Veröffentlicht am: 29. Mai 2025 / Update vom: 29. Mai 2025 – Verfasser: Konrad Wolfenstein
Solarpark Deiderode versorgt 9.000 Haushalte in Göttingen, ist 40 Fußballfelder groß, was etwa 28 Hektar entspricht – Kreativbild: Xpert.Digital
Niedersachsen | Göttingens Energiewende: Solarpark Deiderode versorgt 9.000 Haushalte
Innovation für die Region: Solarpark Deiderode im Detail
Der neue Solarpark Deiderode bei Göttingen markiert einen bedeutenden Fortschritt in der regionalen Energiewende und demonstriert das Engagement der Stadtwerke Göttingen für nachhaltige Stromversorgung. Mit einer Fläche von 28 Hektar, die etwa 40 Fußballfeldern entspricht, stellt die Anlage eine der größten Photovoltaik-Freiflächenanlagen der Region dar und kann jährlich rund 9.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen. Das Projekt vereinbart wirtschaftliche Effizienz mit ökologischen Zielen und zeigt innovative Ansätze für die nachhaltige Landnutzung durch die Integration von Beweidung und Naturschutz.
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Technische Spezifikationen und Leistungsdaten
Der Solarpark Deiderode repräsentiert modernste Photovoltaik-Technologie auf großer Fläche. Die Anlage umfasst insgesamt 46.000 Solarmodule von Trina Solar, die auf einer Fläche von 28 Hektar installiert wurden. Mit einer Gesamtleistung von 31,56 Megawatt erzeugt der Park jährlich mehr als 31,5 Millionen Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom. Dies entspricht einem spezifischen Jahresertrag von etwa 1.020 Kilowattstunden pro Kilowatt installierter Leistung, was für deutsche Verhältnisse einen sehr guten Wert darstellt.
Die technische Umsetzung erfolgte durch Dr. Metje Green Energy Projects als Generalunternehmer und EPC-Dienstleister. Die produzierte Solarenergie wird über 97 Stringwechselrichter von Huawei ins Netz der Stadtwerke Göttingen eingespeist. Die Anlage nutzt aufgeständerte Module mit einer Durchgangshöhe von etwa einem Meter, was eine optimierte Niederschlagsversickerung ermöglicht und gleichzeitig Raum für die biologische Vielfalt schafft.
Wirtschaftliche Dimensionen und Investitionsvolumen
Das Projekt repräsentiert eine erhebliche Investition in die regionale Energieinfrastruktur. Die Stadtwerke Göttingen investierten insgesamt 16,5 Millionen Euro in die Anlage und realisierten das gesamte Bauvorhaben eigenständig. Die Projektentwicklung erstreckte sich über einen Zeitraum von 3,5 Jahren, was die Komplexität solcher Großprojekte und die langwierigen Genehmigungsprozesse verdeutlicht.
Der Solarpark wurde nicht nur als eigenständiges Projekt entwickelt, sondern auch als Teil strategischer Partnerschaften. Ein bedeutendes Power Purchase Agreement (PPA) wurde mit maincubes abgeschlossen, das die Lieferung von 34 Megawatt Solarstrom über eine Laufzeit von zehn Jahren vorsieht. Diese langfristigen Verträge schaffen Planungssicherheit für beide Seiten und unterstützen den kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energien in der Region.
Ökologische Auswirkungen und Umweltnutzen
Der Solarpark Deiderode leistet einen substantiellen Beitrag zum Klimaschutz und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Verglichen mit konventionellem Strom spart die neue Anlage jährlich etwa 12.000 Tonnen CO₂ ein. Diese Emissionseinsparung entspricht dem CO₂-Fußabdruck von mehreren tausend Einwohnern und trägt signifikant zu den Klimaschutzzielen der Region bei.
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist die innovative Verbindung von Energieerzeugung und nachhaltiger Landnutzung. Die aufgeständerten Module wurden mit einer Durchgangshöhe von etwa einem Meter konzipiert, was eine fortgesetzte landwirtschaftliche Nutzung als Schafweide ermöglicht. Diese Doppelnutzung, bekannt als Agri-Photovoltaik, stellt sicher, dass der Solarpark nicht nur für die Energiegewinnung nützlich ist, sondern auch weiterhin Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Niederschläge können wie bisher versickern, und die Biodiversität wird durch die Möglichkeit der Beweidung aufrechterhalten.
Regionale Integration und Standortfaktoren
Der Solarpark liegt strategisch günstig nahe Deiderode auf Flächen, die den Gemeinden Rosdorf und Friedland im Landkreis Göttingen gehören. Die Standortwahl zeigt die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Projekten für erneuerbare Energien. Friedlands Bürgermeister Andreas Friedrichs (SPD) bestätigte, dass der Solarpark in der Gemeinde gut ankommt, obwohl Energieprojekte nie unkritisch seien.
Das Projekt fügt sich in eine bereits bestehende Infrastruktur für erneuerbare Energien in der Region ein. Bereits 2023 wurde eine kleinere 267 kWp Photovoltaik-Anlage auf der nahegelegenen Mülldeponie Deiderode installiert, was zeigt, dass der Standort für Solarenergieprojekte gut geeignet ist. Zusätzlich existiert in der Region ein Solarpark Deiderode Teilabschnitt 4 mit einer Leistung von 5,00 MW, was die schrittweise Entwicklung des Gebiets zu einem Zentrum für Solarenergie dokumentiert.
Strategische Bedeutung für die regionale Energiewende
Der Solarpark Deiderode ist ein wesentlicher Baustein im strategischen Ausbauprogramm der Stadtwerke Göttingen für erneuerbare Energien und trägt zur Erreichung des Göttinger Klimaplans 2030 bei. Das Projekt steht im Kontext einer umfassenderen regionalen Energiewende-Initiative, die durch die Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH im Jahr 2024 institutionalisiert wurde.
Die EnergieRegion Göttingen, eine Kooperation zwischen Landkreis Göttingen, Stadt Göttingen, EAM Natur Energie GmbH und den Stadtwerken Göttingen, zielt darauf ab, die regionale Energieversorgung selbst zu gestalten und die Entwicklung von Projekten zu erneuerbaren Energien zu koordinieren. Diese interkommunale Zusammenarbeit schafft Synergieeffekte und ermöglicht es, die Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien in der Region zu halten.
Bedeutung für die Energieversorgung der Region
Mit einer jährlichen Produktion von 31,5 Millionen Kilowattstunden kann der Solarpark etwa 9.000 Dreipersonen-Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen. Dies entspricht etwa 20 Prozent der Kunden, die die Stadtwerke Göttingen mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme beliefern. Die Anlage stellt damit einen erheblichen Beitrag zur lokalen Stromversorgung dar und reduziert die Abhängigkeit von externen Energiequellen.
Das Projekt verdeutlicht das enorme Potenzial der Solarenergie in der Region Göttingen. Laut dem Masterplan 100% Klimaschutz Göttingen entfallen rund 80 Prozent des erneuerbaren Energiepotenzials in Göttingen auf die Sonnenenergie. Der Solarpark Deiderode zeigt, wie dieses Potenzial durch große Freiflächenanlagen erschlossen werden kann und bildet ein Vorbild für weitere Projekte in der Region.
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Förderung und Unterstützung der Solarenergie
Der Erfolg des Solarparks Deiderode steht auch im Kontext kommunaler Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien. Die Stadt Göttingen unterstützt seit 2021 über den KlimaFonds Göttingen die klimafreundliche Sanierung von Gebäuden und die Installation von Solaranlagen. Obwohl das Solarfördermodul für private Anlagen seit Januar 2025 aufgrund verbesserter Marktbedingungen gekürzt wurde, zeigt die kontinuierliche Förderung das langfristige Engagement für die Energiewende.
Zukunftsperspektiven und Nachhaltigkeit
Der Solarpark Deiderode markiert einen wichtigen Meilenstein, aber nicht den Endpunkt der regionalen Bemühungen um erneuerbare Energien. Die Anlage demonstriert, wie große Photovoltaik-Projekte erfolgreich umgesetzt werden können, ohne die landwirtschaftliche Nutzung vollständig zu verdrängen. Das Konzept der Agri-Photovoltaik, das im Solarpark angewendet wird, könnte als Modell für weitere Projekte in der Region dienen.
Die langfristigen Auswirkungen des Projekts gehen über die direkte Energieerzeugung hinaus. Der Solarpark trägt zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bei, schafft Arbeitsplätze und positioniert die Region Göttingen als Vorreiter bei der Umsetzung der Energiewende. Die Kombination aus ökologischem Nutzen, wirtschaftlicher Effizienz und sozialer Akzeptanz macht das Projekt zu einem erfolgreichen Beispiel für nachhaltige Energieinfrastruktur.
Solarpark Deiderode: Innovation für die Energiewende
Der Solarpark Deiderode repräsentiert einen bedeutenden Fortschritt in der regionalen Energiewende und zeigt, wie durch strategische Planung und innovative Ansätze große Photovoltaik-Projekte erfolgreich umgesetzt werden können. Mit seiner Kapazität von 31,56 Megawatt und der jährlichen Produktion von 31,5 Millionen Kilowattstunden leistet er einen substantiellen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Region. Die Integration von Naturschutz und Landwirtschaft durch das Konzept der aufgeständerten Module zeigt, dass Energiewende und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Das Projekt bildet einen wichtigen Baustein für die Erreichung der Klimaziele der Region und dient als Vorbild für weitere Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien.
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