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Startup Friedhof oder Innovationslabor? So steht es wirklich um den deutschen ITK-Markt

Veröffentlicht am: 8. Februar 2025 / Update vom: 8. Februar 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein

Start-up-Friedhof oder Innovationslabor? So steht es wirklich um den deutschen ITK-Markt

Start-up-Friedhof oder Innovationslabor? So steht es wirklich um den deutschen ITK-Markt – Bild: Xpert.Digital

Gründen in der deutschen Tech-Szene: Warum es so schwer ist (und was sich ändern muss)

Hype oder Handwerk? Was die deutsche ITK-Branche jetzt braucht, um international zu bestehen

Der deutsche Markt für Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) boomt. Die Branche verzeichnet Rekordumsätze, steigende Investitionen und eine wachsende Zahl an Arbeitsplätzen. Doch gleichzeitig sinken die Gründungszahlen auf einen historischen Tiefstand. Dieses Paradoxon zwischen starkem Branchenwachstum und stagnierender Startup-Kultur wirft viele Fragen auf.

Passend dazu:

Wachstum und Arbeitsmarktentwicklung in der ITK-Branche

Der ITK-Sektor ist eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft und setzt seinen Wachstumskurs trotz globaler Unsicherheiten fort.

  • Umsatzentwicklung: Die Branche erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 222,6 Milliarden Euro, ein Plus von 3,3 % gegenüber dem Vorjahr. Für 2025 wird ein Wachstum von 4,6 % auf 232,8 Milliarden Euro prognostiziert.
  • Beschäftigungsboom: Die ITK-Branche schafft weiterhin neue Arbeitsplätze. Bis 2025 werden voraussichtlich 20.000 neue Jobs entstehen, sodass insgesamt 1,371 Millionen Menschen in diesem Bereich tätig sein werden – mehr als in der Automobilindustrie.

Diese Zahlen unterstreichen die zunehmende Bedeutung der Branche, insbesondere im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung, die viele Wirtschaftszweige transformiert.

Gründungstief trotz florierender ITK-Wirtschaft

Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung verzeichnet die Branche einen dramatischen Rückgang bei Neugründungen:

  • Historischer Rückgang: 2023 wurden nur 6.100 neue ITK-Unternehmen gegründet (IT-Dienstleistungen: 5.950, Hardware: 150). Dies ist der niedrigste Stand seit 2002.
  • Vergleich mit anderen Branchen: Die Gründungsrate der ITK-Branche liegt bei 6,5 %, was sie zwar über Branchen wie Maschinenbau (2,1 %) oder Handel (4,7 %) hebt, aber dennoch auf ein strukturelles Problem hinweist.

Diese Entwicklung lässt vermuten, dass Startups zunehmend mit Hürden konfrontiert sind, die ihre Markteintritte erschweren.

Ursachen für das stagnierende Gründungsgeschehen

Marktdominanz etablierter Unternehmen

Große ITK-Konzerne dominieren den Markt durch Skaleneffekte und gezielte Investitionen in Zukunftstechnologien:

  • Technologieinvestitionen: Etablierte Unternehmen investieren massiv in Künstliche Intelligenz (KI) (+43 % Wachstum), Cloud-Services (+17 %) und Softwareentwicklung (+9,8 %). Startups können diese Kapitalbindung oft nicht leisten.
  • Stabile Investitionspolitik: 59 % der ITK-Unternehmen halten ihre Investitionen stabil, 17 % erhöhen sie gezielt in strategische Wachstumsfelder.
  • Netzwerkeffekte und Marktzugang: Die bestehende Infrastruktur und Kundenbasis geben großen Anbietern einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.

Wirtschaftliche und regulatorische Herausforderungen

  • Kapitalzugang: Während die Branche als Ganzes wächst, profitieren kleinere Firmen oft kaum von diesem Aufschwung. Risikokapital ist schwerer verfügbar, insbesondere durch politische Unsicherheiten wie Datenschutzregularien oder steigende Energiekosten.
  • Bürokratische Hürden: Hohe Compliance-Kosten und regulatorische Anforderungen schrecken viele Gründer ab. Besonders im Bereich KI gibt es strenge Regularien, die Innovationen hemmen können.

Globale Wettbewerbsdynamiken

  • Internationale Wachstumsraten: Deutschland liegt mit einem ITK-Wachstum von 4,6 % hinter den USA (+7,3 %) und Indien (+8 %). Dort schaffen günstigere regulatorische Rahmenbedingungen und Förderprogramme zusätzliche Anreize für Neugründungen.
  • Abwanderung von Talenten und Kapital: Aufgrund der besseren Finanzierungs- und Skalierungsmöglichkeiten ziehen viele deutsche Startups ins Ausland.

Einfluss technologischer Entwicklungen auf das Gründungsgeschehen

Technologische Innovationen können sowohl als Katalysator als auch als Barriere für Gründungen wirken.

Markteintrittsbarrieren durch High-Tech-Trends

  • Kapitalintensive Zukunftstechnologien:
    • KI und Machine Learning erfordern hohe Investitionen in Rechenleistung und Daten.
    • Internationale Tech-Konzerne kontrollieren 75 % des globalen KI-Marktes.
  • Infrastrukturelle Abhängigkeiten:
    • Große Unternehmen profitieren von Hochleistungsrechenzentren wie DE-CIX Frankfurt.
    • Startups müssen auf teure Cloud-Lösungen ausweichen.
  • KI-getriebene Marktreife:
    • 45 % der ITK-Startups sehen KI als Innovationstreiber.
    • Standardisierte Lösungen dominieren den Markt, wodurch Nischen für Startups schrumpfen.

Positive Impulse durch digitale Innovationen

  • Neue Gründungstools: Plattformen wie ITONICS helfen mit KI-gestützten Technologieradaren, Innovationsideen zu generieren.
  • Branchenübergreifende Digitalisierung: Die ITK-Branche treibt die Digitalisierung anderer Sektoren voran und schafft damit indirekt Möglichkeiten für Startups.
  • Nischenmärkte als Chance: Neue Bereiche wie Edge Computing oder 5G-Satellitennetze können für junge Unternehmen profitabel sein.

Mögliche Strategien zur Förderung von Neugründungen

Um den Gründungsrückgang zu stoppen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich:

  • Verbesserung der Finanzierungsbedingungen:
    • Ausbau staatlicher Förderprogramme für Deep-Tech-Startups.
    • Vereinfachung von Bürgschaftsprogrammen für innovative Unternehmensgründungen.
  • Reduktion regulatorischer Hürden:
    • Vereinfachte Genehmigungsverfahren für Tech-Startups.
    • Flexibilisierung von Datenschutzauflagen ohne Innovationshemmnisse.
  • Stärkung der Gründungsinfrastruktur:
    • Aufbau von Technologieparks und Inkubatoren mit spezialisierter Infrastruktur.
    • Förderung von Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Startups und etablierten Unternehmen.
  • Förderung von High-Tech-Ausbildungen:
    • Mehr praxisorientierte Studiengänge für Künstliche Intelligenz, Cybersecurity und Cloud-Technologien.
    • Kooperationen zwischen Hochschulen und Industrie zur Frühförderung von Gründergeist.

Innovationskraft in Gefahr: Warum Deutschland handeln muss

Der deutsche ITK-Sektor bleibt ein Wachstumstreiber, doch die Rückgänge bei Neugründungen könnten langfristig Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Eine gezielte Förderpolitik, erleichterte Finanzierungsbedingungen und ein innovationsfreundlicher regulatorischer Rahmen sind entscheidend, um wieder mehr Unternehmertum in der Branche zu etablieren. Deutschland hat die Chance, seine Position als ITK-Wirtschaftsstandort zu stärken – aber nur, wenn gezielt in die richtigen Bereiche investiert wird.

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