+++ Wohin die 17,50 Euro Rundfunkbeitrag fließen +++ Die Rundfunkgebühr in Zahlen +++ 2017: Rundfunkbeitrag soll deutlich steigen +++ Deutsche wollen auch auch über Rundfunkbeitrag abstimmen +++ Ertrag aus Rundfunkbeiträgen bleibt konstant +++
Wohin die 17,50 Euro Rundfunkbeitrag fließen
17,50 Euro zahlt jeder Haushalt in Deutschland (mit wenigen Ausnahmen) für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Land. Finanziert werden davon, neben ARD, ZDF und Dradio auch die Landesmedienanstalten, die Aufsichtsbehörde für den privaten Rundfunk und Telemedien hierzulande. Wie sich der Beitrag auf die einzelnen Institutionen verteilt, zeigt die Grafik. Mit 8,39 Euro entfällt der größte Anteil auf die ARD Landesrundfunkanstalten. Weitere 3,92 Euro werden für ARD Gemeinschaftsaufgaben verwendet. Das ZDF erhält 4,36 Euro, Dradio erhält 0,50 Euro und 0,33 Euro gehen an die Landesmedienanstalten, wie Daten der ARD zeigen, die sich auf die durchschnittliche Verwendung in den Jahren 2016/2017 beziehen.
Die Rundfunkgebühr in Zahlen
Künftig könnte der Rundfunkbeitrag auf über 18,50 Euro steigen. Derzeit zahlt jeder Haushalt 17,50 Euro für die Versorgung mit öffentlich-rechtlichem Radio und Fernsehen. Der Beitragsservice führt insgesamt 44,7 Millionen Konten, die zusammengenommen jährlich über acht Milliarden Euro in die Kassen der Sender spülen. Größte Nutznießer sind ARD und ZDF.
2017: Rundfunkbeitrag soll deutlich steigen
Im April 2016 hatte die Kommission für den Finanzbedarf der öffentlich-rechtlichen Sender (KEF) noch empfohlen, den Rundfunkbeitrag um 30 Cent senken. Mittlerweile kalkuliert die KEF anders. Kommissions-Chef Heinz Fischer-Heidlberger sagte dem MDR, dass er von einer Beitragssteigerung um mehr als einen Euro ausgeht. Als Grund für diese Entwicklung führt Fischer-Heidlberger steigende Kosten – u.a. für Mediatheken und Telemedien – an. Gegenwärtig spült der Beitragsservice jährlich über acht Milliarden Euro in die Kassen der Sender.
Rundfunkbeitrag steigt 2021 um 86 Cent – Bild: Statista
Deutsche wollen auch auch über Rundfunkbeitrag abstimmen
In der Schweiz haben sich die Bürger gerade in einer Volksabstimmung klar gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ausgesprochen. Derweil würden die Deutschen auch gerne über die Finanzierung ihres öffentlich-rechtlichen Rundfunks abstimmen, wie eine aktuelle Umfrage von YouGov zeigt. 76 Prozent der Befragten sind für eine direkte Abstimmung darüber, ob es den Rundfunkbeitrag in Deutschland weiterhin geben sollte. Wichtigster Grund für eine Abschaffung ist die Beitragshöhe. Andere finden ihre Interessen oder Meinungen im Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht wieder. Falls es doch beim Beitrag bleibt, halten 74 Prozent der Befragten einen Beitrag von maximal zehn Euro für angemessen.
Deutsche wollen auch über Rundfunkbeitrag abstimmen – Bild: Statista
Ertrag aus Rundfunkbeiträgen bleibt konstant
Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag (bis 2012 GEZ) waren 2017 nahezu konstant im Vergleich zum Vorjahr. 7,97 Milliarden Euro Ertrag vermeldet der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio – ein leichter Rückgang um 0,05 Prozent. Wie die Grafik von Statista zeigt, sind die Einnahmen seit 2005 kontinuierlich gestiegen und lagen 2014/15 bei über acht Milliarden Euro. Insgesamt verzeichnete der Beitragsservice für 2017 45 Millionen Beitragskonten, davon waren gut 39 Millionen Wohnungen. Die restlichen Konten setzen sich zusammen aus Betrieben, Hotels oder Ferienwohnungen und Kfz.
Ertrag aus Rundfunkbeiträgen bleibt konstant – Bild: Statista