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Google unter Druck: Verlust von Suchanfragen an ChatGPT und sinkende Marktanteile in Deutschland (unter 74 Prozent)

Google unter Druck: Verlust von Suchanfragen an ChatGPT und sinkende Marktanteile in Deutschland (unter 74 Prozent)

Google unter Druck: Verlust von Suchanfragen an ChatGPT und sinkende Marktanteile in Deutschland (unter 74 Prozent) – Bild: Xpert.Digital

Marktwandel: Warum Google in Deutschland Marktanteile verliert - Ist der Zenit des Suchriesen überschritten?

Google unter Druck: Verlust von Suchanfragen an ChatGPT und sinkende Marktanteile in Deutschland

Google räumt erstmals offiziell ein, dass ChatGPT dem Suchmaschinenriesen Marktanteile abnimmt, während gleichzeitig der Desktop-Marktanteil in Deutschland auf unter 74 Prozent gesunken ist. Diese Entwicklung deutet auf eine langsame aber stetige Verschiebung in der digitalen Suchlandschaft hin, auch wenn Google insgesamt weiterhin klar dominiert. Die Verluste betreffen bisher hauptsächlich nicht-kommerzielle Bereiche, könnten aber langfristig das Kerngeschäft von Google herausfordern.

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Googles Eingeständnis: Verlust von Suchanfragen an ChatGPT

Ein hochrangiger Google-Manager hat nun offiziell bestätigt, was Branchenexperten bereits vermuteten: ChatGPT gewinnt auf Kosten von Google Nutzer. Sissie Hsiao, Vice President und General Manager für Gemini Apps und Google Assistant, räumte in einem Bericht auf “The Information” ein, dass ChatGPT vor allem Suchanfragen aus den Bereichen “Hausaufgaben und Mathematik” von Google abgezogen habe. Diese Zugabe ist bemerkenswert, da Google bisher stets die Überlegenheit seiner Suchmaschine betont hatte.

Allerdings relativierte Hsiao die wirtschaftliche Bedeutung dieser Verluste. Solche Suchanfragen würden nicht für große Anzeigenumsätze sorgen – ein wichtiges Kriterium für Google, da Suchanzeigen nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle des Unternehmens darstellen. Konkret betonte sie: “Bisher haben wir keine Kannibalisierung von kommerziellen Anfragen oder [Anfragen mit] kommerzieller Absicht gesehen”. Dies deutet darauf hin, dass Google sein Kerngeschäft derzeit nicht in Gefahr sieht.

Dennoch könnte sich diese Situation ändern. Mit der neuen Checkout-Möglichkeit in ChatGPT könnte die Plattform bald auch für Shopping und E-Commerce attraktiver werden, was langfristig auch kommerzielle Suchanfragen betreffen könnte.

Wachstum von ChatGPT und seine Bedeutung

Die aktiven Nutzer von ChatGPT steigen kontinuierlich. Von 100 Millionen wöchentlich aktiven Nutzern im November 2023 ist die Zahl auf beeindruckende 400 Millionen im Februar 2025 angewachsen. Als direkter Vergleich: ChatGPT hat etwa 160 Millionen täglich aktive Nutzer, während Googles KI-Tool Gemini nur auf etwa 35 Millionen kommt.

Trotz dieses beeindruckenden Wachstums bleibt Google Search mit über 2 Milliarden monatlich aktiven Nutzern und etwa 1,5 Milliarden täglich aktiven Nutzern der unangefochtene Marktführer. Google verzeichnete 2024 mehr als 5 Billionen Suchanfragen, das entspricht etwa 14 Milliarden Anfragen pro Tag und einem Marktanteil von über 93 Prozent.

Sinkende Marktanteile in Deutschland

Besonders auffällig ist die Entwicklung in Deutschland, wo Googles Marktanteil auf dem Desktop-Markt kontinuierlich sinkt. Laut aktuellen Zahlen von StatCounter betrug der Marktanteil im März 2025 nur noch 73,88 Prozent. Dies stellt einen signifikanten Rückgang dar und ist ein Indikator für die langsame Erosion von Googles Marktdominanz, zumindest im Desktop-Segment.

Der Hauptprofiteur dieser Entwicklung ist Microsoft Bing, das seinen Marktanteil in Deutschland auf 16,71 Prozent ausbauen konnte. Weitere Suchmaschinen spielen mit deutlich geringeren Anteilen eine untergeordnete Rolle: Yahoo! erreicht 3,55 Prozent, DuckDuckGo 2,19 Prozent und YANDEX 1,76 Prozent.

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Unterschiedliche Entwicklung auf verschiedenen Plattformen

Interessanterweise zeigt sich auf Mobilgeräten ein völlig anderes Bild. Hier hält Google in Deutschland weiterhin einen dominanten Marktanteil von über 90 Prozent. Diese Diskrepanz lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:

  1. Viele Smartphones basieren auf Googles Betriebssystem Android
  2. Google hat einen lukrativen Deal mit Apple, der Google als Standard-Suchmaschine auf iPhones setzt
  3. Die Nutzungsgewohnheiten auf Mobilgeräten begünstigen schnelle, direkte Suchabfragen

Auf weltweiter Ebene zeigt sich ein ähnliches Muster: Im Desktop-Suchmaschinenmarkt weltweit war Google im März 2025 mit einem Marktanteil von 79,1 Prozent Marktführer, während der mobile Marktanteil bei beeindruckenden 94 Prozent lag.

Wandel der Suchgewohnheiten und neue Konkurrenz

Eine aktuelle Studie von SEMrush zeigt eine interessante Entwicklung: Einige Websites erhalten inzwischen mehr Besuche über ChatGPT als über Google. Dies betrifft besonders Branchen wie Online-Services, Bildung und Massenmedien. Dabei geht es oft nicht nur um die reine Besucherzahl, sondern um Sichtbarkeit und Markenwahrnehmung.

Die Art und Weise, wie Menschen nach Informationen suchen, verändert sich grundlegend. Anders als bei Google lassen sich etwa 70 Prozent der Prompts bei ChatGPT nicht ohne Weiteres in die klassischen Such-Kategorien “Information”, “Navigation” und “Transaktion” einordnen. Die KI-gestützte Kommunikation schafft neue Nutzungsszenarien, die über die traditionelle Suchfunktion hinausgehen.

Unterschiedliche Stärken und Schwächen

Google und ChatGPT haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, die ihre jeweilige Marktposition beeinflussen:

  1. ChatGPT bietet direkte, konversationelle Antworten ohne Werbung und Ablenkung
  2. Google profitiert von seiner Infrastruktur und jahrzehntelanger Erfahrung in der Informationsbereitstellung
  3. ChatGPT verbraucht mit 2,9 Wattstunden pro Anfrage fast das Zehnfache einer Google-Suchanfrage (0,3 Wattstunden)
  4. Google hat einen enormen Verteilungsvorteil durch die Integration in zahlreiche Plattformen und Geräte

Ende 2024 hat ChatGPT mit seiner neuen Suchfunktionalität einen direkten Angriff auf Googles Kerngeschäft gestartet. Diese Funktion bietet Echtzeitzugriff auf Webinformationen und liefert konversationelle Antworten mit direkten Zitaten – ein Format, das besonders für jüngere Nutzer attraktiv ist.

Reaktionen und Strategien von Google

Google hat seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 intensiv daran gearbeitet, den Vorsprung von OpenAI einzuholen. Das Unternehmen entwickelte eilig eigene KI-Suchwerkzeuge wie “Lens” und integrierte KI-Funktionen in seine bestehende Suchmaschine.

Der Weg war jedoch nicht ohne Rückschläge. Alphabet, Googles Muttergesellschaft, verlor 2023 etwa 100 Milliarden Dollar an Marktwert, nachdem sein Chatbot Bard (später in Gemini umbenannt) fehlerhafte Informationen in einem Werbevideo verbreitet hatte. Diese Episode verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Integration von KI in Suchmaschinen verbunden sind.

Google spielt seinen größten Trumpf aus: Die enorme Reichweite seiner Suchmaschine. Während ChatGPT eine eigenständige App ist, die aktiv heruntergeladen und geöffnet werden muss, sind Googles KI-Funktionen direkt in die Suche integriert, die täglich von 1,5 Milliarden Menschen genutzt wird.

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Zukunft der Suche: Content-Strategien für KI-Systeme

Die Entwicklung des Suchmaschinenmarktes steht an einem Wendepunkt. KI-gestützte Dienste wie ChatGPT verändern die Art und Weise, wie Menschen nach Informationen suchen, während traditionelle Suchmaschinen versuchen, sich anzupassen und ihre Dominanz zu wahren.

Sollte Google, wie vom US-Justizministerium gefordert, zerschlagen werden und sich beispielsweise vom Chrome-Browser trennen müssen, könnte dies zu einem weiteren Rückgang des Marktanteils führen. Auch die wachsende Bedeutung von KI-Agenten könnte die Suchlandschaft durcheinanderbringen.

Für Websites und Content-Ersteller bedeutet diese Entwicklung, dass sie nicht mehr nur für Google optimieren sollten. Die Sichtbarkeit in KI-Systemen wie ChatGPT wird zunehmend wichtiger. Für mehr Sichtbarkeit in ChatGPT wird empfohlen, mit den eigenen Inhalten möglichst vielseitig präsent zu sein.

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Google, ChatGPT und die Zukunft der Suche: Was Nutzer jetzt wissen müssen

Die aktuellen Entwicklungen deuten auf eine Evolution des Suchmarktes hin, nicht auf eine Revolution. Google verliert zwar langsam Marktanteile, bleibt aber mit großem Abstand Marktführer. ChatGPT und ähnliche KI-Dienste ergänzen traditionelle Suchmaschinen, ersetzen sie aber nicht vollständig.

Der von Google eingeräumte Verlust von Suchanfragen an ChatGPT ist ein bedeutsamer Indikator für einen beginnenden Wandel, der jedoch differenziert betrachtet werden muss. Die betroffenen Anfragen sind bisher hauptsächlich nicht-kommerzieller Natur und haben daher begrenzte wirtschaftliche Auswirkungen auf Google.

Die sinkenden Desktop-Marktanteile in Deutschland zeigen, dass Nutzer zunehmend bereit sind, Alternativen zu Google auszuprobieren. Dennoch bleibt Google dank seiner Dominanz auf Mobilgeräten und seiner tiefen Integration in das digitale Ökosystem in einer starken Position.

Für Nutzer bedeutet diese Entwicklung eine größere Auswahl und potenziell bessere Sucherlebnisse durch den verstärkten Wettbewerb. Unternehmen und Content-Ersteller müssen ihre Strategien anpassen und neben der traditionellen Suchmaschinenoptimierung auch die Sichtbarkeit in KI-Systemen berücksichtigen.

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