Veröffentlicht am: 17. März 2025 / Update vom: 17. März 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Trotz KI-Boom: Google verzeichnet deutliches Wachstum bei Suchanfragen – ChatGPT Anteil etwa 0,27 Prozent – Bild: Xpert.Digital
Überraschung: Google Suche wächst trotz KI-Konkurrenz
Google-Suche: KI-Tools als Ergänzung, nicht Konkurrenz?
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass KI-basierte Suchwerkzeuge wie ChatGPT oder Perplexity dem Suchmaschinenriesen Google Marktanteile abnehmen könnten, zeigen aktuelle Studien einen klaren gegenläufigen Trend: Die Anzahl der Google-Suchanfragen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Daten widerlegen die These, dass traditionelle Suchmaschinen durch KI-Tools verdrängt werden, und offenbaren vielmehr eine sich verändernde Such-Landschaft, in der beide Ansätze koexistieren und einander ergänzen.
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Das erstaunliche Wachstum von Google
Aktuelle Zahlen belegen ein beeindruckendes Wachstum bei Google. Laut einer umfassenden Studie von Sparktoro stieg die Zahl der Suchanfragen bei Google zwischen 2023 und 2024 um beachtliche 21,64 Prozent. Rand Fishkin, Gründer von Sparktoro, bezeichnete diesen Anstieg als “bemerkenswert für ein bereits ausgereiftes Produkt”. Besonders die klassische Websuche trug zu diesem Wachstum bei, während es bei Shopping- und Video-Suchen leichte Rückgänge gab.
Google selbst hat kürzlich in einem Blogbeitrag bekanntgegeben, dass die Suchmaschine mehr als 5 Billionen Suchanfragen pro Jahr beantwortet, was etwa 13,7 Milliarden Suchanfragen pro Tag entspricht. Diese Zahlen unterstreichen die nach wie vor dominierende Stellung von Google im Suchmaschinenmarkt.
Nutzungsverhalten bei Google-Suchen
Eine detaillierte Analyse des Nutzerverhaltens zeigt interessante Muster. Eine Studie von Sparktoro und Datos zum US-Markt ergab, dass sich die Google-Nutzer in drei etwa gleich große Gruppen einteilen lassen:
- 34 Prozent der Nutzer führen mehr als 100 Suchanfragen pro Monat durch
- 36 Prozent suchen zwischen 21 und 100 Mal monatlich
- 30 Prozent stellen nur 1 bis 20 Suchanfragen pro Monat
Die durchschnittliche Anzahl der monatlichen Suchanfragen liegt bei 126 pro Nutzer, wobei der Median bei 53 Anfragen liegt. Diese Diskrepanz erklärt sich durch eine Gruppe besonders aktiver Nutzer, die den Durchschnittswert nach oben zieht.
KI-Suchtools im Vergleich zu Google
Während ChatGPT und andere KI-gestützte Suchtools in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erhalten haben, bleiben sie in Bezug auf die Nutzerzahlen weit hinter Google zurück.
Nutzung von KI-Suchtools
Trotz des Hypes um KI-basierte Suchalternativen nutzt nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Internetnutzer diese Werkzeuge als primäre Informationsquelle. Eine Semrush-Studie zeigt, dass lediglich jeder zehnte Internetnutzer im ersten Schritt einer Online-Suche ein KI-Tool verwendet. Eine weitere Untersuchung von Sonata Insights fand heraus, dass im Mai 2024 nur 16,45 Prozent der traditionellen Suchmaschinen-Nutzer auch eine KI-Plattform nutzten.
Bei der Nutzung von KI-Suchtools liegt ChatGPT mit einem Nutzeranteil von über 20 Prozent deutlich an der Spitze. Andere Angebote wie Google Gemini, Microsoft Copilot, Claude und Perplexity liegen alle unter 5 Prozent Marktanteil.
Die beeindruckende Größenordnung des Unterschieds
Die Größenordnung des Unterschieds zwischen Google und KI-Suchmaschinen ist bemerkenswert. Während Google täglich etwa 13,7 Milliarden Suchanfragen bearbeitet, kommt ChatGPT auf etwa 37,5 Millionen Suchanfragen pro Tag – das entspricht nur etwa 0,27 Prozent der Google-Anfragen.
Um diesen Unterschied zu verdeutlichen: Laut den Daten von Sparktoro erhielt Google im Jahr 2024 etwa 373-mal so viele Suchanfragen wie ChatGPT. Selbst der erfolgreiche KI-Anbieter Perplexity, der ein beeindruckendes Wachstum verzeichnete und seine Nutzerbasis im vergangenen Jahr um das 3,4-fache steigerte, liegt mit seinen Suchanfragen im Mai 2024 immer noch fast 2.400-mal unter denen von Google.
Die Koexistenz von traditioneller Suche und KI
Die Zahlen deuten darauf hin, dass KI-Tools klassische Suchmaschinen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die meisten Nutzer greifen regelmäßig auf Google zurück, selbst wenn sie auch KI-Tools verwenden.
Veränderte Suchanfragen
Die Art und Weise, wie Nutzer suchen, verändert sich jedoch. Suchanfragen werden zunehmend konversationeller – Nutzer formulieren ihre Fragen natürlicher, anstatt nur Keywords einzugeben. Dies ist eine Entwicklung, die durch die Interaktion mit KI-Assistenten wie ChatGPT gefördert wird.
Google integriert selbst KI
Google reagiert auf die veränderten Nutzererwartungen, indem es selbst KI-Funktionen in seine Suchergebnisse integriert. Mit Funktionen wie AI Overviews und dem AI Mode versucht Google, den Nutzern direkte Antworten zu liefern, ohne dass diese verschiedene Webseiten besuchen müssen.
Eine Studie von Authoritas kam zu dem Ergebnis, dass bei 86,8 Prozent aller untersuchten Suchanfragen KI-generierte Ergebnisse gegenüber klassischen organischen Suchergebnissen bevorzugt wurden. Dies zeigt, dass KI-basierte Antworten bereits eine wichtige Rolle in der Google-Suche spielen.
Herausforderungen bei der KI-Integration
Die Integration von KI in die Suchergebnisse ist jedoch nicht ohne Probleme. Laut einer Studie von SE Ranking hat Google seine KI-Suchergebnisse zeitweise zurückgefahren, nachdem es Probleme mit fragwürdigen und irreführenden Antworten gab. Ein bekanntes Beispiel war eine KI-generierte Antwort, die vorschlug, Kleber als Pizzazutat zu verwenden, damit der Käse nicht verrutscht.
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Auswirkungen auf Websites und SEO
Die Zunahme von Google-Suchanfragen bedeutet nicht zwangsläufig mehr Traffic für Websites. Ein bedeutender Trend ist die Zunahme von “Zero-Click-Suchen”, bei denen Nutzer ihre Informationen direkt aus den Suchergebnissen erhalten, ohne auf externe Websites zu klicken.
Veränderungen im Nutzerverhalten
Die Semrush-Studie zeigt, dass KI-generierte Snippets und direkte Antworten in der Google-Suche die Notwendigkeit verringern, auf Websites zu klicken. Eine Untersuchung von Seer Interactive ergab, dass organische Suchergebnisse durch KI-Antworten einen Rückgang der Klickrate von 70 Prozent erlitten, während bezahlte Anzeigen einen Rückgang von 12 Prozent verzeichneten.
SEO-Strategien anpassen
Für Website-Betreiber und SEO-Experten bedeutet dies, dass sie ihre Strategien anpassen müssen. Eine Studie zeigte, dass Webseiten, die nicht in den AI Overviews genannt werden, Nachteile in der Suche haben können. Die Optimierung für KI-generierte Antworten wird daher zunehmend wichtiger.
Ausblick auf die Zukunft der Suche
Die Zukunft der Online-Suche wird wahrscheinlich durch eine Kombination aus traditionellen Suchmethoden und KI-gestützten Ansätzen geprägt sein. Google-CEO Sundar Pichai hat erklärt, dass “die Suche sich im Jahr 2025 grundlegend ändern” werde.
Kontinuierlicher Wandel statt Revolution
Die Veränderung der Google-Suche scheint eher als kontinuierlicher Wandel stattzufinden als als plötzliche Revolution. Google fügt nach und nach neue KI-generierte Features hinzu, wie etwa KI-ermittelte Restaurantergebnisse, Zusammenstellungen von lokalen Veranstaltungen und KI-erzeugte Zusammenfassungen.
Regionale Unterschiede
Es zeichnen sich auch regionale Unterschiede in der Entwicklung ab. Viele der neuen KI-Features von Google sind in Europa noch nicht verfügbar, was darauf hindeutet, dass die Google-Suche in Europa in Zukunft möglicherweise anders aussehen wird als in anderen Teilen der Welt, insbesondere in den USA.
Google bleibt unangefochten: KI als Ergänzung, nicht Ersatz
Die aktuellen Daten widerlegen eindeutig die These, dass KI-Tools wie ChatGPT Google als dominierende Suchmaschine ablösen könnten. Stattdessen zeigt sich ein deutliches Wachstum bei Google-Suchanfragen, während KI-Tools eher als Ergänzung denn als Ersatz genutzt werden.
Die Zukunft der Suche liegt vermutlich in einer hybriden Landschaft, in der traditionelle Suchmaschinen KI-Funktionen integrieren, während spezialisierte KI-Tools für bestimmte Arten von Anfragen genutzt werden. Für Website-Betreiber und Marketingexperten bedeutet dies, dass sie sowohl für klassische Suchmaschinen als auch für KI-basierte Antworten optimieren müssen, um ihre Sichtbarkeit zu maximieren.
Die Studie von Sparktoro zeigt, dass wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen. Mit einem Wachstum von über 20 Prozent in einem Jahr ist Google keineswegs auf dem absteigenden Ast, sondern passt sich erfolgreich an die neue KI-Ära an und bleibt die zentrale Anlaufstelle für Online-Informationen.
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