Vom Feld bis ins Regal: Wie Automatisierung die Kluft zwischen Produzenten und Konsumenten schließt
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Veröffentlicht am: 1. September 2025 / Update vom: 1. September 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Vom Feld bis ins Regal: Wie Automatisierung die Kluft zwischen Produzenten und Konsumenten schließt – Kreativbild: Xpert.Digital
Frischer, schneller, günstiger? Was die neue Roboter-Logistik für Ihren Einkauf bedeutet
Die moderne Lieferkette im Wandel – Die unsichtbare Revolution im Supermarkt: So kommt Ihr Essen wirklich vom Feld ins Regal
Die heutige Lebensmittellieferkette steht vor beispiellosen Herausforderungen. Zwischen den Feldern der Landwirte und den Supermarktregalen der Verbraucher klafft eine zunehmende Lücke, die durch komplexe logistische Anforderungen, steigende Qualitätsansprüche und wachsenden wirtschaftlichen Druck geprägt ist. Automatisierung und digitale Technologien bieten jedoch innovative Lösungswege, um diese Bruchstellen zu überbrücken und eine nahtlose Versorgungskette zu schaffen.
Die deutsche Lebensmittelbranche befindet sich in einer Phase des technologischen Umbruchs. Während traditionelle manuelle Prozesse an ihre Grenzen stoßen, eröffnen moderne Automatisierungslösungen neue Möglichkeiten für Effizienz und Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Besonders deutlich wird dies in der aktuellen Diskussion um nachhaltige Lieferketten und die Herausforderungen, denen sich Landwirte und Einzelhändler gleichermaßen gegenübersehen.
Bruchstellen in der aktuellen Versorgungskette
Proteste als Symptom struktureller Probleme
Die jüngsten Proteste deutscher Landwirte verdeutlichen die strukturellen Schwächen des aktuellen Systems eindrucksvoll. Die Blockaden von Verteilzentren großer Einzelhandelsketten wie Aldi, Rewe und Amazon waren mehr als nur politische Demonstrationen – sie offenbarten die fragilen Verbindungen zwischen Produzenten und Handel. Diese Aktionen führten zu spürbaren Lieferengpässen und leeren Supermarktregalen, was die Verwundbarkeit der herkömmlichen Lieferkette verdeutlichte.
Das Problem liegt jedoch tiefer als die unmittelbaren politischen Forderungen vermuten lassen. Deutsche Landwirte erhalten im Durchschnitt nur 18 Prozent der Wertschöpfung in der Lebensmittelkette, während der europäische Durchschnitt bei 27 Prozent liegt. Diese ungleiche Verteilung der Margen entsteht durch eine Lieferkette, die von wenigen großen Akteuren dominiert wird und in der die ursprünglichen Produzenten oft die schwächste Verhandlungsposition innehaben.
Marktmacht und strukturelle Ungleichgewichte
Die Konzentration im deutschen Lebensmitteleinzelhandel verstärkt diese Problematik zusätzlich. Die vier größten Handelsunternehmen – Edeka, Rewe, Lidl und Aldi – kontrollieren etwa 85 Prozent des deutschen Lebensmittelmarktes. Diese Marktmacht ermöglicht es ihnen, Preise und Konditionen zu diktieren, während Landwirte und kleinere Lieferanten wenig Spielraum für Verhandlungen haben.
Die Auswirkungen dieser Machtungleichgewichte reichen weit über einzelne Preisverhandlungen hinaus. Sie führen zu einer Externalisierung sozialer und ökologischer Kosten, da der Preisdruck in der landwirtschaftlichen Produktion zu Kompromissen bei Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen führt. Gleichzeitig entstehen Ineffizienzen in der Lieferkette, da wichtige Informationen nicht optimal zwischen den verschiedenen Akteuren ausgetauscht werden.
Herausforderungen für den Einzelhandel
Auch der Einzelhandel steht vor erheblichen Problemen. Die steigenden Kundenerwartungen nach schnellerer Verfügbarkeit, größerer Produktvielfalt und nachvollziehbarer Herkunft kollidieren mit den Grenzen traditioneller Logistiksysteme. Besonders deutlich wird dies bei der Kühlkettenlogistik, wo bereits kleine Unterbrechungen zu erheblichen Qualitätsverlusten und Abfall führen können.
Der Kostendruck im Einzelhandel führt zudem zu einer ständigen Optimierung der Margen, was sich negativ auf die vorgelagerten Stufen der Lieferkette auswirkt. Gleichzeitig müssen Einzelhändler immer komplexere Sortimente verwalten und dabei verschiedene Temperaturzonen, Haltbarkeitsdaten und Qualitätsstandards berücksichtigen.
Optimierte Kühlkettenlogistik als Schlüsselelement
Technologische Durchbrüche in der Temperaturführung
Die Kühlkettenlogistik stellt das Rückgrat der modernen Lebensmittelversorgung dar. Hier zeigen automatisierte Lösungen ihr besonderes Potenzial, da sie eine lückenlose Temperaturführung vom Produzenten bis zum Verbraucher ermöglichen. Moderne Systeme wie das bei Ospelt Food implementierte vollautomatisierte System demonstrieren, wie durch intelligente Automatisierung die Kühlkette konsequent aufrechterhalten werden kann.
Diese Systeme nutzen Senkrechtförderer über mehrere Ebenen in Kombination mit fahrerlosen Transportsystemen, um bis zu 60 Paletten pro Stunde bei konstanter Geschwindigkeit zu bewegen. Dabei wird eine lückenlose Temperaturführung vom Produktionsbereich bis zur Auslieferungszone gewährleistet. Die vollständige Integration in bestehende ERP-Systeme ermöglicht eine durchgängige Kontrolle und Dokumentation der Kühlkette.
Internet der Dinge in der Kühllogistik
Das Internet der Dinge revolutioniert die Überwachung und Steuerung von Kühlketten grundlegend. IoT-Sensoren ermöglichen die Echtzeitüberwachung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und anderen kritischen Parametern entlang der gesamten Transportkette. Diese Technologie bietet eine ungekannte Transparenz und ermöglicht proaktive Maßnahmen bei drohenden Qualitätsverlusten.
Die Implementierung von IoT-Lösungen in der Kühllogistik bringt mehrere entscheidende Vorteile mit sich. Erstens können alle Beteiligten der Lieferkette in Echtzeit über den Zustand der Waren informiert werden. Zweitens ermöglichen intelligente Alarmsysteme eine sofortige Reaktion auf kritische Situationen. Drittens schaffen die gesammelten Daten die Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen der Logistikprozesse.
Erfolgsbeispiele aus der Praxis
Das Beispiel der Wiesenhof-Gruppe illustriert, wie moderne Kühlkettenlogistik in der Praxis funktioniert. Nach einem Großbrand nutzte das Unternehmen die Gelegenheit, innovative Automatisierungstechnologien in ein neues Distributionszentrum zu integrieren. Das Ergebnis ist ein hochautomatisiertes Materialflusssystem in verschiedenen Temperaturzonen für gekühlte und gefrorene Lebensmittel.
Die Logistik-Lösung bei Wiesenhof ermöglicht automatische Palettierung, automatischen Wareneingang und die Konsolidierung mehrerer Lieferungen für effizienten Versand. Besonders innovativ ist die Lagenpalettierung, bei der drei Portalroboter bis zu 16 Einheiten parallel palettieren können. Diese Automatisierung führt zu flexibleren und zuverlässigeren Prozessen sowie gesteigerter Effizienz.
Ähnlich beeindruckend sind die Ergebnisse bei Frisco, wo eine vollautomatisierte Lösung die Auftragskapazität vervierfacht hat. Das System arbeitet in vier verschiedenen Temperaturzonen und ermöglicht durch reduzierte Durchlaufzeiten eine Verringerung der Lebensmittelverschwendung.
Präzise Bestandsverwaltung und intelligente Systeme
Automatisierung der Bestandskontrolle
Moderne Bestandsverwaltungssysteme bilden das Nervenzentrum effizienter Lieferketten. Sie verbinden alle Akteure von der Produktion bis zum Einzelhandel und schaffen die notwendige Transparenz für optimale Entscheidungen. Automatisierte Systeme eliminieren dabei menschliche Fehler und stellen sicher, dass Lagerbestände präzise verfolgt und Kundendaten korrekt verarbeitet werden.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Bestandsverwaltungssysteme ermöglicht eine völlig neue Dimension der Optimierung. KI-gestützte Lösungen können zukünftige Bedarfe präzise vorhersagen, Lagerkosten minimieren und Engpässe vermeiden. Laut einer McKinsey-Studie werden bis 2025 etwa 75 Prozent der Großunternehmen im Industriesektor KI-Technologien in ihrer Bedarfsprognose einsetzen.
Echtzeitverfolgung und RFID-Technologie
Die Implementierung von RFID-Technologie und Barcode-Systemen schafft die Grundlage für eine lückenlose Verfolgung aller Waren entlang der Lieferkette. Diese Technologien ermöglichen es, Produkte in Echtzeit zu verfolgen und ihre Verfügbarkeit sowie ihren Zustand kontinuierlich zu überwachen. Moderne Systeme können dabei sowohl gekühlte als auch ungekürhlte Produkte gleichzeitig verwalten und verschiedene Lagerzonen intelligent koordinieren.
Die Zebra-Lösungen für Bestandsverwaltung im Einzelhandel demonstrieren, wie Hardware, Software und Verbrauchsmaterialien nahtlos zusammenwirken können. Sie verbinden Geschäfte, Lagerhäuser und Distributionszentren miteinander und stimmen den Bestand durch Echtzeitverfolgung mit der Nachfrage ab. Dadurch werden manuelle Fehler eliminiert, Abläufe optimiert und optimale Lagerbestände aufrechterhalten.
Integration von Warenwirtschaftssystemen
Die nahtlose Integration verschiedener Systeme entlang der Lieferkette ist entscheidend für deren Effizienz. Moderne ERP-Systeme kommunizieren automatisch miteinander und tauschen relevante Informationen in Echtzeit aus. Dies ermöglicht eine koordinierte Planung von Produktion, Lagerung und Distribution.
Besonders wichtig ist dabei die Standardisierung von Schnittstellen und Datenformaten. Technologien wie QR-Codes, RFID und Blockchain ermöglichen es, Produktinformationen entlang der Wertschöpfungskette weiterzureichen und landwirtschaftliche Produkte vom Teller bis zum Acker rückverfolgbar zu machen.
Schnelle und zuverlässige Auftragsabwicklung
Automatisierung der Auftragsprozesse
Die Automatisierung der Auftragsabwicklung stellt einen kritischen Erfolgsfaktor für moderne Lieferketten dar. KI-gesteuerte Systeme können eingehende Aufträge automatisch erkennen, relevante Daten extrahieren und diese gegen Stammdaten validieren. Dies reduziert Bearbeitungszeiten erheblich und minimiert gleichzeitig Fehlerquoten.
Moderne Auftragsabwicklungssysteme arbeiten kanalübergreifend und können verschiedene Eingabeformate verarbeiten. Ob per E-Mail, Fax, EDI oder Online-Portal eingehend – intelligente Systeme erkennen automatisch das Format und leiten die entsprechende Bearbeitung ein. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihren Kunden verschiedene Bestellwege anzubieten, ohne die interne Komplexität zu erhöhen.
Eliminierung manueller Prozesse
Die Digitalisierung der Auftragsabwicklung eliminiert zeitraubende manuelle Tätigkeiten und befreit Fachkräfte für wertschöpfendere Aktivitäten. Statt Aufträge manuell zu erfassen und in Systeme einzugeben, können sich Mitarbeiter auf Kundenberatung, Qualitätskontrolle und strategische Aufgaben konzentrieren.
Ein zentraler Vorteil automatisierter Systeme liegt in ihrer Skalierbarkeit. Während ein Sachbearbeiter traditionell etwa 20 Aufträge pro Tag bearbeiten kann, ermöglichen KI-basierte Systeme die Verarbeitung von hunderten Aufträgen in derselben Zeit. Diese Skalierbarkeit ist entscheidend für nachhaltiges Wachstum und die Bewältigung von Nachfragespitzen.
Integration in bestehende Systemlandschaften
Erfolgreiche Automatisierung beginnt mit nahtloser Integration in bestehende IT-Infrastrukturen. Moderne Lösungen lassen sich in jede Systemlandschaft integrieren, unabhängig vom verwendeten ERP-System oder den Dateiformaten der Dokumente. Auch Sonderfälle wie kundenspezifische Artikelnummern oder konfigurierbare Leistungen werden dabei berücksichtigt.
Die Integration erfolgt über standardisierte Schnittstellen, die einen bidirektionalen Datenaustausch ermöglichen. Aufträge werden nicht nur automatisch ins System eingespielt, sondern auch Statusupdates und Lieferbestätigungen werden automatisch an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Dies schafft vollständige Transparenz für alle beteiligten Akteure.
Xpert Partner in der Lagerplanung und -bau
Automatisierte Systeme gegen Lebensmittelverschwendung: Nachhaltigkeit im Fokus
Robotik und intelligente Automatisierung
Roboter in der Lebensmittellogistik
Die Robotik hat in der Lebensmittellogistik in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Moderne Robotersysteme können heute eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen, die früher ausschließlich von Menschen durchgeführt wurden. Dazu gehören Palettierung, Depalettierung, Kommissionierung und sogar komplexe Pick-and-Place-Prozesse für empfindliche Lebensmittel.
Die Herausforderungen in der Lebensmittelbranche sind dabei besonders vielfältig. Unterschiedliche Produktformen, Verpackungen und Hygieneanforderungen stellen hohe Anforderungen an die Robotertechnik. Moderne Systeme wie der Pick-it-Easy Robot von KNAPP können dank innovativer Greifertechnik und maschinellem Lernen eine Vielzahl von Artikeln in der Lebensmittelindustrie verlässlich handhaben.
Mobile autonome Roboter in der Lagerhaltung
Autonome mobile Roboter revolutionieren die Lagerhaltung durch ihre Fähigkeit, selbstständig durch komplexe Lagerumgebungen zu navigieren. Diese Systeme sind mit fortschrittlicher Sensorik und KI-Technologie ausgestattet, um Hindernisse zu erkennen und sich dynamisch an ihre Umgebung anzupassen.
Das Skypod-System von Exotec demonstriert eindrucksvoll die Möglichkeiten moderner Lagerrobotik. Die wendigen Roboter können in drei Dimensionen zwischen Lagerregalen und Kommissionierstationen navigieren und dabei die Auftragsabwicklung im Vergleich zu manuellen Methoden um das Fünffache steigern.
Collaboration zwischen Mensch und Maschine
Die Zukunft der Lagerlogistik liegt nicht in der vollständigen Automatisierung, sondern in der intelligenten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Kollaborative Roboter übernehmen dabei monotone oder körperlich belastende Tätigkeiten, während Menschen komplexe Entscheidungen treffen und bei unvorhergesehenen Situationen eingreifen.
Diese Arbeitsverteilung führt zu einer Win-Win-Situation: Roboter arbeiten präzise und ermüdungsfrei, während Menschen ihre Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten einsetzen können. Studien zeigen, dass 94 Prozent der Beschäftigten in der Lieferkette, die mit Automatisierungstechnologien arbeiten, eine Steigerung ihrer Produktivität und Effizienz feststellen.
Digitale Vernetzung und Transparenz
Blockchain-Technologie für Rückverfolgbarkeit
Die Blockchain-Technologie bietet revolutionäre Möglichkeiten für die Rückverfolgbarkeit in Lebensmittellieferketten. Ein Forschungsprojekt der Molkerei Fuchs AG in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich zeigt, wie mittels Smart Contracts und QR-Code-Hierarchien Prozesse sicher und unverändert in einer Blockchain abgebildet werden können.
Diese Technologie ermöglicht es Verbrauchern, die komplette Herstellungsgeschichte ihrer Lebensmittel nachzuvollziehen – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Gleichzeitig schaffen transparente Lieferketten Vertrauen zwischen allen Beteiligten und ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette.
Plattformen für Echtzeitdaten
Moderne Datenplattformen ermöglichen den Austausch von Informationen zwischen allen Akteuren der Lieferkette in Echtzeit. Diese Plattformen können Auswirkungen von Personalmangel oder Transportausfällen schnell kommunizieren und dabei helfen, alternative Lösungen zu finden.
Die Integration verschiedener Datenquellen – von IoT-Sensoren über ERP-Systeme bis hin zu externen Wetterdaten – schafft ein umfassendes Bild der Lieferkettenaktivitäten. Machine Learning-Algorithmen können diese Datenmengen analysieren und Muster erkennen, die menschlichen Beobachtern verborgen bleiben würden.
Standardisierung und Interoperabilität
Die erfolgreiche Digitalisierung von Lieferketten erfordert einheitliche Standards und Protokolle für den Datenaustausch. Organisationen wie GS1 Austria arbeiten an der Entwicklung solcher Standards und unterstützen Unternehmen bei der Implementierung transparenter Supply Chains.
Besonders wichtig ist dabei die Kompatibilität verschiedener Systeme und die Möglichkeit, Daten zwischen unterschiedlichen Plattformen auszutauschen. Nur so kann eine wirklich integrierte Lieferkette entstehen, die alle Beteiligten optimal miteinander verbindet.
Nachhaltigkeit und Effizienzsteigerung
Reduzierung von Lebensmittelverschwendung
Automatisierte Lieferketten tragen erheblich zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei. Durch präzise Bedarfsprognosen, optimierte Lagerhaltung und verkürzte Transportzeiten können Verluste minimiert werden. In der EU werden jährlich 88 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet, wobei 40 Prozent davon gar nicht erst den Markt erreichen.
Echtzeit-Transparenz in der Supply Chain ermöglicht es Unternehmen, rechtzeitig auf drohende Qualitätsverluste zu reagieren und alternative Verwendungswege für Produkte zu finden. IoT-Sensoren können beispielsweise vor Temperaturabweichungen warnen, bevor diese zu irreversiblen Schäden führen.
Ressourcenoptimierung durch intelligente Systeme
Digitalisierte Lieferketten ermöglichen eine optimale Nutzung aller verfügbaren Ressourcen. KI-gestützte Routenplanung reduziert Transportwege und Kraftstoffverbrauch, während intelligente Bestandsverwaltung Überproduktion vermeidet.
Die Vernetzung verschiedener Akteure führt zu Synergieeffekten, die in isolierten Systemen nicht möglich wären. Landwirte können ihre Produktion besser an die tatsächliche Nachfrage anpassen, während Einzelhändler ihre Bestellungen optimieren und Lagerhaltungskosten reduzieren können.
Energieeffizienz in automatisierten Systemen
Moderne Automatisierungssysteme sind deutlich energieeffizienter als ihre Vorgänger. LED-Beleuchtung, energieeffiziente Motoren und intelligente Steuerungsalgorithmen reduzieren den Energieverbrauch erheblich. Gleichzeitig ermöglichen präzise Temperatursteuerung und optimierte Kühlsysteme weitere Einsparungen.
Die Integration erneuerbarer Energien in automatisierte Systeme wird zunehmend Standard. Viele neue Distributionszentren werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und können so einen Teil ihres Energiebedarfs selbst decken.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Investitionskosten und Wirtschaftlichkeit
Die Implementierung automatisierter Systeme erfordert erhebliche Anfangsinvestitionen, die besonders für kleinere Unternehmen eine Hürde darstellen können. Jedoch zeigen Studien, dass sich diese Investitionen durch Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen und verbesserte Servicequalität in der Regel innerhalb weniger Jahre amortisieren.
Moderne Finanzierungsmodelle wie Leasing oder Service-basierte Ansätze machen Automatisierungstechnologien auch für kleinere Unternehmen zugänglich. Zudem führen sinkende Technologiekosten dazu, dass immer mehr Lösungen auch für mittelständische Betriebe wirtschaftlich werden.
Fachkräftemangel als Treiber der Automatisierung
Der Fachkräftemangel in der Logistik verstärkt den Druck zur Automatisierung zusätzlich. 89 Prozent der deutschen Führungskräfte planen, die Automatisierung ihrer Lieferketten in den nächsten zwei Jahren auszubauen. 85 Prozent glauben, dass Investitionen in die Automatisierung die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter deutlich verringern werden.
Diese Entwicklung führt zu einem Wandel der Arbeitsplätze: Routine-Tätigkeiten werden automatisiert, während komplexere Aufgaben wie Programmierung, Wartung und strategische Planung an Bedeutung gewinnen. Die Qualifikationsanforderungen steigen, aber gleichzeitig entstehen neue, oft attraktivere Arbeitsplätze.
Cybersicherheit und Datenschutz
Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Lieferketten bringt neue Risiken im Bereich der Cybersicherheit mit sich. Unternehmen müssen robuste Sicherheitskonzepte implementieren, um sich vor Hackerangriffen und Datendiebstahl zu schützen.
Besonders kritisch ist dabei der Schutz von Produktionsdaten und Lieferketteninformationen. Moderne Sicherheitslösungen umfassen Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und kontinuierliche Überwachung aller Systemkomponenten. Gleichzeitig müssen Datenschutzbestimmungen eingehalten und die Privatsphäre der Verbraucher geschützt werden.
Modular, flexibel, skalierbar – So sieht die Zukunft der Supply Chain aus
Künstliche Intelligenz als Gamechanger
Künstliche Intelligenz wird die Entwicklung automatisierter Lieferketten in den kommenden Jahren maßgeblich prägen. Maschinelles Lernen ermöglicht immer präzisere Vorhersagen, während neuronale Netze komplexe Optimierungsaufgaben lösen können. Diese Technologien werden Lieferketten noch agiler und effizienter machen.
Besonders spannend sind die Entwicklungen im Bereich der Computer Vision, die Robotern ermöglicht, verschiedenste Produkte zu erkennen und zu handhaben. Kombiniert mit fortschrittlicher KI können Systeme in Zukunft auch unbekannte Objekte sicher greifen und transportieren.
Integration von Nachhaltigkeitszielen
Nachhaltigkeit wird zu einem immer wichtigeren Faktor bei der Gestaltung von Lieferketten. 87 Prozent der Führungskräfte weltweit sehen “Green Real Estate” als wesentlich für die langfristige Rentabilität ihres Unternehmens an.
Automatisierte Systeme können dabei helfen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, indem sie Ressourcenverbrauch optimieren, Abfall reduzieren und Transportwege verkürzen. Gleichzeitig ermöglichen digitale Technologien eine präzise Erfassung und Berichterstattung von Umweltdaten.
Entwicklung modularer und skalierbarer Systeme
Die Zukunft der Automatisierung liegt in modularen Systemen, die flexibel an veränderte Anforderungen angepasst werden können. Diese Systeme können schrittweise erweitert und an wachsende Geschäftsvolumina angepasst werden, ohne dass komplette Neuinvestitionen notwendig sind.
Gleichzeitig werden Cloud-basierte Lösungen immer wichtiger, da sie es ermöglichen, Rechenleistung und Speicherkapazität bedarfsgerecht zu skalieren. Dies reduziert Investitionsrisiken und macht moderne Technologien auch für kleinere Unternehmen zugänglich.
Die vollintegrierte Lieferkette
Die Vision einer vollständig integrierten und automatisierten Lieferkette rückt immer näher. In dieser Zukunftsvision kommunizieren alle Komponenten – von Sensoren auf dem Feld über Roboter in Lagerhallen bis hin zu intelligenten Regalsystemen im Einzelhandel – nahtlos miteinander. Predictive Analytics ermöglichen es, Probleme zu antizipieren, bevor sie auftreten, während adaptive Systeme automatisch auf veränderte Bedingungen reagieren.
Diese Entwicklung wird nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Landwirte könnten direktere Verbindungen zu Verbrauchern aufbauen, während Einzelhändler personalisierte Services anbieten, die auf präzisen Vorhersagen des Kundenverhaltens basieren. Die Automatisierung wird damit nicht nur die technischen Prozesse verändern, sondern die gesamte Art und Weise, wie Lebensmittel produziert, verarbeitet und verteilt werden.
Letztendlich führt diese Transformation zu einer Lieferkette, die nicht nur effizienter und kostengünstiger ist, sondern auch nachhaltiger und transparenter. Verbraucher erhalten bessere Produkte zu faireren Preisen, während alle Beteiligten der Wertschöpfungskette von verbesserten Margen und reduzierten Risiken profitieren. Die Automatisierung schließt damit nicht nur die technische Lücke zwischen Feld und Regal, sondern schafft auch eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung entlang der gesamten Lieferkette.
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