Veröffentlicht am: 9. Juni 2025 / Update vom: 9. Juni 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Zwei Chinas, zwei Wahrheiten: Warum Sie die offiziellen Wirtschaftsdaten kritisch sehen müssen – Bild: Xpert.Digital
China-Wirtschaft im Sturzflug? Ist Chinas Erholung nur Fassade? Was die offiziellen Daten verschweigen
Chinas divergierende PMI-Indizes: Zwischen Staatsnarrativ und wirtschaftlicher Realität
Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes aus China für Mai 2025 offenbaren eine beunruhigende Diskrepanz zwischen offiziellen und privaten Erhebungen, die über methodische Unterschiede hinausgeht und fundamentale Fragen zur Transparenz wirtschaftlicher Datenerhebung aufwirft. Während der staatliche NBS-PMI mit 49,5 Punkten eine moderate Abschwächung signalisiert, stürzte der Caixin-PMI dramatisch auf 48,3 Punkte ab – den tiefsten Stand seit Juli 2023. Diese Divergenz reflektiert nicht nur unterschiedliche Stichprobenstrukturen, sondern deutet auf eine systematische Verschleierung der prekären Lage des chinesischen Mittelstands hin, der als Rückgrat der Wirtschaft zunehmend unter Druck gerät.
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Methodische Grundlagen und strukturelle Unterschiede
Die beiden wichtigsten chinesischen PMI-Indizes unterscheiden sich fundamental in ihrer Herangehensweise und Zielgruppe. Der offizielle NBS-PMI des Nationalen Statistikamts konzentriert sich primär auf große, oft staatlich geführte Unternehmen und erfasst etwa 3.000 Betriebe. Diese Ausrichtung spiegelt sich in der Unternehmensgrößenverteilung wider: Großunternehmen zeigten im Mai einen PMI von 50,7 Punkten – deutlich über der Expansionsschwelle -, während mittlere Unternehmen mit 47,5 Punkten und kleine Betriebe mit 49,3 Punkten im Kontraktionsbereich verharrten.
Im Gegensatz dazu fokussiert der von Caixin und S&P Global erhobene PMI auf kleinere und mittlere, überwiegend privatwirtschaftlich geführte Unternehmen. Die Stichprobe umfasst etwa 650 Unternehmen, die nach Sektoren und Unternehmensgröße stratifiziert sind, wobei der Schwerpunkt auf exportorientierten und technologiegetriebenen Firmen liegt. Diese methodischen Differenzen sind bewusst gewählt und reflektieren unterschiedliche Segmente der chinesischen Wirtschaft, was zu divergierenden Ergebnissen führt.
Die Berechnungsmethodik folgt bei beiden Indizes internationalen Standards: Der PMI ist ein gewichteter Durchschnitt aus fünf Subindizes – Neue Aufträge (30%), Produktion (25%), Beschäftigung (20%), Lieferzeiten (15%) und Lagerbestände (10%). Werte über 50 signalisieren Expansion, darunter Kontraktion. Trotz identischer Berechnungsgrundlage führen die unterschiedlichen Stichproben zu erheblichen Abweichungen in den Ergebnissen.
Die Mai 2025-Zahlen: Ein dramatischer Absturz
Die Veröffentlichung der Mai-Daten markierte einen Wendepunkt in der chinesischen Wirtschaftsbetrachtung. Der Caixin-PMI fiel unerwartet von 50,4 auf 48,3 Punkte und unterschritt damit die Erwartungen von 50,6 Punkten deutlich. Dr. Wang Zhe von der Caixin Insight Group warnte, dass sich die “Abwärtsspirale verschärft” habe, mit sinkender Nachfrage im In- und Ausland sowie steigenden Handelsspannungen, die den Mittelstand massiv unter Druck setzen.
Besonders alarmierend ist die Entwicklung der Subindizes: Die Produktion schrumpfte erstmals seit 19 Monaten mit der schnellsten Geschwindigkeit seit November 2022. Neue Aufträge gingen mit der schärfsten Rate seit 2022 zurück, während Exportaufträge auf den niedrigsten Stand seit Juli 2023 fielen. Der Personalabbau beschleunigte sich, insbesondere bei Investitionsgüterherstellern, was auf strukturelle Anpassungen hinweist.
Der offizielle NBS-PMI zeigte hingegen eine deutlich moderatere Entwicklung. Mit einem Anstieg von 49,0 auf 49,5 Punkte lag er zwar noch im Kontraktionsbereich, aber deutlich näher an der Stabilitätsmarke. Der Produktionsindex erreichte mit 50,7 Punkten den Expansionsbereich, unterstützt durch einen “Handelskriegswaffenstillstand” und Beijings Bemühungen zur Ankurbelung der Binnennachfrage.
Staatsunternehmen versus Privatwirtschaft: Eine wachsende Kluft
Die divergierenden PMI-Werte reflektieren eine fundamental unterschiedliche Performance zwischen staatlichen und privaten Unternehmen. Staatliche Großkonzerne profitieren von gezielter Unterstützung durch die Regierung, während der private Mittelstand zunehmend unter Druck gerät. Diese Entwicklung ist nicht neu: Bereits in früheren Vergleichen zeigte sich, dass der NBS-PMI aufgrund seines Fokus auf staatlich unterstützte Großunternehmen stabilere Werte ausweist als der auf die Privatwirtschaft konzentrierte Caixin-PMI.
Die Gewinnstatistiken für Januar bis April 2025 verdeutlichen diese Diskrepanz: Private Unternehmen melden zwar ein überraschendes Wachstum von 4,3 Prozent, während staatliche Betriebe um 4,4 Prozent einbrechen. Allerdings liegt die Gewinnmarge privater Unternehmen bei mageren 3,59 Prozent, weit unter den 6,59 Prozent ausländisch finanzierter Firmen. Hohe Kostenquoten von 86,87 Yuan pro 100 Yuan Umsatz und Forderungslaufzeiten von über 71 Tagen deuten auf margenschwaches Wirtschaften und Liquiditätsstress hin.
Die chinesische Regierung hat ihr Wachstumsziel für 2025 bei 5 Prozent bestätigt und das Haushaltsdefizit auf 4 Prozent des BIP angehoben. Diese Maßnahmen zielen jedoch primär auf Großprojekte und staatliche Unternehmen, während der Mittelstand vernachlässigt wird. Die temporäre Zollpause zwischen den USA und China hat keinen spürbaren Produktionsschub ausgelöst, was zeigt, dass hohe Kosten und Unsicherheiten die Auftragslage lähmen.
Die prekäre Lage des chinesischen Mittelstands
Der chinesische Mittelstand, traditionell das Rückgrat der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes, befindet sich in einer zunehmend prekären Situation. Die Caixin-PMI-Daten verdeutlichen die dramatische Lage: sinkende Aufträge, kollabierende Margen und beschleunigter Stellenabbau prägen das Bild. Kleinere Fabriken, oft von kleineren Importeuren beauftragt, leiden unter weiterhin relativ hohen Zöllen sowie steigenden Transportkosten, die teils an Kunden weitergegeben werden, teils die Margen schmälern.
Diese Entwicklung ist Teil eines längerfristigen Trends. Bereits Ende 2024 wurde berichtet, dass der Wohlstand des Mittelstands schwindet: Immobilienpreise fallen, Schulden steigen und der Konsum bleibt gedämpft. Für die chinesische Führung stellt dies nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine politische Herausforderung dar, da der informelle “Gesellschaftsvertrag” – politische Kontrolle gegen wirtschaftlichen Wohlstand – ins Wanken gerät.
Der schwache Konsum, direkter Ausdruck der Vermögensverluste, verstärkt den wirtschaftlichen Druck und untergräbt das Wachstumsziel der Regierung. Ohne nachhaltige Reformen und eine Stärkung des Vertrauens in die finanzielle Zukunft wird es schwierig, den Mittelstand und damit die Wirtschaft insgesamt zu stabilisieren. Die fehlende gezielte Unterstützung wie Steuererleichterungen oder Liquiditätshilfen erhöht den Druck auf den Mittelstand mit spürbaren Risiken für die Konjunktur.
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- Ein Blick auf China offenbart, dass auch diese Wirtschaftsmacht mit Herausforderungen konfrontiert ist
Datenmanipulation oder selektive Darstellung?
Die systematische Divergenz zwischen den beiden PMI-Indizes wirft Fragen zur Transparenz und Glaubwürdigkeit offizieller chinesischer Wirtschaftsdaten auf. Zwei Deutungen bieten sich an: Entweder stabilisiert die NBS die Wahrnehmung durch selektive Datenerhebung – eine Art “kosmetische Makulatur” – oder die Unterschiede reflektieren tatsächlich die divergierende Performance verschiedener Wirtschaftssegmente.
Die Evidenz deutet darauf hin, dass beide Faktoren eine Rolle spielen. Einerseits sind die methodischen Unterschiede real und berechtigt: Große staatliche Unternehmen haben tatsächlich besseren Zugang zu Krediten, staatlichen Aufträgen und politischer Unterstützung. Andererseits scheint die bewusste Fokussierung der offiziellen Statistik auf dieses Segment darauf ausgelegt, ein positiveres Bild der wirtschaftlichen Lage zu vermitteln als die Realität der Privatwirtschaft hergibt.
Die Differenz zwischen dem Leidensdruck des privaten Sektors und der staatlich gestützten Erzählung ist so groß, dass sie eine systematische Verklärung nahelegt. Angesichts der sich häufenden Hinweise auf rückläufige Nachfrage, Preisdruck und Entlassungen im privaten Sektor rückt die Interpretation einer bewussten Verschleierung ins Zentrum der Diskussion. Dies bedeutet nicht notwendigerweise direkte Manipulation der Zahlen, sondern vielmehr eine strategische Gewichtung der Datenerhebung zur Unterstützung des politischen Narrativs.
Internationale Einordnung und Vergleichsperspektiven
Die chinesischen PMI-Entwicklungen stehen im Kontrast zu anderen wichtigen Volkswirtschaften. In der Eurozone stieg der PMI für das verarbeitende Gewerbe kontinuierlich von 45,1 im Dezember 2024 auf 49,4 im Mai 2025, während der PMI für Dienstleistungen von 50,1 auf 49,7 fiel. In den USA fiel der Manufacturing PMI auf 48,5 und verharrt seit März unter der 50er-Marke, während der Services PMI auf 49,9 fiel – das erste Mal seit Juni 2024 unter der Expansionsschwelle.
Diese internationalen Vergleiche verdeutlichen, dass China nicht allein von einer Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe betroffen ist. Allerdings ist die extreme Divergenz zwischen verschiedenen Erhebungen innerhalb desselben Landes ungewöhnlich und wirft spezifische Fragen zur chinesischen Wirtschaftsstruktur und Datentransparenz auf. Die internationale PMI-Methodik wurde entwickelt, um konsistente und vergleichbare Indikatoren zu schaffen, die Wendepunkte im Konjunkturzyklus frühzeitig identifizieren.
Strukturelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Die divergierenden PMI-Werte sind Symptom tieferliegender struktureller Probleme der chinesischen Wirtschaft. Das traditionelle Wachstumsmodell, das auf Investitionen, Exporten und staatlich gelenkten Großprojekten basierte, stößt an seine Grenzen. Der Übergang zu einem konsumbasierten, innovationsgetriebenen Modell erweist sich als schwieriger als erwartet, insbesondere wenn gleichzeitig die Privatwirtschaft unter Druck gesetzt wird.
Die chinesische Führung steht vor dem Dilemma, einerseits staatliche Kontrolle aufrechterhalten zu wollen, andererseits aber auf die Dynamik des privaten Sektors angewiesen zu sein. Die aktuellen Daten zeigen, dass diese Balance nicht erreicht wird: Während staatliche Großunternehmen durch massive Unterstützung stabilisiert werden, erodiert die Basis der Wirtschaft – der innovative und flexible Mittelstand.
Die Sorge vor der “Falle mittlerer Einkommen” – einer längeren Phase stagnierender Wirtschaftsleistung – treibt die chinesische Politik an. Bisherige Maßnahmen konzentrieren sich jedoch auf technologische Entwicklung und Qualifizierung von Arbeitskräften bei Großunternehmen, während der Mittelstand strukturell vernachlässigt wird. Diese einseitige Fokussierung könnte paradoxerweise genau jene Dynamik schwächen, die für nachhaltiges Wachstum notwendig ist.
Warum Chinas offizielle Wirtschaftszahlen nur die halbe Wahrheit zeigen
Die dramatische Divergenz zwischen den chinesischen PMI-Indizes im Mai 2025 ist mehr als ein statistisches Phänomen – sie reflektiert eine fundamentale Verwerfung in der chinesischen Wirtschaftsstruktur. Während der offizielle NBS-PMI durch seine Fokussierung auf staatliche Großunternehmen ein stabilisierendes Narrativ vermittelt, offenbart der Caixin-PMI die prekäre Realität des privaten Mittelstands. Diese systematische Diskrepanz wirft berechtigte Fragen zur Transparenz und Glaubwürdigkeit offizieller Wirtschaftsdaten auf.
Die Entwicklung zeigt die Grenzen einer wirtschaftspolitischen Strategie auf, die staatliche Kontrolle über marktwirtschaftliche Dynamik stellt. Indem China den Fokus auf staatliche Betriebe legt und den privaten Mittelstand vernachlässigt, untergräbt es die Grundlage für eine gesunde wirtschaftliche Zukunft. Der “Gesellschaftsvertrag” zwischen politischer Kontrolle und wirtschaftlichem Wohlstand gerät ins Wanken, wenn große Teile der Wirtschaft – insbesondere der beschäftigungsintensive Mittelstand – unter Druck geraten.
Für internationale Beobachter und Investoren bedeutet dies, dass eine differenzierte Betrachtung der chinesischen Wirtschaftsdaten unerlässlich ist. Die offiziellen Zahlen allein vermitteln ein unvollständiges Bild; erst die Berücksichtigung privater Erhebungen wie des Caixin-PMI ermöglicht eine realistische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage. Die Frage ist nicht, ob die Zahlen manipuliert werden, sondern ob die selektive Darstellung der Realität gerecht wird – und die Antwort fällt zunehmend negativ aus.
Warum zeigen die offiziellen chinesischen Indizes eine stabilere Wirtschaftslage als der Caixin-PMI?
Die offiziellen chinesischen Indizes wie der NBS-PMI zeigen eine stabilere Wirtschaftslage als der privat erhobene Caixin-PMI, weil sie sich in Fokus, Methodik und Stichprobe deutlich unterscheiden:
Fokus auf Großunternehmen und Staatsbetriebe
Der NBS-PMI wird vom Nationalen Statistikamt erhoben und konzentriert sich vor allem auf große, oft staatlich geführte Unternehmen. Diese Firmen profitieren von staatlicher Unterstützung, etwa durch Subventionen, bevorzugten Zugang zu Krediten und staatliche Aufträge. Dadurch sind sie weniger anfällig für kurzfristige wirtschaftliche Schwankungen und können Krisen besser abfedern.
Abbildung staatlicher Stabilitätspolitik
Der NBS-PMI reflektiert stärker die von der Regierung gewünschte wirtschaftliche Stabilität. Er zeigt daher weniger Volatilität und signalisiert häufig eine „managebare“ Konjunktur, selbst wenn Teile der Wirtschaft – insbesondere der private Mittelstand – bereits unter Druck geraten.
Caixin-PMI als Spiegel des Mittelstands
Der Caixin-PMI wird von einem privaten Anbieter in Zusammenarbeit mit S&P Global erhoben und fokussiert sich auf kleine und mittlere, privatwirtschaftlich geführte Unternehmen. Diese sind stärker von Marktschwankungen, globalen Handelsbedingungen und Kostensteigerungen betroffen. Der Caixin-PMI reagiert deshalb sensibler auf reale Probleme wie sinkende Aufträge, Margenschwund und Personalabbau im Mittelstand.
Segmentierung und selektive Datenerhebung
Die methodische Segmentierung der offiziellen Statistik sorgt dafür, dass die stabileren staatlichen Großunternehmen das Gesamtbild dominieren. So entsteht ein Eindruck von Stabilität, obwohl der Mittelstand – das Rückgrat der chinesischen Wirtschaft – mit deutlich größeren Problemen kämpft.
NBS versus Caixin PMI: Der versteckte Kampf zwischen Chinas Staatskonzernen und dem privaten Mittelstand
Der NBS-PMI vermittelt durch seinen Fokus auf staatlich gestützte Großunternehmen und die politische Ausrichtung auf Stabilität ein positiveres Bild der Wirtschaftslage. Der Caixin-PMI hingegen bildet die realen Herausforderungen des privaten Sektors ab und zeigt die wachsende Fragilität des Mittelstands deutlicher auf.
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Xpert-Kommentar: Chinas Angst vor dem Gesichtsverlust und die „halbe Wahrheit“ der Wirtschaftszahlen
1. Angst vor dem Gesichtsverlust – innenpolitisch wie außenpolitisch
China hat ein großes Interesse daran, Schwäche sowohl gegenüber der eigenen Bevölkerung als auch international nicht offen zu zeigen. Das jahrzehntelange, beeindruckende Wirtschaftswachstum war ein zentrales Legitimationsinstrument der Kommunistischen Partei. Ein Nachlassen des Wachstums könnte nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung in die Führung erschüttern, sondern auch Kritiker bestärken, die schon lange vor strukturellen Problemen und der Intransparenz der chinesischen Wirtschaftspolitik gewarnt haben. Die Partei fürchtet, dass wirtschaftliche Schwäche zu Forderungen nach mehr politischer Teilhabe führen könnte – ein Szenario, das sie unbedingt vermeiden will.
2. Warum die offiziellen Wirtschaftszahlen nur die halbe Wahrheit zeigen
Die offiziellen chinesischen Wirtschaftsdaten werden seit Jahren von Experten kritisch betrachtet. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die Zahlen geschönt oder zumindest selektiv veröffentlicht werden, um das Bild einer stabilen und wachsenden Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Selbst innerhalb Chinas werden Stimmen, die auf Probleme oder Widersprüche hinweisen, zensiert oder mundtot gemacht. Die Statistikbehörden stehen unter politischem Druck, die von der Parteiführung vorgegebenen Wachstumsziele zu erreichen – und liefern entsprechend „patriotische“ Zahlen ab. Das hat dazu geführt, dass die Glaubwürdigkeit der offiziellen Daten in den letzten Jahren weiter gesunken ist.
3. Unterschied zwischen offiziellen Indizes und Caixin-PMI
Die Diskrepanz zwischen den offiziellen chinesischen Einkaufsmanagerindizes (PMI) und dem privat erhobenen Caixin-PMI ist ein weiteres Indiz für die Intransparenz. Der staatliche PMI basiert vor allem auf großen, meist staatlichen Unternehmen und suggeriert oft eine stabilere Lage. Der Caixin-PMI hingegen befragt vor allem kleinere, private Unternehmen und zeigt regelmäßig ein deutlich düstereres Bild – mit sinkenden Aufträgen, schrumpfenden Margen und Entlassungen im Mittelstand. Während der offizielle Index die wirtschaftlichen Schwierigkeiten kaschiert, bildet der Caixin-PMI die Realität des privaten Sektors ab, der das Rückgrat der chinesischen Wirtschaft ist, aber besonders unter den aktuellen Problemen leidet.
4. Politische Kontrolle und Datenkosmetik
Unter Xi Jinping hat sich die politische Kontrolle über wirtschaftliche Berichterstattung und Statistik massiv verschärft. Daten werden als Politikum behandelt, kritische Analysen werden unterdrückt, und die Veröffentlichung von Zahlen, die nicht ins Narrativ passen, wird eingeschränkt. Das Ziel: Die Partei soll als handlungsfähig und erfolgreich erscheinen, um innenpolitische Stabilität zu sichern und außenpolitisch Stärke zu demonstrieren.
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