
Aleph Alpha übernimmt Semantik-Spezialisten Thingsthinking: Strategische Erweiterung im KI-Bereich – Bild: Xpert.Digital
Aleph Alpha stärkt souveräne KI mit Übernahme von Thingsthinking
Aleph Alpha vereint Kräfte mit Thingsthinking für innovative KI-Plattform
Das deutsche KI-Unternehmen Aleph Alpha hat die Übernahme des Karlsruher Sprachsoftware-Spezialisten Thingsthinking bekanntgegeben, um sein Angebot im Bereich souveräner KI-Lösungen insbesondere für Kunden aus der Industrie und der Finanzwirtschaft zu erweitern. Die strategische Akquisition zielt darauf ab, die semantischen Textverarbeitungsfähigkeiten von Thingsthinking in die PhariaAI-Plattform von Aleph Alpha zu integrieren.
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Details der Übernahme
Aleph Alpha, das Heidelberger KI-Unternehmen, hat am 24. April 2025 offiziell die Übernahme von Thingsthinking bekanntgegeben. Bei der Transaktion handelt es sich um ein sogenanntes “Acqui-Hire”, ein Begriff, der sich aus den englischen Wörtern “acquire” (übernehmen) und “hire” (einstellen) zusammensetzt und eine Übernahme bezeichnet, bei der vor allem das Know-how der Beschäftigten im Fokus steht.
Die Verträge sollen bereits in der Woche vor Ostern unterzeichnet worden sein, wobei die offizielle Bekanntgabe erst später erfolgte. Nach Informationen einer mit der Angelegenheit vertrauten Person hat Aleph Alpha für die Übernahme einen einstelligen Millionenbetrag gezahlt. Für Aleph Alpha ist dies bereits die zweite Unternehmensübernahme nach dem Berliner KI-Start-up Lengoo.
Die beteiligten Unternehmen und ihre Technologien
Aleph Alpha: Deutschlands größter KI-Entwickler
Aleph Alpha positioniert sich als Deutschlands größter Entwickler Künstlicher Intelligenz für Behörden und Unternehmen. Das 2019 gegründete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung souveräner KI-Lösungen spezialisiert, mit denen Unternehmen und Behörden ihre Prozesse automatisieren können, ohne dabei die Kontrolle über ihre Daten zu verlieren. Im Mittelpunkt des Angebots steht die Plattform PhariaAI, die die Entwicklung, den Betrieb und die Skalierung generativer KI-Anwendungen ermöglicht.
Das Unternehmen wirbt insbesondere mit dem Versprechen der “Souveränität”, was bedeutet, dass Kunden Herren über ihre eigenen Daten bleiben und eigenständige KI-Kompetenz entwickeln können. Zu den bekanntesten Kunden von Aleph Alpha gehört die Bundesagentur für Arbeit.
Thingsthinking: Spezialist für semantische Textverarbeitung
Thingsthinking wurde 2017 als Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) von Sven Körner, Mathias Landhäußer, Georg Müller und Abdelmalik El Guesaoui gegründet. Das Unternehmen hat sich auf natürliche Sprachverarbeitung mittels Künstlicher Intelligenz spezialisiert und konnte 2021 in einer Finanzierungsrunde rund 4,5 Millionen Euro einsammeln, unter anderem vom Wagniskapitalgeber Earlybird, der auch an Aleph Alpha beteiligt ist.
Das Hauptprodukt von Thingsthinking ist die Software “Semantha”, die auf Semantik spezialisiert ist und die Bedeutung von Texten unabhängig von der konkreten Wortwahl erfassen kann. “Unsere Software versteht natürliche Sprache unabhängig von der Wortwahl. Sie ist in der Lage, große Mengen Text zu lesen und findet gesuchte Inhalte, ganz gleich wie diese formuliert wurden”, erklärte Thingsthinking-Gründer Sven Körner in einem früheren Interview.
Die Software wird unter anderem in der Vertragsprüfung, im Anforderungsmanagement und in der technischen Dokumentation eingesetzt. Zu den Kunden zählen nach Unternehmensangaben Firmen aus der Automobilindustrie, der Chemiebranche sowie aus Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, darunter BASF, Hella und HDI.
Strategische Gründe für die Übernahme
Der Zusammenschluss verfolgt mehrere strategische Ziele. Laut der offiziellen Mitteilung von Aleph Alpha soll die Übernahme helfen, “das Angebot im Bereich unternehmensspezifischer, souveräner KI insbesondere für Kunden aus der Industrie und der Finanzwirtschaft weiter auszubauen”. Die KI-Software und das Team von Thingsthinking würden das Portfolio des KI-Start-ups “ideal ergänzen”.
Christopher Kränzler, Vice President Product bei Aleph Alpha und ehemaliger Gründer von Lengoo, betont, dass die Fähigkeiten und Branchenexpertise von Thingsthinking Aleph Alphas Potenzial erweitern, “Kunden in Industrie und Finanzdienstleistungen beim KI-gestützten Wandel ihrer Prozesse zu unterstützen”. Ziel sei es, Organisationen den Einsatz generativer KI in regulierten, datenintensiven Bereichen zu ermöglichen.
Die Übernahme stärkt auch die Position von Aleph Alpha im Wettbewerb mit internationalen KI-Anbietern, da das Unternehmen sein Technologieportfolio durch die Ergänzung mit der semantischen Textverarbeitungstechnologie von Thingsthinking erweitert.
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Integration und Zukunftspläne
Durch die Integration der Semantha-Plattform in Aleph Alphas PhariaAI-Lösung sollen textbasierte Arbeitsprozesse automatisiert werden können, bei gleichzeitiger Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Aleph Alpha kündigte an, bestehenden Kunden von Thingsthinking künftig auch den Zugriff auf das eigene KI-Betriebssystem PhariaAI sowie die Pharia Industrial Suite zu ermöglichen.
Die Systeme sollen sowohl in der Cloud als auch lokal betrieben werden können, wobei die Datenhoheit laut Aleph Alpha vollständig bei den Unternehmen verbleibt. Dies steht im Einklang mit Aleph Alphas Fokus auf Datensouveränität und -sicherheit.
Die leistungsstarken Textanalysen von Semantha sollen komplexe, datenintensive Prozesse wie das Anforderungsmanagement und die Prüfung von Verträgen erleichtern. Durch die Integration in Aleph Alphas PhariaAI-Lösung profitieren Unternehmen von neuen, innovativen Funktionen, bei gleichzeitiger Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und höchster Sicherheitsstandards.
Bedeutung für den KI-Standort Deutschland
Der Zusammenschluss zweier bedeutender KI-Unternehmen aus Baden-Württemberg stärkt das regionale Ökosystem und unterstreicht die wachsende Bedeutung der Region als führender Innovationshub für KI. Mit der Verstärkung durch das Team von Thingsthinking und der Integration ihrer Lösungen baut Aleph Alpha seine Rolle als Wegbereiter souveräner KI weiter aus und unterstützt Organisationen beim Aufbau nachhaltiger, eigenständiger KI-Kompetenzen.
Diese Übernahme reiht sich in eine Tendenz ein, denn auch andere Technologieunternehmen wie das Münchener KI-Start-up Audeering, die Outdoor-App Komoot und die Plattform Urban Sports Club haben in diesem Jahr den Eigentümer gewechselt. Die Zahl solcher Übernahmen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.
Aleph Alpha stärkt KI-Standort Deutschland durch Thingsthinking-Übernahme
Die Übernahme von Thingsthinking durch Aleph Alpha markiert einen wichtigen Schritt in der Konsolidierung des deutschen KI-Marktes. Sie unterstreicht die Strategie von Aleph Alpha, durch gezielte Akquisitionen sein Technologieportfolio zu erweitern und seine Position als führender Anbieter souveräner KI-Lösungen in Deutschland zu festigen. Die Integration der semantischen Textverarbeitungstechnologie von Thingsthinking in die PhariaAI-Plattform verspricht innovative Lösungen für die Industrie und Finanzwirtschaft, bei gleichzeitiger Wahrung der Datensouveränität und Sicherheit.
Für den KI-Standort Deutschland bedeutet diese Entwicklung eine weitere Stärkung, da sie die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im internationalen KI-Wettbewerb fördert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Integration der beiden Unternehmen in der Praxis gestaltet und welche neuen Lösungen daraus entstehen werden.
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