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Humanoid Standing-up Control: Mit “HoST” lernen Humanoiden Aufstehen – Der Durchbruch für Roboter im Alltag

Veröffentlicht am: 18. März 2025 / Update vom: 18. März 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Humanoid Standing-up Control: Mit HoST lernen Humanoiden Aufstehen – Der Durchbruch für Roboter im Alltag

Humanoid Standing-up Control: Mit HoST lernen Humanoiden Aufstehen – Der Durchbruch für Roboter im Alltag – Bild: humanoid-standingup.github.io

Mehr als nur Aufstehen: HoST ebnet den Weg für autonome und vielseitige humanoide Roboter

Von der Simulation zur Realität: Wie HoST humanoiden Robotern das selbstständige Aufstehen beibringt

In der faszinierenden Welt der humanoiden Robotik, in der Maschinen immer mehr menschliche Fähigkeiten nachahmen, nimmt eine scheinbar simple, doch fundamental wichtige Fertigkeit eine zentrale Rolle ein: das Aufstehen. Für uns Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit, ein unbewusster Bewegungsablauf, den wir täglich unzählige Male ausführen. Doch für einen humanoiden Roboter ist das Aufstehen eine komplexe Herausforderung, die das Zusammenspiel von ausgefeilter Steuerung, präziser Sensorik und intelligenter Algorithmen erfordert. Diese Fähigkeit ist jedoch nicht nur eine beeindruckende Demonstration ingenieurtechnischer Kunst, sondern auch eine essenzielle Voraussetzung dafür, dass humanoide Roboter ihren Platz in unserem Alltag finden und uns in vielfältigen Aufgabenbereichen unterstützen können.

Das Aufstehen aus verschiedenen Positionen ist weit mehr als nur eine nette Zusatzfunktion. Es ist das Fundament für die Autonomie und Vielseitigkeit humanoider Roboter. Stellen Sie sich vor, ein Roboter soll Ihnen im Haushalt helfen, in der Pflege assistieren oder in gefährlichen Umgebungen arbeiten. In all diesen Szenarien ist die Fähigkeit, sich aus unterschiedlichen Lagen selbstständig aufzurichten, von entscheidender Bedeutung. Ein Roboter, der nur in idealen Ausgangspositionen funktioniert und bei einem Sturz hilflos liegen bleibt, ist in der realen Welt schlichtweg unbrauchbar. Die Entwicklung robuster und vielseitiger Aufstehstrategien ist daher ein Schlüsselschritt, um humanoide Roboter aus dem Forschungslabor in die reale Welt zu bringen.

Bisherige Ansätze zur Lösung dieses Problems stießen oft an ihre Grenzen. Viele basierten auf mühsam vorprogrammierten Bewegungsabläufen, die zwar in kontrollierten Umgebungen funktionierten, aber in der unvorhersehbaren Realität schnell an ihre Grenzen stießen. Diese starren Systeme waren unflexibel, konnten sich nicht an veränderte Bedingungen anpassen und versagten kläglich, wenn der Roboter in einer unerwarteten Position landete oder auf unebenem Untergrund stand. Andere Ansätze setzten auf komplexe Simulationsumgebungen, deren Ergebnisse sich jedoch oft nur schwer auf reale Roboter übertragen ließen. Der Sprung von der Simulation in die Realität, der sogenannte “Sim-to-Real Transfer”, erwies sich als Stolperstein vieler vielversprechender Forschungsansätze.

In diesem Kontext betritt ein innovatives Framework die Bühne, das die Art und Weise, wie wir über das Aufstehen humanoider Roboter denken, grundlegend verändern könnte: HoST, kurz für Humanoid Standing-up Control. HoST ist mehr als nur eine weitere Methode; es ist ein Paradigmenwechsel. Entwickelt von einem Konsortium renommierter Universitäten in Asien, darunter die Shanghai Jiao Tong University, die University of Hong Kong, die Zhejiang University und die Chinese University of Hong Kong, bricht HoST mit traditionellen Ansätzen und beschreitet einen völlig neuen Weg, um humanoiden Robotern das Aufstehen beizubringen – und zwar auf eine Art und Weise, die verblüffend vielseitig, robust und realitätsnah ist.

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HoST: Ein Framework, das aus Fehlern lernt

Der Kern der HoST-Innovation liegt in der Anwendung von Reinforcement Learning (RL), einer Methode des maschinellen Lernens, die sich von der Art und Weise inspirieren lässt, wie Menschen und Tiere lernen. Stellen Sie sich vor, Sie bringen einem Kind Fahrradfahren bei. Sie geben ihm keine detaillierten Anweisungen für jede Muskelbewegung, sondern lassen es einfach ausprobieren. Fällt das Kind hin, korrigiert es seine Bewegungen beim nächsten Versuch. Durch Versuch und Irrtum, durch positive und negative Rückmeldungen lernt das Kind nach und nach, das Fahrrad zu beherrschen. Reinforcement Learning funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip.

Im Fall von HoST wird ein humanoider Roboter in einer simulierten Umgebung platziert und mit der Aufgabe konfrontiert, aus verschiedenen Positionen aufzustehen. Der Roboter agiert als “Agent” in dieser Umgebung. Er führt Aktionen aus, in diesem Fall Bewegungen seiner Gelenke und seines Körpers. Für jede Aktion erhält er eine “Belohnung” oder “Bestrafung”, je nachdem, wie erfolgreich er war. Steht er auf, erhält er eine positive Belohnung. Fällt er hin oder macht unerwünschte Bewegungen, erhält er eine negative Belohnung. Durch unzählige Versuche, durch das Sammeln von Erfahrungen und das Optimieren seiner Strategien lernt der Roboter nach und nach, die bestmögliche Aufstehstrategie zu entwickeln.

Der entscheidende Unterschied zu früheren RL-basierten Ansätzen liegt darin, dass HoST von Grund auf lernt. Es werden keine vorprogrammierten Bewegungsbahnen, keine menschlichen Demonstrationen oder andere Vorkenntnisse verwendet. Der Roboter beginnt mit einem “leeren Blatt” und entwickelt seine Aufstehstrategien komplett selbstständig. Dies ist ein fundamentaler Fortschritt, denn es ermöglicht dem System, Lösungen zu finden, die möglicherweise weit über das hinausgehen, was menschliche Ingenieure sich hätten ausdenken können. Darüber hinaus macht es das System extrem anpassungsfähig, da es sich nicht auf starre Vorannahmen oder menschliche Voreingenommenheiten stützt.

Die Magie der Multi-Critic-Architektur

Ein weiteres Herzstück der HoST-Innovation ist die Multi-Critic-Architektur. Um das zu verstehen, müssen wir uns kurz mit der Funktionsweise von Reinforcement Learning befassen. In typischen RL-Systemen gibt es zwei zentrale Komponenten: den Aktor und den Kritiker. Der Aktor ist sozusagen das Gehirn des Roboters, das die Aktionen auswählt, also entscheidet, welche Bewegungen ausgeführt werden sollen. Der Kritiker bewertet die Aktionen des Aktors und gibt ihm Feedback. Er sagt dem Aktor, ob seine Aktionen gut oder schlecht waren und wie sie verbessert werden können. In traditionellen RL-Ansätzen gibt es meist nur einen einzigen Kritiker.

HoST bricht mit dieser Konvention und setzt stattdessen auf mehrere spezialisierte Kritiker. Stellen Sie sich vor, beim Aufstehen gibt es verschiedene Aspekte, die wichtig sind: Balance halten, die richtige Körperhaltung einnehmen, die Gelenke koordinieren, den Drehimpuls kontrollieren. Jeder dieser Aspekte könnte von einem eigenen “Experten” bewertet werden. Genau das macht die Multi-Critic-Architektur. HoST verwendet mehrere Kritiker-Netzwerke, von denen sich jedes auf einen bestimmten Aspekt des Aufstehprozesses spezialisiert hat. Ein Kritiker könnte beispielsweise die Balance bewerten, ein anderer die Gelenkkoordination und ein dritter den Drehimpuls.

Diese Aufteilung in spezialisierte Kritiker hat sich als enorm effektiv erwiesen. Sie löst ein Problem, das in traditionellen RL-Systemen oft auftritt: die negative Interferenz. Wenn ein einziger Kritiker versucht, alle Aspekte einer komplexen Aufgabe gleichzeitig zu bewerten, kann es zu Konflikten und Verwirrung kommen. Die verschiedenen Lernziele können sich gegenseitig behindern und den Lernprozess verlangsamen oder sogar zum Scheitern bringen. Die Multi-Critic-Architektur umgeht dieses Problem, indem sie die Lernaufgabe in kleinere, übersichtlichere Teilaufgaben zerlegt und für jede Teilaufgabe einen spezialisierten Kritiker einsetzt. Der Aktor erhält dann Feedback von allen Kritikern und lernt, die verschiedenen Aspekte des Aufstehens optimal zu kombinieren.

Für die komplexe Aufgabe des Aufstehens ist diese Multi-Critic-Architektur besonders relevant. Das Aufstehen erfordert eine Vielzahl von feinmotorischen Fähigkeiten und eine präzise Kontrolle des Drehimpulses, um das Gleichgewicht zu halten und nicht umzufallen. Durch die spezialisierten Kritiker kann HoST diese verschiedenen Aspekte des Aufstehens gezielt trainieren und optimieren, was zu deutlich besseren Ergebnissen führt als herkömmliche Ansätze mit einem einzigen Kritiker. Die Forscher haben in ihren Studien gezeigt, dass die Multi-Critic-Architektur einen signifikanten Leistungssprung ermöglicht und HoST in die Lage versetzt, Aufstehstrategien zu entwickeln, die mit herkömmlichen Methoden unerreichbar wären.

Curriculum Learning: Vom Einfachen zum Komplexen

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg von HoST ist das curriculumbasierte Training. Diese Methode orientiert sich am menschlichen Lernprozess, bei dem wir komplexe Fähigkeiten schrittweise erlernen, beginnend mit einfachen Grundlagen und uns dann langsam zu schwierigeren Aufgaben vorarbeiten. Denken Sie wieder an das Beispiel Fahrradfahren. Bevor ein Kind lernt, auf zwei Rädern zu fahren, lernt es vielleicht zuerst auf einem Laufrad das Gleichgewicht zu halten oder fährt mit Stützrädern. Diese vorbereitenden Übungen erleichtern den späteren Lernprozess und sorgen für einen schnelleren und erfolgreicheren Fortschritt.

HoST implementiert ein ähnliches Prinzip. Der Roboter wird nicht von Anfang an mit der schwierigsten Aufgabe konfrontiert, nämlich aus jeder beliebigen Position auf jedem beliebigen Untergrund aufzustehen. Stattdessen wird er einem gestaffelten Curriculum unterzogen, bei dem die Aufgaben schrittweise komplexer werden. Das Training beginnt mit einfachen Szenarien, beispielsweise dem Aufstehen aus einer liegenden Position auf ebenem Boden. Sobald der Roboter diese Aufgabe gut beherrscht, werden die Bedingungen schrittweise schwieriger. Es kommen neue Ausgangspositionen hinzu, wie das Aufstehen aus einer sitzenden Position oder aus dem Liegen an einer Wand gelehnt. Auch der Untergrund wird variiert, von ebenem Boden über leicht unebene Flächen bis hin zu anspruchsvollerem Terrain.

Dieses curriculumbasierte Training hat mehrere Vorteile. Zum einen ermöglicht es eine effizientere Exploration des Lösungsraums. Der Roboter konzentriert sich zunächst auf die grundlegenden Aspekte des Aufstehens und lernt, diese in einfachen Szenarien zu meistern. Dadurch wird der Lernprozess beschleunigt und der Roboter erreicht schneller ein gutes Leistungsniveau. Zum anderen verbessert das Curriculum die Generalisierungsfähigkeit des Modells. Indem der Roboter schrittweise mit vielfältigeren und komplexeren Aufgaben konfrontiert wird, lernt er, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen und robuste Aufstehstrategien zu entwickeln, die nicht nur in idealen, sondern auch in realen Umgebungen funktionieren. Die Vielfalt der Trainingsbedingungen ist entscheidend für die Robustheit des Systems in der realen Welt, wo unvorhersehbare Oberflächen und Ausgangspositionen die Regel und nicht die Ausnahme sind.

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Realitätsnähe durch Bewegungsbeschränkungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt von HoST ist die Berücksichtigung der realen Anwendbarkeit. Simulationen sind zwar ein mächtiges Werkzeug für das Training von Robotern, aber die reale Welt ist ungleich komplexer und unvorhersehbarer. Um den Sprung von der Simulation in die Realität erfolgreich zu meistern, implementiert HoST zwei wesentliche Bewegungsbeschränkungen, die sicherstellen, dass die erlernten Strategien auch auf realer Hardware umsetzbar sind und den Roboter nicht beschädigen.

Die erste Beschränkung ist die Smoothness-Regularisierung. Diese zielt darauf ab, oszillierende Bewegungen zu reduzieren. In Simulationen können Roboter Bewegungen ausführen, die in der Realität problematisch wären. Beispielsweise könnten sie ruckartige, zitternde Bewegungen machen, die für die physische Hardware schädlich sein könnten oder zu einem instabilen Verhalten führen würden. Die Smoothness-Regularisierung sorgt dafür, dass die erlernten Bewegungen glatter und flüssiger sind, was nicht nur für die Hardware schonender ist, sondern auch zu einem natürlicheren und stabileren Aufstehverhalten führt.

Die zweite Beschränkung ist die implizite Bewegungsgeschwindigkeitsbegrenzung. Diese verhindert zu schnelle oder abrupte Bewegungen. Auch hier gilt, dass Simulationen oft idealisierte Bedingungen darstellen, in denen Roboter Bewegungen mit unrealistisch hohen Geschwindigkeiten ausführen könnten. In der realen Welt können solche abrupten Bewegungen jedoch zu Schäden am Roboter führen, beispielsweise zu Überlastungen der Motoren oder zu Beschädigungen der Gelenke. Die Bewegungsgeschwindigkeitsbegrenzung stellt sicher, dass die erlernten Bewegungen innerhalb der physikalischen Grenzen der realen Hardware bleiben und den Roboter nicht gefährden.

Diese Bewegungsbeschränkungen sind entscheidend für den Sim-to-Real Transfer. Sie sorgen dafür, dass die in der Simulation erlernten Strategien nicht nur theoretisch funktionieren, sondern auch praktisch auf realen Robotern umgesetzt werden können, ohne die Hardware zu überlasten oder zu beschädigen. Sie sind ein wichtiger Schritt, um die Kluft zwischen Simulation und Realität zu überbrücken und humanoide Roboter für den Einsatz in der realen Welt vorzubereiten.

Der Praxistest: HoST auf dem Unitree G1

Die wahre Bewährungsprobe für jede Robotersteuerungsmethode ist die praktische Umsetzung auf realer Hardware. Um die Leistungsfähigkeit von HoST zu demonstrieren, übertrugen die Forscher die in der Simulation erlernten Steuerungsstrategien auf den Unitree G1 humanoiden Roboter. Der Unitree G1 ist eine fortschrittliche humanoide Plattform, die sich durch ihre Agilität, Robustheit und realitätsnahe Bauweise auszeichnet. Er ist ein ideales Testbett, um die Fähigkeiten von HoST in der realen Welt zu evaluieren.

Die Ergebnisse der praktischen Tests waren beeindruckend und bestätigten die Effektivität des HoST-Ansatzes. Der Unitree G1 Roboter, gesteuert durch HoST, zeigte bemerkenswerte Aufstehfähigkeiten aus verschiedensten Positionen. Er konnte erfolgreich aus liegender Position, aus sitzender Position, aus dem Knien und sogar aus Positionen aufstehen, in denen er an Objekte gelehnt war oder sich auf unebenem Untergrund befand. Die Übertragung der simulierten Fähigkeiten auf die reale Welt gelang nahezu reibungslos, was die hohe Qualität des Sim-to-Real Transfers von HoST unterstreicht.

Besonders hervorzuheben ist die Robustheit gegenüber Störungen, die der HoST-gesteuerte Unitree G1 demonstrierte. In experimentellen Tests wurde der Roboter mit externen Kräften konfrontiert, beispielsweise durch Stöße oder Schläge. Er wurde mit Hindernissen konfrontiert, die seinen Aufstehweg blockierten. Er wurde sogar mit schweren Lasten (bis zu 12 kg) beladen, um seine Stabilität und Tragfähigkeit zu testen. In all diesen Situationen zeigte der Roboter eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit und konnte sich erfolgreich aufrichten, ohne das Gleichgewicht zu verlieren oder zu stürzen.

In einem eindrucksvollen Demonstrationsvideo wurde die Robustheit von HoST besonders deutlich. Dort war zu sehen, wie ein Mensch den Unitree G1 Roboter während des Aufstehvorgangs stieß und trat. Trotz dieser massiven Störungen ließ sich der Roboter nicht aus dem Konzept bringen. Er korrigierte seine Bewegungen in Echtzeit, passte sich den unerwarteten Einwirkungen an und stand schließlich sicher und stabil auf. Diese Demonstration verdeutlicht auf beeindruckende Weise die praktische Anwendbarkeit und Zuverlässigkeit des HoST-Systems in realen, unvorhersehbaren Umgebungen.

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Ablationsstudien: Das Zusammenspiel der Komponenten

Um die Bedeutung der einzelnen Komponenten von HoST genauer zu untersuchen, führten die Forscher umfangreiche Ablationsstudien durch. In diesen Studien wurden einzelne Elemente des HoST-Frameworks entfernt oder verändert, um deren Einfluss auf die Gesamtleistung zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Studien lieferten wertvolle Einblicke in die Funktionsweise von HoST und bestätigten die Bedeutung der zentralen Innovationen.

Ein zentrales Ergebnis der Ablationsstudien war die Bestätigung der entscheidenden Rolle der Multi-Critic-Architektur. Als die Forscher das System so modifizierten, dass es nur noch einen einzigen Kritiker verwendete, versagte das System kläglich. Es war nicht mehr in der Lage, erfolgreiche Aufstehmuster zu erlernen und der Roboter blieb in den meisten Fällen hilflos liegen. Dieses Ergebnis unterstreicht die zentrale Bedeutung der Multi-Critic-Architektur für die Leistungsfähigkeit von HoST und bestätigt, dass die spezialisierten Kritiker tatsächlich einen signifikanten Beitrag zum Lernerfolg leisten.

Auch das curriculumbasierte Training erwies sich in den Ablationsstudien als wichtiger Erfolgsfaktor. Als die Forscher das Curriculum durch ein zufälliges Training ohne schrittweise Steigerung der Schwierigkeit ersetzten, verschlechterte sich die Leistung des Systems deutlich. Der Roboter lernte langsamer, erreichte ein geringeres Leistungsniveau und war weniger robust gegenüber verschiedenen Ausgangspositionen und Untergründen. Dies bestätigt die Annahme, dass das curriculumbasierte Training die Effizienz des Lernprozesses verbessert und die Generalisierungsfähigkeit des Modells erhöht.

Die implementierten Bewegungsbeschränkungen trugen ebenfalls signifikant zur Gesamtleistung bei, insbesondere im Hinblick auf die praktische Anwendbarkeit. Als die Forscher die Smoothness-Regularisierung und die Bewegungsgeschwindigkeitsbegrenzung entfernten, erlernte der Roboter zwar in der Simulation immer noch Aufstehstrategien, diese waren jedoch in der Realität weniger stabil und führten häufiger zu Stürzen oder zu unerwünschten, ruckartigen Bewegungen. Dies zeigt, dass die Bewegungsbeschränkungen zwar in der Simulation die Flexibilität des Systems leicht einschränken, aber in der realen Welt unerlässlich sind, um ein robustes, sicheres und hardwarefreundliches Verhalten zu gewährleisten.

HoST: Ein Sprungbrett für vielseitige humanoide Roboter

Die Fähigkeit, aus verschiedenen Positionen aufzustehen, mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, ist aber in Wahrheit ein fundamentales Puzzlestück für die Entwicklung wirklich vielseitiger und autonomer humanoider Roboter. Sie ist die Grundlage für die Integration in komplexere Lokomotions- und Manipulationssysteme und eröffnet eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten. Stellen Sie sich vor, ein Roboter kann nicht nur aufstehen, sondern sich auch nahtlos zwischen verschiedenen Aufgaben bewegen – vom Sofa aufstehen, zum Tisch gehen, Objekte greifen, Hindernissen ausweichen und wieder aufstehen, wenn er stolpert. Diese Art von nahtloser Interaktion mit der Umgebung, die für uns Menschen selbstverständlich ist, ist das Ziel der humanoiden Robotik und HoST bringt uns diesem Ziel einen entscheidenden Schritt näher.

Mit HoST könnten humanoide Roboter in Zukunft in vielfältigen Bereichen eingesetzt werden, in denen ihre menschliche Form und ihre Fähigkeit zur Interaktion mit der menschlichen Umgebung von Vorteil sind. In der Pflege könnten sie ältere oder kranke Menschen unterstützen, ihnen beim Aufstehen und Hinsetzen helfen, Gegenstände reichen oder im Haushalt assistieren. Im Servicebereich könnten sie in Hotels, Restaurants oder Geschäften eingesetzt werden, um Kunden zu bedienen, Waren zu transportieren oder Informationen bereitzustellen. In gefährlichen Umgebungen, wie beispielsweise bei der Katastrophenhilfe oder in Industrieanlagen, könnten sie Aufgaben übernehmen, die für Menschen zu riskant oder zu anstrengend sind.

Darüber hinaus ist die Fähigkeit zum Aufstehen auch essentiell für die Sturzwiederherstellung. Stürze sind ein häufiges Problem bei humanoiden Robotern, insbesondere in unebenen oder dynamischen Umgebungen. Ein Roboter, der nach einem Sturz nicht selbstständig aufstehen kann, ist in solchen Umgebungen schnell hilflos. HoST bietet hier eine Lösung, da es dem Roboter ermöglicht, sich auch aus unerwarteten Lagen wieder aufzurichten und seine Aufgabe fortzusetzen. Dies erhöht die Zuverlässigkeit und Sicherheit humanoider Roboter und macht sie zu robusteren und praxistauglicheren Werkzeugen.

HoST ebnet den Weg für eine neue Generation humanoider Roboter

HoST ist mehr als nur eine Weiterentwicklung bestehender Methoden; es ist ein bedeutender Durchbruch in der Steuerung humanoider Roboter. Durch den innovativen Einsatz von Reinforcement Learning mit Multi-Critic-Architektur und curriculumbasiertem Training überwindet es die Beschränkungen früherer Ansätze und ermöglicht Robotern, aus einer bemerkenswerten Vielfalt von Positionen und auf unterschiedlichsten Oberflächen aufzustehen. Die erfolgreiche Übertragung von der Simulation auf reale Roboter, demonstriert am Unitree G1, und die beeindruckende Robustheit gegenüber Störungen unterstreichen das enorme Potenzial dieser Methode für praktische Anwendungen.

HoST ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu humanoiden Robotern, die nicht nur im Labor beeindrucken, sondern auch in der realen Welt einen echten Mehrwert bieten können. Es bringt uns der Vision einer Zukunft näher, in der humanoide Roboter nahtlos in unseren Alltag integriert sind, uns bei vielfältigen Aufgaben unterstützen und unser Leben sicherer, komfortabler und effizienter machen. Mit Technologien wie HoST wird die einst futuristische Vorstellung humanoider Roboter, die uns in unserem täglichen Leben begleiten, immer mehr zur greifbaren Realität.

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