bis Mitte der 2030er Jahre fertiggestellt werden. Eurogate plant, innerhalb von zwei Jahren nach Übergabe der neu entstandenen Flächen den Containerterminal-Ausbau abzuschließen. Die Planungen für die Westerweiterung laufen bereits seit den 1990er-Jahren, und alle Klagen gegen den Hafenausbau sind inzwischen abgewiesen worden.
Welchen rechtlichen Status hat das Projekt? Ein gültiger Planfeststellungsbeschluss liegt bereits vor, und seit 2022 besteht nach Abweisung aller Klagen Baurecht. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 12. Mai 2021 entschieden, dass der Planfeststellungsbeschluss zur Westerweiterung rechtmäßig ist. Auch das Bundesverwaltungsgericht hat die Rechtmäßigkeit des Vorhabens bestätigt.
Kapazitätserweiterung und wirtschaftliche Bedeutung
Welche Kapazitätssteigerung wird erreicht? Mit dem Ausbau soll die Umschlagskapazität des Eurogate-Terminals am Waltershofer Hafen von derzeit rund vier Millionen Standardcontainern (TEU) auf bis zu sechs Millionen TEU pro Jahr steigen. Dies entspricht einer Steigerung um 50 Prozent. Durch die Westerweiterung kämen zwei Groß-Schiffsliegeplätze und ein Feederliegeplatz mit zusammen etwa zehn Containerbrücken hinzu, was einen theoretischen Kapazitätsgewinn von bis zu zwei Millionen TEU generiert.
Wie steht Hamburg im europäischen Vergleich da? Der Hamburger Hafen ist mit seinen vier Containerterminals nach Rotterdam und Antwerpen der drittgrößte Containerhafen Europas. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 4,2 Millionen TEU umgeschlagen, was einem Plus von 9,3 Prozent entspricht. Damit wuchs der Containerumschlag stärker als bei den Wettbewerbern in Rotterdam und Antwerpen-Brügge. Die theoretische Gesamtkapazität aller vier Containerterminals liegt bei etwa 13 Millionen TEU pro Jahr, während der tatsächliche Umschlag derzeit bei rund acht Millionen TEU liegt.
Modernisierung und Automatisierung
Welche technischen Neuerungen bringt das Projekt? Eurogate verbindet mit der Erweiterung und Modernisierung den Beginn der Umstellung des manuellen Umschlagsbetriebs auf ein automatisiertes Betriebskonzept am Standort Hamburg. Container sollen künftig mit elektrisch betriebenen, automatisch fahrenden Fahrzeugen bewegt werden. Die Suprastrukturen, Großgeräte und die IT-Infrastruktur werden auf ein automatisiertes Umschlagssystem für den gesamten Terminal inklusive der Erweiterung ausgelegt.
Wie trägt das Projekt zur Klimaneutralität bei? Durch automatisierte und elektrifizierte Prozesse soll nicht nur die Produktivität gesteigert, sondern auch die Klimaneutralität bis 2040 vorangetrieben werden. Die vollständige Elektrifizierung der Umschlagsgeräte ist ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung. Der Hamburger Hafen setzt bereits heute verstärkt auf erneuerbare Energien und Elektrifizierung – beispielsweise werden am HHLA Container Terminal Altenwerder 95 batterieelektrische Fahrzeuge eingesetzt, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden.
Umweltauswirkungen und Ausgleichsmaßnahmen
Welche Umweltauswirkungen hat das Projekt? Bei den Umweltauswirkungen spricht der Planfeststellungsbeschluss deutlich davon, dass vielen Tieren und Pflanzen auf der seit Jahren brach liegenden Fläche auf Höhe Övelgönne der Lebensraum gänzlich entzogen würde. Das grüne Band aus Bäumen zwischen Containerterminal und Airbus-Gelände, etwa ein Kilometer lang, soll für die geplante Erweiterung verschwinden. Als Ausgleichsmaßnahmen für bestimmte Vogelarten sind Nistkästen vorgesehen.
Wie werden die Umweltbelange berücksichtigt? Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) pocht darauf, dass für eine Beurteilung des Projektes zuerst konkrete Ausgleichsmaßnahmen beschlossen werden müssten. Die von der HPA beauftragten Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass echte Ausgleichsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe “schlichtweg nicht möglich” seien. Zum Ausgleich für die Erschließung anderer Flächen im Hafen wurden Trockenrasenflächen in den Vollhöfner Weiden vorgesehen.
Kritik und Widerstand
Welche Kritikpunkte werden vorgebracht? Eine neugegründete Volksinitiative namens “Elbwald retten” kritisiert das Projekt scharf. Nach deren Recherche bei der Handelskammer sei der Hafen nur zu 60 Prozent ausgelastet, weshalb die zwei neuen Liegeplätze aus ihrer Sicht nicht benötigt würden. Die wirtschaftlichen Planungsgrundlagen seien längst überholt – der mittlerweile fast zehn Jahre alte Planfeststellungsbeschluss prognostizierte für 2025 einen Containerumschlag von 14,5 Millionen TEU, während der reale Umschlag 2024 mit 7,8 Millionen TEU lediglich bei gut der Hälfte lag.
Wie reagieren die Anwohner? Anwohner und Bewohner der direkt gegenüberliegenden nördlichen Elbseite haben 250 Einwendungen erhoben. Sie befürchten, dass Lärm, Schadstoffe und riesige Flutlichtanlagen dafür sorgen würden, dass das Naherholungsgebiet des Elbufers von Övelgönne bis Teufelsbrück erheblich beeinträchtigt werden würde. Bereits heute sind die nächtlichen Aktivitäten des Containerumschlags bis weit nach Altona, Ottensen und Bahrenfeld zu hören.
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Diese innovative Technologie verspricht, die Containerlogistik grundlegend zu verändern. Anstatt Container wie bisher horizontal zu stapeln, werden sie in mehrstöckigen Stahlregalkonstruktionen vertikal gelagert. Dies ermöglicht nicht nur eine drastische Erhöhung der Lagerkapazität auf gleicher Fläche, sondern revolutioniert auch die gesamten Abläufe im Containerterminal.
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Konkurrenzsituation und Hafenwettbewerb
Wie entwickelt sich die Konkurrenzsituation? In den anderen Häfen an der Nordsee, besonders in Antwerpen und Rotterdam, sind in den vergangenen Jahren riesige neue Termin als entstanden. Davon sind laut einer Studie der Hamburg School of Business Administration einige technisch viel moderner als die neueste Anlage in Hamburg und dadurch auch produktiver. Das ist ein Grund, warum die Häfen in den Nachbarländern kräftig dazugewonnen haben, während Hamburg Umschlag verliert.
Welche Alternativen gibt es? Die Handelskammer Hamburg schlägt vor, im Mittleren Hafen auf Steinwerder einen neuen Containerterminal zu errichten. Ein neuer Containerterminal könnte für mehr Wettbewerb im Hafen sorgen, weil man neben den Hafenbetreibern HHLA und Eurogate noch ein drittes Unternehmen in den Hafen holen würde. Die Stadt Hamburg reagierte jedoch verhalten auf diesen Vorschlag.
Logistische Bedeutung und Hinterlandanbindung
Welche Rolle spielt die Hinterlandanbindung? Hamburg positioniert sich als der mit Abstand führende Eisenbahnhafen in Europa. Die Ausstattung aller Hamburger Containerterminals mit integrierten Bahn-Terminals trägt entscheidend dazu bei. Im containerisierten Hinterlandverkehr wurden 2024 rund 5,2 Millionen TEU erfasst, was gut 100.000 Standardeinheiten mehr als 2023 bedeutet. Auf Tonnenbasis wurden für den Hinterland-Transport 83,1 Millionen Tonnen erfasst.
Wie funktioniert die internationale Anbindung? Der Hamburger Hafen ist mit mehr als 900 Häfen in über 170 Ländern durch Schifffahrtsrouten verbunden. Als Deutschlands größter und Europas drittgrößter Containerhafen übernimmt Hamburg eine wichtige Verteilerfunktion für weltweite Warenströme. Der Containerumschlag mit Fernost wuchs im ersten Halbjahr 2025 um 10,7 Prozent, der mit der Ostseeregion sogar um 20,8 Prozent.
Technische Herausforderungen und Schiffsgrößen
Welche Schiffsgrößen können abgefertigt werden? Im Waltershofer Hafen werden heute rund 90 Prozent der größten Containerschiffe, die nach Hamburg kommen, abgefertigt. Mit der Erweiterung des Drehkreises haben Schiffe eine größere Wasserfläche für das Wendemanöver zur Verfügung. Durch einen größeren Drehkreis soll die Ansteuerung des Eurogate-Terminals für Containerschiffe mit bis zu 400 Metern Länge erleichtert werden. Die Zeit für notwendige Drehmanöver könnte sich dadurch auf etwa 20 Minuten halbieren.
Welche Tiefgangsbeschränkungen bestehen? Der Hamburger Hafen verfügt über moderne Containerterminals, die für die größten Containerschiffe der Welt ausgelegt sind. Die modernen Containerbrücken können mit einem Hub zwei 40-Fuß-Container oder vier 20-Fuß-Container mit zusammen 110 Tonnen bewegen. Am HHLA Container Terminal Burchardkai stehen 23 dieser Giganten, 18 davon sind sogenannte Megaship-Brücken.
Planungsgeschichte und Genehmigungsverfahren
Wie lange läuft die Planung bereits? Die Planungen für die Westerweiterung laufen bereits seit den 1990er-Jahren. Das Planfeststellungsverfahren zur Westerweiterung war lange in Gang, wobei es wichtig war, den Ausbau so zu planen und zuzulassen, dass er einer zu erwartenden anschließenden gerichtlichen Überprüfung standhalten würde.
Welche rechtlichen Hürden wurden überwunden? Alle Klagen gegen den Hafenausbau sind inzwischen abgewiesen worden. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht bestätigte mit Urteil vom 12. Mai 2021, dass der Planfeststellungsbeschluss zur Westerweiterung rechtmäßig ist. Die dem Planfeststellungsbeschluss zugrunde gelegte Bedarfsprognose sei rechtlich nicht zu beanstanden. Auch die Erwägungen zur Zumutbarkeit der Immissionen in der Bau- und Betriebsphase für die Nachbarschaft wiesen keine durchgreifenden Fehler auf.
Arbeitsplätze und regionale Wirtschaft
Welche Bedeutung hat das Projekt für Arbeitsplätze? Der Containerhafen Hamburg ist ein bedeutender Arbeitgeber, bei dem tausende von Menschen direkt oder indirekt beschäftigt sind. Die Westerweiterung trägt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei. Das Projekt wird als wichtige Zukunftsinvestition in die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens betrachtet.
Wie wirkt sich das auf die regionale Entwicklung aus? Hamburg hofft beim Hafenausbau auf finanzielle Unterstützung aus Berlin. Am besten wäre es laut Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard, wenn der Bund jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag an die norddeutschen Häfen für neue Projekte und den Erhalt der Infrastruktur zahlen würde. Das Vorhaben soll Hamburg auch weiterhin als Knotenpunkt der wichtigsten Schifffahrtsrouten etablieren.
Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien
Welche Nachhaltigkeitsziele werden verfolgt? Die Hafenerweiterung ist Teil des Wegs zur Klimaneutralität bis 2040. Container sollen künftig mit elektrisch betriebenen, automatisch fahrenden Fahrzeugen bewegt werden. Die vollständige Elektrifizierung der Umschlagsgeräte ist ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung. Der Hamburger Hafen setzt bereits heute auf Landstromversorgung für Kreuzfahrt- und zunehmend auch für Containerschiffe.
Welche innovativen Technologien kommen zum Einsatz? Die Integration digitaler und autonomer Systeme kann die Effizienz des Hamburger Hafens steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung reduzieren. Intelligente Lagerverwaltungssysteme sorgen für die optimale Platzierung der Container und reduzieren unnötige Transportwege. Automatische Krananlagen beschleunigen den Umschlag und verringern den Energieverbrauch. Am Container Terminal Altenwerder fahren die kleinen Carrier bereits autonom und mit Strom.
Auswirkungen auf den Schiffsverkehr
Wie verbessert sich die nautische Sicherheit? Die Erweiterung des Drehkreises an der Zufahrt von der Elbe zum Waltershofer Hafen erhöht die nautische Sicherheit und Effizienz. Alle Liegeplätze im Waltershofer Hafen profitieren von der Maßnahme, die die Effizienz bei der Abfertigung erhöhen wird. Die Ein- und Ausfahrt zum stärksten Containerumschlagsareal Hamburgs wird damit sicherer und schneller und die Navigation auf der Elbe einfacher und resilienter.
Welche Schiffstypen können besser abgefertigt werden? Mit zusätzlichen Liegeplätzen für Großschiffe und neuen Containerbrücken will Eurogate die Umschlagskapazität steigern. Die Infrastruktur trägt dazu bei, dass Großschiffe im Hamburger Hafen auch künftig zuverlässig und leistungsfähig abgefertigt werden können. Hamburg baut seine Angebotsfähigkeit aus und bleibt Knotenpunkt der wichtigsten Schifffahrtsrouten.
Flächennutzung und Stadtentwicklung
Wie erfolgt die Flächenherstellung? Um die neue Hafenbetriebsfläche herzustellen, werden Böden der östlichen Landspitze nördlich des Petroleumhafen und am Bubendey-Ufer abgetragen. Damit wird das bisherige Hafenbecken verfüllt, nachdem es durch einen Damm vom Wasser abgegrenzt wurde. Die Maßnahme umfasst auch den Rückbau der Höftspitzen und die Aufhöhung von Flächen.
Welche Auswirkungen hat das auf die Stadtstruktur? Das grüne Band aus Bäumen zwischen Containerterminal und Airbus-Gelände soll verschwinden. Wer am Elbstrand in Hamburg-Övelgönne sitzt, schaut direkt auf diese etwa einen Kilometer lange Baumreihe, die der Hafenerweiterung weichen soll. Die neu entstehende Hafenfläche ist so konzipiert, dass sie für verschiedene und nach gegenwärtigem Stand zu erwartende Hafennutzungen entwickelt werden kann.
Marktentwicklung und Prognosen
Wie haben sich die Umschlagszahlen entwickelt? Der Containerumschlag im Hamburger Hafen lag 2024 bei 7,8 Millionen TEU, was einem leichten Wachstum von 0,9 Prozent entspricht. Im ersten Halbjahr 2025 wurden 4,2 Millionen TEU umgeschlagen – ein Plus von 9,3 Prozent. Damit wuchs Hamburg stärker als die Wettbewerbshäfen Rotterdam und Antwerpen-Brügge. Der Handel mit den USA ist jedoch wegen der unsicheren Zollpolitik um 19,3 Prozent eingebrochen.
Welche langfristigen Prognosen bestehen? Jüngste Prognosen bescheinigen dem Hamburger Hafen weiterhin ein deutliches Wachstumspotenzial. Der ursprüngliche Planfeststellungsbeschluss prognostizierte für 2025 einen Containerumschlag von 14,5 Millionen TEU, was sich jedoch als zu optimistisch erwiesen hat. Neue Studien korrigieren die Wachstumsprognose nach unten und rechnen bis 2035 nur noch mit einem Anstieg auf 13,1 Millionen Standardcontainer.
Eurogate als Terminalbetreiber
Welche Rolle spielt Eurogate im Hamburger Hafen? Eurogate ist einer der vier großen Terminalbetreiber im Hamburger Hafen und wickelt dort rund ein Drittel aller Container ab. Die anderen drei Containerterminals gehören zur Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Das Eurogate-Terminal teilt sich mit dem gegenüberliegenden Containerterminal Burchardkai den Waltershofer Hafen. Eurogate betreibt insgesamt zehn Seeschiff-Terminals in Europa.
Wie entwickeln sich die Umschlagszahlen von Eurogate? Am Eurogate Container Terminal Hamburg wurden von Januar bis September 2024 knapp 1,5 Millionen Containereinheiten umgeschlagen, was einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Eurogate GmbH & Co. KGaA, KG ist zu jeweils 50 Prozent in Besitz der Hamburger Eurokai KGaA und der BLG Logistics Group AG & Co. KG aus Bremen.
Das Westerweiterungs-Projekt stellt somit ein Schlüsselelement für die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens dar. Mit einem Investitionsvolumen von fast zwei Milliarden Euro, modernster Automatisierungstechnik und einer erheblichen Kapazitätserweiterung soll Hamburg seine Position als einer der wichtigsten Containerhäfen Europas nicht nur behaupten, sondern weiter ausbauen. Trotz berechtigter Umweltbedenken und rechtlicher Auseinandersetzungen wird das Projekt als unverzichtbar für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts betrachtet und soll bis Mitte der 2030er Jahre realisiert werden.
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