Google Gemini mit AI Overviews in den Suchergebnissen und die Zukunft der Medien: Eine Analyse der Bedrohung für Verlage
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Veröffentlicht am: 13. April 2025 / Update vom: 13. April 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Google Gemini mit AI Overviews in den Suchergebnissen und die Zukunft der Medien: Eine Analyse der Bedrohung für Verlage – Bild: Xpert.Digital
Wie KI die Medienbranche revolutioniert - AI Overviews und der Traffic-Verlust: Zukunft der digitalen Medienlandschaft (Lesezeit: 31 min / Keine Werbung / Keine Paywall)
Die Kontroverse um KI in der Suche – Wird Google Gemini das Mediengeschäft zerstören?
Die digitale Medienlandschaft befindet sich in einem ständigen Wandel, doch selten hat eine technologische Entwicklung so schnell solch tiefgreifende Besorgnis ausgelöst wie die Einführung von Googles generativen KI-Funktionen in die Suche. Ein prägnanter Ausdruck dieser Besorgnis stammt von Dennis Ballwieser, Chefredakteur der “Apotheken-Umschau” und Geschäftsführer der Wort & Bild Verlagsgruppe. Auf dem Mediencamp des Oberauer Verlags in Berlin im April 2025 formulierte er eine düstere Prognose: “Googles Gemini wird uns zerstören”.
Diese Aussage, getätigt kurz nach der breiteren Implementierung von Googles KI-Modell Gemini und der damit verbundenen “AI Overviews” (AIOs) in den Suchergebnissen, spiegelt eine wachsende Angst in der Verlagsbranche wider. Ballwieser beklagte, dass Medien bereits unter der neuen Technik leiden und proklamierte das Ende eines etablierten Geschäftsmodells: “Reichweite sei kein Geschäftsmodell mehr”.
Das Mediencamp 2025, eine Veranstaltung für Mediennachwuchs und Branchenexperten, bot die Bühne für diese alarmierende Einschätzung. Ballwieser war als Speaker gelistet und sprach unter anderem über die Veränderungen durch Künstliche Intelligenz im Medizinjournalismus. Seine Aussage unterstreicht die zentrale Herausforderung: Wie können Medienunternehmen überleben und florieren, wenn die Technologie, die ihnen über Jahre hinweg den Großteil ihres Traffics lieferte, nun droht, diesen Traffic an der Quelle abzufangen?
Dieser Bericht analysiert die von Ballwieser geäußerte Besorgnis im Kontext der Funktionsweise von Google Gemini und AI Overviews. Er untersucht die spezifischen Auswirkungen auf Traffic, Monetarisierung und SEO-Strategien, beleuchtet die breiteren Konsequenzen für die Medienbranche, vergleicht die Situation in Deutschland mit internationalen Entwicklungen und bewertet die Stichhaltigkeit der wahrgenommenen Bedrohung. Ziel ist es, eine fundierte Einschätzung der potenziellen Gefahren und der notwendigen strategischen Anpassungen für Medienunternehmen im Zeitalter der KI-gestützten Suche zu liefern.
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Google Gemini und AI Overviews: Funktionsweise und Mechanismus
Um die Bedenken von Verlegern wie Dennis Ballwieser zu verstehen, ist ein grundlegendes Verständnis der Technologie erforderlich, die diesen Bedenken zugrunde liegt: Google Gemini und die daraus resultierende Funktion “AI Overviews” (AIOs) in der Google-Suche.
Google Gemini: Das Fundament
Gemini ist Googles Familie von Large Language Models (LLMs), die als Grundlage für seine generativen KI-Anwendungen dient. Diese Modelle werden durch das “Lesen” von Billionen von Wörtern trainiert, um Sprachmuster zu erkennen und menschenähnliche Antworten auf Anfragen (Prompts) zu generieren. Gemini existiert in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Leistungsstufen, darunter Nano (für On-Device-Aufgaben), Flash, Pro (die mittlere Stufe, oft kostenlos zugänglich) und Ultra (die leistungsstärkste Variante, oft Teil von Bezahlabonnements wie Gemini Advanced).
Gemini ist multimodal konzipiert, was bedeutet, dass es nicht nur Text, sondern auch Bilder, Audio, Video und Code verarbeiten kann. Nutzer können beispielsweise Bilder hochladen und Fragen dazu stellen oder Gemini um Hilfe bei Programmieraufgaben bitten. Die KI lernt kontinuierlich aus Interaktionen, einschließlich Nutzer-Prompts und Feedback. Google weist jedoch explizit darauf hin, dass Gemini Fehler machen (“halluzinieren”) und ungenaue oder sogar unangemessene Informationen liefern kann. Gemini selbst kann seine eigene Funktionsweise oft nicht korrekt erklären.
Xpert.Digital bereits fester Bestandteil in den Google AI Overviews
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AI Overviews: Die Implementierung in der Suche
AI Overviews (AIOs), ursprünglich als “Search Generative Experience” (SGE) in den Google Search Labs getestet, sind die prominenteste Integration von Gemini in die Google-Suche. Es handelt sich um KI-generierte Zusammenfassungen, die bei bestimmten Suchanfragen direkt oben auf der Ergebnisseite (SERP) erscheinen, oft noch vor den traditionellen “blauen Links” zu Webseiten.
Die Funktionsweise von AIOs unterscheidet sich von reinen Chatbots:
Integration mit Ranking-Systemen
AIOs nutzen ein speziell für die Suche angepasstes Gemini-Modell, das eng mit Googles Kern-Web-Ranking-Systemen integriert ist. Die KI identifiziert relevante, qualitativ hochwertige Ergebnisse aus Googles Index.
Informationssynthese
Die KI synthetisiert Informationen aus mehreren Quellen, um eine zusammenfassende Antwort auf die Nutzeranfrage zu geben. Dies ist besonders bei komplexen oder mehrstufigen Fragen (“multi-step reasoning”) relevant, die sonst mehrere Einzelsuchen erfordern würden.
Quellenverlinkung
AIOs enthalten Links zu den Webseiten, die die Informationen in der Zusammenfassung stützen. Google betont, dass dies Nutzern ermöglicht, tiefer einzutauchen und eine Vielfalt an Inhalten zu entdecken. Die Auswahl der Links erfolgt automatisch durch Googles Systeme. Google hat seit dem Start Updates implementiert, um mehr Links hinzuzufügen und deren Sichtbarkeit zu erhöhen (z.B. Inline-Links, rechte Seitenleiste).
Fokus auf Fakten
Laut Google sind AIOs so konzipiert, dass sie nur Informationen anzeigen, die durch Top-Webergebnisse gestützt werden, um Halluzinationen zu minimieren. Fehler entstünden eher durch Fehlinterpretation von Anfragen oder Nuancen im Web-Content.
Kontextfenster und Anpassbarkeit
Neuere Versionen erlauben größere Kontextfenster (mehr Interaktionstiefe) und die Möglichkeit, die AIO-Antwort anzupassen (Sprache vereinfachen, detaillierter aufschlüsseln).
Technologie-Upgrade
Google hat begonnen, Gemini 2.0 für AIOs in den USA einzusetzen, was schnellere und qualitativ hochwertigere Antworten, insbesondere für komplexere Themen wie Programmierung oder Mathematik, ermöglichen soll.
AI Mode
Als Weiterentwicklung testet Google einen “AI Mode” in den Labs, der noch stärker auf dialogorientierte, KI-gesteuerte Antworten setzt und eine maßgeschneiderte Version von Gemini 2.0 nutzt. Dieser Modus verwendet Techniken wie “Query Fan-out”, um gleichzeitig mehrere verwandte Suchen durchzuführen und die Ergebnisse zu kombinieren.
Der Kern des Problems für Verlage
Die zentrale Herausforderung für Verlage ergibt sich aus der Funktionsweise der AIOs: Indem sie Informationen direkt auf der Suchergebnisseite zusammenfassen und präsentieren, verringern sie potenziell die Notwendigkeit für Nutzer, auf die ursprünglichen Quell-Webseiten zu klicken. Selbst wenn Links vorhanden sind, stehen sie in Konkurrenz zur direkt angezeigten KI-Antwort. Dies bedroht das traditionelle Modell, bei dem Suchmaschinen Traffic an Publisher weiterleiten, der dann über Werbung oder andere Mittel monetarisiert wird.
Ballwiesers spezifische Bedenken: “Reichweite ist kein Geschäftsmodell mehr”
Die auf dem Mediencamp geäußerte Besorgnis von Dennis Ballwieser geht über eine allgemeine Technologiekritik hinaus. Sie zielt auf das Herzstück des bisherigen digitalen Geschäftsmodells vieler Verlage, insbesondere solcher im Special-Interest-Bereich wie der von ihm geführten “Apotheken-Umschau”. Seine Kernaussagen verdeutlichen die wahrgenommene existenzielle Bedrohung:
“Gemini von Google wird uns praktisch zerstören”
Diese drastische Formulierung signalisiert die Einschätzung, dass die von Google durch Gemini ermöglichten KI-Funktionen in der Suche nicht nur eine graduelle Veränderung, sondern eine fundamentale Gefahr für das Überleben etablierter Medien darstellen.
Herabstufung in Suchergebnissen
Ballwieser beobachtete bereits eine Herabstufung von Medienangeboten in den Google-Suchergebnissen. Dies korreliert mit Berichten, wonach AI Overviews die organischen Links signifikant nach unten verschieben. Wenn die primäre Quelle für Sichtbarkeit und Traffic – die Spitzenpositionen in der Google-Suche – an Wert verliert oder von KI-generierten Inhalten eingenommen wird, untergräbt dies die Grundlage vieler digitaler Reichweitenstrategien.
“Portale, die auf Reichweite abzielen, sind tot”
Diese Aussage ist der Kern seiner Argumentation gegen das bisherige Geschäftsmodell. Er prognostiziert, dass reichweitenbasierte Modelle spätestens in ein bis drei Jahren kein Geld mehr abwerfen werden. Der Grund liegt in der Funktionsweise der AI Overviews: Wenn Nutzer die gesuchten Informationen direkt in der Google-Zusammenfassung erhalten, entfällt der Anreiz, auf die Links der Publisher zu klicken. Reichweite, gemessen in Seitenaufrufen und Klicks über Suchmaschinen, verliert damit ihre direkte Monetarisierungsfähigkeit durch darauf basierende Werbung.
Ende des bisherigen Content-Investitionsmodells
Ballwieser erläuterte, dass sich hohe Investitionen in qualitativ hochwertige Texte für die “Apotheken-Umschau” bisher gelohnt hätten, weil diese Inhalte über Jahre hinweg kontinuierlich Traffic generieren konnten. Dieses auf Langlebigkeit und kumulierter Reichweite basierende Modell (“Longtail”-Effekt) funktioniere nun nicht mehr: “Dieses Geschäftsmodell, das jetzt seit 20 Jahren funktioniert hat, ist zu Ende”. Die KI-Zusammenfassungen können den Wert dieser über Jahre aufgebauten Inhalte quasi über Nacht entwerten, indem sie die Essenz extrahieren und den Nutzer von der Originalquelle fernhalten.
Notwendigkeit neuer Angebote
Folgerichtig müssten sich Verlage wie Wort & Bild überlegen, was sie anbieten können, das große KI-Sprachmodelle nicht liefern können. Dies impliziert eine strategische Neuausrichtung weg von leicht zusammenfassbaren Informationen hin zu einzigartigen Inhalten, tiefgehender Analyse, exklusiven Daten, Community-Bindung oder anderen Mehrwerten, die über die reine Informationsvermittlung hinausgehen.
Dennoch Bedarf an Special-Interest-Journalismus
Trotz der düsteren Prognose für das Reichweitenmodell sieht Ballwieser weiterhin einen Bedarf an Fachjournalismus, insbesondere im Gesundheitsbereich. Er nannte das Beispiel Frauengesundheit als ein Thema mit enormem Interesse, das lange vernachlässigt wurde. Dies deutet darauf hin, dass die Lösung nicht in der Aufgabe des Journalismus liegt, sondern in der Anpassung des Angebots und des Geschäftsmodells an die neue Realität, in der Vertrauen, Expertise und die Adressierung spezifischer Nutzerbedürfnisse möglicherweise an Bedeutung gewinnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ballwiesers Kritik die Kernmechanik der AI Overviews als direkte Bedrohung für das auf Suchmaschinen-Traffic basierende Monetarisierungsmodell von Verlagen identifiziert. Die Fähigkeit der KI, Nutzeranfragen direkt zu beantworten, entkoppelt die Informationsbereitstellung vom Traffic auf Publisher-Seiten und zwingt die Branche, den Wert von “Reichweite” neu zu definieren und alternative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
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Quantifizierung der Bedrohung: Auswirkungen auf den Traffic und die Datenherausforderungen
Die von Dennis Ballwieser geäußerte Befürchtung, dass Reichweite kein Geschäftsmodell mehr sei, basiert auf der Annahme, dass Google AI Overviews (AIOs) den Traffic zu Publisher-Websites signifikant reduzieren. Die Analyse der verfügbaren Daten und Berichte zeichnet ein komplexes, aber besorgniserregendes Bild dieser Auswirkungen.
Mechanismen der Traffic-Reduzierung
Verdrängung organischer Links
Der auffälligste Effekt von AIOs ist ihre Platzierung an prominenter Stelle in den Suchergebnissen, oft über den traditionellen organischen Links. Eine Untersuchung der Press Gazette ergab, dass bei Nachrichten-Suchanfragen in den USA, bei denen eine AIO angezeigt wurde, das erste organische Ergebnis durchschnittlich um 980 Pixel nach unten verschoben wurde – das entspricht etwa einem ganzen Seiten-Scroll. Diese Verdrängung entspricht in etwa einer Herabstufung auf Position fünf oder niedriger. Angesichts der Tatsache, dass die erste Position typischerweise rund 40% der Klicks erhält, während Position fünf nur noch etwa 5% erzielt, impliziert dies einen potenziellen Klickraten-Verlust (CTR) von bis zu 85% für die ehemals topplatzierte Seite, sollte sie vollständig durch die AIO ersetzt werden. Eine andere Analyse berichtete von einem Rückgang der organischen CTR um 54,6%, wenn eine AIO vorhanden war.
Zero-Click-Suchen und direkte Antworten
AIOs verstärken den Trend zu “Zero-Click”-Suchen, bei denen Nutzer ihre Antwort direkt auf der Suchergebnisseite finden, ohne eine Publisher-Website besuchen zu müssen. Auch wenn dieses Phänomen bereits vor AIOs existierte (eine Studie von 2022 fand heraus, dass über die Hälfte der Nutzer Google nach einer Suche nicht verließen), machen es die umfassenden KI-Zusammenfassungen wahrscheinlicher, dass Nutzer auf der Google-Seite bleiben.
Prognosen zum Suchvolumen
Die Besorgnis wird durch Prognosen wie die von Gartner verstärkt, die einen Rückgang des traditionellen Suchmaschinenvolumens um 25% bis 2026 vorhersagen, da Nutzer vermehrt auf KI-Chatbots und virtuelle Agenten zurückgreifen. Obwohl diese Prognose umstritten ist und andere Daten zeigen, dass Googles Dominanz bisher kaum beeinträchtigt wurde, trägt sie zur Unsicherheit der Publisher bei.
Das Daten-Dilemma: Intransparenz und widersprüchliche Berichte
Ein zentrales Problem bei der Bewertung der tatsächlichen Auswirkungen von AIOs ist der Mangel an transparenter, granularer Daten.
Fehlende Attribuierung
Google trennt den Referral-Traffic von AIOs nicht von regulärem Such-Traffic in Tools wie Google Analytics oder der Google Search Console. Dies macht es für Publisher unmöglich, den direkten Einfluss von AIOs auf ihre Klickzahlen exakt zu messen. Auch Drittanbieter-Tools können diese Daten nicht liefern. Diese Intransparenz (“Opacity”) erschwert jede fundierte strategische Planung.
Widersprüchliche Datenpunkte
Die verfügbaren Berichte zeichnen ein inkonsistentes Bild.
- Einige große Publisher wie Ziff Davis und Dotdash Meredith meldeten in frühen Phasen nach der Einführung “vernachlässigbare” oder “geringfügige” Auswirkungen auf ihren Traffic. Diese Berichte relativierten sich jedoch oft durch den Hinweis, dass es noch “früh” sei oder sie sich auf Keyword-Sets bezogen, bei denen AIOs seltener auftraten (z.B. nur bei 8-15% der Suchanfragen).
- Demgegenüber stehen zahlreiche Berichte über signifikante Traffic-Einbrüche, insbesondere bei kleineren Publishern (Rückgänge von über 50%, 70% oder sogar 96% wurden genannt) und bei bestimmten Inhaltstypen. Eine Studie fand einen durchschnittlichen Traffic-Verlust von 8,9% für Seiten, die in einer AIO gefeatured wurden, und 2,6% für Seiten, die auf einer SERP mit AIO erschienen, aber nicht gefeatured wurden.
- Daten von Semrush zeigen, dass AIOs im Laufe der Zeit für immer mehr Keywords angezeigt werden (Anstieg von 6% auf 11,4% der informationellen Keywords innerhalb von sechs Monaten), was auf eine zunehmende Verdrängung hindeutet.
Eine Analyse von fast 10.000 Keywords ergab einen Rückgang der organischen CTR von 1,41% auf 0,64% innerhalb eines Jahres, wenn AIOs vorhanden waren.
Googles Narrative vs. Realität
Google behauptet offiziell, dass AIOs zu mehr Klicks auf die enthaltenen Links führen und den Traffic auf eine größere Vielfalt von Websites lenken. Diese Aussagen werden von Publishern und Analysten jedoch stark angezweifelt, da Google keine Daten zur Untermauerung liefert und die Behauptungen kontraintuitiv erscheinen.
Die Datenlage zum Traffic-Impact ist somit stark fragmentiert und scheint von Faktoren abzuhängen, über die Google keine Transparenz bietet. Während das Potenzial für signifikante negative Auswirkungen durch Mechanismen wie die Verdrängung organischer Links und direkte Antworten unbestreitbar ist, variiert die tatsächlich realisierte Auswirkung erheblich. Dies deutet darauf hin, dass AIOs bisher keine einheitliche “Zerstörungsmaschine” sind, sondern eine disruptive Kraft, deren Effekte ungleich verteilt sind. Sie scheinen größere Akteure oder bestimmte Inhaltstypen (transaktional) tendenziell weniger stark zu treffen, während andere (informationell, kleinere Seiten) schwer geschädigt werden können. Die fehlende klare Zuordnung von Traffic-Quellen durch Google stellt eine kritische Hürde dar, um diese Nuancen vollständig zu verstehen und darauf strategisch reagieren zu können.
Besonders brisant ist die hohe Prävalenz von AIOs bei YMYL-Suchanfragen (Your Money, Your Life), trotz Googles erklärter Vorsicht bei sensiblen Themen. Studien zeigen eine hohe AIO-Rate bei Gesundheits- (65%), Rechts- (78%) und Finanzanfragen (42%). Dies stellt ein hohes Risiko dar, da dokumentierte Ungenauigkeiten in AIOs hier besonders gravierende Folgen haben können. Für Verlage wie die “Apotheken-Umschau”, deren Kernkompetenz in vertrauenswürdigen Gesundheitsinformationen liegt, bedeutet dies eine direkte Konkurrenz durch potenziell fehlerhafte KI-Zusammenfassungen im kritischsten Informationssegment. Die Bedrohung geht hier über reinen Traffic-Verlust hinaus und stellt die Autorität und Vertrauenswürdigkeit etablierter Quellen in Frage.
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Ripple Effects: Breitere Konsequenzen für die Medienbranche
Die Einführung von Google AI Overviews löst weitreichende Wellen aus, die über den reinen Traffic-Verlust hinausgehen und das gesamte Ökosystem der digitalen Medien beeinflussen. Die Konsequenzen erstrecken sich auf Werbeeinnahmen, SEO-Praktiken und die grundlegende Notwendigkeit für Verlage, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken.
Werbeeinnahmen unter Druck
Für viele Verlage, insbesondere solche, die auf frei zugängliche Inhalte setzen, sind Werbeeinnahmen die primäre Finanzierungsquelle. Diese Einnahmen sind direkt an die Reichweite gekoppelt – gemessen in Ad Impressions und Klicks. Ein Rückgang des Website-Traffics durch AIOs führt daher unmittelbar zu geringeren Werbeeinnahmen. Schätzungen zufolge könnten AIOs (bzw. die Vorläufertechnologie SGE) der Branche jährlich Werbeeinnahmen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar entziehen. Einzelne Publisher berichten bereits von drastischen Einbrüchen ihrer Werbeerlöse, teilweise um bis zu 65%.
Diese Entwicklung stellt die langfristige Tragfähigkeit des werbefinanzierten Modells im offenen Web in Frage. Wenn KI-Zusammenfassungen die Nutzer von den Inhalten der Publisher entkoppeln, bricht die Wertschöpfungskette zusammen. Es besteht zudem die Sorge, dass Werbetreibende ihre Budgets auf andere Kanäle, etwa soziale Medien, verlagern könnten, wenn sie den über Suchmaschinen generierten Traffic als minderwertig oder von Bots dominiert wahrnehmen.
Die sich entwickelnde SEO-Landschaft
Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) muss sich grundlegend an die neue Realität anpassen.
Verschiebung des Fokus
Das traditionelle Ziel, auf Platz 1 der organischen Suchergebnisse zu ranken, verliert an Bedeutung, wenn eine AIO darüber angezeigt wird. Ein neues Hauptziel wird es, innerhalb der AIO als Quelle genannt oder verlinkt zu werden.
Content-Strategie
Der Schwerpunkt verlagert sich hin zu qualitativ hochwertigen, einzigartigen und tiefgehenden Inhalten, die für eine KI schwer zu replizieren oder zusammenzufassen sind. Die Prinzipien von E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) gewinnen massiv an Bedeutung, um Glaubwürdigkeit zu signalisieren und potenziell für AIOs, insbesondere im YMYL-Bereich, berücksichtigt zu werden.
Technische Optimierung
Strukturierte Daten (Schema Markup) helfen der KI, Inhalte besser zu verstehen und zu kontextualisieren. Eine Optimierung für Featured Snippets und “People Also Ask”-Boxen könnte positiv mit einer Aufnahme in AIOs korrelieren. Klare, prägnante und gut strukturierte Inhalte (Überschriften, Listen) werden bevorzugt.
Keyword-Strategie
Long-Tail-Keywords und natürliche Sprachfragen, auf die AIOs abzielen, könnten wichtiger werden. Es ist entscheidend zu analysieren, welche Keywords überhaupt AIOs auslösen.
Beschleunigung der Notwendigkeit neuer Geschäftsmodelle
Die durch AIOs verschärfte Bedrohung des Suchmaschinen-Traffics zwingt Verlage dazu, ihre Abhängigkeit von Google zu reduzieren und alternative Einnahmequellen und Vertriebswege zu erschließen.
Diversifizierung
Eine breitere Streuung der Traffic-Quellen ist unerlässlich. Publisher müssen in Kanäle wie Social Media, E-Mail-Marketing und Partnerschaften investieren.
Direkte Publikumsbeziehungen
Der Aufbau loyaler Zielgruppen durch Newsletter, Mitgliedschaftsprogramme, Abonnements, eigene Apps und Community-Engagement wird überlebenswichtig. Diese direkten Beziehungen sind resilienter gegenüber Algorithmus-Änderungen.
Wert jenseits der Reichweite
Der Fokus muss sich von reiner Reichweite (Volumen) hin zu einzigartigem Wert verschieben. Dies kann durch Paywalls für Premium-Inhalte, exklusive Analysen, Veranstaltungen, Datenprodukte oder spezialisierte Tools geschehen. Beispiele für Anpassungen sind Gannetts Einsatz von KI für Zusammenfassungen unter menschlicher Kontrolle, Axel Springers Experimente mit KI-Tools wie “Hey_” und Voice Cloning für Podcasts oder die Nutzung von KI durch die Apotheken Umschau zur Erstellung barrierefreier Texte.
Die Einführung von AI Overviews wirkt somit als Katalysator, der bereits bestehende Trends in der Medienbranche beschleunigt. Die Notwendigkeit, Einnahmequellen zu diversifizieren und direkte Beziehungen zum Publikum aufzubauen, war schon vor AIOs präsent. Strategien wie Abonnements und Newsletter wurden bereits diskutiert und implementiert. AIOs erhöhen jedoch den Druck massiv, indem sie die primäre Traffic-Quelle vieler Verlage direkt bedrohen. Die Suche nach alternativen Einnahmequellen und direktem Traffic wird dadurch von einer strategischen Option zu einer existenziellen Notwendigkeit. Es erzwingt eine Neubewertung der eigenen Wertschöpfung.
Gleichzeitig könnte sich hier eine positive Rückkopplungsschleife für Qualität ergeben. Während KI-Zusammenfassungen grundlegende Informationen zur Ware machen, verschiebt sich der wahrgenommene Wert hin zu einzigartiger Analyse, tiefgreifender Expertise, exklusiver Berichterstattung und starkem Markenvertrauen (wie durch die E-E-A-T-Betonung signalisiert). Verlage, die diese Qualitäten erfolgreich kultivieren, könnten feststellen, dass ihr Wert in einer KI-gesättigten Welt steigt. Sie könnten höhere Abonnementpreise durchsetzen oder loyalere direkte Zielgruppen anziehen, selbst wenn die Gesamtreichweite über die Suche abnimmt. Indem sie sich auf echte Qualität und Expertise konzentrieren, könnten sie stärkere direkte Beziehungen aufbauen und potenziell neue Monetarisierungsmodelle entwickeln, die auf diesem Vertrauen basieren. So könnte die KI-Bedrohung für hochwertige Anbieter zu einem Wettbewerbsvorteil gegenüber Produzenten geringerer Qualität werden.
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Ein Spektrum der Ansichten: Branchenreaktionen und Googles Standpunkt
Die Einführung von AI Overviews hat eine breite Palette von Reaktionen hervorgerufen, die von existenzieller Angst bis hin zu vorsichtigem Optimismus reichen. Gleichzeitig versucht Google, die Bedenken zu zerstreuen und die Vorteile seiner Technologie hervorzuheben.
Sorgen und Maßnahmen der Verleger
Weitverbreitete Furcht
Viele Verleger äußern tiefgreifende Sorgen und befürchten einen Zusammenbruch des Traffics und massive Einnahmeverluste. Begriffe wie “katastrophal”, “Todesstoß”, “Vernichtung”, “verheerend” und “Content-Diebstahl” fallen häufig.
Formelle Beschwerden und Klagen
Die News/Media Alliance, die über 2.200 Verlage vertritt, forderte Untersuchungen durch die US-Behörden FTC und DOJ wegen Googles Praktiken. Das Lernportal Chegg verklagte Google mit der Begründung, AI Overviews lenkten Traffic ab, schädigten den Umsatz und verletzten Wettbewerbsrecht durch erzwungenen Content-Zugang. Auch andere Klagen existieren. Europäische Verlegerverbände äußern ebenfalls Bedenken hinsichtlich Wettbewerb und Urheberrecht.
Stimmen aus der Praxis
Dennis Ballwieser (Apotheken-Umschau) befürchtet die “Zerstörung”. Jake Boly (Fitness-Website) meldete einen Traffic-Einbruch von 96%. Morgan McBride (Charleston Crafted) berichtete von über 70% Traffic-Verlust und 65% Einbußen bei den Werbeeinnahmen. Jan van der Crabben (World History Encyclopedia) konstatiert, dass der “unausgesprochene Vertrag” zwischen Google und Publishern gebrochen wird.
Gegenargumente und mildernde Faktoren
Berichte über geringe Auswirkungen
Große Verlagshäuser wie Dotdash Meredith und Ziff Davis berichteten in Telefonkonferenzen mit Investoren von minimalen Auswirkungen. Diese Aussagen wurden jedoch oft mit dem Hinweis versehen, dass es noch früh sei oder sich auf spezifische Content-Mixe beziehe.
Technische/Ökonomische Zwänge für Google
Stuart Forrest (Bauer Media) argumentiert, dass AIOs für Google teuer im Betrieb und anfällig für Ungenauigkeiten (Halluzinationen) seien. Google vermeide sie bei sensiblen Themen und gefährde potenziell das eigene Werbemodell, was eine universelle Ausrollung unwahrscheinlich mache.
Fokus auf Qualität (E-E-A-T)
Einige Branchenvertreter glauben, dass Googles Betonung von Qualitätssignalen langfristig hochwertigen Publishern zugutekommen könnte.
AI Referral Traffic
Einige Studien deuten auf einen zunehmenden Referral-Traffic von KI-Tools wie ChatGPT hin (obwohl dieser im Vergleich zur organischen Suche noch gering ist). Dies lässt vermuten, dass alternative Entdeckungswege entstehen könnten.
Googles Position
Nutzervorteil
Google stellt AIOs als Verbesserung für die Nutzer dar, die schnellere und umfassendere Antworten erhalten. CEO Sundar Pichai betont die Erfüllung von Nutzererwartungen.
Traffic und Wertschöpfungspartnerschaft
Google besteht darauf, dass AIOs täglich “Milliarden von Klicks” senden, den Traffic auf eine “größere Vielfalt” von Websites lenken und dass Links innerhalb von AIOs mehr Klicks erhalten. Google erklärt, die “lang etablierte Wertschöpfungspartnerschaft… wird fortbestehen”. Pichai glaubt, AIOs führen zu “Wachstum für hochwertige Inhalte”.
Ablehnung der alleinigen Kausalität
Google-Sprecher bezeichnen es als “irreführend”, AIOs allein für Traffic-Rückgänge verantwortlich zu machen, und verweisen auf andere Faktoren wie Algorithmus-Updates und Nutzerverhalten.
Genauigkeit und Verbesserung
Google räumt ein, dass AIOs Fehler machen können (“nicht immer richtig liegen”), behauptet aber, die Genauigkeit verbessere sich und sei vergleichbar mit Featured Snippets. Man habe Updates implementiert, um frühe Kritikpunkte zu adressieren.
Zwischen Google und vielen Verlagen besteht offensichtlich eine fundamentale Diskrepanz in der Wahrnehmung und ein tiefes Misstrauen bezüglich der Auswirkungen und Absichten von AIOs. Googles Narrativ vom Nutzervorteil und der fortgesetzten Wertschöpfungspartnerschaft steht im scharfen Kontrast zu den Erfahrungen und Ängsten zahlreicher Publisher, insbesondere kleinerer. Der Mangel an transparenten Daten verschärft dieses Misstrauen, da er es schwierig macht, Googles Behauptungen zu überprüfen oder die Situation objektiv zu bewerten. Diese Informationsasymmetrie ist ein Schlüsselmerkmal des aktuellen Konflikts und verhindert einen konstruktiven Dialog oder eine verlässliche Planung.
Die Klage von Chegg markiert dabei eine signifikante Eskalation. Der Konflikt verlagert sich von Branchenbeschwerden hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen auf Basis von Wettbewerbs- und potenziell Urheberrechtsverletzungen. Der Ausgang dieses Verfahrens könnte wichtige Präzedenzfälle dafür schaffen, wie KI-Modelle Publisher-Inhalte nutzen dürfen und wie der Wettbewerb im KI-getriebenen Suchmarkt gestaltet wird. Eine gerichtliche Auseinandersetzung erzwingt Offenlegung und Überprüfung, die über PR-Aussagen hinausgehen. Ein Urteil zugunsten von Chegg könnte Google zu Änderungen bei AIOs oder zu Entschädigungen zwingen, während ein Urteil für Google dessen aktuellen Ansatz bestärken könnte. Die Klage ist daher ein kritisches Ereignis, dessen Entwicklung genau zu beobachten ist.
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Die europäische Dimension: Deutschland im globalen Kontext der KI-Suche
Die Einführung und die Auswirkungen von Google AI Overviews müssen auch im spezifischen Kontext des deutschen und europäischen Marktes betrachtet werden, der sich durch eigene regulatorische Rahmenbedingungen und eine diverse Verlagslandschaft auszeichnet.
Status der AIO-Einführung
- AI Overviews wurden offiziell im Mai 2024 in den USA eingeführt. Eine Expansion in weitere Länder wie Großbritannien, Indien, Brasilien etc. folgte.
- Anfang März 2025 wurden erste Tests von AIOs in Deutschland, der Schweiz, Italien und Spanien beobachtet.
- Der offizielle Start in Deutschland, Österreich, Belgien, Irland, Italien, Polen, Portugal, Spanien und der Schweiz erfolgte am 26. März 2025. AIOs sind mittlerweile in über 100 Ländern verfügbar.
- Die Einführung scheint schrittweise und möglicherweise browserabhängig zu erfolgen, mit einer höheren Prävalenz im Chrome-Browser. Die Nutzung setzt in der Regel ein eingeloggtes Google-Konto und ein Mindestalter von 18 Jahren voraus.
Deutsche Verlegerreaktionen und Kontext
- Dennis Ballwieser (Apotheken-Umschau / Wort & Bild Verlag) ist eine prominente deutsche Stimme, die starke Bedenken äußert. Sein Fokus liegt auf dem Gesundheitssektor, einem zentralen YMYL-Bereich. YMYL steht für “Your Money, Your Life” (auf Deutsch: “Dein Geld oder Dein Leben”). Es handelt sich um einen Begriff, den Google geprägt hat, um Webseiten zu kategorisieren, deren Inhalte potenziell erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Nutzer haben können. Dazu zählen Themen, die die Gesundheit, finanzielle Stabilität, Sicherheit oder das allgemeine Wohlbefinden betreffen
- Axel Springer verfolgt eine andere Strategie und kündigte im Dezember 2023 eine globale Partnerschaft mit OpenAI (dem Entwickler von ChatGPT) an. Diese erlaubt OpenAI die Nutzung von Inhalten von Marken wie Bild, Welt und Politico für das Training seiner Modelle und die Anzeige von Zusammenfassungen in ChatGPT – inklusive Quellenangabe und Links. Dies zeigt divergierende Ansätze unter großen deutschen Verlagen: Konfrontation versus Partnerschaft mit einem KI-Akteur.
- Andere deutsche Verlage wie die Rheinpfalz und Merkurist experimentieren mit KI zur Effizienzsteigerung (Zusammenfassungen, Textüberarbeitung, Anzeigenoptimierung), betonen aber die Notwendigkeit menschlicher Kontrolle. Der Rehm Verlag nutzt KI für die interne Suche.
- Deutsche Verlegerverbände wie der BDZV (Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger) und der VBZV (Verband Bayerischer Zeitungsverleger) sind aktiv in Diskussionen um Googles Marktmacht, Urheberrecht und KI-Regulierung involviert. Der DJV (Deutscher Journalisten-Verband) hat Positionspapiere veröffentlicht, die menschliche Aufsicht, Verantwortlichkeit und den Schutz von Arbeitsplätzen im Journalismus angesichts von KI betonen.
Regulatorisches Umfeld: Der EU AI Act und der DMA
Der EU AI Act, das weltweit erste umfassende KI-Gesetz, legt Verpflichtungen basierend auf dem Risiko von KI-Systemen fest. General Purpose AI (GPAI)-Modelle, wie sie AIOs antreiben, unterliegen Transparenzanforderungen.
Entscheidend ist, dass der AI Act Entwickler von GPAI verpflichtet, Zusammenfassungen der für das Training verwendeten urheberrechtlich geschützten Daten zu veröffentlichen und Richtlinien zur Einhaltung des EU-Urheberrechts (einschließlich Opt-out-Möglichkeiten) zu implementieren. Dies soll Lizenzierungsökosysteme fördern.
Das Gesetz schreibt auch die Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten wie Deepfakes vor, wobei Ausnahmen für redaktionell geprüfte Inhalte in Medien bestehen können.
Der Digital Markets Act (DMA) legt Gatekeepern wie Google Pflichten auf, die potenziell beeinflussen, wie sie die Suche betreiben und mit Publishern in der EU interagieren. Einige Änderungen, die Google an der Suche in der EU vorgenommen hat (z.B. spezielle Einheiten für Vergleichswebsites), wurden explizit mit der DMA-Konformität begründet. News Media Europe fordert DMA-Untersuchungen zum Wettbewerb im Bereich Generative AI.
Es gibt eine anhaltende Debatte darüber, ob die aktuellen EU-Regulierungen die Bedürfnisse des Mediensektors, Machtungleichgewichte und gesellschaftliche Risiken von KI ausreichend adressieren.
Das regulatorische Umfeld in der EU, insbesondere die Betonung von Urheberrechtstransparenz und -konformität durch den AI Act, schafft potenziell andere Rahmenbedingungen für Googles AIOs als in den USA. Dies könnte Google in Europa stärker zu Lizenzvereinbarungen oder einer expliziteren Einhaltung von Opt-outs zwingen und europäischen Verlagen möglicherweise mehr Verhandlungsmacht verleihen als ihren US-amerikanischen Pendants. Die Wirksamkeit hängt jedoch stark von der Durchsetzung und den spezifischen Implementierungsdetails ab. Der lange Zeitrahmen für die vollständige Anwendbarkeit des AI Acts und die noch in Entwicklung befindlichen Durchsetzungsmechanismen bedeuten jedoch, dass diese potenzielle Dynamik unsicher bleibt und von einer starken Umsetzung abhängt.
Die unterschiedlichen Strategien großer deutscher Verlage – öffentliche Kritik von Wort & Bild versus Partnerschaft mit OpenAI von Axel Springer – spiegeln die allgemeine Unsicherheit und das Fehlen eines einheitlichen Ansatzes in der Branche wider. Diese Fragmentierung könnte die kollektive Verhandlungsmacht der Verlagsbranche gegenüber großen Technologieplattformen wie Google schwächen. Wenn führende Verlage widersprüchliche Strategien verfolgen, können sie weder in Verhandlungen noch in regulatorischen Diskussionen mit Google oder politischen Entscheidungsträgern eine geschlossene Front bilden. Dieser Mangel an Einheitlichkeit könnte es Technologieplattformen erleichtern, Bedingungen zu diktieren oder branchenweiten Forderungen zu widerstehen.
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Warum Googles Medien und KI-Veränderungen das Web nachhaltig beeinflussen
Synthetisierte Bewertung: Einschätzung der tatsächlichen Bedrohung durch KI-Suche für Medien
Die Bewertung der von Dennis Ballwieser und anderen geäußerten Befürchtungen erfordert eine sorgfältige Abwägung der vorliegenden Evidenz und eine Einordnung der kurz- und langfristigen Auswirkungen.
Abwägung der Beweise
Das von Ballwieser gezeichnete Szenario der “Zerstörung” erscheint für einige Verlage durchaus plausibel, insbesondere für kleinere Akteure und solche, die stark von informationellem Such-Traffic abhängig sind. Die dokumentierten Potenziale für signifikante Einbrüche bei Klickraten und Sichtbarkeit stützen das hohe Maß an Besorgnis.
Allerdings deuten Berichte über vernachlässigbare Auswirkungen bei großen Playern und Googles (umstrittene) Behauptungen über gestiegene Klickraten und Traffic-Diversität darauf hin, dass die Auswirkungen bisher nicht einheitlich katastrophal sind. Das Bedrohungsniveau ist hoch, aber seine Manifestation ist komplex und variabel.
Kurzfristige Disruption vs. Langfristige Transformation
Die unmittelbare Folge ist eine erhebliche Disruption: volatiler Traffic, Unsicherheit bei den Einnahmen und die dringende Notwendigkeit, SEO- und Content-Strategien anzupassen. Langfristig impliziert die Entwicklung eine fundamentale Transformation der Beziehung zwischen Suchmaschinen und Verlagen und potenziell des ökonomischen Modells des offenen Webs. KI-Suche beschleunigt den Wandel weg von reinem Traffic-Volumen hin zu direktem Engagement und einzigartigem Wertangebot.
Einflussfaktoren
Die Schwere der Auswirkungen hängt stark von mehreren Faktoren ab:
Größe und Ressourcen des Verlags
Größere Unternehmen sind besser gerüstet, um zu verhandeln, zu diversifizieren und anfängliche Schocks abzufedern.
Content-Nische
Informationelle und YMYL-Inhalte stehen in direkter Konkurrenz zu KI-Zusammenfassungen. Einzigartige Analysen, Meinungen und hochspezialisierte Inhalte sind widerstandsfähiger.
Publikumsbindung
Verlage mit starken direkten Beziehungen zu ihrem Publikum sind weniger anfällig für Änderungen der Suchalgorithmen.
Anpassungsfähigkeit
Die Bereitschaft und Fähigkeit, mit neuen Formaten, Plattformen und Geschäftsmodellen zu experimentieren, ist entscheidend.
Potenzielle langfristige ökonomische Konsequenzen
Konsolidierung
Wenn kleinere Verlage sich nicht anpassen können, ist eine weitere Medienkonzentration zugunsten großer Akteure wahrscheinlich, was die Medienvielfalt reduzieren könnte.
Informationsqualität
Ein Rückgang der Einnahmen bei Verlagen könnte zu geringeren Investitionen in Qualitätsjournalismus führen. Dies birgt das Risiko einer negativen Rückkopplungsschleife: Wenn KI-Modelle weniger hochwertige Inhalte zum Trainieren finden, könnten die KI-Antworten selbst schlechter werden.
Verschiebung zu geschlossenen Ökosystemen
Inhalte könnten vermehrt hinter Paywalls wandern oder in lizenzierte Partnerschaften mit KI-Unternehmen überführt werden, was die Zugänglichkeit von Informationen im offenen Web verringern könnte.
Auswirkungen auf Google
Während KI-Funktionen kurzfristig die Nutzerbindung erhöhen könnten, birgt die Kannibalisierung des Content-Ökosystems langfristig Risiken für Googles eigene Suchqualität. Auch das Kerngeschäft mit Klick-basierter Werbung könnte leiden, wenn die Klicks signifikant zurückgehen. Allerdings könnte KI Google auch neue Monetarisierungswege eröffnen. Der globale wirtschaftliche Einfluss von KI wird als massiv eingeschätzt (2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar jährlich), aber die Verteilung der Vorteile ist ungewiss.
Die Bedrohung durch KI-Suche geht über verlorene Klicks hinaus; sie birgt das Potenzial einer systemischen Destabilisierung des digitalen Informationsökosystems. Wenn KI-Suche die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Erstellung von Originalinhalten für das offene Web erheblich reduziert, könnte dies zu einem weniger vielfältigen, weniger zuverlässigen und potenziell stärker hinter Bezahlschranken verschlossenen Internet führen. Dies würde letztlich sowohl den Nutzern als auch langfristig möglicherweise Google selbst schaden, da die Qualität der Informationsbasis erodiert. Es entsteht die Gefahr einer “Tragödie des Gemeinguts”, bei der die kurzfristige Optimierung der Nutzererfahrung (weniger Klicks) die langfristige Gesundheit des Informationsökosystems untergräbt, von dem alle abhängig sind.
Google selbst steht vor einem strategischen Dilemma. Der Konzern muss KI-Suchfunktionen einführen, um im Wettbewerb mit Rivalen wie OpenAI/ChatGPT zu bestehen und den sich ändernden Nutzererwartungen gerecht zu werden. Gleichzeitig riskiert Google damit jedoch, Verlage zu verprellen, regulatorische Maßnahmen zu provozieren und sogar das eigene Kerngeschäft mit Klick-basierter Werbung zu kannibalisieren. Googles Handlungen und Kommunikation spiegeln diese Spannung wider: Einerseits werden KI-Funktionen vorangetrieben, andererseits versucht man, die Verlage hinsichtlich der Wertschöpfungspartnerschaft zu beruhigen. Wie Google diesen internen Konflikt navigiert, wird die zukünftigen Auswirkungen maßgeblich prägen.
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Strategische Imperative: Navigation der Medienzukunft im Zeitalter der KI
Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen durch KI-gestützte Suche müssen Medienunternehmen proaktiv handeln und ihre Strategien anpassen. Die folgenden Imperative zeichnen sich ab:
Neugestaltung der Content-Strategie
Fokus auf Einzigartigkeit und Tiefe
Priorisierung von Inhalten, die KI nicht leicht zusammenfassen oder replizieren kann: tiefgehende Analysen, investigativer Journalismus, exklusive Interviews, einzigartige Datensätze, starke Meinungen/Stimmen, Community-getriebene Inhalte. Beantwortung komplexer Fragen auf umfassende Weise.
E-E-A-T leben
Verstärkte Demonstration von Expertise, Erfahrung, Autorität und Vertrauenswürdigkeit durch Autorenprofile, Quellenangaben, Datenverifizierung und redaktionelle Standards. Dies ist entscheidend für das Nutzervertrauen und die potenzielle Berücksichtigung in AIOs, insbesondere in YMYL-Bereichen.
Optimierung für KI-Sichtbarkeit (mit Bedacht)
Inhalte klar strukturieren (Überschriften, Listen), Schema Markup verwenden, Fragen direkt beantworten und relevante Keywords anvisieren, bei denen eine Aufnahme in AIOs erwünscht und wahrscheinlich ist. Das Erscheinen von AIOs für Kernthemen beobachten.
Multimedia und Interaktivität
Entwicklung von Content-Formaten, die sich weniger für einfache Textzusammenfassungen eignen, wie interaktive Tools, Datenvisualisierungen, Video und Audio/Podcasts.
Publikumsbindung und direkte Beziehungen
Aufbau direkter Kanäle
Massive Investition in eigene Plattformen und direkte Kommunikationswege: hochwertige E-Mail-Newsletter, mobile Apps mit Push-Benachrichtigungen, eigene Podcasts, Community-Foren/Gruppen. Die eigene Website muss zur Destination werden, nicht nur zur Landingpage.
Loyalität kultivieren
Fokus auf den Aufbau echter Beziehungen und einer Community rund um die Marke. Bereitstellung von Mehrwert über den reinen Inhalt hinaus, z.B. durch Veranstaltungen, exklusiven Zugang oder personalisierte Erlebnisse.
Mitgliedschafts-/Abo-Modelle
Entwicklung überzeugender Wertversprechen, um Zielgruppenmitglieder in zahlende Abonnenten oder Mitglieder zu konvertieren.
Technologieadaption und Partnerschaften
KI intern nutzen
Ethischer und transparenter Einsatz von KI-Tools zur Effizienzsteigerung in Recherche, Content-Erstellung (Zusammenfassungen, Entwürfe, Übersetzungen, Barrierefreiheit), Distribution und Personalisierung, um Journalisten für höherwertige Aufgaben freizustellen. Sicherstellung menschlicher Aufsicht und Verantwortlichkeit.
KI-Partnerschaften prüfen
Erwägung strategischer Partnerschaften mit KI-Unternehmen (wie Axel Springer/OpenAI) oder Technologieanbietern für Content-Lizenzierung oder die Entwicklung neuer KI-getriebener Produkte, unter Sicherstellung fairer Vergütung.
Interessenvertretung und Kollaboration
Branchenzusammenarbeit
Zusammenarbeit über Branchenverbände (wie BDZV/VBZV, NMA), um die Interessen der Verleger bezüglich Datenzugang, fairer Vergütung und Plattformverantwortung zu vertreten.
Regulierung mitgestalten
Aktive Teilnahme an Diskussionen über KI-Regulierung (wie die Umsetzung des EU AI Acts), um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Verleger und das Urheberrecht angemessen berücksichtigt werden.
Die bleibende Rolle des Qualitätsjournalismus
In einer Ära, die potenziell von KI-generierten Inhalten unterschiedlicher Qualität überflutet wird, steigt der Wert von glaubwürdigem, verifiziertem, von Menschen verantwortetem Journalismus. Vertrauen wird zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Transparenz über den KI-Einsatz ist unerlässlich, um das Vertrauen des Publikums zu erhalten. Die Medienkompetenz der Öffentlichkeit gewinnt weiter an Bedeutung.
Der notwendige strategische Wandel für Verlage führt weg von der alleinigen Optimierung für die Entdeckung durch Intermediäre (wie Google Search) hin zum Aufbau direkter, verteidigungsfähiger Wertversprechen für das Publikum. Da der Suchmaschinen-Traffic durch AIOs weniger zuverlässig wird und die Abhängigkeit von Google riskant ist, benötigen Verlage alternative Wege, um ihr Publikum zu erreichen und zu binden. Direkte Kanäle wie Newsletter und Apps umgehen die Such-Intermediäre. Damit diese Kanäle funktionieren, müssen Verlage einzigartigen Wert bieten, für den das Publikum bereit ist, sich direkt zu engagieren oder zu bezahlen. Dieser Wert entsteht durch einzigartige Inhalte, Community, Vertrauen usw. Dies erfordert eine grundlegende Veränderung in Denkweise und Betriebsabläufen, die sich auf die Beziehung zum Endnutzer konzentriert und nicht nur auf den Suchalgorithmus.
Obwohl KI erhebliche Bedrohungen darstellt, bietet sie Verlagen auch Chancen, ihre eigenen Abläufe zu verbessern und neue Wertformen zu schaffen. Der Schlüssel liegt in der strategischen Adaption – KI zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten zu nutzen (Recherche, Effizienz, Personalisierung, Barrierefreiheit) anstatt sie nur zu ersetzen, und dabei ethische Standards und Transparenz zu wahren. KI kann repetitive Aufgaben automatisieren und Journalisten für höherwertige Arbeit freistellen. Sie kann helfen, Daten zu analysieren, Inhalte zu personalisieren oder neue Formate zu entwickeln. Diese Anwendungen können das Produkt oder die Effizienz des Verlags verbessern. KI ist also nicht nur eine externe Bedrohung, sondern auch ein internes Werkzeug. Der strategische Imperativ besteht darin, die internen Vorteile der KI zu nutzen, um die externe Bedrohung durch KI in der Suche zu bekämpfen, indem überzeugendere und effizientere Abläufe geschaffen werden. Verlage, die KI erfolgreich in ihre Workflows integrieren, um bessere, einzigartigere Produkte zu schaffen, könnten einen Wettbewerbsvorteil erlangen.
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Eine Branche am Scheideweg
Die Aussage von Dennis Ballwieser, “Googles Gemini wird uns zerstören”, mag zwar drastisch klingen, fasst aber die tiefgreifende Verunsicherung und die realen Herausforderungen zusammen, vor denen die Medienbranche durch KI-gestützte Suchfunktionen wie Google AI Overviews steht. Die Analyse zeigt, dass die Bedrohung real ist, ihre Auswirkungen jedoch komplex und vielschichtig sind.
Die Kernproblematik liegt in der Funktionsweise von AIOs, die Informationen direkt auf der Suchergebnisseite zusammenfassen und damit potenziell den Traffic zu den Websites der Publisher reduzieren. Dies untergräbt das traditionelle, auf Reichweite und Werbeeinnahmen basierende Geschäftsmodell vieler Medienhäuser. Während große, etablierte Verlage möglicherweise besser in der Lage sind, diese Disruption kurzfristig abzufedern oder durch Partnerschaften zu navigieren, sind insbesondere kleinere und auf Nischenthemen spezialisierte Publisher, die stark von organischem Suchtraffic abhängig sind, existenziell bedroht.
Die Situation wird durch einen Mangel an Transparenz seitens Google verschärft. Die Weigerung, Daten zur Traffic-Attribuierung aus AIOs bereitzustellen, erschwert eine genaue Bewertung der Auswirkungen und nährt das Misstrauen zwischen der Technologieplattform und den Content-Erstellern. Googles Behauptungen, AIOs würden den Traffic steigern und diversifizieren, stehen im Widerspruch zu vielen Beobachtungen und der Logik der Technologie selbst.
Langfristig geht die Bedrohung über reine Traffic-Verluste hinaus. Sie berührt die Nachhaltigkeit des digitalen Informationsökosystems. Wenn die Erstellung hochwertiger Originalinhalte wirtschaftlich unattraktiver wird, könnte dies zu einer Verarmung der Informationslandschaft führen – mit negativen Folgen für die Gesellschaft und potenziell auch für die Qualität zukünftiger KI-Modelle, die auf diesen Inhalten trainiert werden.
Die Zukunft der Medienbranche im Zeitalter der KI-Suche hängt von mehreren Faktoren ab:
Strategische Anpassung der Verlage
Die Fähigkeit, Geschäftsmodelle zu diversifizieren, direkte Publikumsbeziehungen aufzubauen und einzigartige, schwer replizierbare Inhalte zu produzieren, wird entscheidend sein.
Googles strategische Entscheidungen
Wie Google das Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsdruck, Nutzererfahrung und der Notwendigkeit eines gesunden Content-Ökosystems navigiert, wird maßgeblich sein.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Die Durchsetzung von Gesetzen wie dem EU AI Act, insbesondere in Bezug auf Urheberrecht und Transparenz, könnte die Spielregeln beeinflussen und Publishern mehr Hebelwirkung verschaffen.
Die “Zerstörung”, die Ballwieser befürchtet, ist keine zwangsläufige Folge, aber ein reales Risiko für Teile der Branche. Die KI-Suche markiert einen Wendepunkt, der Verlage zu fundamentalen Veränderungen zwingt. Diejenigen, die sich erfolgreich anpassen, den Wert von Vertrauen und Einzigartigkeit betonen und neue Wege der Monetarisierung finden, könnten gestärkt aus dieser Transformation hervorgehen. Für andere könnte die Ära der KI-Suche tatsächlich das Ende bedeuten. Die kommenden Jahre werden von Unsicherheit, Experimenten und einem Ringen um die Zukunft der digitalen Information geprägt sein.
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