Analyse der B2B-Suchmaschinennutzung und KI-Tools im KMU-Sektor für Maschinenbau und Industrieanlagen
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Veröffentlicht am: 28. April 2025 / Update vom: 28. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Analyse der B2B-Suchmaschinennutzung und KI-Tools im KMU-Sektor für Maschinenbau und Industrieanlagen – Bild: Xpert.Digital
Desktop vs. Mobil: Wer dominiert die B2B-Suchlandschaft?
KI im B2B-Marketing: Chancen und Herausforderungen für Unternehmen
Die digitale Landschaft für Business-to-Business (B2B)-Unternehmen, insbesondere in technisch anspruchsvollen Sektoren wie dem Maschinenbau, der Industrie und bei Großanlagenprojekten (z.B. Hochregallager, Solarparks) in Deutschland, unterliegt einem stetigen Wandel. Das Verständnis darüber, wie potenzielle Kunden und Partner Informationen suchen und welche Werkzeuge sie dabei nutzen, ist für Marketing- und Geschäftsentwicklungsstrategien von entscheidender Bedeutung. Dieser Bericht analysiert die relative Wichtigkeit von mobilen und Desktop-Suchanfragen in diesem spezifischen B2B-Kontext, untersucht die Marktanteile der Suchmaschinen Google und Bing unter besonderer Berücksichtigung des Unternehmensumfelds und beleuchtet die aufkommende Rolle von KI-gestützten Suchwerkzeugen wie Microsoft Copilot, ChatGPT und Perplexity AI sowie deren Datenquellen für tagesaktuelle Informationen.
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Mobile vs. Desktop-Suche im deutschen Industrie- und B2B-Sektor
Globale und deutsche Trends der Internetnutzung
Global betrachtet hat die mobile Internetnutzung die Desktop-Nutzung in Bezug auf das reine Volumen überholt. Aktuelle Daten zeigen, dass mobile Geräte für einen Großteil des weltweiten Website-Traffics verantwortlich sind, wobei Schätzungen für Anfang 2025 bei über 63 % liegen. Dieser Trend spiegelt sich auch in der allgemeinen Internetzugangsrate wider, bei der mobile Geräte, insbesondere Smartphones, eine nahezu universelle Verbreitung erreicht haben. In Deutschland ist die Internetnutzung ebenfalls hoch und weiter steigend, von 87 % im Jahr 2019 auf 92 % im Jahr 2023, mit weiterem Wachstumspotenzial. Weltweit werden etwa 64 % aller Suchanfragen über mobile Geräte durchgeführt.
B2B-spezifisches Suchverhalten: Die anhaltende Relevanz des Desktops
Trotz der globalen Dominanz mobiler Geräte zeigt sich im B2B-Bereich, insbesondere in komplexen Industriesektoren, ein differenzierteres Bild. Analysen von B2B-Websites deuten darauf hin, dass Desktop-Computer hier nach wie vor eine zentrale Rolle spielen, vor allem für detaillierte Recherchen und Kaufentscheidungen. Die Bandbreite der mobilen Nutzung im B2B-Bereich variiert zwar stark – von unter 10 % mobilem Traffic bei einigen analysierten B2B-Unternehmen bis zu 60 % bei anderen – der Trend neigt jedoch generell zur Desktop-Dominanz. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Fachleute B2B-Recherchen und -Käufe typischerweise während der Arbeitszeit tätigen, wo Desktops oder Laptops leicht verfügbar sind.
Sektoren wie B2B-Dienstleistungen und Finanzinstitute weisen aufgrund der Art ihrer Tätigkeiten weiterhin einen höheren Anteil an Desktop-Traffic auf, teilweise mit einem Verhältnis von 60/40 zugunsten des Desktops. In einigen B2B-Bereichen liegt der Anteil des organischen mobilen Traffics sogar nur bei 15 %. Daten von Sistrix bestätigen, dass B2B-Themen einen geringeren Anteil an mobilen Suchen aufweisen (unter 50 %) im Vergleich zu anderen Bereichen wie Wetterinformationen (fast 80 %). Auch Long-Tail-Keywords, die häufig für spezifische B2B-Recherchen verwendet werden, zeigen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Desktop-Suchen.
Das Nutzerverhalten unterscheidet sich signifikant zwischen den Geräten. Desktop-Nutzer verbringen tendenziell mehr Zeit auf Websites (durchschnittlich 40 % länger ; 996-1918 Sekunden vs. 704-775 Sekunden mobil), besuchen mehr Seiten pro Sitzung (3,95 Desktop vs. 2,67 mobil) und weisen niedrigere Absprungraten auf. Dies deutet auf ein tiefergehendes Engagement hin, das für komplexe B2B-Recherchen charakteristisch ist.
Bei den Konversionsraten ergibt sich ein nuanciertes Bild. Während mobile Geräte im E-Commerce-Kontext insgesamt mehr Web-Traffic und teilweise sogar mehr Verkäufe generieren können, weisen Desktops in der Regel höhere Konversionsraten auf. Bei spezifischen, hochwertigen oder komplexen Transaktionen, wie der Buchung von Reisen (im Gegensatz zum reinen Stöbern), wird der Desktop bevorzugt. Dies legt nahe, dass komplexe B2B-Kaufentscheidungen, die eine detaillierte Prüfung erfordern, eher auf dem Desktop abgeschlossen werden.
Warum der deutsche B2B-Markt Desktop-Nutzer für Maschinenbau und Industrieprojekte im Fokus hat
Der Sektor Maschinenbau, Industrieanlagen und Großprojekte ist durch komplexe Produkte und Dienstleistungen, detaillierte technische Spezifikationen und erhebliche Investitionen gekennzeichnet. Diese Charakteristika passen exakt zu den beobachteten B2B-Mustern. Recherche, Vergleich und Kaufentscheidungen finden hier mit hoher Wahrscheinlichkeit während der Geschäftszeiten auf Desktop-Geräten statt. Die Notwendigkeit, technische Datenblätter, CAD-Dateien oder umfangreiche Projektbeschreibungen zu analysieren, favorisiert klar die Nutzung größerer Bildschirme und leistungsfähigerer Geräte.
Die beobachtete Diskrepanz zwischen dem allgemeinen Trend zur mobilen Nutzung und dem spezifischen B2B-Verhalten führt zu einer wichtigen Erkenntnis: Obwohl globale Internet-Trends stark in Richtung mobil deuten, erfordert der spezifische Kontext des deutschen industriellen B2B-Sektors einen starken Fokus auf die Desktop-Nutzererfahrung. Dies gilt insbesondere für Aktivitäten im mittleren bis späten Funnel, die detaillierte Recherchen und Konversionen beinhalten. Die Präferenz für Desktop bei komplexen Recherchen und Transaktionen, unterstützt durch Metriken wie Verweildauer und Konversionsraten, unterstreicht dies. Gleichzeitig darf die mobile Optimierung aufgrund von Googles Mobile-First-Indexierung, die für die Sichtbarkeit in Suchergebnissen entscheidend ist, nicht vernachlässigt werden. B2B-Marketer in diesem Sektor stehen somit vor der Herausforderung, eine Balance zu finden: mobile Optimierung für Auffindbarkeit und Ranking, aber Desktop-Optimierung für Engagement und Konversion.
Eine duale Optimierungsstrategie
Für Unternehmen im Bereich Maschinenbau und Großanlagenbau ist eine duale Strategie zur Website-Optimierung unerlässlich:
- Mobile Optimierung: Diese ist grundlegend für die SEO-Sichtbarkeit aufgrund der Mobile-First-Indexierung von Google. Schnelle Ladezeiten, responsives Design und eine einfache Navigation sind entscheidend für die erste Informationsaufnahme. Inhalte müssen auf kleineren Bildschirmen gut lesbar und zugänglich sein.
- Desktop-Optimierung: Diese ist kritisch für Nutzerengagement und Konversion. Der Fokus sollte auf der Bereitstellung umfassender Informationen, detaillierter Spezifikationen, einfacher Vergleichswerkzeuge, herunterladbarer Ressourcen (PDFs, CAD-Dateien) und klarer Handlungsaufforderungen (Calls-to-Action) liegen, die auf komplexe Entscheidungsprozesse zugeschnitten sind. Die Nutzererfahrung muss die Bedürfnisse tiefgehender Recherche befriedigen.
- Content-Strategie: Inhalte sollten sowohl initiale mobile Suchanfragen (oft kürzer, breiter gefasst) als auch die tiefergehenden Recherchebedürfnisse am Desktop (längere, spezifischere Long-Tail-Keywords) abdecken.
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Marktanteile von Google vs. Bing in Deutschland
Gesamtmarktanteile in Deutschland (Alle Geräte)
Auf dem deutschen Suchmaschinenmarkt insgesamt behauptet Google eine überwältigende Dominanz. Bing, die Suchmaschine von Microsoft, hält jedoch konstant den zweiten Platz mit einem spürbaren Anteil.
Suchmaschinen-Marktanteile in Deutschland (Alle Geräte, Stand März 2025)
Im deutschen Suchmaschinenmarkt führt Google mit einem Marktanteil von 87,03 % klar, gefolgt von Bing mit 6,23 %. Weitere bedeutende Anbieter sind Yandex mit 2,52 %, DuckDuckGo mit 1,42 %, Yahoo! mit 1,40 % und Ecosia mit 1,01 %. Die Daten basieren auf Statcounter Global Stats und beziehen sich auf alle Geräte (Stand: März 2025).
Diese Zahlen bestätigen Googles Vormachtstellung, zeigen aber auch, dass Bing der klare Zweitplatzierte ist. Der Marktanteil von Bing in Deutschland liegt über dem globalen Durchschnitt von etwa 3-4 % und ist auch höher als in einigen anderen großen europäischen Märkten wie Großbritannien (ca. 3,3 %). Deutschland ist somit ein vergleichsweise starker Markt für Bing. Bemerkenswert ist auch, dass die Suchmaschine Ecosia in Deutschland ihren höchsten Marktanteil weltweit hat.
Desktop-Marktanteile: Bings Relevanz im Unternehmenskontext
Die Analyse der reinen Desktop-Suchmaschinen-Marktanteile in Deutschland offenbart ein deutlich anderes Bild und bestätigt die Vermutung einer höheren Relevanz von Bing im Unternehmensumfeld.
Desktop-Suchmaschinen-Marktanteile in Deutschland (Stand März 2025)
Der Marktanteil der Desktop-Suchmaschinen in Deutschland im März 2025 verteilt sich wie folgt: Google führt mit 73,90 % deutlich, gefolgt von Bing mit 16,70 %. Dahinter liegen Yahoo! mit 3,55 %, DuckDuckGo mit 2,19 %, YANDEX mit 1,76 % und Ecosia mit 1,12 %. Quelle: Statcounter Global Stats.
Die Aufschlüsselung nach Hosts bestätigt Bings Anteil von ca. 16,7 % auf dem Desktop.
Der Vergleich der beiden Tabellen macht deutlich: Bings Marktanteil auf Desktop-Geräten (~16,7 %) ist fast dreimal so hoch wie sein Gesamtmarktanteil (~6,2 %). Dieser signifikante Unterschied lässt sich maßgeblich durch den “Microsoft Ecosystem Effect” erklären:
- Microsoft Windows ist das dominierende Betriebssystem in deutschen Unternehmen. Schätzungen gehen von einer Verbreitung von 96-97 % aus.
- Microsoft Bing ist die standardmäßig vorinstallierte Suchmaschine im Microsoft Edge Browser und in die Windows-Suche integriert.
- Mitarbeiter in Unternehmen, die von der Firma gestellte Windows-PCs nutzen, kommen daher häufiger – bewusst oder unbewusst – mit Bing in Berührung und nutzen es für Desktop-Suchen.
Dies schafft eine Art “captive audience” im Unternehmensumfeld. Die Daten belegen somit quantifizierbar die Stärke von Bing auf dem Desktop im deutschen Unternehmenskontext. Obwohl Google auch hier führend ist, repräsentiert Bings Anteil von rund 17 % eine substantielle Nutzerbasis. Dies ist besonders relevant, da, wie im vorherigen Abschnitt dargelegt, Desktop-Nutzung im B2B-Umfeld für tiefergehende Recherchen und Entscheidungen prävalent ist. Bings Desktop-Anteil in Deutschland ist zudem deutlich höher als sein globaler Desktop-Anteil (ca. 11-12 %), was die besondere Bedeutung des Microsoft-Ökosystems hierzulande unterstreicht. Unternehmen, die Bing ignorieren, riskieren, fast ein Fünftel des potenziellen Desktop-Suchmarktes in diesem spezifischen Umfeld zu verpassen.
Hinsichtlich der Zielgruppe werden Bing-Nutzer manchmal als etwas älter, mit potenziell höherem Einkommen und möglicherweise weniger technikaffin (oder einfach Nutzer der Standardeinstellungen) charakterisiert. Im B2B-Kontext ist jedoch der entscheidende Faktor die Standardeinstellung in der Unternehmens-IT. Ein signifikanter Teil der Desktop-Suchenden weltweit (44 Millionen) nutzt Bing sogar ausschließlich, und einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass Führungskräfte Bing teilweise bevorzugen könnten.
Strategische Überlegungen für Suchmaschinenmarketing (SEM) und SEO
Angesichts des signifikanten Desktop-Marktanteils von Bing im relevanten Unternehmensumfeld ist eine duale Suchmaschinenstrategie für SEM (bezahlte Suche) und SEO (organische Suche) zur umfassenden Marktabdeckung dringend zu empfehlen:
- SEA: Microsoft Advertising (früher Bing Ads) weist oft niedrigere Kosten pro Klick (CPC) im Vergleich zu Google Ads auf. Dies kann potenziell einen besseren Return on Investment (ROI) für die Erreichung der B2B-Desktop-Zielgruppe bieten. Microsoft Advertising bietet zudem Integrationsmöglichkeiten mit Plattformen wie LinkedIn für gezieltes Targeting.
- SEO: Während Googles Algorithmus für die meisten Optimierungsbemühungen im Vordergrund steht, existieren spezifische SEO-Überlegungen für Bing. Bing legt möglicherweise unterschiedlichen Wert auf Faktoren wie Keywords in Titeln und URLs, soziale Signale oder offizielle Domain-Typen (.com,.org etc.). Eine Optimierung für beide Suchmaschinen, mit Priorität auf Google aufgrund des Gesamtvolumens, ist ideal. Inhalte, die für Google optimiert sind, funktionieren in der Regel auch gut auf Bing, aber kleinere Anpassungen können zusätzliche Gewinne bringen.
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KI-Suchtools im B2B: Neue Impulse für Marketing und Business Developmen
KI-Suchwerkzeuge im Marketing & Business Development
Verbreitung und Anwendungsfälle (Copilot, ChatGPT, Perplexity)
Künstliche Intelligenz (KI)-Werkzeuge finden zunehmend Eingang in spezifische Geschäftsprozesse, über die allgemeine Verbrauchernutzung hinaus. Dies gilt auch für Marketing und Business Development im B2B-Bereich. Schätzungen des B2B-Suchmaschinenmarktes in den USA sehen KI-Tools wie ChatGPT und Perplexity bereits unter den Top 10 der von B2B-Profis genutzten “Suchmaschinen”.
- Microsoft Copilot: Wird intensiv innerhalb des Microsoft-Ökosystems genutzt. Anwendungsfälle umfassen das Zusammenfassen von Informationen aus verschiedenen Datenquellen (einschließlich internem SharePoint), die Optimierung von Verkaufsprozessen, die Verbesserung der Produktivität (Besprechungszusammenfassungen, Dokumentenformatierung, Berichterstellung), die Unterstützung bei Recherchen (z.B. ein EY-Steueragent, der auf interne und externe Dokumente zugreift) und die Beschleunigung der Softwareentwicklung (via GitHub Copilot). Die tiefe Integration in Microsoft 365 macht Copilot zur naheliegenden Wahl für Unternehmen, die bereits Microsoft-Produkte einsetzen.
- ChatGPT: Wird für die Erstellung von Inhalten (Marketingmaterialien, Blogs), Marktrecherche (Analyse von Käuferprofilen), Brainstorming, Zusammenfassungen und Datenbereinigung/-aufbereitung (wobei Vorsicht geboten ist) eingesetzt. Seine konversationelle Natur eignet sich gut für das Entwerfen von Kommunikationsmitteln oder das Erkunden von Ideen.
- Perplexity AI: Positioniert sich als “Antwort-Maschine” (Answer Engine), ideal für Recherchen, Faktenprüfung und das Erhalten prägnanter Zusammenfassungen mit Quellenangaben. Nützlich für Marktrecherchen, Wettbewerbsanalysen, das Verständnis komplexer Themen und das Finden aktueller Informationen. Spezifische Funktionen wie “Fokus-Modi” (z.B. Akademisch, Wirtschaft) ermöglichen gezielte Suchen, während “Pro Search” tiefere Recherchen erlaubt. Datei-Uploads ermöglichen die Analyse spezifischer Dokumente. Neue Funktionen zielen auf spezifische Branchen wie Finanzen oder potenziell E-Commerce-Checkout-Prozesse. Perplexity zielt aktiv auf den Unternehmenseinsatz mit “Enterprise Pro”, das Sicherheit und Datenschutz betont, und kooperiert in Deutschland mit Unternehmen wie der Deutschen Telekom.
Relevanz im Industriesektor: Spezielle KI-Copiloten werden für Industrieanlagen entwickelt. Sie versorgen Techniker mit sofortigen Antworten zu Maschinenstatus, Fehlercodes und Wartungsprozeduren, indem sie Dokumentationen und Stammdaten abfragen. Dies deutet auf das Potenzial hin, dass KI-Werkzeuge tief in industrielle B2B-Arbeitsabläufe integriert werden, weit über Marketing und Vertrieb hinaus.
Datenquellen für Echtzeitinformationen: Funktionsweise im Vergleich
Obwohl alle drei Tools darauf abzielen, aktuelle Informationen bereitzustellen, unterscheiden sich ihre Ansätze und Datenquellen erheblich:
- Microsoft Copilot:
- Kernmechanismus: Stark auf das Microsoft-Ökosystem angewiesen. Nutzt Bing Search (insbesondere Bing Custom Search, eingeschränkt auf konfigurierte Domains oder breitere Websuche, falls aktiviert) für Echtzeit-Daten aus dem öffentlichen Web.
- Interner Datenzugriff: Integriert sich tief mit Microsoft Graph und dem Semantic Index, um auf Organisationsdaten innerhalb von Microsoft 365 (SharePoint, Outlook, Teams etc.) zuzugreifen und diese zu verstehen, wobei Nutzerberechtigungen respektiert werden.
- Indexierungsprozess: Verwendet ähnliche Crawler wie Bing, um Webinhalte zu entdecken und zu indexieren. Der Cache von Bing kann manchmal Daten behalten, auch nachdem sie privat gemacht wurden, die potenziell für Copilot zugänglich sind.
- Datenfluss: Nutzeranfrage -> Moderation/Optimierung -> Bing Custom Search / Microsoft Graph -> Grounding/Zusammenfassung -> Antwort.
- ChatGPT:
- Kernmechanismus: Nutzt primär seine vortrainierten Daten (mit einem Wissensstichtag, z.B. Oktober 2023 für GPT-4o), integriert aber Echtzeit-Websuchfunktionen.
- Websuche: Arbeitet mit Drittanbieter-Suchmaschinen zusammen. Bing wird explizit genannt und für die Funktion “Browse with Bing” verwendet, die für Plus/Enterprise-Nutzer verfügbar ist. ChatGPT formuliert Nutzeranfragen um und sendet sie an diese Anbieter.
- Datenquellen: Ruft Informationen von Webseiten ab, die von den Suchpartnern zurückgegeben werden, und liefert Zitate/Links. Es kann Text aus HTML verarbeiten, hat aber möglicherweise Schwierigkeiten mit komplexen Formaten wie PDFs ohne spezielle Funktionen.
- Indexierung: Verlässt sich auf die Indizes seiner Suchpartner (wie Bing). Es unterhält keinen eigenen umfassenden Echtzeit-Webindex wie eine traditionelle Suchmaschine, sondern nutzt externe Indizes.
- Perplexity AI:
- Kernmechanismus: Positioniert sich als “Antwort-Maschine”, die das Internet in Echtzeit durchsucht.
- Indexierung: Gibt an, einen eigenen Suchindex zu verwenden, getrennt von Google/Bing, der sich auf relevante/zuverlässige Quellen konzentriert (“head of the distribution curve”) statt auf den Long Tail. Es legt Wert auf hochwertiges Scraping und Parsing, um relevante Absätze für seine LLMs zu extrahieren. Es nutzt Retrieval-Augmented Generation (RAG), um Dokumente aus seinem Index abzurufen. Der Index wird täglich oder für bestimmte Datentypen sogar häufiger aktualisiert.
- Datenquellen: Durchsucht autoritative Quellen wie Artikel, Websites, Journale, wissenschaftliche Arbeiten etc.. Liefert Zitate zur Verifizierung.
- Suchprozess: Nutzt LLMs (eigene feinabgestimmte Modelle und Modelle von Drittanbietern wie GPT-4, Claude 3), um Anfragen zu verstehen, führt mehrere Suchen durch (“Pro Search”), ruft relevante Inhalte über RAG aus seinem Index ab und synthetisiert Antworten.
Die unterschiedlichen Architekturen dieser Tools implizieren Variationen in Umfang, Tiefe, Geschwindigkeit und potenziellen Verzerrungen der Informationen, die jeweils aus dem Web abgerufen werden. Copilot ist eng an Bing und Microsoft-Daten gebunden. ChatGPT fungiert als leistungsstarkes Sprachmodell, das bei Bedarf externe Suchpartner (einschließlich Bing) aufruft. Perplexity strebt danach, eine eigenständige Antwort-Maschine mit eigenem Echtzeit-Index und starkem Fokus auf Quellenverifizierung zu sein.
SEO-Strategien für bessere Sichtbarkeit in KI-gestützten Plattformen – für Marketing- und Business-Development-Strategien
- Recherche: Perplexity eignet sich für schnelle, zitierte Antworten und die Erkundung verschiedener Quellen. ChatGPT ist gut für breiteres Brainstorming und konversationelle Exploration. Copilot ist ideal für Recherchen, die tief in interne Unternehmensdaten integriert sind (bei Nutzung von Microsoft 365).
- Content-Erstellung: ChatGPT oder Copilot können zum Entwerfen von Inhalten, Zusammenfassen von Dokumenten oder Generieren von Marketingtexten verwendet werden. Perplexity Pages kann genutzt werden, um Recherchen in teilbare Inhaltsformate umzuwandeln.
- SEO/Sichtbarkeit: Inhalte, die für Bing optimiert sind, können sekundär davon profitieren, in Copilot-Ergebnissen zu erscheinen. Inhalte, die für große Suchmaschinen optimiert sind, werden wahrscheinlich über die Partner von ChatGPTs Browsing-Funktion auffindbar sein. Sicherzustellen, dass Inhalte crawlbar, autoritativ und aktuell sind, ist entscheidend für die Sichtbarkeit im Index von Perplexity.
- Sales Enablement: Copilot kann Prozesse durch Zusammenfassen von Kundeninteraktionen oder internen Daten optimieren. ChatGPT/Perplexity können für schnelle Recherchen zu potenziellen Kunden oder Märkten eingesetzt werden.
- Werkzeugauswahl: Die Wahl hängt von der spezifischen Aufgabe, dem Bedarf an Quellenverifizierung, der Integration in bestehende Arbeitsabläufe (insbesondere das Microsoft-Ökosystem für Copilot) und dem Budget ab (Pro-Versionen bieten mehr Funktionen).
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Die Analyse der Suchmaschinennutzung und der Rolle von KI-Tools im deutschen B2B-Sektor für Maschinenbau und Industrieanlagen führt zu mehreren zentralen Erkenntnissen:
- Desktop bleibt entscheidend: Trotz der allgemeinen Dominanz mobiler Geräte ist die Desktop-Suche für die Recherche und Konversion in komplexen industriellen B2B-Bereichen in Deutschland nach wie vor von hoher Relevanz. Eine duale Optimierungsstrategie für mobile Sichtbarkeit und Desktop-Engagement ist notwendig.
- Bing’s unterschätzte Rolle: Microsoft Bing hält aufgrund des “Microsoft Ecosystem Effects” einen signifikanten Desktop-Marktanteil von etwa 17 % in deutschen Unternehmensumgebungen. Dies macht Bing zu einem wichtigen Kanal neben dem Marktführer Google, der nicht ignoriert werden darf.
- KI-Tools auf dem Vormarsch: KI-Werkzeuge wie Microsoft Copilot, ChatGPT und Perplexity AI werden zunehmend im B2B-Bereich für Effizienzsteigerungen eingesetzt. Sie greifen jedoch auf unterschiedliche Weise auf Echtzeitdaten zu: Copilot über Bing und Microsoft Graph, ChatGPT über externe Suchpartner (inkl. Bing) und Perplexity über einen eigenen Echtzeit-Index und Web-Crawling.
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Basierend auf diesen Erkenntnissen ergeben sich folgende Handlungsempfehlungen für Marketing- und Geschäftsentwicklungsverantwortliche in deutschen Unternehmen des Maschinenbaus und Anlagenbaus:
- Website-Strategie (Duale Optimierung): Implementieren Sie einen zweigleisigen Ansatz. Priorisieren Sie Mobilfreundlichkeit und Geschwindigkeit für SEO-Sichtbarkeit (Mobile-First-Indexierung). Optimieren Sie gleichzeitig die Desktop-User-Experience für tiefgehendes Engagement, die Bereitstellung komplexer Informationen und die Unterstützung von Konversionsprozessen.
- Suchmaschinen-Strategie (Google & Bing): Allokieren Sie Budget und Ressourcen sowohl für Google als auch für Bing in den Bereichen SEM und SEO. Zielen Sie mit Bing-Kampagnen spezifisch auf Desktop-Nutzer ab, um die beträchtliche Nutzerbasis in Unternehmen zu erreichen. Überwachen Sie die Leistung auf beiden Plattformen kontinuierlich.
- Integration von KI-Werkzeugen: Evaluieren Sie den Einsatz von Copilot (insbesondere bei starker Nutzung von Microsoft 365), ChatGPT und Perplexity für spezifische Aufgaben in Marketing und Business Development (z.B. Recherche, Content-Generierung, Zusammenfassungen, Vertriebsunterstützung). Verstehen Sie deren unterschiedliche Datenbeschaffungsmechanismen, um das richtige Werkzeug für die jeweilige Aufgabe auszuwählen und sich potenzieller Einschränkungen oder Verzerrungen bewusst zu sein.
- Content-Optimierung für KI: Stellen Sie sicher, dass Website-Inhalte korrekt, aktuell, autoritativ (gemäß E-E-A-T-Prinzipien), gut strukturiert und leicht crawlbar sind. Dies maximiert die Sichtbarkeit nicht nur in traditionellen Suchmaschinen, sondern auch in KI-Antwort-Maschinen wie Perplexity und potenziell in den Suchfunktionen von Copilot und ChatGPT.
- Kontinuierliche Beobachtung: Die Landschaft der Suche und KI entwickelt sich rasant. Überwachen Sie kontinuierlich Marktanteilstrends, die Fähigkeiten von KI-Werkzeugen und Veränderungen im Nutzerverhalten, um Strategien agil anpassen zu können.
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