Bitte darüber nochmal nachdenken: Die vergessene Achillesferse der europäischen Verteidigung

Wenn Hightech nicht satt macht: Europas gefährliche Verteidigungslücke

Die Europäische Volkspartei hat Ende Oktober 2025 auf ihrem Gipfeltreffen in Brüssel ein ambitioniertes Verteidigungskonzept vorgelegt, das Europa bis zum Jahr 2030 gegen die anhaltende russische Bedrohung wappnen soll. Mit vier großangelegten Vorzeigeprojekten 🔵 der Europäischen Drohnenabwehr-Initiative, 🔵 der Überwachung der östlichen Flanke, 🔵 dem Europäischen Luftschild und 🔵 dem Europäischen Weltraumschutz skizziert das Strategiepapier eine umfassende militärische Antwort auf die veränderte Sicherheitslage. Die Gesamtkosten dieser Aufrüstungsoffensive werden auf bis zu 800 Milliarden Euro bis 2030 geschätzt, wobei die Verteidigungsausgaben der Europäischen Union von derzeit rund 392 Milliarden Euro jährlich bis 2035 auf über 800 Milliarden verdoppelt werden sollen. Diese Zahlen beeindrucken durch ihre schiere Größenordnung. Europa nimmt die militärische Zeitenwende ernst und reagiert auf die dauerhafte Bedrohung durch Russland mit einer historischen Investitionsoffensive in Rüstung und Technologie. Doch bei aller Bewunderung für die technische Präzision der Planungen offenbart sich eine fundamentale Lücke, die symptomatisch für das strategische Denken europäischer Sicherheitspolitiker ist: Die Versorgung der Zivilbevölkerung im Verteidigungsfall wird bestenfalls am Rande erwähnt, aber nirgendwo als zentrales strategisches Ziel definiert. Dabei ist gerade dies der Kern jeder ernsthaften Verteidigungsplanung.