Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung sind auch bei der Planung neuer Logistikanlagen die Tage handgezeichneter oder computergenerierter Skizzen endgültig gezählt. So gibt es inzwischen eine Reihe von Softwaretools mit integrierter 3D-Visualisierungstechnik, die eine preisgünstige, flexible und vor allem schnell umsetzbare Alternative zu den herkömmlichen Methoden darstellen. Mit ihnen kann der Auftraggeber anschaulich und standortunabhängig verschiedenste Szenarien für die angedachten Prozesse dreidimensional abbilden und planen.
Und die Technik ist dabei nicht auf den Bau von Gebäuden oder deren Einrichtung für die Intralogistik beschränkt: So lassen sich auch komplexe Vorgänge wie der innerbetriebliche Materialfluss oder die intralogistischen Prozesse der Ein- und Auslagerung von Waren originalgetreu abbilden.
Auf dem Gebiet sind inzwischen eine Reihe von Anbietern, wie beispielsweise Tarakos oder Pro-Sim tätig. Sie bieten Kunden Zugang zu ihrer Software, mit deren Hilfe das geplante Projekt anschaulich visualisiert werden kann. Die angebotene 3D-Simulationssoftware zur Modellierung von Prozessen erleichtert es Entscheidern, zügig den Einfluss angedachter Änderungen zur Optimierung von Logistik oder Materialfluss zu beurteilen.
So bietet sich vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, die Prozesse zwischen ihren Anlagen und Maschinen oder bei Lager- und Fördertechnik mit Hilfe von 3D-Objekten zu veranschaulichen, ohne dafür hohe Beträge zu investieren. Dabei kann der Nutzer zumeist auf eine anbieterseitig gestellte, umfassende Auswahl an 3D-Objekten zugreifen und diese gegebenenfalls mit eigenen Motiven ergänzen. Dieses Baukastenprinzip beschleunigt zum einen die Erstellung und begrenzt zum anderen die Kosten.
Mit dem Softwaretool können vielfältigste Logistik- und Produktionsumgebungen nach Bedarf in die Visualisierung eingebaut werden:
- Lagersysteme (vom herkömmlichen Regellager bis zum automatisierten Vertikallift)
- Fördertechnik und -anlagen, automatisch oder manuell bedient
- Fahrzeuge wie bspw. Stapler, Flurförderfahrzeuge oder fahrerlose
- Transportsysteme
- Regalbediengeräte, Shuttles etc.
- Personal und/oder Roboter
Eine intuitive Menü- und Nutzerführung erleichtert die Erstellung zusätzlich. Dabei werden die Nutzer auf leicht verständliche Weise durch die einzelnen Schritte der Software geführt, sodass eine Erstellung der Visualisierung auch ohne all zu viel Vorkenntnis möglich ist.
Für ausreichend Flexibilität ist gesorgt, denn die eingefügten 3D-Objete lassen über einstellbare Parameter permanent anpassen. Ob nun Geräteabmessungen, Raumhöhen, spezielle Ausfertigungen der Förderstrecken oder des Lagerlayouts: Sie lassen sich leicht ändern und die 3D-Visualisierung den neuen Gegebenheiten anpassen.
Auch Veränderungen des Materialflusses lassen sich effektiv animieren. Dazu werden die diversen Lagerorte, Fördergeschwindigkeiten und Taktzeiten in die Software eingegeben und die gewünschten Verteil- oder Verzweigungsstrategien gewählt. Auf dieselbe Art werden Wege und Geschwindigkeit der Beschäftigten und Flurförderzeuge festgelegt. Anhand dieser Informationen berechnet das Programm den an individuell ausgewählten Orten zu erwartenden Durchsatz. Der gesamte Prozess wird in Echtzeit abgebildet, kann aber auch in Zeitlupe oder Zeitraffer abgespielt werden. Eine gute Voraussetzung, um die Leistungsfähigkeit der gewünschten Prozesse zu testen und anschaulich zu demonstrieren.
Die Vorteile einer solchen standardisierten Softwarelösung liegen auf der Hand:
- Einfache 3D-Visualisierung der Prozesse in Logistik, Materialfluss, Fabrikplanung
- Kostengünstige, schnelle Lösung
- Große Flexibilität
- Niedrige Investitions- und Qualifikationsschwelle
- Standortunabhängige Verfügbarkeit
Neben den vergleichsweise niedrigen Anschaffungs- oder Leihkosten der Software ist es besonders die unkomplizierte Umsetzung, die ein solches System für potentielle Kunden zu einer interessanten Lösung macht.
Hat die Software erst eine solche digitale Anlage erstellt, fällt dem Kunden die grafische Installation neuer Maschinen deutlich leichter. Quasi per Drag & Drop kann er die Geräte von Ort zu Ort bewegen und sie an die lokalen Gegebenheiten anpassen. Fehlentwicklungen, Unter- oder Überdimensionierungen fallen auf diese Weise viel schneller auf und können umgehend behoben werden.
Auch angedachte Optimierungen bestehender Anlagen, etwa die Prozesse bei Transportwegen und im Materialfluss lassen sich mit 3D-Hilfe leichter erkennen. Auch die Laufwege der Beschäftigten im Lager, Taktungen in der Montage oder Materialflüsse zwischen Lager und Produktion könne besser beurteilt werden.
Der Anbieter Tarakos bietet dem Betrachter seiner Visualisierung gar ein Flugerlebnis an: So lässt sich ein Durchflug der 3D-animierten Szenarien darstellen, bei dem sich Prozesse und räumliche Gegebenheiten aus ganz neuen, realistischen Blickwinkeln darstellen lassen. Mit Hilfe einer Oculus Rift-3D-Brille tauchen Nutzer dabei direkt in die Szenerie direkt ein. Dem Betrachter bieten sich auf diese Weise völlig neue Einblicke in die Prozesse und Anlagen. So entsteht eine derart detaillierte Sicht auf die Geschehnisse, die zu Zeiten der guten alten zweidimensionalen Skizzen nicht einmal ansatzweise denkbar war.